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FASD: Neue S3-Leitlinie für die Diagnose der Fetalen Alkoholspektrumstörungen erschienen

Jedes Jahr kommen in Deutschland zahlreiche Kinder mit Fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD) zur Welt. Die jungen Patientinnen und Patienten werden bislang oft nicht richtig oder fehldiagnostiziert. Eine frühe, korrekte Diagnose ist jedoch wichtig, um die betroffenen Kinder und Jugendlichen adäquat zu fördern und ihnen ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. Ein vom Bundesministerium für Gesundheit geförderter Expertenkonsens hat nun eine entsprechende wissenschaftliche Diagnose-Leitlinie entwickelt.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung im Bundesministerium für Gesundheit Marlene Mortler wünscht sich, dass diese S3-Leitlinie breite Anwendung findet, so dass deutlich mehr betroffene Kinder und Jugendliche die Chance haben, durch frühzeitige Diagnose optimal behandelt und gefördert zu werden. "FASD ist zu 100 Prozent vermeidbar, wenn während der Schwangerschaft konsequent auf Alkohol verzichtet wird. Solange dieses Ziel nicht erreicht ist, müssen wir alles tun, den Betroffenen optimale Hilfe anzubieten.", so Mortler.

Auch Leitlinienkoordinatorin Dr. med. Dipl.-Psych. Mirjam Landgraf unterstreicht die Bedeutsamkeit einer frühzeitigen Diagnose: "Die Fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD) treten bei 1 % aller Kinder auf. Sie resultieren aus einer Gehirnschädigung des ungeborenen Kindes durch die Alkohol-Exposition im Mutterleib. Diese Schädigung ist irreversibel und persistiert lebenslang. Eine frühe Diagnose, eine adäquate Förderung und ein stabiles Umfeld können jedoch die Prognose der betroffenen Menschen positiv beeinflussen. Durch einheitliche, wissenschaftlich basierte, diagnostische Kriterien für FASD, die in der jetzigen S3-Leitlinie bereit gestellt werden, können betroffene Kinder und Jugendliche in Deutschland frühzeitiger diagnostiziert, in ihrer Entwicklung gefördert und damit deren Langzeit-Outcome hinsichtlich des alltäglichen Funktionsniveaus in der Gesellschaft verbessert werden. Fehldiagnosen der Kinder und Komplikationen von FASD können vermieden und Pflege-, Adoptiv- und biologische Eltern frühzeitig und adäquat unterstützt werden."

Die Entwicklung und Verbreitung der S3-Leitlinienkriterien für die Diagnose der Fetalen Alkoholspektrum-Störungen ist ein wichtiger Schritt im Hinblick auf eine frühzeitige und einheitliche Diagnose bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Der ergänzend erschienene Pocket-Guide dient der Vereinfachung der praktischen Anwendbarkeit der diagnostischen Kriterien für Kinder und Jugendliche mit Verdacht auf FASD in der Praxis.

Den professionellen Helfern im Gesundheits- und Sozialsystem werden mit den konsentierten Empfehlungen zur Diagnose der FASD klinisch relevante und praktisch anwendbare Hilfsmittel für den klinischen Alltag zur Verfügung gestellt. Durch Wissensvermittlung hinsichtlich des Störungsbildes FASD im professionellen Kreis wird die Grundlage für die verbesserte Aufklärung der deutschen Bevölkerung bezüglich Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und FASD geschaffen.

Weitere Informationen

Quelle: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung im Bundesministerium für Gesundheit

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