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Diskussionsforum

Distale Radiusfraktur

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5. Juli 2018 21:54 # 1
Registriert seit: 28.04.2018
Beiträge: 27

Hallo!
Ich bekomme demnächst einen Patienten mit distaler Radiusfraktur (6 Wochen - post-operativ.) und wollte mal nachfragen in wieweit ich in der Anamnese die Stabilitätstests für das Handgelenk durchführen darf.

Also:
- Rotations-/Kreiseltest
- Schubladentest
- Gleittest
- Catch up Clunk
- Reizung lig. collaterale ulnare
- Stufentest
- Ballotement Test
- Watson Test
- Piano Key Test
- Diskusprovokationstest
- TFCC Shear Test

Viele Grüße ::biggrin::
6. Juli 2018 16:15 # 2
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 936

Erstmal Röntgenbild ansehen.
15. Juli 2018 18:25 # 3
Registriert seit: 28.04.2018
Beiträge: 27

Geändert am 15.07.2018 18:51:00
So nun weiß ich mehr:
- Unfallzeitpunkt war Mitte März.
- Trümmerbruch mit einer Plattenosteosynthese von palmar (bleibt 1 Jahr drinnen)
- Processus Styloideus Ulnae Abriss
- Handwurzelknochen sind soweit unverletzt: auf dem Röntgenbild zeigen sich keine abnormen Verschiebungen
- Patient hat Schmerzen bei Belastung (speziell im Bereich seines Berufs - mit dem Cutter Messer)
- Hat teilweise ein Gefühl einer schwollenen Hand

Testergebnisse:
- Stimmgabeltest am Processus Styloideus Ulnae noch positiv
- Finkelsteintest positiv
- Patient gibt immer wiederkehrende Epicondylitis radialis an (bereits vor Unfall)
- Druck auf Handballen schmerzhaft
- eingeschränkte Supination (ich meine 60 bis 70 Grad)
- Kraft rechts (verletzter Arm): 8 kg; links: 32 kg

Instabilitätstest des Handgelenks mache ich nun in der nächsten Einheit.

Mein Plan:
- Heiße Rolle - speziell Extensoren --> detonisierung
- Querfriktion + Tape Anlage: 1. dorsales Sehnenfach + Extensoren
- Kraftsteigerung (Therapieknete, dann mehr und mehr Aufgaben mit dem Cutter)
- evtl. Lymphfördernde Maßnahme

Im Bezug auf die Schmerzen bei Druck auf den Handballen. Liegt dies an der Platte die drinnen ist, oder habt ihr noch eine Vermutung?
Zum positiven Finkelsteintest - Eine beginnende Ruptur des Extensor pollicis longus wäre hier kein Hinweis?!
Wie steht ihr denn in diesem Fall zu Peddigrohr?
Liebe Grüße
16. Juli 2018 09:15 # 4
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 936

Arbeitsunfall oder privat? Wie oft in der Woche Therapie? Noch Physio?

Viel Schulter, Schulterblätter, Ellbogen, Brustöffnung. Gucken, wie er sich selbst anzieht etc.
Stabübungen.
Arbeiten im tiefen Raps z.B. am Beginn oder Ende der Therapie, je nach aktueller Zielsetzung.
Rotationstraining.
Therapiekitt für Druckaufbau und Geschmeidigkeit. Später dann gezielt die Feinmotorik.
Übungen an der Wand.
Alles als Heimübungen ganz wichtig.

Auf P-Rohr käme ich jetzt nicht, dafür wäre mir die Therapiezeit zu kurz/wertvoll.

Daumen würde ich als Folge des Unfalles sehen.
Auf alle Fälle Kontakt zum Chirurgen aufnehmen, schafft Sicherheit.
16. Juli 2018 15:57 # 5
Registriert seit: 28.04.2018
Beiträge: 27

Hi freckle, danke für die Antwort!
Der Patient ist während der Arbeit von einer Leiter gestürzt. Therapieeinheiten pro Woche 2-3 mal. Physio bekommt er schon länger - im Moment liegt der Schwerpunkt in der manuellen Therapie (speziell Schulter und BWS, wenn ich das richtig verstanden habe).

Die Instabilitätstest des Handgelenks sind soweit alle negativ! Auch zeigt sich noch mal dass die Ulnaduktion Schwierigkeiten macht (mit Cutter schneiden, im Schwimmbad mit den Händen hinter dem Körper abstützen)

Zu den Übungen habe ich noch ein paar Fragen:
In wieweit genau Rotationsübungen? Mit Theraband in die Diagonale? So ein wenig im PNF Style?
Übungen an der Wand? Stabilitätsübungen mit Gewichtsverlagerung?

Wie gesagt, danke noch mal für die Impulse! Im ersten Berufsjahr mit angefangener Handausbildung sehr hilfreich ::smile::
16. Juli 2018 18:05 # 6
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 936

Na, das ist doch prima, dann kannst Du Dich voll und ganz auf den Alltag konzentrieren.
Sieh Dir an, wie er sich an- und auszieht, wie er eine Tasse hält und trinkt etc.

Drehbewegungen z.B. mit Hand auf Ball, Wickelübungen (also etwas aufwickeln - mit oder ohne Gewicht), einen Stab um den Körper führen und umgreifen. Solche Sachen.
Theraband erst später.

Stütz an der Wand, auf dem Tisch - erstmal piano, im weiteren Verlauf der Therapie fordernder. Dips kommen später. Jetzt erstmal halten. Nicht übertreiben.

Und unbedingt Kontakt mit dem Chirurgen aufnehmen, das ist auch gute Eigenwerbung.
18. Juli 2018 19:42 # 7
Registriert seit: 22.11.2016
Beiträge: 47

Hallo!
na das klingt vom Plan doch sehr gut. Stabilitätstraining für das Handgelenk, befundgerechter Kraftaufbau, ADL...alles ok
Zum Extensor pollicis longus: Warum sollte der reißen??? Die Plattenosteosynthese ist palmar! Und der Finkelsteintest ist ein Test für das erste dorsale Sehnenfach (APL und EPB!!), hat also mit dem EPL erstmal nichts zu tun. ;-)
Das klingt nach einer Sehnenscheidentzündung, schreibst du ja auch und die Behandlung hast du richtig angegangen.
Der Schmerz im Handballen kann noch eine Folge des Sturzes sein, beobachten und auch da wäre ich nochmal für Abklären durch den Arzt, wenn sich das nicht gibt...kann auch eine Nervenastläsion sein..welche Art Schmerz ist das?

Viele Grüße
www.handakademie.de
19. Juli 2018 07:06 # 8
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 936

Finkelsteintest bei solch einer Verletzung nicht unbedingt zuverlässig "auswertbar".
24. Juli 2018 21:54 # 9
Registriert seit: 28.04.2018
Beiträge: 27

@Physio72:
Zum Sehnentest: Ja ich hatte dann noch mal mehrmals das 3. dorsale Sehnenfach getestet (Palmarflex, Ulnarduktion, Flexion im Daumen). Hier hat er auch positiv reagiert. Druck auf das Tuberculum von Listeri war nicht schmerzhaft. Weiter gibt er den Schmerz im distalen Radioulnargelenk an - nach Belastung (obwohl Dorso palmarer Stresstest negativ ::confused::)
Der Schmerz ist stechend und steigert sich auf etwa 7-8 auf der Skala.

Hatte nach dem positiven Finkelsteintest + Schmerz an der lateralen Epicondyle übrigens zwei detonisierende Tapeanlagen gesetzt. Laut Patient war es danach besser. Der Finkelsteintest war nach ca. 1 Woche Tapeanlage nicht mehr positiv. An der Epicondyle schon.

Mein weiteres Vorgehen:
- Habe dem Arzt nun per Mail den momentanen Verhalt geschildert (nächste Woche hat er dort auch eine weitere Nachbesprechung)
- Weiterhin Heiße Rolle + Querfriktion + Tape
- Kraftaufbau

Noch zwei Fragen:
- Zum Kraftaufbau: ich taste mich jetzt über ein exzentrisches Training speziell an die Extensoren ran (Hanteltraining auf dem Therapiebänkchen) - wenn Schmerzen aufkommen soll er sofort aufhören - gleiches habe ich ihm als Hausaufgabe aufgegeben. In wie weit ist das problematisch mit der Epicondylitis? Kraftaufbau und Detonisierung kann doch parallel laufen oder?
- Stabilität: Haben auch einen ZIM Trainer in der Praxis. Allerdings habe ich mich da noch nicht so stark mit auseinandergesetzt. Wäre das eine Idee? Dem Patienten würde ich den mit nach Hause geben unter Pfand. Die Übung stelle ich mir nur recht monoton vor - da vermute ich, dass der Stütz an der Wand effektiver ist :)
26. Juli 2018 07:51 # 10
Registriert seit: 22.11.2016
Beiträge: 47

Hallo,
hast du beim Test des 3. SF differenziert??? Ist es wirklich die Sehne oder eher das Handgelenk??? Du schreibst, dass er offensichtlich auch ein Problem mit dem DRUG hat, was ja eine Begleitverletzung durchaus sein könnte ( Discuseinrisse machen auch diese Schmerzen im DRUG) Hier könnte also noch eine Verletzung passiert sein, die einen Reizzustand des Handgelenkes verursacht....ist das vlt der Schmerz beim Test?

Zum Training: super, genau richtig. Exzentrisches Training als erstes ::thumbup:: Und auch richtig, schmerzfrei! Und genau damit ist die Grenze gesetzt ;-) Krafttraining und Detonisierung scließen sich nicht aus, solange eben das Krafttraining gezielt gemacht wird.
ZIM kannst du für das intermuskuläre Koordinationstraining sehr gut ergänzend einsetzen. Gute Idee.

Und dass deine Tapeanlagen geholfen haben, zeigt ja, dass du offensichtlich gerade alles richtig machst ;-)
Denk nun an ADL und arbeite weiterhin befundorientiert, dann wird das schon!
VG
www.handakademie.de
26. Januar 2019 11:56 # 11
Registriert seit: 26.01.2019
Beiträge: 1

Hallo zusammen,

Ich bin auf der Suche nach einem erfahrenen Ergotherapeuten im Raum Filderstadt.

Ich bin vor 4 Wochen operiert worden (distale Radiusfraktur re) und wurde stabilisiert mittels palmarer PlattenosteoSynthese.
Die Beweglichkeit meiner rechten Hand ist noch eingeschränkt, mein rechter Daumen ist noch relativ steif, ich kann meine Hand noch nicht zur Faust machen und dort, wo die Platte eingebaut wurde sieht man noch eine Schwellung.

Vom Arzt wurde mir gestern zusätzlich zur Physiotherapie nun Ergotherapie verschrieben (BG-Rezept)

Ich habe mit großem Interesse Ihre Forumsdiskussionen gelesen und bin auf der Suche nach einem erfahrenen Ergotherapeuten, der mir meine Schreibhand wieder herstellt.

Wer kann mir hier helfen und ist möglichst in meiner Nähe?

Besten Dank.
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