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Patienten verständlich informieren und beraten: Ein Praxis-Leitfaden für Gesundheitsberufe

Eine alltägliche Situation: Ärztinnen oder Gesundheitsberater wollen Diagnosen und Empfehlungen so klar wie möglich mitteilen, reden aber am Patienten vorbei. Die Patientinnen und Patienten selbst schrecken häufig vor „dummen Fragen“ zurück. Damit diese Situation gar nicht erst entsteht, hat ein Team der Universität Bielefeld eine Instrumentensammlung zur besseren Beratung erstellt. Die Material- und Methodensammlung soll Verbraucher- und Patientenberatungen dabei helfen, Patienten mit geringer Gesundheitskompetenz Behandlungen und Diagnosen verständlich zu vermitteln.

„Oftmals reden Mediziner oder Berater über den Kopf der Ratsuchenden hinweg. Die neue Broschüre soll professionelle Helfer auf dieses Problem aufmerksam machen und sie unterstützen, Gesundheitsthemen verständlich zu erläutern“, sagt Professorin Dr. Doris Schaeffer von der Universität Bielefeld.

Vorgestellt werden 24 Methoden, zum Beispiel „Chunk and check“ – damit werden Informationen häppchenweise statt an einem Stück erläutert. Auch das Konzept „Einfache Sprache“ findet sich in der Broschüre. Es liefert Vorschläge, um Fachsprache zu vereinfachen. Mit Hilfe der „Motivierenden Gesprächsführung“ sollen Patientinnen und Patienten unterstützt werden, sich aus eigenem Antrieb gesundheitsbewusster zu verhalten.

Gefördert wurde die Broschüre vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz mit einem ernsten Hintergrund: Eine Studie der Universität Bielefeld zur Gesundheitskompetenz der Menschen in Deutschland ergab, dass nur jede siebte Person in Deutschland über solch eine ausgeprägte Kompetenz verfügt. Bei mehr als der Hälfte der Menschen in Deutschland stellt die Studie von Doris Schaeffer und ihrem Team eine problematische oder nicht ausreichende Gesundheitskompetenz fest. Besonders häufig betroffen sind Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit niedriger Bildung, Menschen im höheren Lebensalter und Menschen mit chronischer Krankheit.

Menschen werden aber laut Doris Schaeffer besonders dann gesundheitskompetenter, wenn sie motiviert und fähig sind, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen und anzuwenden. Damit die Hürden hierfür sinken, haben Schaeffer und ihr Team die Broschüre konzipiert. Sie kann von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verbraucherberatung, der Pflegeberatung, der Krankenkassen, Selbsthilfe sowie von Medizinerinnen und Medizinern im Berufsalltag eingesetzt werden.

Weitere Informationen:



Quelle: Universität Bielefeld

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