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Studie untersucht Einfluss des roboterassistierten Armtrainings nach Schlaganfall

Die Intensität und Häufigkeit von Bewegungstraining gilt bei Schlaganfallpatienten als wichtiger Faktor für die Wiedererlangung motorischer Funktionen. Dabei rücken zunehmend technische Assistenzsysteme in den Fokus. Forscher des Lurija Instituts für Rehabilitationswissenschaften und Gesundheitsforschung haben nun untersucht, wie ein roboterassistiertes Bewegungstraining während eines stationären Rehabilitationsaufenthalts zum Erholungserfolg beitragen kann.

Studie untersucht Einfluss des roboterassistierten Armtrainings nach Schlaganfall

Der Schlaganfall ist in Deutschland die häufigste Ursache für bleibende Behinderung im Erwachsenenalter: Häufig haben die Betroffenen nach der Akutphase motorische Defizite. Neben den Herausforderungen, die die Erkrankung für die Betroffenen und deren Umfeld mit sich bringt, ist die Erholung nach Schlaganfall deshalb ein Thema von hoher gesellschaftlicher Relevanz.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Intensität und Häufigkeit von Bewegungstraining Einfluss auf die Verbesserung motorischer Funktionen, wie z. B. dem Greifen nach einer Tasse, hat. Mit dem Ziel, die Trainingsintensität für diese Bewegungsabläufe zu erhöhen, wird im Rahmen rehabilitativer Maßnahmen deshalb auch auf technische Unterstützung durch Roboter gesetzt. Ob ein über die herkömmliche Patientenbehandlung in stationären Rehabilitationseinrichtungen hinausgehendes roboterassistiertes Training von Patienten akzeptiert wird, und ob ein solches Zusatztraining neben dem üblichen Therapieplan auch ohne Unterstützung durch Therapeutinnen und Therapeuten durchführbar ist, hat nun ein Team des Lurija Instituts für Rehabilitationswissenschaften und Gesundheitsforschung untersucht.

Zehn Schlaganfall-Patienten mit schwerer Armlähmung wurde im Rahmen ihres stationären Reha-Aufenthaltes die Möglichkeit gegeben, über einen Zeitraum von vier Wochen hinweg 24 zusätzliche Übungseinheiten von jeweils 30 Minuten an einem Armtrainingsroboter zu absolvieren. Dabei spielten die Betroffenen mit Hilfe des vom Roboter unterstützen betroffenen Arms therapieorientierte Computerspiele.

Das Zusatztraining zeigte eine hohe Akzeptanz durch die in die Analyse eingeschlossenen Patientinnen und Patienten: Sie hatten im Untersuchungszeitraum durchschnittlich 13 Termine wahrgenommen und bewerteten die Übungen als motivierend und angenehm. Nach Ablauf der vier Wochen hatten sich proximale Armfunktionen signifikant verbessert. Hinsichtlich der Schulterkraft konnte ein Zusammenhang zwischen der Zahl der absolvierten Trainingstermine und dem Grad der Verbesserung nachgewiesen werden. Daraus schließen die Forscher zum einen, dass bei Schlaganfallpatienten mit Armlähmungen roboterassistiertes Zusatztraining grundsätzlich durchführbar ist. Zum anderen werden die Ergebnisse als Hinweis darauf gewertet, dass ein solches Zusatztraining sich positiv auf den Erholungsverlauf auswirken kann.

Originalpublikation:
Büsching I, Sehle A, Stürner J, Liepert J.
Using an upper extremity exoskeleton for semi-autonomous exercise during inpatient neurological Rehabilitation - a pilot study.
J Neuroeng Rehabil. 2018 Aug 2;15(1):72. doi: 10.1186/s12984-018-0415-6.


Quelle: LURIJA INSTITUT für Rehabilitationswissenschaften und Gesundheitsforschung


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