Diskussionsforum
Keine Therapeuten
Registriert seit: 20.05.2007
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Hallo liebe Kollegen, es geht doch eigentlich um die Frage: Was macht das Arbeiten in Praxen unattraktiv für potentielle AN? und im Umkehrschluss darum, was andere Arbeitsplätze attraktiver macht. Hier wird hingegen die große Schuldfrage daraus gemacht und überaus emotional argumentiert. Letztendlich, so hart das klingt, interessieren mich als AN aber offen gestanden die Befindlichkeiten meines AG nicht sonderlich. Es geht mir um ein Arbeitsverhältnis zu für mich als AN bestmöglichen Konditionen und nicht darum, aus Nettigkeit für einen verzweifelten AG tätig zu sein und aus ebensolchen Motiven Abstriche zu machen. Den Vorwurf des "Jammerns auf hohem Niveau" und der "zu hohen Ansprüche" finde ich dabei unangebracht. Meine Vorstellungen von meiner privaten Lebensführung gehen keinen AG auch nur im entferntesten etwas an. Und wer bitteschön ist die Instanz, die zu bewerten berechtigt ist, ob meine Ansprüche ZU hoch sind oder nicht? Das ist m.E. anmaßend. Wenn sich jemand dafür entscheidet, in einem anderen Bereich oder sogar einem ganz anderen Beruf zu arbeiten, weil dies besser mit seinen Ansprüchen an seine persönliche Lebensführung passt, ist das ganz allein seine Sache. Meiner Ansicht nach gibt dies keinen Anlass zum Vorwurf. Was übersehen wird, ist, dass hier durchaus Leute schreiben, die eine Anstellung nach ihren Vorstellungen haben, was zeigt, dass die Ansprüche nicht zwangsläufig ZU hoch sind. Möglicherweise sind sie nur dann zu hoch, wenn man beabsichtigt, in einer Praxis zu arbeiten, und genau aus diesen Gründen wollte ich in einer solchen eben auch nie tätig sein. Dass PI vieles nicht bieten können ist schon klar, allerdings bin ich trotzdem nicht bereit, aufgrund dessen aus lauter Barmherzigkeit meine Ansprüche herunter zu schrauben, sondern ich suche mir eine Alternative, und die lautet nun mal: Dort tätig sein, wo meine Ansprüche erfüllt werden. Wer will es mir verübeln? Offensichtlich geht es vielen anderen ebenso. Ich glaube kaum, dass die Leute mit den "zu hohen Ansprüchen" alle schmollend und arbeitslos zuhause sitzen. Gäbe es keine besseren Alternativen, hätte man die Praxen sicherlich schon reumütig mit Bewerbungen überflutet. Da diese Bewerberflut ausbleibt, ist doch davon auszugehen, dass es ausreichend attraktivere Alternativen gibt. Also, um auch was beizusteuern hier eine kleine Liste dessen, was mir mein aktueller Arbeitsplatz bietet, völlig unabhängig davon, ob ein PI diese Vorzüge bieten könnte oder nicht. Viele dieser Dinge sind in einer Praxis i.d.R. nicht umsetzbar. Nichtsdestotrotz möchte ich auf diese Aspekte nicht verzichten. Das tut mir Leid für jeden PI, der händeringend Therapeuten sucht. Letztendlich wurde aber niemand zur Selbständigkeit mit all den dazu gehörigen Vor- und Nachteilen gezwungen. - Gutes Gehalt (weit über "10-11€") - Verhältnismäßig sicherer Arbeitsplatz (ein großer Träger geht nun mal nicht so schnell pleite wie eine kleine Praxis) - Tägliche enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen Berufsruppen - Anrechnung des kompletten Zeitraums der Anwesenheit als Arbeitszeit und darüber hinaus die Selbstverständlichkeit, auch Tätigkeiten, die außerhalb der Einrichtung ausgeführt werden (Einkäufe, Home Office etc.) als Arbeitszeit zu verbuchen - Regelmäßige Arbeitszeiten mit Gleitzeit - Teamsitzungen, Supervisionen, interne Fortbildungsveranstaltungen - Fort- und Weiterbildung bei voller Kostenübernahme durch den A - Möglichkeiten der Anpassung des Arbeitsplatzes und der Bedingungen bei z.B. Langzeiterkrankung (Einsatz in anderem Arbeitsbereich, Versetzung an besser geeigneten Arbeitsplatz usw.) - Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung in hohem Maße (z.B. auch in völlig andere Berufsbereiche wie Verwaltung, Leitung etc.) - Mitarbeitervertretung in Form des Betriebsrates - Sehr hoher Spielraum bezüglich der inhaltlichen Gestaltung meiner Arbeit - Fest geregelte Zuständigkeiten für die internen Abläufe (EDV-, Sicherheitsbeauftragter, Haustechnik, Hauswirtschaft, Verwaltung etc.) - Hohes Budget für Anschaffungen wie Therapiematerial, Literatur, Software usw. - Möglichkeit, mich gegen die Behandlung eines Patienten zu entscheiden, der mangelnde Compliance zeigt und/oder bei dem keine wirkliche Indikation für Ergotherapie vorliegt Sicherlich ist diese Liste nicht vollständig, aber das sind erst mal die wichtigsten strukturellen Punkte für mich. Dazu kommt Luxus wie ein eigenes Büro, vergünstigtes Essen und andere solcher Vorzüge, aber die sind nicht ausschlaggebend. Ein für mich wichtiger Punkt ist außerdem, dass mir die Arbeit mit "meinem" Klientel einfach sehr viel Spaß macht. Ich könnte mir niemals vorstellen, in der Pädiatrie, Geriatrie, Neurologie oder Orthopädie tätig zu sein (und halte mich auch für gänzlich ungeeignet). Und nochmals: Diese Liste ist nicht wertend und auch nicht als Angriff gemeint. Sie listet einfach nur Fakten auf, die meinen Arbeitsplatz für mich attraktiv machen und ist nicht als Vorwurf an PI zu sehen. Viele Grüße! Kinaa PS: Nebenbei bemerkt ist es auch für uns, trotz guter Rahmenbedingungen, nicht leicht, Kollegen zu finden, allerdings ist das Problem ein anderes. Wir erhalten zwar Bewerbungen, jedoch höchst selten von geeigneten Bewerbern. Auch wir greifen gern auf ehemalige Praktikanten zurück, jedoch ist auch unter diesen die Anzahl derjenigen, die wir für geeignet halten, leider verschwindend gering.
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
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@Kineaa
Vielen lieben Dank, dass du deine Arbeitsbedingungen mal aufgezählt hast. Das ist sehr hilfreich. Denn viele AGs in Praxen können, naja ich würde sagen 80% von dem was du aufzählst heute bieten. Ich kann sicherlich kein verbilligtes Essen bieten, dafür zahle ich das Monatsticket meiner Mitarbeiter oder am Jahresende gibt es eine kleine Prämie, wenn noch Geld übrig ist.
Ich denke, sehr viele PIs bieten sehr gute Arbeitsbedingungen. Aber mithalten können wir mit großen Trägern nun mal nicht. Und genau das ist es, was mich so ärgert. Wir haben gute Bedingungen, aber leider kommen nur noch Bewerber, die ein Interesse davon abhängig machen, ob ich eine Rezeptionskraft habe oder nicht, oder ob ich private Altersvorsorge habe oder nicht. In den letzten zehn Jahren haben sich die Arbeitsbedingungen enorm verbessert. Aber es scheint einfach nicht zu reichen. Und hier bin ich der Meinung, dass Ansprüche an die AGs einfach mal wieder den Realitäten angepasst werden müssen.
Es verlangt auch keiner von Euch, zu schauen, wie unsere Befindlichkeiten als PIs sind. Aber gleichzeitig müssen wir PIs uns immer um die Befindlichkeiten der ANs kümmern und richten. Hier geht es um keine Schuldfrage, hier geht es um die Realität. Und viele Anpsrüche entsprechen nun mal nicht der Realität. Und wenn ANs so argumentieren können, dann kann es ihnen doch nicht so schlecht gehen oder? Es gab mal Zeiten, da ging es uns angestellten Ergos wirklich schlecht. Dies hat sich am Markt reguliert, weil die Praxen mit schlechten Arbeitsbedingungen zu machen mussten und müssen. Leider wird dieses Spiel aber zu weit getrieben, so dass auch Praxen schließen müssen, die gute Arbeitsbedingungen haben.
Ich habe das Glück, einen sehr guten Standort zu haben, wir können uns vor Arbeit nicht retten. Aber nur so ist es möglich, diese Abeitsbedingungen zu haben. Ich möchte gar nicht wissen, wie es da kleineren Praxen geht. Ich finde es Schade, dass wir niemanden finden. Die mittlerweile gesammelten Gründe, die gegen ein Arbeiten bei uns sprechen sind haarsträubend und weit entfernt von Gut und Böse. Ich möchte meine Mitarbeiter so gerne entlasten, aber es geht nicht, weil sich alle zu gut dafür sind, in einer Praxis zu arbeiten oder die Fahrtwege zu lang sind. Ich bleibe dabei, es ist Jammern auf hohem Niveau. Es gibt sehr viele Menschen, die unter weitaus schlechteren Bedingungen arbeiten, mit Kindern oder ohne, aber die jammern nicht so viel wie so mancher Ergotherapeut.
Liebe Ergotherapeuten/innen! Mein Wunsch an Euch, macht Euch bitte auf den Weg, die Praxen zu erkunden, was sie zu bieten haben und lehnt Praxen nicht so pauschaliert ab. Gute Arbeitgeber rennen einem nicht hinterher, die muss man sich suchen. Das Leben serviert einem leider nicht alles auf dem Silbertablett. Und manchmal sind es die kleinen Dinge, die glücklich machen und nicht die Großen.
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saloia
Ehemaliges Mitglied
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Geändert am 10.04.2014 12:11:00
Zitat / Clarah hat geschrieben: @saloia Wir PIs sollen Rezeptionskräfte, Reinigungspersonal, Fortbildungen und Praxisautos finanzieren. Wir sollen Fortbildungstage, Bürostunden und Teamsitzungen ermöglichen. Ich frage dich mal ganz ehrlich: Kennst du dich aus mit den monatlichen Ausgaben einer Praxis? Ich glaube nicht!
Warum gibst du dir die Antwort auf deine "ehrliche" Frage gleich selbst? und dann noch mit !! Zur Info an dich: ich war 8 Jahre lang selbständig als FM. Insofern kenne ich mich schon ein bischen aus, wenn auch nicht mit "Praxisausgaben" und weiß, was kämpfen bedeutet.....
Und mal ehrlich. Frauen in hochbezahlten Jobs haben halt auch keine Kinder und sind selten alleinerziehend. Jeder muss sich für seinen eigenen Lebensweg entscheiden. Dafür können wir PIs nichts.
damit umschiffst du -mehr oder weniger galant -die für dich möglicherweise erstaunliche Tatsache, das sich etliche Lebenspläne einfach ändern. Sprich: ich behaupte, ein Bruchteil der Alleinerziehenden hat das so geplant... Generell: was soll das jetzt werden? die alte Debatte "Kinder ODER Karriere und Lebensstandart"? "Wer Kinder will muss eben leiden??" und MUSSTEST du dich für den Lebensweg als PI entscheiden?
- hat eher was mit Abgrenzungsproblemen zu tun. unbenommen hast du da Recht: allerdings war ich auf Briefmarken und Fax ständig angewiesen und einen Kaffee wollte ich auch gern mal trinken.Da blieb nicht viel anderes, als zu "machen"...
Und wenn wir dann alle Rezeptionskräfte haben, was ist es dann, was euch stört? Das nächste steht schon in der Schlange. Es bleibt dabei: Jammern auf hohem Niveau.
Ich bitte dich sehr, meine persönliche Antwort nicht mit einem -schon wieder pauschalisierenden- "Euch" zu beantworten. Deine Äußerungen zu AN sind für mich abwertend...
...(Saubermachengel )Sie hat genau die gleichen Probleme, nur dass es dir weitaus besser geht als ihr, weil du nämlich viel mehr verdienst. siehe Roo: in dem Bu-land, in dem ich- parallel zur Selbständigkeit - in der Praxis gearbeitet habe,verlangen- und kriegen -private Putzelfen ca. 15,-€...
Aber es gibt die, die das Beste daraus machen und die, die jammern wie schlecht es ihnen geht. Und genau diese Gruppe nimmt gefühlt immer mehr zu. Und es tut mir leid, aber du gehörst dazu, weil du dein Arbeitsplatz von Dingen wie Rezeptionskräften abhängig machst und nicht vom Gesamtpaket. Du siehst nicht mehr, dass es dir eigentlich gut geht im Vergleich zu anderen. Halt Jammern auf hohem Niveau. Es tut mir leid, aber darüber kann ich nur lachen.
dann musst du wohl lachen- mir ist bei deinem Beitrag gar nicht danach. Ich finde auch diesen eher diffamierend und regelrecht dreist.. Du weißt nix von mir, geschweige denn von meinem "Niveau", aber haust -wieder pauschal und klischeehaft- drauf. Und: das Vorhandensein einer Rezeptionskraft ist (für mich) sehr wohl TEIL des Gesamtpakets..
Ich habe genügend Arbeitgeber durch. Ich kann durchaus nachvollziehen wie es dir geht. Aber welche Alternative hast du? Selbst eine Praxis aufmachen, damit es dir besser geht und du den Spieß rumdrehen kannst. Na du würdest dich umschauen! Man will immer das was man nicht hat und vergisst dabei immer, das was man hat.
siehe oben: 8 Jahre Selbständigkeit und nochmal: du weißt nix von mir-- weder, was ich habe, noch, ob ich irgendwas vergesse....
das war nochmal eine emotionale Antwort auf einen ebenso emotionalen Beitrag von @Clarah, den ich darüberhinaus anmaßend und abfällig fand --- und damit bin ich hier raus...
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Da es hier so heiß her geht, möchte ich jetzt auch noch mal etwas dazu schreiben. Liebe clarah, Auf der einen Seite beschwerst du dich selbst über die Ansprüche anderer Menschen und schreibst, dass alle auf einem hohen Niveau jammern; aber mal ganz ehrlich: das machst du doch ganz genauso! Warum ist das dann bei dir ok? Zu dem Thema Rezeptionsfachkraft: Das ist mir auch wichtig! Ich finde, es erleichtert einem die Arbeit sehr. Zu den Kosten: natürlich muss die Person extra bezahlt werden und "bringt" nichts ein, aber wenn ich als ET mit Büroarbeiten, Rezeptprüfungen, etc. beschäftigt bin, "bringe" ich auch nichts ein, da ich in der Zeit nicht gleichzeitig therapieren kann. Demnach müsste man berechnen, wessen Arbeitszeit nun "teurer" ist und ob sich tatsächlich die Anstellung einer Rezeptionsfachkraft lohnt. Desweiteren würde ich mich der Liste von Kinaa anschließen. Dazu muss ich jedoch sagen, dass ich auch schon sehr gute Angebote von (wenigen) Praxen bekommen habe, die tatsächlich viele dieser Punkte erfüllt haben. Natürlich spielt das Gehalt eine wichtige Rolle, immerhin müssen wir davon leben! Für mich zählt der Faktor Gehalt genauso zu dem Gesamtpaket wie andere Faktoren, u.a. Urlaubstage und -zeiten, Arbeitszeit, Aufgabenbereiche, Stimmung im Team, Organisation, interne Prozesse, aber auch der Umgang miteinander bei Krankheitsfällen oder Schwangerschaften. Was zählst du denn zum Gesamtpaket, Clarah? Ich persönlich war viele Jahre sehr zufrieden in einer Praxis, das Gesamtpaket stimmte und dann irgendwann nicht mehr. Das lag hauptsächlich an der Stimmung! Und obwohl es mir in meiner Anstellung (Gehalt, Praxisauto, Urlaubstage, Rezeptionsfachkraft,...) bei weitem besser ging, als anderen ETs in Praxen, war ich sehr unzufrieden. Und dann habe ich getan, was du, liebe clarah, empfiehlst: ich habe beschlossen nicht darüber zu jammern und das Beste draus gemacht, und das war für mich ein neuer Job, der dann zufälligerweise nicht in einer Praxis war!
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Wenn es dann so schwer erscheint Therapeuten für Praxen zu finden, versteh ich nicht warum man dann Bewerbern die wirklich eine Veränderung wollen, durchaus in einer Praxis arbeiten möchten,einfach nicht die Chance gegeben wird sich Vorstellen zu können. Dann muss auch keiner sich beschweren das er niemanden findet.
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Geändert am 10.04.2014 16:32:00
@ergoak: Das wäre das Anfangsgehalt eines "frischen" Ergos. Je nach Fobi und Quali/BE eben auch mehr. Das ist echt merkwürdig... zumal ich allerdings auch sagen muss, dass ich, wenn ich einen eigenen PKW hätte, mit dem ich eben auch Hausbesuche machen müsste, dann doch mehr verlangen würde. Gang einfach weil mein AG teilweise für Verschleißerscheinungen an meinem Fahrzeug mitverantwortlich ist. Und dementsprechend teurer ist es eben auch, mein Fahrzeug zu unterhalten, als wenn ich damit lediglich 10km zu Arbeit fahre und es dann dort eben stehen lasse. Klar, dass in Päd.-Praxen die Kinder meist erst dann kommen können, wenn die Schule aus ist. Und die Schule scheint mir von Jahr zu Jahr früher länger zu dauern. Meine Schwester hatte bereits in der 6. Klasse 2x 8 Stunden. Das hatte ich in der 9. zum ersten Mal. Ich finde die Zeiten in Praxen gar nicht unattraktiv, wenn man mal die Praxis, die den Schichtdienst bis 22 Uhr eingeführt hat, absieht. Ansonsten habe ich immer gehört, dass man sich seine Zeit recht flexibel einteilen kann (besonders wenn man Hausbesuche macht), dass man am Tag aber halt auf seine bestimmten Stunden kommt. Sowas ist doch toll (gerade wenn man mal irgendwelche Amtsbesuche machen muss, die Ämter haben ja meist um 17 Uhr Schicht zu). Wenn ich hier allerdings ganz unverbindlich mal in der Stellenbörse so schaue, sehe ich so gut wie kein Stellenangebot, in meiner Region (ich sage Region, sprich 200 km in meinem jetzigen Umkreisort - also auch mit Umzugsbedingung), wovon ich leben könnte, weil sie alle nicht für Vollzeit suchen oder aber eben einen eigenen PKW als Bedingung (nicht "von Vorteil") haben. Die Möglichkeit, sich gute Praktikanten "warm" zu halten ist das beste, was man tun kann. Wie kommt man sonst besser an jemanden, von dem man auch schon weiß, wie er fachlich arbeitet, wie seine Motivation etc. ist? An einem Tag Hospitation kann man das nicht unbedingt wissen. Aber der Praktikant kennt die Praxis und weiß mehr, worauf er sich einlässt. Viele von meinen ehem. Schulkollegen haben in ihrer ehem. Praktikumsstelle angefangen und sind größtenteils auch bis heute dort. @Claragh: 2148 EUR... ein Traum!!! Aber eben nur ein Traum... das ist in meinen Augen überdurchschnittlich. Und für ein Kleinunternehmen wie eine Praxis erst recht. Man kann aber definitiv nicht sagen, dass es grundsätzlich so ist, dass PIs nicht zu wenig bezahlen. NEIN! Das hab ich auch schon anders erlebt und das nicht nur einmal. Mehr als 1.700 EUR brutto ist mir NIE geboten worden, auch nicht, wenn ich damit argumentiert habe, dass ich davon leben muss (und das war nun mal in einer Stadt, wo die Mieten horrormäßig hoch sind und ich schon in einer WG gelebt hab). Interessierte sie aber nicht. Und sie suchen bis heute. Aber das ist genauso wie mit Kliniken, Altenheimen etc.. die einen bezahlen mehr, die anderen weniger. Dass aber diejenigen, die wirklich mehr bezahlen (13 EUR ist in meinen Augen wirklich überm Durchschnitt, besonders für eine Praxis), über Therapeutenmangel klagen, kann ich nicht nachvollziehen. Naja, ich kann schon verstehen, dass danach gefragt wird (vielleicht nicht schon vorher, aber grundsätzlich würde mich das auch interessieren). Denn davon hängt viel Eigenplanung und Struktur ab, was nochmal Zeit frisst... oh ja! Wer schreibt bitte was von Wohnung im Szenekiez? o.O Ich hatte eine Wohnung in einem GHETTO... das war wirklich nicht schön, konnte mir aber nicht mehr leisten. Wer redet von einem aufgemotzten Auto? Ich kenne keinen Therapeuten, der so etwas fährt. Ich kann mir ja nicht mal ´ne Schrottlaube leisten. ^^ Es ist ja ganz nett, das alles schwarz und weiß zu sehen... ist es aber nun mal nicht! Dein Beitrag ist extrem unsachlich und gibt in keiner Weise die Situation wieder, wie sie ist. Es gibt viele Praxen, die deutlich weniger bezahlen (wie gesagt - genauso wie Krankenhäuser, Kliniken etc.) und es gibt welche, die durchschnittlich und welche, die überdurchschnittlich entlohnen. Die Praxen, in denen ich gearbeitet habe und die allesamt leider sehr mies waren (in mehreren Bereichen, aber auch in der Bezahlung), suchen permanent auf ihren Seiten nach neuen Ergos und jammern eben auch, dass sie keine finden. Was ich aber nicht verstehen kann, ist, wenn man vernünftige Konditionen bietet, man trotzdem niemanden findet. Irgendwo muss es also haken. Und dass die Mieten, der Strom etc. ÜBERALL permanent steigen, dafür können die werten AN auch nichts, oder?? Was ich, genauso wie Marylen dann nicht verstehe: WARUM erhalten so viele qualifizierte Ergotherapeuten, die WIRKLICH ARBEITEN WOLLEN von zig Praxen eine Absage?? Wenn da doch so ein großer Notstand herrscht, müsste es weniger Ergos geben, die sich an Bewerbungen erfolglos die Finger wundschreiben. Und bitte jetzt nicht wieder alles auf die mangelhaften Bewerbungen schieben... das mag teilweise zutreffen. Aber nur teilweise. Ich habe dem Beitrag von Kinaa nichts hinzuzufügen. Der trifft es wohl auf den Punkt. Vielleicht würde es helfen, wenn alle mal ihre Arbeitsbedingungen hier zusammentragen? Völlig egal, ob Praxis, Klinik, Krankenhaus, Heim etc...
Sag Menschen nicht, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.
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Ich arbeite gerne in einer Praxis. Ich mag die Flexibilität, die unterschiedlichen Klienten und die Zeit am Klienten (wenn auch nur 30 - 45 - 60 min, aber das ist die Zeit, die nur für diesen einen Klienten und dessen Belange da ist). Ich arbeite sehr gerne in meinem Beruf, bin interessiert an aktuellen Entwicklungen und bilde mich gerne und regelmäßig weiter. Ich glaube an unseren Beruf.
>Bezahlung nach Einheiten (auch abgewickelt über ein "Grundgehalt"). - Ich habe jetzt einen Arbeitgeber gefunden, bei dem Arbeitszeit die Zeit ist, in der ich für die Praxis tätig bin. Wenn ich mich aber so umhöre, habe ich das Gefühl, dass das nicht die Regel ist. Ich meine auch nicht eine Bürozeitpauschale, Hausbesuchspauschale, Einkaufspauschale. Nein. Tatsächliche Arbeitszeit. Wer bietet das? (btw. ich sollte mal 12€ /Std am Patienten bekommen und 10€ / Std für die Fahrzeit zum Hausbesuch)
> Minusstunden - Habe ich eine Absage, kann ich diese mit sinnvollen Tätigkeiten rund um den Praxisbetrieb füllen. Habe ich Bürokram zu erledigen (Berichte, Kalender, Telefonate) kann ich an diesem Tag vielleicht früher nach Hause gehen. Habe ich nichts zu tun, kann ich bei meiner Kollegin hospitieren (interdisziplinär oder intern). Ich kann aber auch Pause machen (die ich natürlich von der Arbeitszeit abziehe. Dann habe ich aber auch keinen Telefondienst oder kümmere mich um Rezepte)
> Fortbildungsunterstützung - Nicht jede Fortbildung wird bezahlt. Manche zahle ich, manche werden geteilt, andere werden ganz übernommen. Je nach Fortbildung und Wichtigkeit für die Praxis. Aber alle Fortbildungen, die der Praxis zu Gute kommen, sind Arbeitszeit. Auch am Wochenende.
> Gehalt - über 13€ / Std. 5-10 Jahre Berufserfahrung. Gehalt wird pünktlich am 1. überwiesen. Nicht in Teilbeträgen, nicht verspätet.
> Dienstwagen - gibt es. Fahre aber aus privaten Gründen mit meinem eigenen Auto.
> Arbeitszeiten - teile ich mir selbst ein. Vorraussetzung natürlich, dass ich den Bedarf der Klienten so abdecke, dass ich auf meine Stunden komme. Da ich sehr gerne und viel im pädiatrischen Bereich arbeite, arbeite ich an manchen Tagen bis nach 18.00h. Fange dafür aber auch erst um 9 an. Ist aber nicht fest, kann variieren.
> Bürokraft - haben wir. Ich brauche jedoch keine, bzw. würde auch keine verlangen. Ich kann mich selbst um Rezepte kümmern (wir wissen alle wieviel es da an Organisation bedarf, bevor es richtig geändert ist - auch mit passendem Ausstellungsdatum und Kreuzen etc), ich kann die Daten in die Abrechnungssoftware eingeben, ich kann telefonieren etc. Alles kein Problem. Aber ich möchte, dass dies Arbeitszeit ist und entlohnt wird. Wenn nicht, bevorzuge ich ebenfalls eine Bürokraft.
Früher dachte ich, so etwas ist Luxus. Bis ich einen Arbeitgeber gefunden habe, der mir dies geboten hat. Ohne, dass ich dies verlangt oder verhandelt habe (gut, das Gehalt war zu Beginn etwas niedriger und wurde mit längerer Zugehörigkeit erhöht). So etwas kann gehen. Vielleicht spreche ich mit den falschen Ergotherapeuten, aber das sind nicht die Bedingungen, von denen der größte Teil spricht.
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Geändert am 11.04.2014 07:58:00
Zitat:Zu dem Thema Rezeptionsfachkraft: Das ist mir auch wichtig! Ich finde, es erleichtert einem die Arbeit sehr. Zu den Kosten: natürlich muss die Person extra bezahlt werden und "bringt" nichts ein, aber wenn ich als ET mit Büroarbeiten, Rezeptprüfungen, etc. beschäftigt bin, "bringe" ich auch nichts ein, da ich in der Zeit nicht gleichzeitig therapieren kann. Demnach müsste man berechnen, wessen Arbeitszeit nun "teurer" ist und ob sich tatsächlich die Anstellung einer Rezeptionsfachkraft lohnt. Leute das ist nicht euer Ernst oder? Für was benötigt ihr eine Rezeptionskraft?? Rezepte werden in der ersten Einheit wenn der Patient mit ihm Raum sitzt überprüft. Wenn es ihn nervt, dann sage ich ihm bitte beschweren sie sich bei Ihrer Kasse. Wenn ich das Rezept nicht überprüfe bekomme ich vielleichgt kein Geld etc. Für was könnte man noch eine Rezeptionskraft benötigen, was man nicht in der Einheit am Patienten bearbeiten könnte, wir bekommen schließlich dafür Geld, dass wir die dinge die nötig sind ausführen damit es dem Patienten besser geht??? ich bin sehr froh zu lesen, dass es wohl ein generelles Problem ist. es gibt den Fachkräftemangel spürbar, allerdings muss ich sagen, dass ich immer wieder erlebe, dass die Leute heutzutage zunehmen, die nicht arbeiten wollen. bzw. nicht bereit sind sind über ihren Umkreis hinaus nach Arbeit zu suchen. Hatte eben eine Bewerberin vom Arbeitsamt, die mir per Mail (ohne sich vorzustellen) erklärt hat,das sie eine Kind hat und nur Vormittags kann, ach und sie hat kein Auto, ich soll ihr doch schreiben dass sie dann für mich nicht in Frage kommt. Da wir aber sehr viele Hausbesuche haben, ist weder das Vormittags arbeiten noch das kein Auto ein Problem (Praxisauto ist vorhanden) Klar darf man das nicht pauschalisieren aber es nimmt doch immer mehr zu. Ich glaube wirklich dass diese Leute, die keinen Job finden, nicht bereit sind umzuziehen oder es nicht können. Denn es kommt sehr stark auf die Region an. Kenne viele Praxisinhaber in anderen Regionen, die absolut keine Schwierigkeiten haben Angestellte zu finden. Bei uns hier haben nicht nur die Praxen Schwierigkeiten sondern auch die Kliniken finden nur sehr schwer Therapeuten. Wenn ich hier die Stellengesuche (die ihm Vergleich zu vor ein paar Jahren in der Anzahl auch massiv weniger geworden sind) mir anschau, dann sucht in meiner Region niemand eine Stelle. Vor ein paar Jahren waren noch jede Menge, die deutschlandweit eine Stelle gesucht haben, das habe ich schon sehr lange nicht mehr gelesen.. Zitat:Was ich, genauso wie Marylen dann nicht verstehe: WARUM erhalten so viele qualifizierte Ergotherapeuten, die WIRKLICH ARBEITEN WOLLEN von zig Praxen eine Absage?? Wenn da doch so ein großer Notstand herrscht, müsste es weniger Ergos geben, die sich an Bewerbungen erfolglos die Finger wundschreiben. Und bitte jetzt nicht wieder alles auf die mangelhaften Bewerbungen schieben... das mag teilweise zutreffen. Aber nur teilweise Das verstehe ich bis heute auch nicht, also ich bin jedes Mal froh wenn ich wenigstens eine qualifizierte Bewerbung erhalte, wenn ich eine Stelle ausgeschrieben habe. Grüße Lusa
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Hallo flauipaui, hört sich fast wie meine Stelle an. Schon interessant, dass unsere PI sich uns leisten können. Bei vielen, scheint es ja nicht finanzierbar zu sein. Aber sie bekommen ja auch die Quittung dafür, gutes Arbeitsklima, äußerst engagierte Mitarbeiter und gegenseitiges Vertrauen. Das haben sie nun davon. Leider gibt es aber auch da noch Kollegen, denen das nicht reicht oder sogar versuchen, das auszunutzen. Aber die bleiben halt nur kurz. Allen ein erholsames Wochenende
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
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Geändert am 11.04.2014 18:35:00
Also da haben wirklich auch ein paar Leute hohe Ansprüche. Das kann doch wirklich nicht euer ernst sein, dass ihr es von einem Stellenangebote abhängig macht, ob die Praxis eine Rezeptionskraft hat. Die Rezepte auf Richtigkeit zu überprüfen und Telefonate entgegen zu nehmen und Termine aus zu machen ist ja wirklich nicht zu viel verlangt und um die Abrechnung an sich, darüber muss sich dann der PI selber kümmern. Wobei ich die Rezepte von einer Firma abrechnen lasse. Eine Rezeptionskraft verursacht den PIs Kosten und bringt nix ein. Wenn dann würde sich so eine Kraft nur in großen Praxen lohnen. Für mich wäre wichtig, wenn ich wieder als Angestellte arbeiten würde, dass das Geld, Arbeitsklima, Urlaub, Fortbildungsurlaub, Bezuschussung von Fobis und wenn kein Praxisauto vorhanden wäre, dass mir die Kosten für die HB erstattet würden. Ich wäre jedoch bereit mit meinem eigenem Auto zu fahren. Wobei ich sagen muss, dass je nach dem auf was die Praxis spezialisiert ist und ob sie mehr Pat von den Vdek oder Primär Kassen oder Privatpatienten hat auch dementsprechend den AN zahlen kann. Ich kenne durch aus Praxen die 13-14 € die Stunde zahlen, dass kann sich jedoch nicht jede Praxis leisten. Wobei 11-12€ sollten wohl schon für jede Praxis drin sein zumindest im westen. Es gibt durch aus Praxen die viele Punkte die Kinaa aufgezählt hatte auch erfüllen.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
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Eine Rezeptionskraft kann sich schon lohnen. Entweder muss ich sonst während der Therapien telefonieren oder öfter den AB abhören. Aber wann? Zwischen den Einheiten ist normalerweise keine Zeit. Für Absagen können kurzfristig neue Patienten einbestellt werden, Vo -Änderungen veranlasst werden, Gespräche und Terminvereinbarungen mit Neu-Kunden und noch einige andere nicht therapeutische Angelegenheiten. Gutgehn
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
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Geändert am 13.04.2014 13:00:00
Hallo Rapor, Gespräche mit Neupatienten mache ich in den kurzfristig abgesagten Therapieienheiten. Telefonieren habe ich mir fast abgewöhnt, mache fast alles nur noch per Mail (Terminabsprachen oder kurze Nachfragen bei den Ärzten,oder aber Kontakt mit Lehrern und Erzieher) Das hat sich echt bewährt. Den gerade die Ärzte erreichst du telefonisch nur sehr schwer. Den AB abhören machen wir im Team, der der gerade Zeit hat hört ihn ab und notiert die Sachen in ein Buch. Für die paar Dinge, die nicht in der Einheit direkt in Anwesenheit des Patienten (auch die Verordnungsänderungen werden in der Einheit bei dem betroffenen Patienten veranlasst) erledigt werden können, lohnt sich eine Rezeptionskraft wirklich nicht! Grüße Lusa
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Ich bestelle meine Pat nur im 1 Stunden takt. Bzw ich plane meine Pat so ein, dass immer 15 min dazwischen sind. In dieser Zeit kannst du den AB abhören und zurück rufen. Die Rezepte werden in Anwesenheit des Pat kontrolliert, in der Zeit wo der Pat erst mal das Anmeldeformular ausfüllen muss. Sollte ein Rezept geändert werden, gebe ich es dem Patienten wieder mit und erkläre ihm was geändert werden muss. Sollte ich selber Zeit haben, dann erledige ich es selber. Sollte ich mit dem Arzt Kontakt aufnehmen wollen oder mit der Kita mache ich das via Mail. Da du die Ärzte telefonisch ja auch schlecht erreichst.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
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Puh-hier geht's ja heiß her....beim Lesen hätte ich zu fast jedem Thread etwas dazusagen wollen- aber das krieg ich jetzt alles nicht mehr zusammen. Aber ich würd trotzdem gern auch noch n bisschen was loswerden wollen: Zum einen find ich es müßig, sich darüber aufzuregen, warum jmd. eine Stelle ablehnt (sei es nun Geld,Arbeitszeit oder die viel zitierte "Rezeptionskraft")- letztendlich muss / darf (!) doch jeder AN selbst entscheiden, welche Punkte für ihn in einer Arbeitsstelle wichtig sind! Ich finde, es bringt keinem was, irgendwo anzufangen, wo von vornherein Punkte sind, die nicht passen-und keiner hat was davon, wenn der -nun endlich gefundende- AN nach 6 Monaten wieder aufhört, weil er eben doch zu sehr genervt ist, weil (wie im Beispiel-nicht meine Meinung!) er Bürokram machen muss, da es keine Rezeptionshilfe gibt. Und letztlich ist es heute in vielen Regionen so, dass ich mir als AN die "Rosinen" rauspicken kann- früher war es umgekehrt- da waren die AG in der Lage die "Rosinen zu picken" und sagten AN auch mit den seltsamsten Begründungen ab...So ist's halt: Angebot und Nachfrage. Irgendwo stand was von (sinngemäss) ein PI kann es ich nicht leisten "Bürokram" zu bezahlen. Aber tatsächlich ist es ja so, dass die KK z.B. 45-60 Minuten Behandlung bezahlt,aber nur 45 Minuten behandelt wird-d.h.die 15 Minuten Dokuzeit, die die KK bezahlt, sollten doch entsprechend auch an den AN weitergegeben werden-is ja nicht so, dass er sich in den 15 Minuten die Nägel lackiert, sondern die Büroarbeit wirklich macht. Und das ist glaub ich ein ganz wichtiger Punkt-für viele wären die Praxisbedingungen ganz sicher attraktiver, wenn Anwesenheitszeit=Arbeitszeit ist! Zur Aussage mit den "Putzengeln", die noch viel weniger verdienen,als angestellte Ergos...äh ja..das mag so sein. Ich habe gehört, dass auch Zeitungsaussteller weniger verdienen! Aber ich denke, dass man doch auch Unterschiede machen sollte, zwischen einem 3 jährigen Ausbildungsberuf (der zudem nicht mal vergütet wird-wie "normale Ausbildungsplätze, sondern der meist bezahlt werden muss!) und einem ungelernten Beruf! Ich möchte aber neben allen Rahmenbedingungen noch mal etwas ganz anderes Wichtiges anbringen: Meine Erfahrung ist, das ganz viele Ets sich ganz engagiert in die Praxis einbringen-oft wird das aber von AG gar nicht wahrgenommen/honoriert. Vieles wird als ganz selbstverständlich hingenommen (z.B. die kaum geregelten Pausen, viel Nebentätigkeit zur eigentlichen Behandlung wie Berichte,Rezeptänderungen, Telefonate etc.) und oft bekommt man einfach wenig zurück! Damit mein ich nicht mal Geld o.ä.- aber einfach mal eine Wertschätzung/ ein Lob für das Engagement-ein verbales Anerkennen der Leistung macht auch viel aus (klar freut man sich natürlich auch über ein non-verbales Danke wie eine kleine Weihnachtsgeste, ö.ä.). Dieses Problem gibt es natürlich auch in anderen Einrichtungen-aber da ist man meist sicherer angestellt. Ich habe es bei Kollegen oft erlebt, dass Ihnen spontan gekündigt wurde, sobald Patientenflaute herrscht, oder die Stunden permanent hoch-/runter gesetzt werden- egal wie engagiert man vorher war. Das ist einfach nichts Verlässliches. Auch ein Punkt (den es meist nur in Praxen gibt), der einfach kein angenehmes Arbeitsklima macht: Ich nenns mal dieser "Rezeptdruck" der von PIs oft an AN weitergegeben wird. D.h. oft muss man sich als Therapeut dafür rechtfertigen,wenn ein Patient aufhört! Es gibt doch wirklich in vielen Praxen endlos Diskussionen, dass man doch bitte irgendwie versucht, dass der Patient noch mindestens ein bis 2 neue VOs bekommt (obwohl sie nicht nötig sind)-das nervt! Und nicht jeder Therapeut möchte das mitmachen-und lässt daher die Finger von den Praxen. Ich persönlich möchte auch keine Praxis haben- und es steht außer Frage, dass Praxen finanziell eben nur das weitergeben können, was sie von der KK erhalten und ihnen ermöglicht die Praxis wirtschaftlich zu führen. Aber ich arbeite durchaus gerne in Praxen-wenn die Arbeitsbedingungen mit meinen Vorstellungen übereinstimmen-und ich glaube nicht, dass die Vorstellungen überzogen sind-aber die Zeiten, in denen Praxen nach belieben die AN ausbeuten konnten, sind -zum Glück-vorbei!! (Achtung: damit möchte ich nicht sagen, dass alle Praxen früher "Ausbeuter" waren, oder heute sind!! Ich kenne sehr viele Praxen, die gute Arbeitsbedingungen bieten und ein tolles Klima!!! Danke an diese PIs ! ) Und zu guter Letzt aber doch noch @Clarah: Du schimpfst ja sehr über die potentiellen AN, und ärgerst Dich über die Bedingungen, denen ein PI ausgesetzt ist, dass ich überhaupt nicht verstehe, warum Du die Praxis nicht schliesst und eine Anstellung annimmst!?? (Ist nicht böse gemeint,sondern ernst-Du beschreibst ja die AN-Bedingungen als ziemlich optimal-warum sich also unnötig ärgern?) Ich wünsch euch allen schon mal erholsame Ostern, Liebe Grüße kiwi
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Registriert seit: 27.09.2005
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DANKE @ Kiwigelb du sprichst mir aus dem Herzen! Genauso sieht es nämlich im Alltag einer Praxis aus. ich habe jahrelang auch in verschiedenen Praxen gearbeitet. Das die Berichte zu Hause geschrieben wurden war selbstverständlich und die Zeit in der die wöchentliche Teamsitzung statt fand wurde natürlich nicht bezahlt. 20 Stunden Vertrag offiziell mit einem Stundenlohn von 11€. Gearbeitet zum Schluss ca 50-60 Einheiten in der Woche. Ein Danke oder sonstige Aufmerksamkeiten gab es nicht. Ich habe jetzt einen sehr guten Job in einem soz. Träger gefunden. Hier kann ich mir vorstellen bis zur Rente zu bleiben. Angemessene Bezahlung, angemessener Urlaub usw. Ach ja ich fahre auch so ein Schmuckstück mit den vier Ringen, allerdings ist meiner schon 20 Jahre alt---Qualität zahlt sich aus und wenn ich den halben Tag im Auto verbringen musste, dann wenigsten bequem und sicher bitteschön. Ich persönlich würde nicht mehr in einer Praxis arbeiten wollen! Dann lieber bei Aldi an der Kasse.
Alle haben gesagt, dass geht nicht. Dann kam einer der wusste das nicht und hat es gemacht.
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