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dem Jugendamt verpflichtet?

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12. Februar 2008 21:48 # 1
Registriert seit: 12.02.2008
Beiträge: 52

Guten Abend;
momentan betreue ich eine alleinerziehende Mutter mit 5 Kindern. Die Frau ist sehr überfordert mit den Kindern, da nicht nur 3von ihnen verhaltensauffällig, sondern das kleinste auch erst 2Monate alt ist.
Nun habe ich im Rahmen meiner Tätigkeit einige Dinge beobachtet, die meiner Meinung nach das Jugendamt wissen sollte. Zumal der Mutter schon einses ihrer Kinder weg genommen wurde und regelmäßige Kontrollen durch das Amt statt finden.
Neben der Tatsache, dass die Mutter ihre Kinder regelrecht "anstallt"(die 11jährige Tochter soll haushalt führen etc., die Mutter bedienen, etc) während sie den ganzen Tag auf dem Sofa verbringt, erlebte ich mehrfach wie sie ihre Kindr mit "Missgeburt", "Drecksvieh" o.ä. betitelte. Außerdem gibt die ihnen regelmäßig die Schuld für die Trennung von ihrem Mann.
Bin ich verpflichtet, dies dem Jugendamt zu melden?Und wenn ja, kann das anonym geschehen? Wer hat Erfahrung mit dem Amt für Jugend und Familie gesammelt und kann mir davon berichten?

13. Februar 2008 09:29 # 2
Registriert seit: 01.02.2007
Beiträge: 167

Hallo,
ich würde an deiner Stelle in ruhe mit der Mutter reden.
Sie braucht einfach eine zusätzliche Hilfe, denn Sie muss erstmal auch die trennung verarbeiten.
Für Sie ist ein Weltuntergang, allein sein mit 5 Kindern, was das wohl für eine Mutter mit 5 Kindern bedeutet.
Da, möchte ich nicht in Ihrer Haut stecken.
Das sie mal so richtig ausrastet und unangenehme Sätze anwendet, bzw. auch schuld an die Kinder gibt und und .... . Auch, wenn es nicht richtig ist, wie Sie sich gegen über Ihre Kinder verhält.
Das ist eine "hilfe schrei der Mutter", ohne eine zusätzliche Hilfe des Jugendamtes, der psychologischen Beratung der z.B. der Familienberatungstelle wird Sie die psychische Belastung des alltags schlecht auffangen können.
Es ist die beste Lösung für die Mutter, wenn Sie "Hilfe" holen lässt.

Also, in ruhe mit Ihr darüber offen reden, so dass die Mutter sich helfen lässt, damit kommt man schneller voran.
Die Mutter braucht jetzt dringend jemanden, denn Sie voll Vertrauen kann.

Natürlich kann man sich anonym beim Jugendamt melden.

Lässt endlich, wissen die Mitarbeiter vom Jugendamt auch ganz genau, in welcher lage die Mutter steckt.

Du hast direkten Kontakt mit der Mutter, deshalb meine ich, dass es ein versuchswert ist.

Es ist menschlich, einen direkten Gespräch mit der Mutter offen darüber zu reden.

Mit lieben Grüssen
Metin

www.ergotherapie-kurdoglu.de




13. Februar 2008 10:16 # 3
Registriert seit: 12.02.2008
Beiträge: 52

Das haben sowohl ich, als auch meine Kollegin schon oft versucht. Leider sieht die Mutter ihren Hilfebedarf nicht realistisch. Eine Zusammenarbeit mit dem Jugendamt verweigert sie absolut. Nun endet aber mein 5monatiger Einsatz zum 15.02. Und ich habe große Angst um die Kinder! Ich möchte auf keinen Fall, dass auch sie der Mutter weggenommen werden. Doch da diese nicht im Stande ist, den Hauhalt selbstständig zu führen oder ohne Hilfe die Kinder zu erziehen, wird es darauf hinaus laufen.
In Gesprächen schlug ich der Mutter vor, die großen Kinder (8,11) doch den Hort besuchen zu lassen, oder eine andere Ei richtung nach der Schule zu besuchen. Das lent sie ab. Ebenfalls verbietet sie den Großen allein die Wohnung zu verlassen, um auf den Spielplatz um die Ecke zu gehen. Das finde ich unangemessen, aber sie sieht es nicht ein. Auch der3jährige soll nicht in den Kinergarten. Natürlich "drehen die Kids da am Rad"!

Die Mutter wird schon seit vielen Jahren vom Jugendamt betreut und hat mit uns sämtliche Hilfeleistuntgen ausgeschöpft. Noch bevor sie ihren Ex-Mann kennenlernte (vor drei Jahren) meldete sich sich persönlich beim Amt, mit der Aussage, sie habe Angst ihre Kinder zu erwürgen. Das finde ich schon bedenklich, da die Stimmung zu Hause, laut Aussage der Kids, seit Jahren immer schlimmer wird.



13. Februar 2008 11:20 # 4
Registriert seit: 20.07.2006
Beiträge: 292

Liebe engagierte Kollegin... ich denke, ich würde genauso erschüttert sein wie du, aber es ist dringend notwendig, die notwendige Distanz zu wahren, egal wie gerne du die Kinder vor der eigenen Mutter geschützt wissen willst. Einmischung in erzieherische Dinge werden im Allgemeinen eher dazu führen, dass du den Kontakt komplett verlierst. Die gewaltbereite und überforderte Mutter wird sofort versuchen, den Kontakt zu der möglicherweise aufdeckenden Person zu löschen. Im letzten Jahr war ich in Heidelberg auf einem Kongress des Kinderschutzbundes zum o.g. Thema (übrigens sind viele Themen für uns relevant und fachlich gut aufbereitet!!). Der KSB sagt ganz deutlich, dass er jederzeit von uns informiert werden kann, wenn wir eine Gefahr für die Kinder sehen!! Der entsprechende Mitarbeiter wird sich dann gegebenenfalls mit uns an einen Tisch setzen, um einen Plan zu erstellen, nach dem weiter vorgegangen werden kann. Die Kontaktperson (in diesem Falle du) darf nicht als Initiatorin bekannt werden, damit sie als "Insider" erhalten bleibt. Es gibt bei jedem Kinderschutzbund einen Extramitarbeiter mit der entsprechenden Zusatzqualifikation, der jederzeit ansprechbar ist... nutze diese Möglichkeit!! Informiere den KSB und hole dir dort Rat und Hilfe, sonst bist du nicht mehr frei in deinem Handeln.. ich drück dir die Daumen und der Familie auch. Manchmal hilft ein engagierter Kollege mehr als hundert Jugendamtler..

Ach so: es gibt sogar einen Paragraphen, der es uns erlaubt, tätig zu werden, ohne dafür von den entsprechenden Eltern angeklagt zu werden wegen Verläumdung z.B. - das war immer meine Angst. Gerne schicke ich dir auch noch den passenden Text... lass mal hören, wie es weitergegangen ist und in welchem Landstrich zu arbeitest.

Viel Glück und Grüße Silke

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