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Mal kein Buch - Neues Computerspiel soll Wissen über Demenz vermitteln

Seit vielen Jahren gilt das zum Essener Elisabeth-Krankenhaus gehörende Geriatrie-Zentrum Haus Berge als Vorreiter und Spezialist für Altersmedizin in Deutschland. Hier finden Demenzpatienten die notwendige und würdevolle Pflege und Betreuung. Neben der Versorgung der stationären und teilstationären Patienten gibt es seit 1991 die ambulante Beratungsstelle Memory-Clinic. Diese Einrichtung zählt zu den ersten ihrer Art in Deutschland. Spezialisten aus den Fachbereichen Psychologie, Geriatrie, Psychiatrie und Pädagogik untersuchen und testen hier Personen mit Gedächtnisstörungen. Bundesweit ist das multiprofessionelle Team der Memory-Clinic durch zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen oder auch Gastauftritte in TV-Ratergebersendungen bekannt. Um über die Demenzerkrankung aufzuklären und das Thema den Menschen nahe zu bringen, haben die Experten nun einen ganz neuen, etwas ungewöhnlichen Weg beschritten: Zusammen mit Stefan Knüttel und seinem Team der Firma "Learn by move" aus Poppenhausen in der Rhön wurde das Computerspiel "Memopoly - Demenz spielend verstehen" entwickelt. Wir haben den Fachtherapeuten für Hirnleistungstraining und Gedächtnistrainer Carsten Brandenberg dazu befragt.

Herr Brandenberg, Sie und Ihre Kollegen aus der Memory-Clinic waren maßgeblich an der Entwicklung des neuen Spiels "Memopoly - Demenz spielend verstehen" beteiligt. Ist Demenz nicht ein zu ernstes Thema, um daraus ein Spiel zu machen?

Brandenberg: Diese Frage kann ich mit einem eindeutigen Nein beantworten. Mit dem Spiel wollen wir dieses sehr ernste Thema nicht verharmlosen, sondern vielmehr darüber informieren. In den letzten Jahren wurden wir immer wieder darauf angesprochen, ob wir unsere mittlerweile über 15-jährige Erfahrung nicht einer noch breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen wollen. Um dieses Ziel zu erreichen, fanden wir die Idee spannend, mal kein Buch zu schreiben, sondern einen neuen Weg zu gehen. Ich denke, dass es uns mit dem Spiel "Memopoly" gelingen wird, den Menschen auf spielerische Weise ein immer wichtiger werdendes Krankheitsbild nahe zu bringen.

Wen möchten Sie mit dem Spiel ansprechen? Demenzkranke, deren Angehörige oder die Bevölkerung allgemein?

Brandenberg: Für Demenzkranke selbst ist dieses Spiel nicht geeignet. Sie wären damit überfordert. Ansonsten, möchten wir alle ansprechen, die sich aus beruflichem oder privatem Interesse für das Thema interessieren. Ich kann mir vorstellen, dass beispielsweise Pflegekräfte in Altenheimen oder Angehörige von Demenzpatienten in diesem Spiel noch viel Neues erfahren und ihnen vielleicht dieses neue Wissen auch dabei hilft, Demenzkranke besser zu verstehen. Wir von der Memory-Clinic werden in den letzten Jahren häufig von Schulklassen eingeladen, die sich mit dem Thema Demenz im Rahmen des Unterrichts beschäftigen. Ich denke, dass gerade auch für diese jungen Menschen ein Computerspiel ein zeitgemäßes Mittel ist, um sich Wissen anzueignen.

Der Name "Memopoly" erinnert an "Memory" und "Monopoly". Ist das Spiel mit diesen beiden Klassikern vergleichbar? Können Sie uns den Spielverlauf kurz erklären?

Brandenberg: Eine namentliche Anlehnung an etwas Bekanntes war durchaus gewünscht - inhaltlich hat das Spiel nicht viel mit den anderen zu tun. "Memopoly - Demenz spielend verstehen" basiert auf der Grundlage eines klassischen Brettspiels - allerdings in der Form eines Computerspiels. Man kann es allein gegen den Computer oder mit bis zu sechs Personen gegeneinander spielen. Bei Einzelspielern kann zwischen drei Schwierigkeitsgraden ausgewählt werden. Ähnlich wie bei einem klassischen Brettspiel wird gewürfelt und man rückt entsprechend um einige Felder vor. Auf den verschieden Feldern müssen dann Fragen rund um das Thema Demenz beantwortet werden - z.B. zu Begrifflichkeiten, zur Diagnose oder zu Therapiemöglichkeiten. Außerdem gibt es so genannte Aktivierungskarten, die Tipps im Umgang mit Demenzerkrankten geben. Und damit man beim Spielen darüber hinaus auch etwas für die eigene geistige Fitness tun kann, werden außerdem entsprechende Gedächtnisaufgaben gestellt. Durch den Zufallsgenerator wird das Spiel auch bei häufigerem Gebrauch nicht langweilig. Für alle, die an weiterführenden Informationen interessiert sind, enthält "Memopoly" eine Liste mit Links, die auf interessante Internetseiten verweisen.

Quelle: EKE

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