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Verordnungsempfehlung für Ärzte: Genau sein genügt

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25. März 2008 20:12 # 1
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 3149

Wieder eine Neuigkeit und "Nettigkeit"

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Grüße von

Maria2

http://www.bed-ev.de/
25. März 2008 21:28 # 2
Registriert seit: 03.06.2002
Beiträge: 299

Hey Maria2, danke für den Link

Jürgen Behnke
Praxis für Ergotherapie
am Therapiezentrum im Servatiusstift
Windprechtstr. 32
86159 Augsburg
www.therapiezentrum-augsburg.de
26. März 2008 08:43 # 3
Registriert seit: 25.08.2007
Bundesland: Baden-Württemberg
Beiträge: 494

Eine interessante Sache!
Nur warum kommt bei mir der Eindruck auf, dass es weniger um ein Therapieziel (sprich den Patienten), als ums liebe Geld und reine (Ein-)Sparmöglichkeiten geht.
Unbestritten weist man hier auf die Verantwortung des Arztes hin - ist ja auch o.k. so, denn Oberflächlichkeit darf nicht sein. ABER irgendwie schiebt man auch den Schwarzen Peter zu den Heilmittelerbringern hinüber. Frei nach dem Motto, die wollen doch nur Geld verdienen.

>>>Gemeinsam kann man vieles erreichen - also ich bin Mitglied im b.e.d. und meiner Praxis tut es gut.<<<
26. März 2008 17:29 # 4
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 3149

Diesen Satz finde ich besonders.......eigenartig

Zitat:
Gehen Sie kritisch mit Empfehlungen von Therapeuten in Bezug auf Therapieverlängerungen um. Denken Sie immer daran: Das Regressrisiko tragen Sie, nicht der Behandler!


Ich dachte notwendige Verordnungen sollten auch verordnet werden. Wer kann die Notwendigkeit feststellen? Wir wollen ja nur Geld machen und der Arzt denkt an sein Regressrisiko!!!???

Glücklicherweise gibt es immer sone und solche Therapeuten und sone und solche Ärzte.

Aber so einen Aufruf in einem Ärzteblatt ist schon heftig.



Grüße von

Maria2

http://www.bed-ev.de/
26. März 2008 18:07 # 5
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

soll man da wiedermal lachen, oder weinen...
klingt gut--- nur: für wen??
und : entlasten diese empfehlungen die ärzte, die zugegebenermaßen auch überhaupt nicht mehr wissen, was los ist, von irgendetwas???

gruß - saloia

---- selbständige freie mitarbeiterin & mitglied im b.e.d./ bundesverband für ergotherapeuten in deutschland e.v. ---
27. März 2008 01:44 # 6
Registriert seit: 23.11.2007
Beiträge: 129

Vor dem berufspolitischen Hintergrund bei der Debatte in Hessen liest sich soetwas doch gleich ganz anders

Für mich klingt das eher nach einer "so mache ich es richtig um dem Regress zu entgehen" Aktion. Schade finden ich es immer wieder nur wenn lediglich die Heilmitteldebatte herhalten muss. Keiner redet davon, dass Arzneimittel den Löwenanteil bei den Ausgaben darstellen. Die Pharmaindustrie hat auch eine bessere Lobby...

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27. März 2008 08:46 # 7
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

Geändert am 27.03.2008 14:56:00
so wird das thema bei den kollegen debattiert:

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(und nun sollte auch der link funktionieren...)
gruß - saloia

---- selbständige freie mitarbeiterin & mitglied im b.e.d./ bundesverband für ergotherapeuten in deutschland e.v. ---
29. März 2008 13:08 # 8
Pitjes
Pitjes
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 441

Moin an Alle,
in der Vergangenheit war es doch so: die Verordnungshoheit lag bei den Ärzten, und die Kassen mussten zahlen.
Heute stimmt es vor dem Komma noch, nur die Kkn sind ein Kontrollorgan für die ausufernden Kosten geworden.
Die leidtragenden dieses Prozesses sind zu Beginn die Heilmittelerbringer, und die Patienten! An dem Wunsch "Zum Wohle des Patienten" hat sich nichts geändert - die Erfüllung ist bloß eine Frage der Zeit (geworden)
Besten Gruß, Pitjes

Cogito, ergo sum
Daher bin ich auch Mitglied im BED e. V. , dem
Bundesverband für Ergotherapeuten
in Deutschland - http://www.bed-ev.de/
29. März 2008 13:29 # 9
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

Geändert am 29.03.2008 13:40:00
moin, pitjes..
das sehe ich ein bischen anders-- die kk SIND ein teil der kostenexplosion: durch immer weitere kk gründungen, damit verbundene neue glaspaläste und verwaltungsmoloche,durch pensionsansprüche (siehe aok), die das kk-system ausbluten uswusf ... da helfen auch die fusionierungen in letzter zeit nicht soo viel weiter...

und wenn du schreibst: die leidtragenden sind "zunächst" die patienten und hm-erbringer: wer meinst du, ist denn in zukunft leidtragender??
ich habe den blöden eindruck, das es bei eben diesen leidtragenden bleiben wird, auch weil es genau NICHT mehr um das wohl der patienten geht, sondern zunehmend nur noch um fallpauschalen, richtgrößen, wirtschaftlichkeit, statt um individuelle bedürfnisse..
(das viele ärzte mittlerweile mit den ganzen "neuerungen" auch kaum noch finanziell über die runden kommen, ist ein anderes thema- aber die streiken wenigstens grad zum teil deswegen..)

da fallen patientenbelange eindeutig hinten runter, eine versorgung wird immer weniger und FÜR immer weniger orts-und zeitnah möglich sein.... (siehe zb die pläne zum gesundheitsfond und der angedachten zusammenfassung der medizinischen versorgung in medizinischen zentren...)


gruß - saloia

---- selbständige freie mitarbeiterin & mitglied im b.e.d./ bundesverband für ergotherapeuten in deutschland e.v. ---
30. März 2008 09:52 # 10
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 3149

Geändert am 30.03.2008 09:54:00
Zitat:
ch habe den blöden eindruck, das es bei eben diesen leidtragenden bleiben wird, auch weil es genau NICHT mehr um das wohl der patienten geht, sondern zunehmend nur noch um fallpauschalen, richtgrößen, wirtschaftlichkeit, statt um individuelle bedürfnisse..


Liebe saloia,

du triffst dem Nagel auf den Kopf.

Natürlich kann jedem vorgeworfen werden, dass es ihm nur ums Geld geht und in gewisser Weise trifft das auch zu, denn auch ich muss meine Nahrungsmittel kaufen, wie alle anderen auch.

Jedoch haben wir auch eine Verantwortung unserer Arbeit, insb. der Arbeit mit unseren Pat. zu tragen.

Nur mal ein Beispiel von vielen anderen Möglichkeiten:
Ich habe eine Pat. mit starken Verbrennungen, bes. an der li. Hand. Diese hat erst eine Verordnung bekommen, als es schon fast zu spät war. Nun muss sie um eine Folgeverordnung kämpfen, denn auch Berichte können bei den konsequenten Sparmaßnahmen und der Ignoranz mancher Ärzte nicht unbedingt helfen.

Vielleicht können 3% eingespart werden, aber zu welchen Preis?
Sicherlich können auch bei einigen chon. Kranken auch mal Therapiepausen eingelegt werden, aber, es ist nicht bei allen sinnvoll.

Woran kann erkannt werden, das die Ursache einer Entwicklungsverzögerung eines Kindes sozialer oder medizinischer Natur ist? Es bleibt eine Entwicklungsverzögerung und soll aber nur bei medizinischer Begründung behandelt werden?

Wo führt das Sparen noch hin? Was machen Therapiezentren aus?
Günstiger können doch Behandlungen kaum noch werden?!

Diese Spitzfindigkeiten finde ich "ZUM KOTZEN" (sorry, das kann ich nur so kräftig ausdrücken).

Eine Verordnung ist nicht richtig vom Arzt ausgestellt worden und somit kommt für uns kein Vertrag mit der Kasse zustande?

Wer spinnt hier eigentlich?


Grüße von

Maria2

http://www.bed-ev.de/
30. März 2008 14:31 # 11
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

Geändert am 30.03.2008 15:00:00
Zitat:
Sicherlich können auch bei einigen chon. Kranken auch mal Therapiepausen eingelegt werden, aber, es ist nicht bei allen sinnvoll.


ganz aktuelle situation hier bei mir: 3 monate pause für zwei hemi-patienten..

drei monate werden nun keine heilmittel (es entfallen auf einen schlag ergo-logo-physio!!) gezahlt, im gegenzug rutschen aber die patienten wahrscheinlich wieder eine pflegestufe höher..
wo soll da die kosteneinsparung sein??
das ist sinnlose machtausübung und starre regelausführung...
die erfolge, das, was bisher erreicht wurde, ist egal....

mir graut davor, im juli zu sehen, was die drei monate zunichte gemacht haben ...


zu den geplanten med-zentren: es interessiert doch niemanden, das hier, auf dem platten land mit überalterter bevölkerung, die meisten nicht mal eben eine stunde in die "große stadt" und in ein med-zentrum fahren könnten ( wie überhaupt :fahren?? die busse gehen zt 2x am tag und wahrlich nicht jeder hat auto/führerschein)
ich sehe tatsächlich mit den neuen "ansätzen" ganz schwarze zeiten für die medizinische versorgung bestimmter bevölkerungsgruppen auf uns zukommen und viele werden - neben all denen, die sich schon keine praxisgebühr leisten können- mit ihren schmerzen und krankheiten zuhause vor sich hin doktern, weil es einfach logistisch für sie nicht zu schaffen ist...
das unsere berufsgruppe direkt betroffen sein wird, sollte jedem klar sein..

gruß - saloia

---- selbständige freie mitarbeiterin & mitglied im b.e.d./ bundesverband für ergotherapeuten in deutschland e.v. ---
30. März 2008 17:18 # 12
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 3149

Zitat:
das unsere berufsgruppe direkt betroffen sein wird, sollte jedem klar sein..


Wir sind schon mittendrin.

Zitat:
Richtig :
Indikationskontrolle
- keine Wellness-Verordnung
- Erfolgsaussichten bei Langzeit-VO abschätzen
- Abgrenzung zu Mobilisierung im Alten-/Pflegeheim
- nicht automatisch Höchstmengen-VO


z. B. Abgrenzung zu Mobilisierung im Alten-/Pflegeheim

dies sollen die Alten- und Pflegeheime selber organisieren, d.h. die
Kosten auch tragen bzw. dann wieder die Menschen die dort leben.

Das wird aber nicht von qualifizierten Kräften gemacht, da zu teuer.
Von der aktivierenden Pflege sind wir Lichtjahre entfernt.

Dabei ist doch allen bekannt, das es immer mehr alte Menschen geben wird und da ist der Haken. Die notwendigen Sparmaßnahmen werden jetzt eingeführt, damit später die vielen "Alten" nicht so viel kosten werden.

Ich bin auch auf dem "platten Land". Das die Zentrierung nicht funktioniert, sehen wir in der Pädiatrie. Die SPZ sind nicht nur überlastet, sondern haben auch Anmelde-Stop, da sie gar nicht genügend Termine zur Verfügung haben. Aber ohne Termin im SPZ, keine Weiterverordnung durch den behandelnden Arzt.

Oder, nur einen Kinder-und Jugendpsychiater im ganzen Kreisgebiet.

Klar, jetzt kann man behaupten, dass es dann mehr Zentren geben wird, aber die werden dann auch wieder kosten und so denke ich, wird es davon auch nicht viele geben werden.





Grüße von

Maria2

http://www.bed-ev.de/
30. März 2008 17:42 # 13
Registriert seit: 26.03.2008
Beiträge: 17

Zitat:


Klar, jetzt kann man behaupten, dass es dann mehr Zentren geben wird, aber die werden dann auch wieder kosten und so denke ich, wird es davon auch nicht viele geben werden.



..........hallo, Maria 2, ja das mit den klinischen Zentren ist sehr umstritten, wird aber von den Politikern favorisiert!!!! Es verdient z.B. eine Institutsambulanz pro Patient um die 400,00 € als Pauschale, dazu kommen dann noch die Kosten für die Therapieeinheiten.........................
Ich glaube, unsere Berufsgruppe muss sich stark machen, wenn sie etwas zum positiven hin bewegen will! Denn leider gilt auch hier: wer laut genug schreit, sich geschickt darstellt und verkauft, bekommt auch was!!!!! "Leider" deshalb, weil eben nicht nur zählt, ob jemand eine gute oder weniger gute Therapie macht, sondern durch ein geschicktes Menagement gelenkt wird, ob du erfolgreich bist oder weniger.

VG




Velina
30. März 2008 18:28 # 14
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

Geändert am 30.03.2008 18:54:00
hallo, velina-- richtig!!
stark machen allein geht aber nicht--womit wir wieder mal bei der -oft vermissten-verbandsarbeit sind.....


gruß - saloia

---- selbständige freie mitarbeiterin & mitglied im b.e.d./ bundesverband für ergotherapeuten in deutschland e.v. ---
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