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Das Sieger-Projekt steht exemplarisch für Innovation in der sozialmedizinischen Nachsorge.
Etwa 16,5 Millionen der heute über 65-Jährigen haben als Kinder den Zweiten Weltkrieg miterlebt.
Circa 30 Prozent von ihnen leiden noch heute unter Depressionen und Ängsten, jeder Zwanzigste sogar an einer
posttraumatischen Belastungsstörung.
Diesen Menschen hilft das Berliner Projekt „Lebenstagebuch“ mit einer kostenlosen sechswöchigen Internet-Schreibtherapie,
die hausärztlich begleitet wird.
Die Betroffenen erzählen ihre traumatischen Erlebnisse in schriftlicher Form und betten diese in ihre Lebensgeschichte ein.
Eine Studie der Universität Greifswald belegt, dass die Kurzzeit-Therapie die Lebensqualität der Betroffenen maßgeblich
verbessert. Es handelt sich um das weltweit einzige Angebot dieser Art für Kinder des Zweiten Weltkrieges.
Das Projekt wurde 2008 gestartet und wird von einem hauptamtlichen und vier ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen.