Weihnachten ist das Fest der Familie. Ist ein Angehöriger an Alzheimer erkrankt, stellt das die Familienmitglieder an den Feiertagen
vor besondere Herausforderungen. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) bietet Tipps und Anregungen für die Feiertage.
Foto: © Nottebrock / Alzheimer Forschung Initiative e.V.
Die Weihnachtstage bieten viele Gelegenheiten, Menschen mit Alzheimer einzubeziehen und schöne gemeinsame Stunden zu verbringen.
„Alzheimer ist eine Erkrankung, bei der das Gedächtnis weggeht, nicht die Gefühle“, sagt der AFI-Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Lorrain,
der als Nervenarzt in Düsseldorf niedergelassen ist.
Der Duft von Weihnachtsplätzchen oder Tannennadeln, das Singen von bekannten Weihnachtsliedern oder der gemeinsame Gottesdienstbesuch
sprechen Menschen mit Alzheimer direkt auf der Gefühlsebene an. Dadurch werden schöne Erinnerungen geweckt und die Patienten fühlen sich
aufgehoben und sicher. Auch das Vorlesen von bekannten Geschichten oder das gemeinsame Anschauen von Familienfotos vermittelt ein Gefühl von
Geborgenheit und Zugehörigkeit.
Damit sich Menschen mit Alzheimer als aktiven und nützlichen Teil der Familie wahrnehmen können, ist es hilfreich, sie in einfache Tätigkeiten
bei den Festvorbereitungen einzubinden, zum Beispiel beim Plätzchen backen, Weihnachtsbaum schmücken oder Tisch decken. Die Feiertage sollten ruhig
und ohne überladenes Programm gestaltet und nach Möglichkeit in einem kleinen, vertrauen Kreis begangen werden. Zu viel Hektik und unbekannte
Gesichter überfordern die Patienten.
Als Geschenke für Menschen mit Alzheimer eignen sich besonders Präsente, die ihre Sinne und Gefühle ansprechen, wie zum Beispiel das frühere
Lieblingsparfüm, eine kuschlige Decke, CDs mit alten Schlagern oder Volksliedern, ein Massageball oder ein einfaches Steckspiel. Freude bereiten
auch Fotoalben, gerahmte Familienfotos oder ein Bildband von der Heimat.
Quelle:
Alzheimer Forschung Initiative e.V.