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Diskussionsforum

Ergotherapie im Suchtbereich

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6. Juli 2008 16:12 # 1
Registriert seit: 06.07.2008
Beiträge: 1

gleich nach meinem Examen habe ich eine Stelle im Bereich stationärer Suchtbehandlung angenommen und arbeite da seit knappen 3 Jahren.
Mit der Berufssparte bin ich voll und ganz zufrieden, gerade das Klientel finde ich spannend.
Frustriert bin ich aber mittlerweile sehr über den Mangel an Fortbildungen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Frühere Schulkollegen die jetzt in der Pädiatrie o. a. tätig sind, sind fast jedes Wochenende auf einer Fortbildung, werden also immer kompetenter.
Um mich im Bereich der Ergotherapie beruflich weiter zu entwickeln müsste ich wohl eine neue Stelle suchen... oder?
Kennt jemand Möglichkeiten oder Wege die ich einschlagen könnte?


7. Juli 2008 17:42 # 2
Registriert seit: 04.05.2005
Beiträge: 363

Hallo Conny,
soweit ich weiß ist das Spektrum an Fortbildungen im psychiatrischen Bereich eh nicht so groß wie z.B. in der Pädiatrie.
Du mußt dir halt überlegen was dir wichtig ist und was du möchtest! Gefällt es dir in dem Bereich, gefällt es dir speziell an deiner Stelle? Möchtest du dich noch mal grundsätzlich verändern? Was hast du in den nächsten Jahren geplant?
Wenn es dir gefällt wo du gerade bist und nicht behaupten kanns, dass du grundsätzlich unzufrieden bist, dann sei dir auch im Klraen, dass es dir an einer Stelle, wo du dich vielleicht genügend fortbilden kannst nicht so sein kann.
Meine Stelle ist keine typische Ergostelle und ich kann auch keine ergotherapeutischen Fortbildungen machen. Aber meine Stelle ist sicher, meine Arbeit macht mir jeden Tag Spaß, meine Kollegen und Chefs sind kompetent und vorbildlich und ich kann meine Ideen, Wünsche und mich selbst verwirklichen. Das würde ich nie wieder aufgeben, weil ich auch weiß wie es ist jeden Morgen aufzustehen und Magenkrämpfe zu haben, weil ich da wieder hingehen muss.

Susanne

8. Juli 2008 09:21 # 3
Registriert seit: 15.10.2004
Beiträge: 5

hey conny...
deine gedanken kann ich nachvollziehen und sie sprechen für einen hohen anspruch an dich und deine fähigkeiten. nur, weißt du, wenn ich das glück hätte endlich eine stelle in diesem bereich zu bekommen (ist nämlich sauschwer und mein absolutes wunschgebiet; habe nur dafür die ausbildung gemacht) dann würde ich die fortbildungsangebote nicht so wichtig nehmen.
du bist glücklich da! nie eine andere stelle suchen aus solchen gründen! es ist so schwer die richtige (oder überhaupt eine) stelle zu finden.

ganz wichtig: du selbst bist deine fortbildung! es gibt tolle bücher, tausch dich mit anderen "psychiatrie-ergos" aus. vielleicht machst du zusatzkurse in kunst- oder musiktherapie. auch entspannungsmethoden würde ich dann lernen wollen. viele fortbildung aus pädiatrie und neuro kannst du sicher in deinen bereich übertragen und gut nutzen. hach... wenn ich könnte. aber ich bleib drann.

alles gute für dich und... hör auf dein gefühl. wenn du wirklich einen neuen bereich brauchst, dann versuch`s

deine alex

9. Juli 2008 17:42 # 4
Registriert seit: 05.03.2008
Beiträge: 49

Hallo Conny,

es gibt die Möglichkeit einer dreijährigen, berufsbegleitenden Weiterbildung "Sozialtherapie Sucht", z.B. hier
www.eag-fpi.com/sozialtherapie_sucht.html

Habe allerdings selber keine Erfahrung damit, nur darüber gelesen.

Viel Glück,

Veronica

et hätt noch immer jot jejange
9. Juli 2008 18:06 # 5
Registriert seit: 17.04.2003
Beiträge: 13

Hallo Conny,
ich arbeite ebenfalls im Suchtbereich (Wohnheim/Adaption), vor gut einem Jahr habe ich eine Fortbildung zum Suchtkrankenhelfer gemacht und zur Zeit absolviere ich eine Ausbildung zur Anti - Stress - Trainerin.
Ich denke, dass es doch schon die ein odere andere Fortbildung gibt, wie z.B. Hirnleistungstraining. Wichtig ist es, zu sehen, wo der Bedarf der Einrichtung ist. Bei uns ist ADL ein ganz großes Thema, hier ist dann von Vorteil, dass ich außerdem noch eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin habe.
Ich weiß nicht wie es bei Euch ist, in Schleswig Holstein gibt es Fördermittel für Arbeitnehmer von Klein- und Mittelständischen Betrieben (bis 250 Mitarbeitern) für Weiterbildungen. Meine Anti - Stress - Trainer Ausbildung kostet mich keinen Cent. Die Weiterbildung mußte nur vor Beginn genehmigt werden.
Viele Grüße Susanne

9. März 2012 18:35 # 6
Registriert seit: 04.05.2010
Beiträge: 2

@ lucia: hab da mal nach diesem sozialtherapeuten geschaut, den kann man nur machen mit abgeschlossenem studium in den bereichen Sozialpädagogik,Psychologie usw. machen...

hab aber ungefähr das gleiche problem wie conny, ich habe direkt nach abschluss der ergoausbildung im suchtbereich in einem wohnheim angefangen und seh meine ergomitschüler fortbildungsmäßig an mir vorbeiziehen...hatte mal angedacht dort tiergestützte therapie zu machen, wurde aber von seiten des wenigen bedarfs abgelehnt...und leider ist es auch nicht wirklich möglich, sich mit anderen ergos ausm suchtbereich auszutauschen, da ich dort die einzige bin und mangels fortbildung auch keine kennenlerne...und leider bietet auch der kirchliche träger des wohnheims keinerlei fortbildungsmöglichkeiten für den ergotherapeutischen bereich, sondern eher für heps, sozialarbeiter etc..

also ich will auch nicht den arbeitsplatz wechseln, weil ich mir diese hart erkämpft habe....was kann man noch machen/wo könnte man informationen bekommen??
lg
teffe
31. Oktober 2018 13:10 # 7
Registriert seit: 22.06.2002
Beiträge: 2

Hallo zusammen,

also was ich total hilfreich finde für den Suchtbereich ist Motivational Interviewing und lösungsorientierte Gesprächsführung. Diese Themengebiete sind zwar nicht rein ergospezifisch, helfen aber im Umgang und Kontakt mit SuchtklientInnen eine Menge. Ich habe mich darin fundiert weitergebildet und würde es jederzeit wieder tun.
Gerade die lösungsorientierte Gesprächsführung entspricht unserer Haltung total. Ich wurde dadurch viel gesprächskompetenter, lösungsorientierter, aufmerksamer für die Wortwahl des Gegenübers. Zudem kann ich die typischen lösungsorientierten Fragestellungen gut in ergotherapeutische Prozesse einbinden, Ziele genauer definieren etc.....
Ich kann es euch nur empfehlen!::smile::
1. November 2018 08:48 # 8
Registriert seit: 13.03.2011
Beiträge: 201

Zitat / Teffe hat geschrieben:
.hatte mal angedacht dort tiergestützte therapie zu machen, wurde aber von seiten des wenigen bedarfs abgelehnt...und leider ist es auch nicht wirklich möglich, sich mit anderen ergos ausm suchtbereich auszutauschen, da ich dort die einzige bin
lg
teffe


Hallo Treffe,

Zum ersten Teil des Zitats:
Was genau wolltest du denn machen? Ich arbeite in einer psychiatrischen Tagesklinik. Seit Juli darf ich zunächst probehalber hundegestützt arbeiten. Bei den Patienten findet das total guten Anklang. Hab in der kurzen Zeit schon ein paar schöne und für die Patienten hilfreiche Momente beobachten dürfen.
Ich kann also nicht nachvollziehen, wie deine AGs darauf kommen können, dass es dafür keinen Bedarf gäbe.

Zum zweiten Teil:
Ja, das mit dem Mangel an Austauschmöglichkeiten kenne ich. Hab früher in einer Praxis gearbeitet, wo ich überwiegend allein war. Jetzt hab ich zwar ein paar mehr Kollegen, aber grade die Ergo-Kollegen sind mindestens 45min Autofahrt entfernt (arbeite in einer Außenstelle), und wir sehen uns regelmäßig nur alle 3 Monate...da ist also auch nicht sooooo viel Austausch möglich.
Aber genau dafür haben wir ja auch dieses Forum hier.

Was das Thema Weiterbildung angeht stimme ich dir zu. Da sieht es eher mau aus im psychiatrischen Bereich.
Aber das ein oder andere gibt es schon.
ICh hab dieses Jahr zum Beispiel eine Fortbildung zu „systemisches Denken und Handeln in der Ergotherapie im Bereich Psychiatrie“ gemacht.
ICh denke das könnte vielleicht auch was für dich sein.
Liebe ist, dem Geliebten zu geben, was er braucht. Der Geliebte wird dir geben, was du brauchst, wenn du die Erwartung aufgibst, etwas zu bekommen. [Anita Balser]
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