Registriert seit: 10.09.2003
Beiträge: 43
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Hallo,
Ich habe mal eine Frage: Ich suche nach Argumenten, die für das Erlernen von Schreibschrift in Der Grundschule. Klar es geht schneller. Aber wie beeinflusst dass das Gehirn positiv? Könnt ihr mir weiter helfen? Danke schonmal
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Registriert seit: 12.11.2009
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Geändert am 22.11.2017 13:11:00
Ein Waldorf-Lehrer erklärte letztens, dass das Schreiben in Schreibschrift den "Ätherkörper" wachsen lässt...
„Handeln, das ist, wozu wir da sind.“ Johann Gottlieb Fichte (1762-1814), dt. Philosoph d. Idealismus
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Registriert seit: 18.10.2012
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Schreibschrift geht schneller das ist ja schon mal klar. Wenn du mit der Hand schreibst, dann prägt sich das gelernte besser in unser Gedächtnis ein. So geht es zumindest mir so. Da du beim Schreiben noch zusätzlich die Bewegung mit dazu hast. Und wie wir alle wissen, sollte man ja so viele Kanäle wie möglich verwenden, damit das gelernte besser in unseren Köpfen drinnen bleibt. Ich finde es auch eher mühsam, wenn ich die ganzen Formulare in Druckschrift nur ausfüllen darf. Wenn es nur wenige Formulare sind finde ich das nicht so schlimm, aber wenn es ziemlich viele Formulare sind, dann finde ich das schon ätzend alles in Druckbuchstaben auszufüllen, da ich in Druckschrift länger brauche als in Schreibschrift. Ich finde hinterher sollte jeder Schüler dann selber entscheiden in welcher Schriftart er später mal schreiben möchte. Da ja manche auch einfach die Druckschrift bevorzugen. Aber in der Schule sollte grundsätzlich beides unterrichtet werden. Ich selber z.B habe eine Mischung aus beiden Schriftarten. Das wäre jetzt so der einige Grund warum man Schreibschrift lernen sollte, da wenn man sich was Handschriftliches notiert dies besser im Gedächtnis bleibt und ganz ehrlich wenn ich mir Handschriftliche Notizen in Druckschrift machen sollte, dann würde es mich ehr frustrieren, weil dies sol lange dauert. Aber das kann natürlich auch daran liegen, dass ich Schreibschrift schon gewohnt bin und weis, dass es schneller geht.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
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Worte und Wortzusammenhänge werden deutlicher, prägen sich besser ein, erzeugen stärkere visuelle Eindrücke, die sich besser abspeichern lassen. So habe ich es erfahren, Studien dazu kann ich nicht benennen. Es sind halt nicht, wie bei Blockschrift, einzelne Buchstaben, die gemalt/geschrieben werden. Ich habe noch zuerst die "richtige" Schrift gelernt, später die Blockbuchstaben. Als besonderes Problem habe ich es nicht empfunden, aber wir haben die Welt auch noch analogen und mit den Fingern begriffen. Darüber bin ich froh und versuche dieses "begreifen" zu vermitteln.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
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Danke schonmal für die Antworten. Was ist ein Ätherkörper? Das muss ich gleich mal googeln. Wieso prägt sich Schreibschrift visuell besser ein als Druckschrift? LG
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Registriert seit: 10.09.2003
Beiträge: 43
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...ok-ätherkörper- das ist mir erstmal zu spirituell. Wissenschaftliche Fakten wären mir lieber. Trotzdem Danke!
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falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376
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https://www.kizz.de/erziehung/lernen/kinesiologie--konzentrationsfaehigkeit-bei-kindern-steigern
Vielleicht hilft dir diese Seite weiter? LG falladar
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Registriert seit: 10.09.2003
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Danke, das ist sehr interessant. Ich habe vielleicht eine Denkblokade. Ich schule doch auch meine motorischen Fähigkeiten, wenn ich Druckschrift schreibe? Hauptsache die Gehirnhälfte ist aktiv, oder???
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Registriert seit: 25.08.2016
Beiträge: 4
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Geändert am 15.11.2017 09:53:00
Nein, das ist keine Denkblockade, das ist gesunder Skeptizimus. Viele der Konzepte, die hier vorgestellt wurden, (zB. liegende Achter malen, damit die Hirnhälften besser verbunden werden, Lernkanäle ansprechen weil es Lerntypen gibt) sind nicht wissenschaftlich - sondern irgendwann in den letzten 100 Jahren als Erklärungsmodell von meist Pädagogen erfunden worden - sind in Teilbereichen sicher auch richtig und wirksam gewesen, aber entsprechen nicht mehr dem aktuellen neurowissenschaftlichem Weltbild und Erkenntnissen. Bezüglich Geschwindigkeit - ob Schreibschrift, Blockbuchstaben oder teilweise verbundene Buchstaben - hier ist mit entsprechender Anwendung und Übung kein großer Unterschied feststellbar. (obwohl eine gemischte Schrift am effektivsten ist: The Relationship Between Handwriting Style and Speed and Legibility) Das ist eher eine kulturelle Diskussion: "wir haben immer schon so Schreibschrift geschrieben und das ist wichtiges Kulturgut" vs. "Schreibschrift Lernen ist Qual für unsere Kinder". In der Schweiz wurde vor einigen Jahren die Kursiv-Schreibschrift gegen die Basisschrift (Druckbuchstaben plus kleine Verbindungen) geändert - hab noch nichts dazu gelesen, dass sich irgendetwas bezüglich Merkfähigkeit oder Konzentration geändert hätte.
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Registriert seit: 10.02.2005
Bundesland: Niedersachsen Beiträge: 654
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Ich denke auch, es gibt keine sinnvolle Begründung, unbedingt Schreibschrift zu lernen. Eher im Gegenteil: Es ist leichter, leserlich in Druckbuchstaben zu schreiben – in Schreibschrift bildet sich schnell eine unleserliche Handschrift aus – eben, weil es schneller geht. Wenn es für die Entwicklung so furchtbar wichtig wäre, hätten z.B. die Chinesen ein Riesenproblem. Da gibts gar keine Schreibschrift. Na, wahrscheinlich pfeifen die Chinesen auch auf den Ätherkörper ... Kinesiologie, Lemniskaten, etc.: da gibts viel pseudowissenschaftlichen Unsinn, der leider immer noch praktiziert wird. Manches ist leider äußerst haarsträubend begründet. Karsten
R46.2 – und Spaß dabei!
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Registriert seit: 10.09.2003
Beiträge: 43
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Vielen Dank!!! Eure Sichtweise hat mir schon etwas geholfen. LG
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Registriert seit: 10.02.2005
Bundesland: Niedersachsen Beiträge: 654
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@ falladar: Ich kenne eigentlich nur fachlich äußerst fundierte Posts von Dir, da wundert mich Dein Link zur Edu-Kinesiologie. Zum Thema Liegende Achten, Brain-Gym etc: https://www.psiram.com/de/index.php/Brain_Gym Immer schön skeptisch bleiben! Karsten
R46.2 – und Spaß dabei!
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Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 42
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Hallo in die Runde
Vielleicht gibt es hier ergänzend noch Infos zu diesem nicht "Tod zu kriegenden" Dauerthema http://www.schreibmotorik-institut.com/index.php/de/
In den Ausgaben 10/2017 und 11/2017 der Zeitschrift ERGOTHERAPIE & REHABILITATION stehen auch entsprechende Artikel zum Thema Schreibmotorik
LG
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falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376
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@KW Mir ist der eigentliche Hintergrund der Fragestellung von entchen8 noch nicht ganz klar. Ich weiß immer noch nicht was sie eigentlich, und wofür sie etwas wissen möchte, wohin sich ihre Fragestellung bewegt. Daher der Link um auch andere Sichtweisen mit einzubringen. Ein Urteil sollte sie sich dazu selber bilden. Ich vermisse jedoch eine Zusammenfassung ihres Erkenntnisgewinnes und eine Präzession der eigentlichen Fragestellung.
LG falladar
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Registriert seit: 10.09.2003
Beiträge: 43
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Zitat / falladar hat geschrieben:@KW Mir ist der eigentliche Hintergrund der Fragestellung von entchen8 noch nicht ganz klar. Ich weiß immer noch nicht was sie eigentlich, und wofür sie etwas wissen möchte, wohin sich ihre Fragestellung bewegt. Daher der Link um auch andere Sichtweisen mit einzubringen. Ein Urteil sollte sie sich dazu selber bilden. Ich vermisse jedoch eine Zusammenfassung ihres Erkenntnisgewinnes und eine Präzession der eigentlichen Fragestellung.
LG falladar
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