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Z. n Teilamputation Hand

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16. Mai 2018 11:24 # 1
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Hallo mein Patient ist jetzt schon seit über einem halben Jahr bei mir in Behandlung wegen oben stehender Diagnose. Er hatte sich die Hand zum Teil mit einer Kreissäge amputiert gehabt. Der Ulnarisnerv war komplett durchtrennt gewesen und der Medianus nur leicht verletzt. Was jetzt nur noch das Problem ist, ist, dass er nicht ganz in die Supination kommt. Wir kommen einfach nicht mehr weiter. Er hat mir jetzt mal die aktuellen Röntgenbilder mitgebracht . Laut den Röntgenbildern ist der Radialiskopf nach Medial schief zusammen gewachsen und ist auch leicht kürzer. Wo ich denke auch das Problem liegt,dass er nicht komplett in die Supination kommen würde. Wäre jemand bereit, sich mal ebenfalls die Röntgenbilder anzuschauen ob ich da jetzt richtig liege per PN. Da ich jetzt auch nicht weiß, wie ich so was einfügen kann.
Laut Röntgenbild sieht es schon so aus, als würde der Ulnariskopf die Supination blockieren.
Könne man da dann überhaupt noch was machen z.B erneute OP, da es dem Patienten schon stört, dass er nicht in die komplette Supination kommt.

Dann noch ne 2. Frage, da es laut den Messungen so scheint, als ob der N. Ulnaris nicht mehr weiter wachsen möchte und auf Höhe Beginn Handgelenk etwas weiter drunter nicht mehr leitet bzw nur bis dahin leitet und der Nerv einfach nicht mehr wachsen möchte, steht noch im Raum evt eine erneute OP zu vagen und dort einen anderen Nerv einzusetzen. Die Nervenleitgeschwindigkeit wurde schon par mal gemessen, aber bis jetzt immer unverändert, nur bis jetzt wurde erst mal abgewartet, ob sich doch mal was tut. Er leitet einfach nicht. Jemand noch ne Idee oder dann doch die OP wagen, in der Hoffnung, dass eine Nerventransplantation was bringt. Hat jemand da schon Erfahrung in diesem Bereich und mag mir jemand mal was dazu berichten, wie das abgelaufen ist und wie dann der Heilungsverlauf so war.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
16. Mai 2018 17:01 # 2
Registriert seit: 22.11.2016
Beiträge: 47

Hallöle mal wieder ;-)
Also, alles etwas wirr für mich. Zuerst einmal:
1.Wo, auf welcher Höhe ist die Amputation passiert? Ich vermute, in Handgelenkshöhe?? Und auf der ulnaren Seite. Dann gehe ich mal davon aus, dass auch der TFCC was abbekommen hat, auch der kann eine Supinationseinschränkung machen.
2. Einmal schreibst du von Radiusköpfchen, einmal von Ulnaköpfchen?? Du meinst sicher das Ulnaköpfchen??? Gab es da auch eine Verletzung? Was mich wieder zu meiner ersten Frage bringt ;-) So lässt sich die Situation schwer einschätzen. Es ist aber grundsätzlich so, dass es bei einer so schweren Verletzung (und nicht nur dabei) zu starken Einblutungen in das umliegende Gewebe kommt, hier vermutlich bis in den Unterarm hinein. das führt auch zu massiven Verklebungen der Membrana interossea und zwar IMMER. da kann man von ausgehen. Und die ist oft hauptursächlich verantwortlich für Pro/Sup Einschränkungen. Hier können Releasetechniken supi helfen. Also musst du am Unterarm arbeiten. Wenn nur noch ein paar Grad fehlen, kann auch mal das DRUG ( Gelenkkapsel) das Problem sein, was hier ganz sicher auch so sein wird. Da wäre manuelle Mobi angezeigt. Ob das Gelenk iO ist und mobilisierbar, das musst du mit dem Arzt besprechen. Auch dieser wäre der richtige Ansprechpartner für das Besprechen des Röntgenbildes!!Bleib da hartnäckig in der Kommunikation mit dem Arzt! Bei so einer Verletzung ist es auch nicht unüblich, dass Bewegungseinschränkungen zurück bleiben.
3. Wann war die Verletzung? Du schreibst, du hast ihn seit einem halben Jahr...
Für diesen Zeitraum ist es auch normal, dass noch Einschränkungen vorliegen.
4. Zum Nerven:
Wenn ein Nerv vollständig durchtrennt wurde, braucht er für die Regeneration einen Führungsweg, deshalb wird dann auch oft operiert. Verstehe nicht, warum das hier nicht erfolgt ist..aber dazu weiß ich vlt auch zu wenig über die Verletzung und es wird einen Grund geben.. Ein Nerv wächst ca 1mm pro Tag. Das heißt, nach einem halben Jahr sollte sich zumindest was tun, wenn sich da was tut. Ich schätze, beide Äste sind betroffen? Hat er eine Krallenhand? Ist er mit einer Schiene versorgt? Machst du Sensitraining?

Sorry, aber es ist auf diesem Weg immer schwer, etwas zu raten.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.
LG Andrea

www.handakademie.de
17. Mai 2018 14:56 # 3
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Ja die Amputation ist auf Handgelenkshöhe bzw par cm davor passiert.
Supination geht passiv fast vollständig ( es fehlen ihm höchstens noch 10 Grad) aktiv fehlt ihm noch ein klein wenig mehr.
Es ist auch so, dass man es bezüglich Manuelle Therapie und auch mit Massagen und viel Narbenbehandlung das ganze etwas weicher bekommt. Ich komme dann bei meinem Patienten par Grad mehr passiv in die Supination aber eben auch nur ca 2 bis 5 Grad und sonst fangen wir eigentlich immer von vorne an.
Ab einen gewissen Punkt ist auch einfach noch eine Sperre drin. Die Sperre die ich fühle ist direkt im Handgelenk. Ich kann auch nicht darüber hinaus Mobilisieren. Nach der Mobilisatin kommt der Patient ca 5 Grad mehr passiv in die Supination. In der nächsten Behandlung sind wir auch schon wieder beim Ausgangspunkt angelangt.
Sensitraining wurde gemacht das hat ihm auch anfangs was geholfen. Also die Sensibilität wurde auch anfangs besser nur jetzt eben seit einiger Zeit nicht mehr.
Der Patient kam anfangs mit einer leichten Krallhand zu mir. Diese ist jetzt fast gar nicht mehr vorhanden. Er hat jetzt nur noch manchmal das Problem den kleinen Finger zu stecken. Bei Anstrengung geht der Kleine Finger in die Flexion.
Finger in Abuduktion und Adduktion zu bringen geht, aber nur wenn der Patient seine Hand fest hält und im Bereich des Kleinen Fingers kommt der Patient weder vollständig in Abduktion noch Adduktion und nur über eine andere Muskelgruppen.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
18. Mai 2018 07:58 # 4
Registriert seit: 22.11.2016
Beiträge: 47

Also dann verstehe ich erst recht nicht, warum die über eine Nerventransplantation nachdenken-? So wie du schreibst, hat der Patient nicht mehr wirklich starke motorische Einschränkungen. Es gibt immer Phasen, in denen der Heilungsprozess, und in diesem ist er noch voll drin, stagniert. Und Nervenregenration läuft gut und gerne 2 Jahre!! Also würde ich, was die Sensi anbelangt, noch total entspannt bleiben. Für die Motorik, weiter üben!!!
Ich würde mal von der ganzen Passivität wegkommen und viel aktiv mit ihm üben. Wenn du sagst, du erreichst ein besseres Bewegungsausmaß nach der Therapie, dann liegt es vlt auch daran, dass der Patient anschließend zu wenig übt?
Eine andere Frage, die sich mir noch stellt, ist der TFCC. Ich schätze mal, da wird es auch Verletzungen gegeben haben?? Und auch das könnte ein Problem der mangelnden Beweglichkeit sein. Sollten da die Instabilitätstests positiv sein, die du grundsätzlich vor einer manuellen Mobi machen musst, ist die Mobi eh kontraindiziert!
VG Andrea
www.handakademie.de
18. Mai 2018 09:54 # 5
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Ja der TFCC war auch noch laut Diagnose mit betroffen gewesen. Wir machen auch ziemlich viel aktive Übungen mittels Therapieknete und Theraband und 1 Kg Hanteln und er bekommt diese Übungen auch mit für zu Haus auf. Ok dann sind wir noch voll im Zeitplan. Weil wir machen schon seit ein par Wochen keine Fortschritte mehr. Er hat jetzt erstmalig ein 20 ger Rezept bekommen. Wobei die Hälfte der Einheiten ist schon fast weg. Er hat jetzt noch 11 Einheiten drauf, aber bis jetzt wird das Gefühl und die Motorik erst mal nicht mehr besser. Zu beginn der Therapie hatten wir erst mal einen sehr raschen Therapieerfolg gehabt und danach wurde es immer langsamer und jetzt haben wir einen Stillstand erreicht.
Von seiten des Patienten was ihm noch am meisten stört ist zum einem, dass die Narbe noch recht verklebt ist und diese auch noch gewisse Bewegungen einfach blockieren und er schon Silikongels verwendet, damit diese Narbe endlich mal geschmeidiger wird. Wobei jetzt nach einen halben Jahr wir endlich mehr Erfolg mit der Narbe haben. Also da hat es dann einen ganzen Sprung mal gegeben von mega verklebt bis ja es sind nur noch par Stellen, wo die Narbe verklebt ist. Er hat sich jetzt mir gegenüber geäußert, dass ihm jetzt die Supination so am wichtigsten ist und hätte gerne, dass ich die meiste Zeit an seiner Supination und an seiner Narbe arbeite und wenn in der Therapie dann noch Zeit ist ihm dann noch Übungen für seine Finger bezüglich Abduktion und Adduktion gebe. Die Finger und die Sensibilität sind ihm auch wichtig aber weniger wichtig im Moment. Vor zwei Monaten sollte noch intensiv an den Fingern bezüglich Abduktion und Adduktion und Flexion und Extension Handgelenk gearbeitet werden. Aber jetzt stört ihm am meisten die fehlende Supination und Ulnarduktion und Radialduktion.

Ja vor zwei Monaten wurde schon mal eine Nervenleidgeschwindigkeit gemacht und letzen Monat darauf auch und da stand schon seitens der Ärzte im Raum, ob evt eine Nerventransplatation in Frage käme im Raum. Er hatte jedoch Motorisch und Sensorisch Mini Fortschritte gemacht, obwohl die Nervenleidgeschwindgeit was anders sagt. Der Nerv leitet nur bis kurz vor dem Handgelenk schon seit den par Monaten komplett unverändert. Er ist seit dem keinen Millimeter gewachsen. Diese oder nächste Woche hat er wieder einen Termin und da wird wieder eine Messung gemacht und evt soll dann entschieden werden, ob noch mal abwartet werden soll oder doch eine Nerventransplantation gemacht werden soll.
Wobei mein Patient eher pessimistisch in diese Untersuchung hinein geht. Weil er schon ahnt, dass die Nervenleidgeschwindigkeitsmessung auch wieder das gleiche Ergebnis liefert wie bis her. Er leitet immer noch bis zu der Stelle und keinen mm weiter.
Wobei ich auch der Meinung, bin, dass man doch eher abwarten sollte.
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22. Mai 2018 15:54 # 6
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Hallo ich hatte den Patienten heute wieder und die Messung hat ergeben, dass da wo der Nerv sich aufgabelt zumindest der Ast, der den Daumen mit versorgt weiter gewachsen wäre laut Messung evt. Die Ärzte waren sich jetzt nicht so ganz sicher, aber es gab ein Nerv der was geleitet hat. Der andere Ast sei genau so weit wie vorher auch. In 3 Monaten hat er dann wieder eine Messung vom Nerv. Es tut sich also was.
Er hat jetzt Sensitraining als Hausaufgabe auf bekommen, da er dies auch zu Hause durchführen kann ( wobei er dies auch schon von Anfang an als Hausaufgabe auf hatte, es ist halt nur in Vergessenheit geraten). Und wir dann in der Therapie die Narbe lockern und dann aktive Übungen für die Supination machen und diese Übungen auch als Hausaufgabe auf hat. Ich habe ihm jetzt Täglich aufgetragen diese Übungen durchzuführen aber er kommt nicht dazu dies täglich durchzuführen. Jetzt haben wir uns geeinigt, dass er es mindestens 3 Mal Wöchentlich schaffen soll oder auch mal zumindest statt 2 Mal 10 Wiederholungen nur ein mal 10 Wiederholungen macht. Hauptsache er übt zu Hause.
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13. März 2022 13:35 # 7
Registriert seit: 13.03.2022
Beiträge: 1

Hallo,

Ich habe eine ähnliche Situation, bei mir ist es keine Amputation sondern habe mir durch einen Unfall den Nerv im Fuß durchtrennt. Es wurde direkt auch genäht . Nur wie bei dem Patienten ist es bei mir auch so das die Messungen keine Antwort geben . Ich aber seit 3 Monaten schon was verspüre. Bei mir sind’s nur jetzt genau 8 Monate her. Wie war’s bei dem Patienten würde mich interessieren? Hatte er auch schmerzen und Stiche … bei mir spielt es total verrückt es ist mal so mal so . Und wie gehts dem Patienten jetzt so ? Inwiefern hat der Nerv sich erholt ..? Wäre echt sehr dankbar über eine Antwort, denn stehe auch zwischen der Frage eine nerventransplantation oder abwarten 🤔

Vielen Dank schonmal :)
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