Verbraucherstudie der Deutschen Rheuma-Liga und neue Therapieleitlinie geben Auskunft.
Eine ausgewogene Mischung aus körperlicher Aktivität und Entspannung, Wärmeanwendungen und Patientenschulung, das hilft Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom (FMS)
nach eigenen Angaben wirklich. Als negativ bewerten die meisten Betroffenen hingegen medikamentöse Therapien mit Opioden, Antiepileptika, Antidepressiva
aber auch Kälteanwendungen. Dies ist das Ergebnis einer soeben veröffentlichten wissenschaftlichen Studie, die Privatdozent Winfried Häuser am
Klinikum Saarbrücken durchgeführt hat.
1.661 Fibromyalgiebetroffene bewerteten in einem umfangreichen Fragenkatalog die verschiedenen Therapiemethoden nach Nutzen und Schaden.
Es ist der erste Verbraucherbericht dieser Art für FMS in Deutschland. Die Befragten waren Frauen im mittleren Alter und kamen mehrheitlich aus der
Selbsthilfebewegung. Sie litten langjährig unter Schmerzen in mehreren Körperregionen (Fibromyalgie-Syndrom).
Neue Erkenntnisse zur Diagnostik und Therapie von FMS erbrachte auch die aktuelle Überarbeitung der wissenschaftlichen Leitlinie durch die Arbeitsgemeinschaft
der medizinischen Fachgesellschaften. Ausdauertraining wie Walking, Schwimmen, Fahrradfahren, ein niedrig dosiertes Krafttraining, Funktionstraining sowie
Tai Chi, Yoga und Qi-Gong haben sich laut Leitlinie bewährt. Nicht zu empfehlen sind hingegen Tenderpoint-Injektionen, operative Verfahren oder
transkutane elektrische Nervenstimulation.
Winfried Häuser: „Wichtig wäre, die Wirksamkeit der von Patienten selbst als positiv eingeschätzten Verfahren wie Lymphdrainage, Osteopathie sowie
Musik- und Tanztherapie in größeren randomisierten kontrollierten Studien zu überprüfen.“
Vom 10. – 17. September 2012 können sich Rat Suchende zudem im Internet mit Experten und erfahrenen Betroffenen austauschen.
Eine Übersicht der aktuellen Therapie-Empfehlungen und weiterführende Informationen zum Verbraucherbericht sowie die FMS-Patientenleitlinie sind auf den
Internetseiten der Deutschen Rheuma-Liga verfügbar:
www.rheuma-liga.de/fibromyalgie
Weitere Informationen
Quelle:
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.