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Diskussionsforum

Demenz in der ET Praxis

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1. April 2017 08:13 # 1
Registriert seit: 16.02.2007
Beiträge: 185

Vorweg: ich muß gestehen bei 32 Seiten Treffern zu "Demenz" in der Suche kann es sein, dass ich den entspr. Beitrag nur nicht gefunden habe....::blush::
Ich wüßte gerne, wie ihr die Therapie gestaltet bei Patienten mit Demenz und Verordnung Hirnleistungstraining. Ich habe relativ viele, die kognitiv schon recht stark eingeschränkt sind, aber noch zu Hause leben (alleine, mit Partner, ext. Betreuung).
Konkret habe ich Schwierigkeiten
- in der Erarbeitung SMARTer Ziele
- Abschluß der Behandlung (da progredient)
- Abgrenzung (warum bekommt nicht jeder mit Demenz Ergotherapie? Bei 19-26 Punkten MMST wird es laut Leitlinie Demenz empfohlen)
- Inhalten auf ADL Niveau, obwohl ich nicht im häuslichen Umfeld behandle.
Im Moment arbeite ich meist kognitiv, möglichst interessenbezogen, aber oft mit Arbeitsblättern/spielerisch/PC etc. Den Klienten an sich fällt es schwer eigene Ziele/Wünsche zu äußern. Bei Fragen zur Biographie oder semantischen stoßen sie schnell an ihre Grenzen, was natürlich auch frustrierend ist. Ich frage mich, ob/wie ich alltagszentrierter arbeiten kann - abgesehen von der Angehörigenberatung. Wie macht ihr das?
Viele kochen z.B. kaum noch, aber bei 1x wöchentlich 1/2h kann ich in der Küche nicht viel machen ::sad::
2. April 2017 11:37 # 2
Mschiew.
Mschiew.
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 935

Schau mal zum Stichwort:

ERGODEM

Ein ergotherapeutisches Programm für genau DIE Zielgruppe
2. April 2017 12:29 # 3
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Geändert am 02.04.2017 12:31:00
http://versorgungsforschung-deutschland.de/show.php?pid=827
Hallo Tekka,
link oben könnte dir helfen die Ärzte von einer Änderung der Verordnung von HLT in Praxis zu psychisch funktionell als HB zu ändern:
Psychisch-funktionelle Behandlung

Eine psychisch-funktionelle Behandlung dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der psychosozialen und sozioemotionalen Funktionen und den daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen.

Sie umfasst insbesondere Maßnahmen zum/zur

Verbesserung und Stabilisierung der psychischen Grundleistungsfunktionen wie Antrieb, Motivation, Belastbarkeit, Ausdauer, Flexibilität und Selbständigkeit in der Tagesstrukturierung
Verbesserung eingeschränkter körperlicher Funktionen wie Grob- und Feinmotorik, Koordination und Körperwahrnehmung
Verbesserung der Körperwahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung
Verbesserung der Realitätsbezogenheit, der Selbst- und Fremdwahrnehmung
Verbesserung des situationsgerechten Verhaltens, auch der sozioemotionalen Kompetenz und Interaktionsfähigkeit
Verbesserung der kognitiven Funktionen
Verbesserung der psychischen Stabilisierung und des Selbstvertrauens
Verbesserung der eigenständigen Lebensführung und der Grundarbeitsfähigkeiten.
Ich arbeite in einer geriatrischen Akutklinik und hoffe auf eine Anschlußbehandlung im häuslichen Umfld für meine Patienten und deren Angehörigen, denn wir können hier nur Grundlagen schaffen, damit Vorort Dinge eben auch in den Alltag integriert weden!::thumbup::
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
2. April 2017 12:29 # 4
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Geändert am 02.04.2017 12:29:00
doppelt
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
2. April 2017 16:01 # 5
Registriert seit: 16.02.2007
Beiträge: 185

Werd ich mir besorgen. Vielen Dank schon mal euch beiden ::smile::
3. Mai 2017 08:58 # 6
Registriert seit: 16.02.2007
Beiträge: 185

Bin jetzt noch über ein Buch mit Titel "WHEDA - Wirksame Häusliche Ergotherapie für Demenzerkrankte und Angehörige" gestolpert. Kennt das jm.?
Vom ERGODEM hätte ich mehr erwartet. Im Prinzip: COPM anwenden und den Rest individuell erarbeiten, nichts wirklich neues. Es sensibilisiert allerdings noch mal für Themen rund um die Interaktion und die Fallbeispiele sind abwechslungsreich.
Bietet das WHEDA mehr? ::rolleyes::
3. Mai 2017 10:07 # 7
Registriert seit: 22.08.2004
Beiträge: 387

Hallo,
hier habe ich dir etwas zum Thema vom dve kopiert:
Häusliche Ergotherapie bei Demenz – Interventionsprogramm
Ein gemeindenaher Therapieansatz für leicht- bis mittelgradig Demenzerkrankte und ihre Angehörigen im häuslichen Umfeld

Veröffentlicht: 08. Juli 2016

Im häuslichen Arbeitssetting mit Demenzerkrankten und deren Angehörigen begegnen ErgotherapeutInnen täglich neue und herausfordernde Situationen. HED-I bietet mit seiner Therapeutenmappe eine klare Orientierung für das ergotherapeutische Vorgehen. Für jede Therapieeinheit stehen Arbeitshilfen zur Verfügung die Struktur und Sicherheit geben.

HED-I orientiert sich an den erfolgreichen Studienergebnissen des niederländischen Teams von Maud Graff et al. sowie der deutschen Studie ERGODEM. Die Grundlagen von HED-I basieren auf den theoretischen und praktischen Inhalten des CMOP-Zertifizierungskurses. Aktuelle Studien zeigen u.a., dass umfangreiche Schulungen von ErgotherapeutInnen in Deutschland in diesem noch jungen betätigungsorientierten Arbeitsfeld mit neuen ergotherapeutischen Aufgaben zielführend sind.
Die erste HED-I Schulung innerhalb des Projekts FIDEM beim Verein ambet e.V. in Braunschweig hat gezeigt, dass die Betroffenen von der interdisziplinären Vernetzung von HED-I mit den Hilfsangeboten für Demenzerkrankte sowie den Hausärzten profitieren.
HED-I ist eine Kurzzeitintervention mit 20 Therapieeinheiten, die direkt im häuslichen Setting stattfindet. Sie ist ausgerichtet auf Menschen mit leichter und mittelgradiger Demenz und deren pflegenden Angehörigen.



3. Mai 2017 13:10 # 8
Registriert seit: 16.02.2007
Beiträge: 185

Hi,
das HED-I kenn ich und gerade die übersichtlichen Tipps für Angehörige find ich prima. Trotzdem danke ::smile::
3. Mai 2017 18:29 # 9
Majati
Majati
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 621

Hallo,
auch ich empfehle HED-I. Allerdings sollte man vorher den Kurs dazu besuchen.

Mit der neuen Leitlinie für Demenz kann man gut argumentieren, die Klienten im Hausbesuch zu behandeln, da die Therapie im häuslichen Umfeld defintiv sinnhaft ist. Dort kannst du dann sehr alltagsbezogen arbeiten. Mittels COPM werden die Alltagsziele herausgearbeitet, und vor allem holt man die Angehörigen mit ins Boot.

Die Zielstellung ist zugegebenermaßen wirklich nicht immer einfach, aber zusammen mit den Angehörigen gelingt es meist besser.
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