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Verzweiflung und Lustlosigkeit

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3. März 2013 23:19 # 1
Registriert seit: 06.04.2007
Beiträge: 44

Liebe Kollegen,
ich bin mittlerweile etwas verzweifelt und daher wende ich mich an Euch.
Ich bin seit knapp 6 Jahren in dem Beruf. Arbeite seitdem nur in Praxen und habe seit zwei Jahren eine wirklich super Arbeitsstelle wo ich mich ernst genommen fühle, die Chefin ein Traum ist, die Patienten meist toll sind und das Team auch super. Selbst der Verdienst stimmt für Ostverhältnisse sogar ;-)
Und nun das: Seit ein paar Monaten schleicht sich bei mir eine Frustration ein, eine Gleichgültigkeit und ja zum Teil auch wenn ich es kaum aussprechen möchte eine Art Menschenhass. Ich ertrage keine kranken Menschen mehr. Keine schreienden Kinder, ich kann die Praxis und auch meine Kollegen nicht mehr sehen und hören. Wenn ich nur an Arbeit denke möchte ich ausrasten und schreien, und ich finde diese Entwicklung erschreckend und furchtbar. Ich habe den Job einmal geliebt, ich liebe normalerweise den Umgang mit Menschen und je lauter desto besser. Aber mittlerweile ist dies mir alles zu viel, ich habe meine Stunden reduziert weil ich nicht möchte das die Qualität meiner Arbeit darunter leidet und somit der Patient.
Geht es jemanden auch so? Oder bin ich die einzige die eine so komische Entwicklung gerade erlebt? Oder hat jemand einen Tipp, Idee wie ich da wieder raus komme?
ich danke Euch
Liebe Grüße
4. März 2013 19:19 # 2
Registriert seit: 03.10.2011
Beiträge: 38

Oh, das klingt ja wirklich schlimm. Das tut mir total leid. Man "hört" dir richtig an, dass du darunter leidest und es dir zu schaffen machst (auch ein wneig den Schrecken dass du solche Gefühle hast) Ich denke erstmal dass das jedem in jedem Beruf so gehen kann jedoch neigen "wir" die sozialen Berufe ja schneller dazu an unsere Grenzen zu kommen.
Ich kann dir da jetzt so gar nichts wahnsinnig tolles raten außer auf dich zu ahcten. Das ist wirklich eine großartige Sache dass du deine Stunden reduzieren konntest. Vielleicht kannst du dir ja mal eine Auszeit gönnen in Form von urlaub oder mal rausfahren (muss ja nicht weit sein) um Abstand zu bekommen und in dich hinein zu hören.
Ich wünsche dir alles gute bei deinem Weg/deiner Entscheidung. Am Ende muss es dir gut gehen mit der entscheidung-.keinem anderen.
4. März 2013 19:40 # 3
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 142

Hi,
klingt furchtbar was du beschreibst. Liegt es wirklich nur an der Arbeit oder kann da noch was anderes hinter stecken? Es passt nämlich auch irgendwie zum Thema Burn out... Keine Lust auf die Arbeit ist eine Sache aber so leicht das Gefühl zu bekommen ausrasten, schreien o.ä. zu wollen, das klingt fuer mich wie etwas mehr als nur Abwechslung zu brauchen. Wünsche dir, dass du bald wieder in Balance bist!
Condor
4. März 2013 22:07 # 4
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Zitat / nici345 hat geschrieben:


Und nun das: Seit ein paar Monaten schleicht sich bei mir eine Frustration ein, eine Gleichgültigkeit und ja zum Teil auch wenn ich es kaum aussprechen möchte eine Art Menschenhass. Ich ertrage keine kranken Menschen mehr. Keine schreienden Kinder, ich kann die Praxis und auch meine Kollegen nicht mehr sehen und hören. Wenn ich nur an Arbeit denke möchte ich ausrasten und schreien, und ich finde diese Entwicklung erschreckend und furchtbar. Ich habe den Job einmal geliebt, ich liebe normalerweise den Umgang mit Menschen und je lauter desto besser. Aber mittlerweile ist dies mir alles zu viel, ich habe meine Stunden reduziert weil ich nicht möchte das die Qualität meiner Arbeit darunter leidet und somit der Patient.


Hallo nici345,

das sind Symptome, die in unserem Metier viele Leistungserbringer befallen.

Es kann helfen, sich einmal für längere Zeit etwas vollkommen Anderem zuzuwenden, um aus dem Abstand heraus, die Gründe für diese Gefühle zu finden.

Es ist nicht alles so "toll" an Helferberufen. Ganz im Gegenteil. Sie strengen enorm an. Und es kann auch nicht immer darum gehen, dass es den Patienten "gut" geht, wenn dabei die eigenen Bedürfnisse zu kurz kommen.

Vielleicht suchst du dir einen guten Coach, eine Supervisionsrunde, die vor allem die Helfer selbst supervidiert, nicht die Patienten.

Eine Möglichkeit ist es auch, sich in psychotherapeutische Behandlung zu begeben, denn hinter dem Phänomen "Ausbrennen" steckt häufig die Schwierigkeit angemessene Grenzen zu ziehen bzw. Leistungserwartungen realistisch einzuschätzen. Nicht selten, weil man schon als Kind die auffälligen Eltern oder Geschwister emotional reguliert hat.

Egal, was du tust, es wird sich lohnen. Auch wenn dabei die eine oder andere erstmal unangenehme oder unbequeme Erkenntnis kommt. Kann man nur draus lernen und sie letztendlich verwenden, um auch die Patienten angemessener als bisher zu befähigen.

Alles Gute wünscht

Oetken1
5. März 2013 20:26 # 5
Registriert seit: 30.05.2008
Beiträge: 146

...Du hast eine PN
6. März 2013 14:35 # 6
Registriert seit: 06.04.2007
Beiträge: 44

Liebe Kollegen,
ich danke euch sehr!!! ich hatte wirklich große Angst erst dies hier zu posten, da ich Angst vor den Reaktionen hatte. Doch das Verständnis was ihr mir entgegen gebracht hat gibt mir viel Kraft!
Es sind von jedem wertvolle Worte und Tips dabei gewesen die ich nun versuchen werde in die Tat umzusetzen!
Einen Termin habe ich nun auch bei meinem Hausarzt gemacht. Dies habe ich mir vorher nicht "getraut" weil ich dachte das es vielleicht einfach eine Phase ist bzw völlig nromal. Doch es belastet mcih sehr und auch wenn ich nur noch 1 Tag in der Woche arbeiten gehe stehe ich jeden Abend vor dem Tag und habe Angst, werde aggressiv und extrem lustlos und traurig weil so garkeine Freude mehr in mir ist bzgl meines Jobs. Und so langsam zieht das Problem auch privat Kreise, so das ich kaum noch Menschen um mich ertrage und nur noch einzelne Leute um mich ahben möchte die ich "ertrage" aber bei den meisten anderen bin ich auch nur noch kurz vorm explodieren und es kostet so verdammt viel Kraft sich den ganzen Tag kontrollieren zu müssen.
Danke, Danke für die viele Unterstützung!
Liebe Grüße
22. März 2013 12:57 # 7
Registriert seit: 29.06.2012
Beiträge: 1

Hallo nici345!
Meine Schwester und ich hatten auch das Problem aber......bei meiner Schwester war es Schilddrüsenunterfunktion und bei mir Vitamin D Mangel.
Zögere nicht länger und lass Dich vom Hautarzt gründlich untersuchen ::smile::
Alles Gute::thumbup::
8. Mai 2013 11:18 # 8
Registriert seit: 08.05.2013
Beiträge: 5

Darf ich fragen, was bei der Untersuchung herausgekommen ist? :) Bei mir selbst wurde vor drei Jahren Burnout diagnostiziert und ich hoffe, dass bei dir eine andere Ursache gefunden wurde.. Aus dem Burnout heraus ist es nämlich ein langer Weg ::sad::
20. Januar 2014 14:36 # 9
Registriert seit: 04.01.2009
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 9

Hallo nici.

Ich habe dir ein PN geschickt. Würde mich auf eine Antwort freuen.

Liebe Grüße, Jasmin
6. März 2014 14:56 # 10
Registriert seit: 26.02.2014
Beiträge: 8

Zitat / xKarinx hat geschrieben:
Hallo nici345!
Meine Schwester und ich hatten auch das Problem aber......bei meiner Schwester war es Schilddrüsenunterfunktion und bei mir Vitamin D Mangel.
Zögere nicht länger und lass Dich vom Hautarzt gründlich untersuchen ::smile::
Alles Gute::thumbup::


Genau das habe ich auch gedacht, als ich deinen Beitrag gelesen hab! Hatte ich nämlich auch mal vor Jahren. Seitdem bin ich auf Medikamente eingestellt und alles ist wieder top :)
Der eine sieht nur Bäume, Probleme dicht an dicht. Der andre Zwischenräume und das Licht.
7. März 2014 08:29 # 11
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1247

Hallo,
bei Schilddrüsenunterfunktion fällt mir immer sofort dieses Lied ein!


Schönes Wochenende
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
7. März 2014 12:04 # 12
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1191

Schau mal in Richtung Hashimoto. Also nicht nur den TSH machen lassen, sondern auch Ft3 und Ft4 und die Antikörper.
Auch Ultraschall.
11. März 2014 11:09 # 13
Registriert seit: 26.02.2014
Beiträge: 8

Zitat / roo22 hat geschrieben:
Schau mal in Richtung Hashimoto. Also nicht nur den TSH machen lassen, sondern auch Ft3 und Ft4 und die Antikörper.
Auch Ultraschall.


Oh ja genau, das vergass ich dazu zu schreiben. Bei mir war/ist das auch Hashimoto.
Der eine sieht nur Bäume, Probleme dicht an dicht. Der andre Zwischenräume und das Licht.
2. April 2014 10:17 # 14
Registriert seit: 31.03.2014
Beiträge: 10

Da kann ich mich nur anschließen. Habe ebenfalls die Hashimotogeschichte und hatte, als es noch nicht erkannt war, auch solche Probleme, wie du sie beschreibst.

Hast du das mittlerweile noch mal durchchecken lassen? oder hat sich sonst etwas ergeben?

Liebe Grüße

Marie
Lebenskünstler ist, wer seinen Sommer so erlebt, dass er ihm noch den Winter erwärmt.
2. April 2014 11:38 # 15
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1191

Ja ich bin leider auch mit dem Japaner gestraft.
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