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Bindungsstörung mit Enthemmung

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27. August 2012 15:03 # 1
Registriert seit: 27.08.2012
Beiträge: 7

Ersteinmal ein fröhliches Hallo an Euch da draußen

Hier mein Hilfeschrei.

Meine Freundin hat einen Sohn (fast 10) der unter Bindungsstörung mit Enthemmung leidet.
Diese Diagnose wurde vor etwa vier 7 Monaten gestellt. Zuvor wurde er 2 1/2 Jahre auf ADHS behandelt.
Erst als er in der Klink war wurde festgestellt, das er nicht unter ADHS leidet und somit mehr als zwei Jahre Medikamente bekam die gar nicht nötig waren.
Schon mal ein absolutes Unding.

Nun gut, folgendes Problem ereignet sich nun täglich.

Die Schule ruft an und fordert die Mutter auf, soooofort das Kind abzuholen, da er nicht beschulbar sei. Er würde stetig und ständig den Unterricht stören und somit den ganzen Tagesablauf durcheinander bringen.

Ja, er geht schon auf eine Förderschule. Wo meineserachtens Pädagogen arbeiten, die doch dafür ausgebildet wurden. Aber das ist ein anderes Thema.

Da meine Freundin mit ihren Nerven am absoluten Limit ist wende ich mich an Euch um ihr vielleicht auf diesem Wege noch mehr helfen zu können.

Das schlimmste ist, das dass Kind nicht redet.. er redet einfach nicht. Weder über positives noch über negatives. Er verschließt sich schon nach den ersten zwei Worten, schaut niemanden mehr an .. nichts... Er nimmt alles wahr, aber er antwortet einfach nicht.

Nun droht der Ausschluss aus der Schule. Ein Schulwechsel , ja.. aber wie lange dauert das? Die Mühlen mahlen so unglaublich langsam.

Jetzt darf er schon nicht mehr in den Hort. Jede Stunde wird er vor die Tür gestellt weil er den Unterricht stört.

Ich weiß, alles ein wenig chaotisch geschrieben, aber genau so dreht sich grad alles in meinem Kopf.

Ich würde ihr sooo gerne helfen, aber ich weiß auch nicht mehr wie.

Achso, es gibt zwei Familienhelfer vom Jugendamt..die kommen regelmäßig und alles ist super.

Ich danke Euch fürs "zu"lesen und hoffe sehr bald Antworten zu lesen.

lg
Anonymus
27. August 2012 18:49 # 2
chipchap
chipchap
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1334

Hallo Anonymus,

es wundert mich wenig, daß die Pädagogen in der Schule überfordert sind.
Dafür sind sie einfach nicht ausgebildet!
Auch die Familienhelfer vom Jugendamt können da wenig helfen.
Natürlich ist zu Hause alles super - da ist die Mama ja auch da..

Bei dieser Diagnose ist in der Regel ein tagesklinischer Aufenthalt des Kindes
(in der Kinder- und Jugendpsychiatrie)
mit enger Anleitung beider Elternteile sinnvoll.
Wenn Tagesklinik nicht möglich ist, sollte eine psychotherapeutische Behandlung
erfolgen. Auch hier ist die Mutter und ihr Verhalten der Dreh- und Angelpunkt.

Von wem wird das Kind bisher behandelt ?
Bekommt die Mutter/der Vater Anleitung, wie bei diesem
Krankheitsbild zu handeln ist ??

LG, chipchap

27. August 2012 19:26 # 3
Registriert seit: 05.04.2010
Beiträge: 889

hallo,

ich rate auch zu einer tagesklinik mit enger elternanleitung.

mit "solchen kindern" habe ich gute erfahrungen mit einem einzelfall-helfer gemacht. ich weiß aber nicht, ob das auch auf einer förderschule geht oder ob man da integrations-kind auf einer regelschule sein muss.

ist er auf der förderschule überhaupt richtg? wie ist er leistungsmäßig? kommt er mit? ist er über- oder vielleicht sogar unterfordert???

ich finde es schrecklich, nur weil ein kind nicht funktioniert, wird es ständig abgeschoben. erst auf die förderschule, dann vor die tür, dann aus dem hort... ganz ehrlich? ich würde da auch am rad drehen.

in brandenburg und in sachsen (ich weiß nicht ob noch irgendwo) gibt es förderschulen für erziehungshilfe. da kommen normal intelligente kinder hin, die aber aufgrund ihres verhaltens nicht auf normalen schulen bestehen können. meist nur 8-10 kinder pro klasse und ganz eng strukturierter unterricht.
welches bundesland seid ihr und gibt es sowas??


viel erfolg!

27. August 2012 20:19 # 4
Registriert seit: 27.08.2012
Beiträge: 7

Hallo und guten Abend

Danke für Eure Antworten.

Er war schon in einer Klinik (8 Wochen) , dort wurde festgestellt das er unter einer Bindungsstörung mit Enthemmung leidet.

Er nimmt momentan ein Antideprssivum, einmal täglich. (Name kann ich morgen noch schreiben)

Laut Bericht der Klinik ist er grenzwertig zur geistigen Behinderung eingestuft worden.

Er hat definitiv ein Deffizit was das Lernen angeht. Die Bereitschaft ist meineserachtens auch nicht vorhanden, da seitens der Schule nicht individuell auf die Kinder eingegangen wird.

Regulär würde er jetzt die fünfte Klasse besuchen, der Lernstoff allerdings ist der, der dritten Klasse.
Allerdings bekommt er auch davon wenig mit, da er ja die meiste Zeit vor dem Klassenraum sitzt.

Ich fragte ihn vor einer Stunde wie sein Tag gewesen ist. Antwort: nicht so gut
Ich: Was war los?
Er: Weiß nicht mehr.
Ich: Möchtest du darüber reden?
Er: Nö

Er schaut mich dabei nicht mal an. (was ja wiederum ein klassisches Verhalten sein soll)

Wie kann man denn einen Schulwechsel schnellstmöglich in die Wege leiten?
Hat es Sinn direkt zum Schulamt zu gehen?

Wir kommen aus Berlin.

Witzigerweise weigert er sich nicht in die Schule zu gehen. Manchmal glaub ich, er registriert gar nicht was um ihn herum passiert und wie er sich verhält scheint völlig normal. Das negative Verhalten seitens der Lehrer und Erzieher ihm gegenüber werden die überhaupt wahrgenommen?

Ist das typisch für eine Bindungsstörung?

Ich lese immernur das es meist Kinder betrifft die adoptiert wurden, oder jahrelang ohne Eltern oder Bezugspersonen gelebt haben.

Die Familie ist seit ER drei ist ab zerbrechen gewesen. Die Trennung erfolgte als er sechs war.

Meine Freundin ist alleinerziehend und ist die absolute Bezugsperson. Der Kindesvater zieht sich mehr oder weniger aus der Verantwortung. Gibt tolle Ratschläge und das wars dann aber auch schon.

Hab ich was vergessen zu schreiben?

Ich danke euch sehr für Euren Rat

lg
Anonymus



27. August 2012 20:26 # 5
Registriert seit: 05.04.2010
Beiträge: 889

wohnt ihr im süden?
die förderschule für erziehungshilfe, die ich kenne, ist in groß köris. habe damit gute erfahrungen gemacht,

ich habe auch schon erlebt, dass kinder mit diesem störungsbild ihr "fehlverhalten" bzw die negativ-reaktionen kaum wahrnehmen. ich kannte mal eine 12-jährige, die bereits viel brust hatte und nicht einsah, warum man im sommer nicht nackig gehen kann, nur weil ihr warm sei. ihr 3-jähriger bruder dürfe das ja im garten auch. sie ist immer und überall angeeckt, hat aber reaktionen selten wahrgenommen



27. August 2012 20:32 # 6
Registriert seit: 27.08.2012
Beiträge: 7

Hier noch schnell der Name des Medikaments

fluoxetin
10mg

Ich hoffe sehr Ihr könnt mir noch weitere Ratschläge geben.

lg und einen schönen Abend

27. August 2012 20:47 # 7
Registriert seit: 27.08.2012
Beiträge: 7

Zitat:

wohnt ihr im süden?
die förderschule für erziehungshilfe, die ich kenne, ist in groß köris. habe damit gute erfahrungen gemacht,

ich habe auch schon erlebt, dass kinder mit diesem störungsbild ihr "fehlverhalten" bzw die negativ-reaktionen kaum wahrnehmen. ich kannte mal eine 12-jährige, die bereits viel brust hatte und nicht einsah, warum man im sommer nicht nackig gehen kann, nur weil ihr warm sei. ihr 3-jähriger bruder dürfe das ja im garten auch. sie ist immer und überall angeeckt, hat aber reaktionen selten wahrgenommen





Ok, in Groß Köris, das ist nicht weit weg . Meine Freundin kommt aus Treptow-Köpenick.

An den Namen kannst Du dich nicht zufällig noch erinnern?

Brauchen die Kinder dort einen besonderen Status um überhaupt dort aufgenommen zu werden?

Das Schulsystem heisst richtig: Förderschule für Erziehungshilfe?

Dann werd ich gleich mal googlen

Das mit dem 12jährigen Mädchen ist ja beängstigend. Also scheint ja wirklich was dran zu sein an meiner Vermutung das er das alles gar nicht registriert..oder wenn dann nicht als soooo dramatisch einstuft wie wir es tun.

27. August 2012 21:09 # 8
Registriert seit: 05.04.2002
Beiträge: 134

hallo anonymus,

das mit dem diagnostizieren ist sehr problematisch.
da schluckt das kind pillen wegen adhs etc.
das kind könnte auch traumatisiert sein, da er nicht oder kaum spricht.
ich würde deiner freundin dringend raten, das kind einem kinderpsychiater vorzustellen.
das kind braucht dringend hilfe, so wie du es schilderst.
in der schule scheint es ja nicht zu klappen. meines erachtens darf man auch so ein junges kind nicht alleine vor die tür setzen, da es beaufsichtigt werden muss.
sucht einen kinderpsychiater auf. vielleicht kann euch ja jemand einen empfehlen.

das kind kann symptomträger aufgrund irgendeines konfliktes sein. da helfen keine pillen.

ich wünsche euch guten erfolg

maria

27. August 2012 21:23 # 9
Registriert seit: 27.08.2012
Beiträge: 7

Zitat:

hallo anonymus,

das mit dem diagnostizieren ist sehr problematisch.
da schluckt das kind pillen wegen adhs etc.
das kind könnte auch traumatisiert sein, da er nicht oder kaum spricht.
ich würde deiner freundin dringend raten, das kind einem kinderpsychiater vorzustellen.
das kind braucht dringend hilfe, so wie du es schilderst.
in der schule scheint es ja nicht zu klappen. meines erachtens darf man auch so ein junges kind nicht alleine vor die tür setzen, da es beaufsichtigt werden muss.
sucht einen kinderpsychiater auf. vielleicht kann euch ja jemand einen empfehlen.

das kind kann symptomträger aufgrund irgendeines konfliktes sein. da helfen keine pillen.

ich wünsche euch guten erfolg

maria



Guten Abend Maria,

ja, das wird sie auf jeden Fall machen. Ich bin vorerst immer davon ausgegangen, das die Klinik und Ärzte bei denen er ja nun schon war ihr einen Rat bzgl. Kinderpsychiater gemacht hätte, wenn es nötig gewesen wäre. Aber je mehr ich mich mit dem ganzen auseinander setze, je mehr bin ich davon überzeugt das er eine weitere Betreuung sehr sehr nötig hat.

Da sie mittlerweile völlig überfordert ist, werde ich sie und ihren Sohn wohl an die Hand nehmen und sie begleiten.

Ein Sympthomträger!!! Damit kann ich erstmal gar nichts anfangen, auch wenn der Name ja schon eine Menge aussagt.

Auch hier werde ich mich eingehend belesen.

Muss nur aufpassen das mein eigener Sohn, der wiederum hochbegabt ist, nicht zu kurz kommt. Denn auch er braucht stetig und ständig neue Herausforderungen... Er schreit fortwährend nach INPUT INPUT INPUT



27. August 2012 23:42 # 10
Registriert seit: 05.04.2010
Beiträge: 889

hallo,

in welcher klinik war denn das kind? rein interessehalber...
ich bin auch mit meinem vorschreiber einer meinung - regelmäßige psychologische betreuung!!!

ja, die schule heißt direkt so.
die kinder kamen da meistens nach einem tagesklinischen aufenthalt hin, hat etliche gutachten gebraucht, aber bei denen es notwenig war, auch geklappt.

der junge braucht in aller erster linie halt.

28. August 2012 05:41 # 11
Registriert seit: 27.08.2012
Beiträge: 7

Zitat:

hallo,

in welcher klinik war denn das kind? rein interessehalber...
ich bin auch mit meinem vorschreiber einer meinung - regelmäßige psychologische betreuung!!!

ja, die schule heißt direkt so.
die kinder kamen da meistens nach einem tagesklinischen aufenthalt hin, hat etliche gutachten gebraucht, aber bei denen es notwenig war, auch geklappt.

der junge braucht in aller erster linie halt.



Guten morgen,

er war in Friedrichshain in der Klinik. Da jeder Bezirk einer Klinik unterstellt ist, ist es leider auch nicht möglich sich eine Klinik auszusuchen. Wir dachten schon daran einen Termin in Herzberge zu machen. Sicher wäre das möglich gewesen, aber wenn es einen Notfall mit dem Kind geben sollte, bekommt er automatisch eine Überweisung nach Friedrichshain.

Was das für eine Logik ist, versteh ich bis heute nicht.

Halt, ja... der Junge bekommt allen Halt den die Mutter aufbringen kann. Sie ist aufgrund der stetigen Anrufe aus der Schule schon kurz davor ihren Halbtagsjob zu verlieren. Die psychische Belastung ist auch für sie emens. Ihre Kraft schwindet mit jedem neuen Anruf.

Sie weiß auch das sie nicht unschuldig an der jetztigen Situation ist. Durch die damalige Trennung hat sie vieles nicht erkannt und der Kampf um die Beziehung stand im Vordergrund. Sicher hätte sie viel viel früher reagieren müssen, aber wie wir als Eltern ja wissen denkt man oft, das sich das auch wieder legen wird. Vielleicht ist es ja auch nur eine Phase in der das Kind steckt und und und. Leider war es in ihrem Fall für das Kind nicht nur eine Phase.

Die Schuldzuweisung ändert nur leider jetzt nichts mehr an dem Resultat in der die Beiden stecken.

Nun heißt es die beste und schnellstmögliche Lösung zu finden um das Kind auf den richtigen Weg zu bringen. Einen Weg der ihm hilft und nicht nur weitere Steine hervorbringt über die er klettern muss. Er klettert nämlich nicht, sondern verharrt derzeit und baut lieber mit den Steinen als zu schauen ob es dahinter noch etwas Neues zu entdecken gibt .

So, nun werd ich zu philosophisch.

Ich hoffe der heutige Anruf bei dem Kinderpsyschologen bringt einen schnellen Termin.

Achso, die Förderschulen für Erziehung, sind doch ganz "normale" Schulen, oder? Die Kinder gehen jeden Tag wieder nach Hause? Oder gibt es dort auch einen Wochenaufenthalt?

Ich habe gestern zwar viel gegooglet aber wirkliche Infos hab ich nicht gefunden, oder überlesen, weil meine Augen schon ganz klein waren???!!!!

Nun schieb ich Euch noch einen Kaffee rüber damit Ihr meinen Text nochmal lesen könnt.. grins

Danke fürs "zu"lesen.

Eure
Anonymus

28. August 2012 08:31 # 12
Registriert seit: 27.08.2012
Beiträge: 7

aktueller Stand:

Der Junge war sagenhafte 10 Minuten in der Schule und es erfolgte ein Anruf .

Bitte holen sie sofort das Kind ab, er hat gestern eine Schülerin gewürgt, die Mutter hat Anzeige erstattet. So lange er andere Kinder gefärdet darf er nicht mehr in die Schule.

Ich bin sprachlos und gleichzeitig hilflos.

Was kann ich noch tun um meiner Freundin und ihrem Sohn zu helfen.

Das kann doch alles nicht wahr sein.

28. August 2012 19:30 # 13
chipchap
chipchap
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1334

Man sollte den anderen Kindern und deren Eltern gegenüber aber auch Verständnis
aufbringen: das Wort "Enthemmung" kann hier ja wörtlich genommen werden!
Wenn derzeit eine Schulfähigkeit nicht gegeben ist, sollte zunächst der Kinderarzt
aufgesucht werden, der das Kind regulär krankschreibt um Zeit
(auch für die Mutter) zu gewinnen und sofort einen Termin beim Kinder- und Jugend-
psychiater oder der Ambulanz einer klinischen KiJu-psychiatrie erreichen.
Ich habe ja sowieso nicht verstanden, wieso das Kind nicht in Behandlung ist.

Das Krankheitsbild wird in der Literatur in erster Linie bei Heim- und Adoptivkindern
beschrieben, aber auch bei Kindesmisshandlung und Kindesvernachlässigung.
Ohne die näheren Umstände zu kennen, kann ich mir herleiten,
daß der Beziehungskrieg der Eltern über 3 Jahre und dann die Trennung der Eltern
für das Kind in diesem Alter sicher sehr traumatisch war.
Ohne das Kind "bewußt" zu vernachlässigen, haben sich die Eltern wahrscheinlich sehr
mit sich selbst beschäftigt und haben die Not des Kindes in diesem Moment nicht
wahrnehmen können. Wie gesagt: dies geschieht in der Regel ohne jede Absicht,
kann aber tiefgreifende Folgen für das Kind haben..

GIbt es in Berlin sozial-psychiatrische Zentren oder auch
Krisen-Interventions-Zentren ??
Ansonsten muß der Kinderarzt eine Überweisung schreiben und selbst
Dampf machen, damit eine Termin beim Ki-Ju-Psychiater sofort erfolgt.

LG, chipchap



28. August 2012 19:46 # 14
Registriert seit: 05.04.2010
Beiträge: 889

habt ihr einen kinder- und jugendpsychiater?
ich kann dir herrn peter dirscherl sehr empfehlen.
arbeite gut mit ihm zusammen und die eltern sind sehr zufrieden.

wenn du telefonnummer brauchst, schick ich dir ne pm. die wollen vor anruf für terminabsprache ein anmeldeformular (auf der homepage zu finden).

macht, wenn ihr anruft (egal wo) deutlich, wie DRINGEND!!!! das ganze ist!

5. Juni 2018 20:38 # 15
Registriert seit: 05.06.2018
Beiträge: 1

Hallo
habe diesen Beitrag gerade selbst gelesen.
Ich selbst bin von einer Bindungsstörung mit Enthemmung betroffen, aufgrund von mehreren Bezugspersonenwechsel, da ich in einer Pflegefamilie lebe. Auch bei mir waren sehr starke Anzeichen für eine Aufmerksamkeitsstörung vorhanden, diese wurde mir auch als Diagnose gestellt.

Schulisch war es bei mir auch sehr schwierig, aufgrund von Mobbing etc. , weil ich durch diese Störung einfach nicht mit kritik umgehen konnte, gegen mich und gegen andere gerichtete Aggressionen hatte und einfach anders war.

Ich würde euch dringend raten eine Kinder und Jugendpsychiatrische Hilfe zu suchen.

Lasst euch dabei gut beraten, was denn passend für das sein könnte, nur eines vorneweg man wird aus ihm keinen neuen Menschen machen.

Bin jetzt schon seit 7 Jahren in Behandlung, da die Behandlungwierig ist. Weiß man denn Grund für diese Störung, differenzialdiagnostisch müsste da nämlich auch Autismus und co ausgeschlossen werden, da es hier sehr viele Parallelen gibt.

Von Stationären Behandlungen würde ich persönlich abraten, da das Kind eine sichere und stabile Bezugsperson braucht nd diese sollte nicht ständig wechseln.
Was ich empfehlen kann, wäre eine Tagesstationäre Behandlung, wo das Kind nach der Schule abgeholt wird, dort zu essen bekommt, seine Therapien hat.... und dann nach Hause gebracht wird.
Sollte dies nichts für euch sein, lasst euch Info´s über Verhaltensherapien, Spieltherapien und oder einer Kunsttherapie geben.

MIr hat das sehr dabei geholfen einen Zugang zu meinen Gefühlen zu bekommen.

Ich hoffe ich konnte trotz der späten Antwort noch helfen.

Bei Fragen könnt ihr mich natürlich fragen.

lg

saskia

Ps: Da das ganze bei mir zu spät diagnostiziert wurde hat sich bei mir jetzt im Erwachsenenalter eine Borderlineerkrankung gebildet, bei gutem Verlauf kann dies allerdings vermieden werden.


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