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Studentin entwickelt auf den Funktionsprinzipien der Hippotherapie basierenden Therapiesitz

Marilena Sydow, Absolventin des Studiengangs Assistive Technologien an der Jade Hochschule, entwickelte in ihrer Bachelorarbeit einen mobilen Therapiesitz, der nach den Funktionsprinzipien der Hippotherapie funktioniert und auf einen handelsüblichen Therapiestuhl gesetzt werden kann. Eine innenliegende Motorsteuerung simuliert die Bewegungen, welche auf einem Pferderücken in der Gangart Schritt stattfindet. Durch eine klassische Sitzposition eignet sich dieser Therapiesitz auch für Menschen mit unlösbaren Spastiken in den unteren Extremitäten, welche sich gar nicht auf ein Therapiepferd setzen könnten.

Neu entwickelter Therapiesitz angelehnt an die Hippotherapie
Schon früh stand für Marilena Sydow fest, dass sie für ihre Bachelorarbeit ein praxisbezogenes Thema wählen wollte. Da kam die Ausschreibung von Strehl Kinderreha- und Orthopädietechnik gerade recht. „HippoSeat – Entwicklung eines mobilen Therapiesitzes basierend auf den Funktionsprinzipien der Hippotherapie“ – so lautete das Thema ihrer Abschlussarbeit. „Gerade Kindern mit neurologischen Bewegungsstörungen hilft die Hippotherapie sehr, bei der es sich um eine physiotherapeutische Behandlungsform handelt, welche auf einem Pferd durchgeführt wird. Aber der Aufwand, den die Betreuungspersonen leisten müssen, ist nicht zu unterschätzen. So müssen beispielsweise lange Wegstrecken zwischen den therapeutischen Maßnahmen zurückgelegt werden oder die betroffenen Personen haben mehrere Kinder. Das alles zu koordinieren ist nicht ganz leicht. In meiner Bachelorarbeit habe ich deshalb einen Therapiesitz entwickelt, der die Bewegungen der Pferde simuliert. Dieser Sitz kann beispielsweise in einer Praxis für Physiotherapie eingesetzt werden und somit das Leben der Betroffenen etwas erleichtern“, erklärt die Ingenieurin.

Die von Sydow entwickelte Sitzfläche kann auf einen handelsüblichen Therapiestuhl gesetzt werden. Dort wird dann die klassische Sitzposition eingenommen. Damit eignet sich dieser Therapiesitz auch für Menschen mit unlösbaren Spastiken in den unteren Extremitäten, welche sich gar nicht auf ein Therapiepferd setzen könnten. Reitet man ein Pferd in der Gangart Schritt wird das menschliche Becken genau wie beim Gehen bewegt. Das bringt den Organismus in Schwung, löst Spastiken und steigert die Rumpfbalance. Dies alles in der Kombination hat eine Steigerung der Lebensqualität von beeinträchtigten Menschen zur Folge.

Für ihre Bachelorarbeit ermittelte Sydow zunächst die Bewegungen eines Pferdes mit einem optischen, infrarotbasierten Bewegungserfassungssystem. Nach Auswertung der Daten wurden diese auf einen selbstgebauten Prototypen und dessen Motorsteuerung übertragen. Nach dem Einbau des Motors in den Prototypen konnten dann Vergleichsmessungen durchgeführt werden.

„Erfreulicherweise sind die Ergebnisse für einen ersten Prototypen erstaunlich gut. Wir müssen zwar noch kleinere Korrekturen vornehmen, aber wir wissen schon jetzt, dass der Therapiesitz eine Zukunft hat“, erläutert Sydow. Sie ist sich gleichzeitig aber auch bewusst, dass das Reiten auf Pferden ebenfalls Auswirkungen auf den Therapierfolg hat – schließlich handelt es sich dabei um eine Form sozialer Interaktion. „Mein Ziel ist es nicht, die Therapiepferde zu ersetzen. Vielmehr möchte ich Menschen mit starken Behinderungen helfen – der Therapiesitz macht dies möglich.“


Quelle: Jade Hochschule

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