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Gebühr für Aufnahmetest - üblich?

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5. April 2017 18:35 # 1
Registriert seit: 05.04.2017
Beiträge: 1

Geändert am 05.04.2017 18:39:00
Hallo,

ich habe bald einen Termin für einen Aufnahmetest an einer privaten Berufsfachschule und - sagen wir mal so - bin doch etwas verwundert, dass dort für diesen Test bereits vorab eine Gebühr von 100 Euro erhoben wird. Bei einer anderen etwas weiter entfernten Schule wird dies so nicht gehandhabt, es gibt dort nur eine Aufnahmegebühr, was ich wiederum in Ordnung finde.

Mir widerstrebt diese Handhabung jedenfalls, mir geht es nicht um den Betrag selbst, aber ich denke - gerade in einem sozialen Beruf passt das irgendwie nicht, denn es erweckt bei mir den Eindruck, der Schule geht es primär um mein Geld, und erst in zweiter Linie um eine gute Ausbildung.

Vielleicht stehe ich mit dieser Meinung auch alleine da, aber genau deshalb bin ich an einem Austausch darüber interessiert.

Wie seht ihr das, ist das übliche Praxis oder eher ein Ausnahmefall?

5. April 2017 19:36 # 2
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

... hör auf deinen Bauch und deinen Geldbeutel. Was kosten dich die täglichen ... km Schulweg in deiner zukünftigen Ausbildungszeit oder ein Umzug an den Schulstandort? Übersteigen diese die 100,00 Euro? Wie verhalten sich die weiteren Kosten im Schulvergleich?

... oder diese Antwort:

Du hast es richtig erfasst. Es geht jeder Schule primär ums Geld und sekundär um die gute Ausbildung. Ohne ausreichend Geld kann deine Ausbildung nicht oder nur schlecht finanziert werden.

Auch wenn du einen sozialen Beruf lernst, ohne Geld kannst auch du nicht wirklich leben. Deine zukünftige Schule ist ein Unternehmen wie jedes andere auch und muss genügend Einnahmen erwirtschaften um die Kosten zu decken und Gewinn zu erwirtschaften. Dieses Anliegen wird jeder deiner zukünftigen Arbeitgeber verfolgen oder pleite gehen. Umsonst wirst weder du noch deine Dozenten oder dein zukünftiger AG arbeiten wollen.

Stell die Kosten, aller für dich in Frage kommenden Schulen, zueinander auf. Du wirst für einige Sachen verschiedene Bezeichnungen und Preisangaben finden. Bei einigen Schulen werden u.U. zusätzliche Kosten auf dich zukommen, an die du vorher nicht denken wirst/die dir jetzt noch keiner genau beziffern kann. (Arbeitskleidung im Praktikum, zusätzliche Fahrkosten zu den Praktikumsstellen oder ausgelagerten Ausbildungsstandorten, Events/Veranstaltungen, ...) Vielleicht macht diese Schule die anfallenden Kosten tranparenter als die anderen Schulen? Wenn du den Arbeitsaufwand für den Eignungstest zahlst kannst du dir vielleicht sicher sein, dass deine Mitbewerber wirkliches Interesse an einer Ausbildung an dieser Schule haben und die Motivation hier zu lernen größer ist als wenn sie nicht dafür tun bzw. zahlen müssen. Es ist vielleicht auch eine bewust gesetzte Hürde um zu sehen wie wichtig einem diese Schule für seine Ausbildung ist.

Ich finde, "Geiz ist Geil" hat in den letzten Jahren viel an Werten in allen Bereichen kaputt gemacht. Was nichts kostet kann auch nichts Wert sein (finanziell und emotional). Wenn etwas keinen Wert hat, warum soll ich denn dann dafür Zeit, Geld und Emotionen investieren.

In deinem zukünftigen Arbeitsalltag wirst du es tagtäglich erleben. Wenn dein Patient meint, deine Arbeit bringt ihm nichts/ist wertlos für ihn, wirst du keine Therapieerfolge mit ihm erreichen. Da kannst du dich noch so abstrampeln, es bringt nichts. Vermittelst du ihm den/einen Wert, der den notwendigen Aufwand/Einsatz des Patienten rechtfertigt, werdet ihr gemeinsam Erfolg haben. "Schraubst" du nur mechanisch an ihm rum und bedienst ihn von hinten und von vorne (gerne auch von rechts und links), arbeitest an dessen Zielen vorbei nur an deiner eigenen Vorstellung, ist alles für die Katz´/wertlos. Erst der eigene Einsatz des Patienten seine eigenen Ziele zu erreichen kostet dem Patienten einiges an physischer und psychischer Leistungskraft und macht die Therapie und deine Arbeit für ihn wertvoll, unabhängig davon ob das Ziel (schnell, langsam oder auch nicht) erreicht wird.

100,00 Euro sind nicht wenig Geld aber auch kein Vermögen. Schau dir das Gesamtpaket an und entscheide dich dann.

MfG falladar

5. April 2017 22:31 # 3
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1242

Ich habe so etwas noch nicht gehört.
Es wäre natürlich ein Mittel, um nur ernsthafte Bewerber zu bekommen, obwohl es doch sicher keinen übermäßigen Andrang an den Schulen geben soll. Ich würde aber auch eine anschließende Verrechnung der Gebühr bei Zustandekommen des Ausbildungsvertrages erwarten.

Gutgehn
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
6. April 2017 10:38 # 4
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Meine Meinung: Finger weg! Das geht gar nicht! Jeder Bewerber hat genauso wie jede Ausbildungsstelle das Recht durch das Kennenlernen im Bewerbungsverfahren zu entscheiden ob man sich für die Schule/für den Bewerber entscheidet. Dafür Geld zu nehmen spricht eine eindeutige Sprache.

Es gibt viel zu viele Schulen für die Anzahl der Auszubildenden. Das kann der jährlichen Statistik entnommen werden. Die Zahl der Auszubildenden in den Klassen nimmt ab. Du wirst also auf jeden Fall einen Ausbildungsplatz bekommen. Wenn Du räumlich flexibel bist, dann entsheid Dich für eine staatliche/städtische Schule. Es gibt auch ein paar private, die einen hervorragenden Ruf haben. Wenn Du Fachabi oder Abi hast, dann entscheid Dich für die Hochschule Bochum für das grudnständige Studium oder such Dir eine Berufsfachschule, die mit einer staatlichen Hochschule in Koorperation Ausbildung plus Stiudium anbietet.

Viel Erfolg!
11. April 2017 08:58 # 5
Registriert seit: 05.10.2011
Bundesland: Hamburg
Beiträge: 719

Und - nicht vergessen - da wo Du für etwas bezahlst, bist Du Kunde. Mit allen Kundenrechten (z.B. Einhaltung von Ausbildungsstandards, Unterrichtsmenge und natürlich Unterrichtsqualität).

Das wird jetzt nicht immer so von den Schulgeld-Schulen kommuniziert, dennoch lohnt sich es, sich dieses Geschäftsverhältnis bewußt zu sein!

100 Euro für ein Aufnahmeverfahren kommt mir vor wie eine Probefahrt für die ich etwas bezahlen sollte. Übrigens äußerte sich kürzlich die Politik zum Thema Ausbildungskosten an Berufsfachschulen... kurz zusammengefaßt: Unsozial! Aber das gehört sich auch so - im Wahlkampf....::wink::
ergoSystemisch - Systemisches Arbeiten in der Ergotherapie

Informationen gibt es hier: https://www.ergoSystemisch.de
13. April 2017 18:07 # 6
Registriert seit: 30.04.2016
Bundesland: Sachsen
Beiträge: 20

100€ Aufnahmegebühr? Das klingt gruselig. Kann sein, dass die Schule auch ihre Kosten decken will, klar verursachen solche Tests auch Unkosten. Aber anderswo wird massiv auf eigene Kosten die Werbetrommel gerührt und man nimmt fast jeden Bewerber mit Kusshand, der nur irgendwie in der Lage ist, die Ausbildung zu absolvieren. Und das sind auch private Schulen, die überleben müssen.
Schon allein von den finanziellen Mitteln her würde ich mich jederzeit wieder für eine Schule entscheiden, bei der ich kaum/kein Schulgeld zahlen muss und möglichst reibungslos ohne großes Auswahlverfahren durchkomme. Die Schule kann deshalb ja trotzdem was bieten, das muss man halt nur erfragen. Aber so viel Geld für das Risiko auszugeben, am Ende nicht genommen zu werden? Kann ich mir nicht vorstellen.
13. April 2017 21:05 # 7
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Geändert am 13.04.2017 21:10:00
Ich habe noch nie von irgend welchen Aufnahmegebühren an irgend einer Ergotherapieschule gehört. Ich würde von so einer Schule schon die Finger weg lassen und vor allem du weist ja noch nicht mal, ob dich dann die Schule nimmt. Geh dann lieber zu der anderen Schule und fahre oder zieh dann zu deinem Schulort hin. Wenn du sehr flexibel bist, dann würde ich mich auch auf einer staatlichen Schule bewerben. Die meisten Schulen nehmen jeden Bewerber, der halbwegs in der Lage ist diese Ausbildung zu machen mit Kusshand, da es so wie so im Moment und auch noch viel länger ein Problem ist, die Klassen überhaupt voll zu bekommen. Das war auch schon zu meiner Zeit so. Da wurde jeder genommen, egal ob dieser für diesen Beruf geeignet ist oder nicht, Hauptsache die bekommen irgenwie die Klassen voll.
Manche Schulen verlangen noch ein Vorpraktikum, was ich auch ok finde, aber ich würde nie mal irgend einen Cent für die Aufnahme zahlen.
Vor allem halte ich das für einen Quatsch, dass die Schüler dann auch die Ausbildung für ernster nehmen, wenn sie erst mal eine Aufnahmegebür bezahlen müssen. Man zahlt doch wenn man sich für die Ausbildung und dieser Schule entscheidet auch ein Haufen Schulgeld.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
16. April 2017 23:27 # 8
Registriert seit: 21.03.2002
Beiträge: 362

Ich denke, dass hier eine Schule vom Bildungsträger bevormundet wird.
Aufnahmeverfahren werden wie Assessmentverfahren behandelt, die Idee dazu stammt
wahrscheinlich von irgendeinem Seminarleiter/in , welcher im PK-Bereich tätig ist.
Wenn man das über das Jahr verteilt hochrechnet, kommen vielleicht 3500€ zusammen,
boah toll!

Schlecht für die Ausbildung, die Ergotherapie und den Bildungsträger.

Gruß
Kai
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