Hallo liebe KollegInnen,

gestern war ich mit einer Freundin (ebenfalls Ergo) hier in Berlin auf der "occupy"-Demo. Link

Dabei haben wir auch über Börsengeschäfte gesprochen und mir fiel dabei auf, dass es Parallelen zwischen dem Gebaren der Händler an den Handelsplätzen gibt und meinen "ADS-Gruppen". V.a. am Anfang, wenn die Kinder die ersten Termine gemeinsam haben.

Es läuft nach folgendem Muster ab:

- alle reden gleichzeitig
- große physische Unruhe, Lärm
- Grenzüberschreitungen aller Art
- Keine Versuche, Absprachen zu treffen
- ständige Versuche, Absprachen zu brechen

Die Prinzipien sind dann erstmal: wer zuerst kommt, mahlt zuerst, wer am lautesten schreit, wird gehört und setzt sich durch, wer am schnellsten rafft, bekommt am meisten.

Dabei verstehen sich die Akteure prächtig. Und sind vollkommen voneinander begeistert. Selbst wenn sie aneinander rasseln, tragen sie sich nichts nach.

Es ist wirklich so, dass ja nur die Außenstehenden, z.B. ich, die Eltern, die Lehrer, andere Kinder mit anderen Bedürfnissen finden, dass es so nicht geht.

So ähnlich könnte es was Börsengeschäfte angeht auch sein.

Impulsivität, schnelles Handeln, Risikobereitschaft und wenig Umsicht, was die Folgen eigenen Handelns für andere bedeutet sind dort genau die Eigenschaften, die zum Erfolg führen.

Nun: als meine Freundin und ich überlegten, wodurch sich denn was ändert, kamen wir ziemlich schnell drauf, dass es allein die Einführung des "wenn-dann-Prinzips" ist und dessen konsequente Kontrolle.

Sowas scheint ja offensichtlich in der "freien Wirtschaft" zu fehlen

Frage: wie führt man Kontrolle ein, die die "Patienten" ja offenbar dringend benötigen, um ihr fremdschädigendes Verhalten zu unterlassen ?

Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, meine ergotherapeutische Perspektive mal in entsprechenden Blogss zum Besten zu geben - als meinen persönlichen Beitrag zum "Welt-Ergotherapie-Tag" am 27.10.

Bin schon gespannt auf die Reaktionen...

Viele Grüße von


Oetken1