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"Solche kleinen Gruppen von Leuten, die sich bedienen und andere egoistisch ausnutzen, können nur existieren, wenn es andererseits eine große Gruppe von Menschen gibt, die korrekt und verantwortungsbewusst handeln"
Sehr interessant...Viel Wahres dran. Leider. Werte, die von der Gesellschaft vertreten geben gibt es. Allerdings sind diese nicht: Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Respektvoller Umgang
Da haben wir deutlich andere. Und diese ziehen sich durch alle Bildungsschichten und Berufsgruppen. Ein gesellschaftlicher Zustand der mir Angst macht.
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Ich trage die volle Verantwortung, für das was ich schreibe!
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Hallo Michael,
kann ich gut verstehen.
Allerdings habe ich gerade in den vergangenen zwei Jahren einen Umschwung wahrgenommen.
Viel mehr Menschen als früher sind bereit, sich zu engagieren und Stellung zu beziehen. Manche zwar erstmal nur kurzfristig, aber viele überdenken auch auf lange Sicht, was ihnen im Leben wichtig ist und wofür sie sich einsetzen wollen.
Und was das Thema "Übergriffigkeit" angeht, da orientiere ich mich immer an meinen "oppositionellen 11jährigen", die wir immer mal wieder in Therapie haben.
Da geht es den Eltern häufig wie uns als Bürgern: irgendwann merken wir, dass wir zu lange zu träge, konfliktscheu und bequem waren.
Ein Teil schafft es, daraus die Motivation abzuleiten, sich wirklich mit dem Nachwuchs auseinanderzusetzen und ihm per Grenzsetzung die nötige Orientierung zu geben.
Anderen ist die eigene Bequemlichkeit wichtiger, sie versuchen die Verantwortung zu delegieren. An die Schule, den Partner, an uns.
Erstere haben eine reelle Chance, innerhalb eines Jahres einen guten Kontakt zum eigenen Kind aufzubauen und das Leben zu befrieden.
Letztere wachen wohl erst auf, wenn die Polizei später mal mit dem Nachwuchs vor der Tür steht, wenn er beginnt zu trinken oder spielsüchtig wird....Oder wenn sie beklaut werden oder eins aufs "Maul" bekommen - vom eigenen Kind bzw. seinen "Freunden".
Das "ADHS" ist doch ein Spiegel der Gesellschaft.
Und ich möchte zu bedenken geben - und das ist v.a. eine Erkenntnis aus meiner Funktion als "Missbrauchsaktivistin":
Übergriffigkeit gilt in unserer Kultur als Stärke. Es ist ein Erfolgsprinzip - siehe Medien und Finanzpolitik.
Solange wir daran festhalten, bekommen wir, was wir verdienen.
Mir geht es mittlerweile so wie vielen Menschen aus meinem Umfeld:
Leute, die es schnell "nach oben" schaffen oder die besonders wohlhabend sind, beäugen wir mit Misstrauen.
Unsere Tugenden sind nämlich durchaus preußisch:
Anstrengung, Disziplin, Zuverlässigkeit sollten die Basis von Status und Wohlstand sein.
Zugegeben: lange war mir alles "Preußische" suspekt. Das rührte durch meine Prägung in einem Nazimilieu her.
Aber mittlerweile kann ich da differenzieren.
Und die Nazis: sind doch auch letztendlich nichts als eine übergriffige Bande von grölenden Strauchdieben....
Grüße von
Oetken1