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Umgang mit Mitarbeitern (Seniorenheim)

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26. April 2011 19:50 # 1
Registriert seit: 26.04.2011
Beiträge: 52

Ich weiß im Moment nicht weiter.

Wir suchen momentan jemanden neuen uns fehlt eine Kraft.

Das heißt wir kommen ganz schön ins schwitzen.

Ich habe nächste Woche Urlaub.

Meine Kollegin würde dann nur den Frühdienst übernehmen. Nun hat sie keine volle Stelle (16h/Woche) und ist normal das Arbeit liegen bleibt.

Wir haben nun ein Projekt aufgebaut, das täglich stattfindet zur tagesstrukturierung, welches auch gut angenommen wird.

Nun fragt sie mich, wenn ich im Urlaub bin, ob sie dies weitermachen muß oder ob dies mal ausfallen kann.

Ich verneinte dies, das dies auf keinen Fall ausfallen kann. Sie macht es nun weiter, aber ich glaube ihr passt es nicht so wirklich.

Ich habe vielleicht eine andere Arbeitsauffassung und mache dann auch mal Überstunden. Welches sie ungern macht, da sie dann in eine andere Gehaltsklasse fällt. Was ich auch verstehen kann.

Mein Problem ist jetzt, sie ist schnell überfordert. Wieviel Arbeit kann ich einer Kollegin zumuten? Sie sieht viele Dinge für sinnlos oder nicht unser Aufgabengebiet.

Zum Beispiel habe ich den Frühstückskreis eingeführt. Sie sagt nun (Sie ist Bewegungstherapeut), das kann eine ungelernte Kraft tun. Das ist für unsere Zeit zu schade.

Ich bin der meinung, das zeigte auch die praxis, daß dieser Frühstückskreis viel mehr soziale Kompetenzen freisetzt als alles andere was wir anbieten. Die bw schauen über den tellerrand hinweg, weil es kleine Platten gibt, anstatt jeder bw seinen eigenen teller hat wo alles drauf ist. Sie reichen sich Dinge, was vorher nicht nötig war, ect.

Ein anderes beispiel ist, sie macht eine ganze Stunde Gymnastik. Ich habe nun eingeführt, das 40 Min reichen, dafür 2 Gruppen. Eine gruppe Rollstuhlfahrer, eine Gruppe Läufer. Da beide Gruppen ganz andere ziele in einer bewegungsübung haben.

Dies klappte eine zeit lang gut, nun fühlt sie sich überfordert und macht dies wieder anders.

Wie gehe ich mit ihr um? sie ist 20 jahre älter als ich und schon länger da. Aber ich bin inzwischen die leiterin der sozialen betreuung.

Könnt ihr Tips geben?

Gruß

Sonia

26. April 2011 20:50 # 2
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Hallo Sonia,

ich kann deine Situation gut nachvollziehen.

Meiner Einschätzung nach fehlt euch eine klare, verbindliche Struktur (Konzept), aus der hervorgeht, was ihr macht und warum.
Da geht es euch in eurem Haus wie den meisten im medizinisch-sozialen Bereich.

Je nachdem, wie gut du mit deinen Vorgesetzten zusammenarbeiten kannst, wäre jetzt die beste Gelegenheit so etwas zu erstellen und damit Verbindlichkeit zu schaffen.

Wenn deine Mitarbeiterin "schnell überfordert" ist, kann dahinter auch schlichtweg "Bequemlichkeit" stecken, meine Großmutter, Jahrgang 1903 hätte diese Haltung auch einfach "stinkfuul" (plattdeutsch für "stinkefaul" genannt). Bei solchen Leuten kannst du dich mit Motivation und guten Argumenten totlaufen.

An sich hilft nur: "Meßlatte hoch", damit sie entweder auch ihren Hintern hoch bekommen oder der Arbeitsplatz so unbequem für sie wird, dass sie sich was Anderes suchen und du die Chance hast, eine motivierte, fähige Mitarbeiterin zu suchen.

Alternative: die Frau wird dauerkrank und der AG kann irgendwann kündigen. Aber das wird eine Durststrecke für dich.

Also: wünsche dir viel Glück bei der Suche nach einer neuen Mitarbeiterin. Denn es ist entscheidend, dass die "fit" ist.

Auf keinen Fall die jetzige in die Auswah einbeziehen. Denn die wird eine "Gleichgesinnte" suchen... und dann siehst du längere Zeit "alt" aus.

Alles Gute wünscht

Oetken1
26. April 2011 21:13 # 3
Registriert seit: 26.04.2011
Beiträge: 52

Das problem ist, als ich leiterin wurde, habe ich mal versucht sie mit einzubeziehen, ihre ideen umzusetzen.

Sie hatte die idee, ein Tanzcafé zu machen einmal im Monat.

Kam aber nicht gegen die PDL an.

Ich nahm das dann in die Hand und zeigte ihm zeitaufwand und nutzen auf.

Er war dafür, wollte sich auch darum kümmern, das ein Musiker dabei ist, mit live Musik weil das einfach besser kommt.

Sie sollte dann einfach nur ein konzept darüber schreiben.

Als nach 1,5 Wochen noch immer nichts kam, sprahc ich sie an. Sie sagte mir dann, das wird ihr momentan zuviel. Sie bat mich mit dem Chef zu reden und das zu erklären. ich sagte erst zu, bis ich dachte, nee, das soll sie jetzt selbst erklären.

Dies passierte auch nicht.

Ich zeige dem Chef, das ich nur aufgaben/angebote in die betreuung rein nehme die auch zu schaffen sind und auch vom nutzen und sie macht mri so nen strich durch die rechnung.

Dann ruft sie eine stunde vor dienstbeginn an und sagt sie habe sehr starke migräne, würde gerne daheim bleiben. Sie würde überstunden nehmen, solle aber dem chef nichts sagen.

ich bin drauf eingegangen. innerlich habe ich mich geärgert.

Ich habe ja nicht das recht zu sagen, du kommst trotzdem. Die chefs können das ja auch schlecht sagen. Sie würde sich ja dann herbemühen, aber sich nicht konzentrieren können.

Ich habe mir nun als ziel gesetzt, wenn sie wieder so ein anliegen hat, soll sie es selber klären.

Nur so nimmt man mich doch auch nicht ernst, wenn ich das nicht selbst klären kann oder meine mitarbeite runter kontrolle habe.

Sie ist ne liebe, aber meiner meinung geht das nicht. Das darf so nicht gehen.

Inzwischen weiß ich halt nicht ob ich sie überfordere, dann mach ich ja nen fehler und bin falsch in diesem job.



26. April 2011 21:49 # 4
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Hallo Sonia,

Mit "Konzept" meine ich keine Einzelplanungen, sondern grundsätzliche Überlegungen zu euren Angeboten und ínhaltlichen und zeitlichen Strukturen.

So ein Konzept liefert den Rahmen für alle eure Entscheidungen.
Als Leitung ist es deine Sache und die deiner Vorgesetzten, dass ihr zusammen sowas auf die Beine stellt.

Ein Tipp dazu:

die Leute von "ebedenet" haben immer total gute Sachen auf ihrer homepage. Hier unter "links" zu finden.

Guck da mal.

Viel Erfolg wünscht

Oetken1
26. April 2011 22:46 # 5
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Nachtrag:

Zu der Sache mit der "Migräne":

kenne ich nur zu gut.

Dahinter kann eine ausgewachsene Depression einer all zu "lieben" Person stecken. Jemand, der es nicht gelernt hat, mit den eigenen Kräften zu haushalten, souverän Grenzen zu ziehen und klare Entscheidungen zu treffen.
Die Flucht in die Krankheit wurde dann schon in der Kindheit gelernt, um Anforderungen auszuweichen.
Meiner Beobachtung nach typisch bei Kindern von psychisch kranken und/oder suchtkranken Menschen. Da ist Krankheit ein Weg, Konflikten auszuweichen, die Kinder werden schon früh emotional missbraucht und landen mit Vorliebe im Helferberuf.

Darüber wäre ein Mitarbeitergespräch angebracht. Nämlich über das Haushalten mit den eigenen Kräften, konkrete Ziele und konkrete Maßnahmen. Es gibt Literatur dazu für Führungskräfte.

Und: auch Führen will gelernt sein.
Vielleicht kannst du ein Seminar dazu besuchen oder deine Einrichtung finanziert dir ein Coaching.

Viel Erfolg wünscht

Oetken1
27. April 2011 12:03 # 6
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1188

Du bist ihre Vorgesetzte, oder?
Dann würde ich schriftliche Vereinbarungen treffen , die sie unterschreiben muss.

27. April 2011 12:11 # 7
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

Hallo,
ansonsten hilft Nur noch Termin mit deinem Chef und der Kollegin und Tacheles reden....Dann könnt ihr ihr auch die Kündigung nahelegen aber / und zuallererst muss sie Stellung beziehen und das ganz offiziell. Inhaltlich natürlich andersrum...bin was desorientiert im Satz bau...
Gruß Sabine

"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen."
John Locke
7. Januar 2013 15:08 # 8
Registriert seit: 09.02.2012
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 423

Hi Sonia,

Von Vorgesetzter zu Vorgesetzter: ALLES schriftlich festhalten und von ihr unterschreiben lassen!! Das ist suuuupersuper wichtig, sonst hast du NICHTS in der Hand!
Ich würde ihr grundsätzlich Fristen von 1 Woche setzen, egal wieviel sie parallel hat. Wenn sie sich nicht sputet, wird es eben mehr, so ist das nun mal. Und dass man auch mal was in seiner Freizeit macht, ist für mich zumindest selbstverständlich. Und bei 16 Stunden wäre das ja für sie auch nicht unbedingt lebensbedrohtlich - oder??
Sie scheint sich grundsätzlich nicht an Abmachungen zu halten und ihr eigenes Ding machen zu wollen... respektiert sie dich überhaupt als Weisungsbefugte? Ich würde mit ihr mal Techeles reden und sagen, dass sie sich an das zu halten hat, was du sagst - schließlich übernimmst du auch die Verantwortung, wenn etwas nicht klappt. Sollte es dann immernoch nicht klappen: PDL & HL! Das ist kein Petzen, sondern einfach die Einhaltung der nötigen Schritte.
Ich würde in diesen Gesprächen sowohl PDL als auch HL miteinbeziehen und das alles schriftlich festhalten. So hast du Zeugen. Sollte dann immer noch nichts passieren, spreche mit HL und PDL persönlich. Sag ihnen, dass ein teamfähiges Arbeiten mit ihr nicht möglich ist. Sie werden sicherlich noch ein paar mal mit ihr sprechen, aber sag ihnen auch, dass du dann Konsequenzen erwartest, weil darunter auch deine eigene Arbeit leidet (das ist immer so).
So hab ich es gemacht. Folge: Mitarbeiterin wurde innerhalb ihrer Probezeit gekündigt (hat sich nicht ein bisschen angestrengt und mir weder gedankt noch sich entschuldigt...). War dann wieder arbeitslos. Hach ja, für solche Leute zahl ich supergern Steuern. :)

Viel Glück dabei!
Motte
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