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Elektronische Medien führen zu Verhaltensauffälligkeiten bei Vorschulkindern

Dass der Konsum von elektronischen Medien bei 2- bis 6-jährigen Kindern zu emotionalen und psychischen Verhaltensauffälligkeiten führen kann, belegen Wissenschaftler der Universität Leipzig in einer aktuelle Untersuchung. Demnach weisen Vorschulkinder, die täglich Smartphone oder Computer nutzen, ein Jahr später mehr Verhaltensauffälligkeiten wie Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit auf als Kinder, die diese Medien nicht nutzen.

Elektronische Medien führen zu auffälligem Verhalten bei Vorschulkindern
Im Rahmen der LIFE Child-Studie wurden 527 Kinder aus Leipzig und Umgebung untersucht. Laut Studienleiterin Dr. Tanja Poulain zeigen sich bei Kindern ohne Medienkonsum vergleichsweise auch weniger emotionale Probleme. Die Studie ergab aber auch, dass Kinder, die zum ersten Erhebungszeitpunkt mehr Probleme mit Gleichaltrigen haben, ein Jahr später häufiger elektronische Medien nutzen.

Die Ergebnisse waren Resultate aus Fragebögen, die Eltern im Rahmen der LIFE Child-Studie zum Konsum elektronischer Medien ihrer Kinder ausfüllten. Die LIFE Child-Studie ermöglicht es, die individuellen Entwicklungsverläufe der Kinder langfristig zu begleiten, da die Studienteilnehmer ca. einmal im Jahr zur Untersuchung in die Studienambulanz kommen. Im Rahmen der aktuellen Studie stellten die Wissenschaftler Fragen zur Nutzung von TV/Video, Smartphone und Computer/Internet.

„Die Ergebnisse geben Hinweise darauf, dass verstärkter Medienkonsum ein Risiko darstellt, Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln. Wiederum können Verhaltensauffälligkeiten auch zu einem vermehrten Konsum dieser Medien führen“, so Poulain. Die Leipziger Wissenschaftler raten daher, den Konsum elektronischer Medien äußerst gering zu halten und frühe Anzeichen von Verhaltensauffälligkeiten ernst zu nehmen.

Die Kinderstudienambulanz LIFE Child ist ein Projekt des Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig unter Leitung von Prof. Dr. Wieland Kiess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Leipzig. Über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren werden die Teilnehmer der Langzeitstudie - Schwangere, Neugeborene, Kinder und Jugendliche - in ihrer Entwicklung begleitet und dabei ganzheitlich und interdisziplinär zu ihrer jeweiligen sozialen, psychischen und medizinischen Lebenssituation untersucht. Das LIFE Forschungszentrum wird im Rahmen der Sächsischen Landesexzellenzinitiative seit 2009 mit einer Summe von mehr als 38 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen und der EU gefördert.

Die Studienergebnisse sind im International Journal of Environmental Research and Public Health veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.3390/ijerph15040814


Quelle: Universität Leipzig


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