Sprachlos – welche Schule nimmt mein Kind?
Martin aus Hof war 13 Jahre alt, als er seine Sprache verlor. Aphasie – so lautete die Diagnose der Ärzte, als Martin nach einer Operation am Gehirn nicht mehr sprechen konnte. Aphasie ist eine Sprachbehinderung, die durch eine Verletzung des Gehirns auftreten kann. Ursachen dafür sind meist Schädel-Hirn Verletzungen oder Schlaganfälle.
Kindliche Aphasie, das heißt: die bis dahin erworbene Sprache ist gestört – bis zur völligen Sprachlosigkeit. Nach der Rehabilitation ist es eine Odysee für Eltern, eine passende Schulform zu finden.
Aphasische Kinder und Schule – zu diesem Thema trafen sich erstmals Experten aus dem ganzen Bundesgebiet . Ärzte, Therapeuten und Vertreter von Krankenkassen und Rehabilitationseinrichtungen diskutierten zwei Tage lang, wie betroffene Kinder und deren Eltern bei deren Suche nach einer Schule unterstützt werden können. Organisiert wurde die Tagung von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und dem Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker e.V., unterstützt wurden sie dabei von der ZNS- Hannelore-Kohl Stiftung.
Die Fachleute haben sich konkrete Ziele gesetzt: bis zum nächsten Frühjahr soll ein „Schul-Projekt“ beim Aphasiker-Bundesverband geschaffen werden.
„Manche Eltern sind verzweifelt, denn sie wissen einfach nicht, an welche Schule sie Kinder mit Aphasie schicken können. Eine zentrale Anlaufstelle, die ihnen Auskünfte erteilt und einen Überblick über die Schullandschaft gibt, ist Mangelware. An diesem Punkt wollen wir ansetzen,“ formuliert Christoph Petschenka vom Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker die Ziele des neuen Projekts.
Projekt-Informationen finden Sie unter
www.aphasiker-kinder.de. Mehr zum Thema „Kinder und Schlaganfall“ erfahren Sie auf der Website der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe:
www.schlaganfall-hilfe.de.