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Diskussionsforum

Schlaganfall bei Säugling

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27. November 2013 14:50 # 1
Registriert seit: 26.09.2013
Beiträge: 3

Hallo!
Ich habe seit dieser Woche einen 10-Monate altes Mädchen in der Therapie, dass während der Geburt einen Schlaganfall erlitten hat. Bei ihr ist vor allem die rechte Seite und hier insbesondere die Hand betroffen. Den Arm bewegt sie spontan mit, allerdings greift sie mit der rechten Hand nur sehr selten und ist dort taktil überempfindlich.
Außerdem kann sie sich weder drehen noch sitzen. Wird sie aufrecht hingesetzt fängt sie sofort an zu schreien. Am liebsten liegt sie nur auf dem Rücken, auf dem Bauch liegen mag sie nicht und sie hat auch noch nicht ausreichend Nackenkontrolle um den Kopf in Bauchlage zu heben.
Da ich noch wenig erfahrung in der Behandlung von Kindern mit dem Krankheitsbild habe würde ich mich sehr über Tipps freuen, wie ich die Behandlung gestalten könnte...!
Liebe Grüße::smile::
27. November 2013 15:53 # 2
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

Hallo, Maike-
m.m. nach sind säuglinge die letzten, an denen man sich "ausprobieren" sollte. es lässt sich noch viel mehr verkehrt und "kaputt"machen, als bei erwachsenen.

deshalb der dringlichste hinweis: umgehend abgeben an eine kollegin oder sogar an eine andere praxis, die säuglingsbobath oder zumindest lange erfahrungen in der neurologischen säuglingsbehandlung hat.
es ist keine schande, wenn man erklärt, das man evtl nicht die bestmögliche wahl für den patienten ist - und vielleicht darfst du ja hospitieren und so lernen.
27. November 2013 16:58 # 3
Registriert seit: 26.06.2005
Beiträge: 520

Hallo Maike,

ich gebe meiner Vorrednerin unbedingt recht! Das Baby gehört definitv in erfahrene Hände. Erkundige dich und gib der Mutter Adressen an die Hand, wo sie sich hinwenden kann. Sicherlich bekommt das Baby auch Physiotherapie, d.h. auch hier muss sich eng mit allen behandelnden Disziplinen ausgetauscht werden.
Ich finde es super, dass du hier um Rat fragst, aber die ganze Angelegenheit ist für ein Forum zu komplex, als dass dir hier jemand wirklich adäquat weriterhelfen kann - auch wenn es hier sehr erfahrenen KollegInnen gibt :-)

Viel Erfolg für dich un den kleinen Patienten!

Christina


"Give a man a fish and he will eat for one day;
Teach a man to fish and he will eat for a lifetime..."
(Chinese Proverb)
27. November 2013 18:05 # 4
Registriert seit: 22.08.2004
Beiträge: 387

Hallo,
würde den Säugling an andere Praxis weiterempfehlen speziell entweder Kinderbobath/Physiotherapie oder sensorische Ingegrationstherapie spezialisierte Praxis für Ergotherapie.


27. November 2013 19:19 # 5
Registriert seit: 17.07.2005
Beiträge: 692

hallo @ Maike,

würdest Du Dein Kind jemandem anvertrauen, der" wenig Erfahrung" hat mit diesem Krankheitsbild????

Noch dazu, wo es um das g a n z e weitere L e b e n geht ???????????????????????????????????????

Deine Anfrage in allen Ehren- Nicht-Wissen ist keine Schande-

aber wer ohne Erfahrung so ein Kind therapeutisch "behandelt" oder welcher "Chef" einem so ein Kind "andreht"

handelt meiner Meinung nach verantwortungslos- ja, das sind harte Worte-und meine ehrliche Meinung!!!

Ich schließe mich Saloias Meinung voll und ganz an!

Viele Grüße von refi
27. November 2013 19:42 # 6
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Geändert am 27.11.2013 19:43:00
Liebe KollegInnen,

ich möchte einmal etwas schildern:

seit 25 Jahren arbeite ich als Ergotherapeutin. Von 1988 - 1991 habe ich Kinder behandelt (unter Anleitung). Dann ungefähr 15 Jahre nicht mehr, weil ich mich da mit erwachsenen Patienten beschäftigt habe.

Ich habe mich dann wieder eingearbeitet (auch in die Behandlung von Säuglingen und Kleinstkindern) und aus dem Abstand heraus fiel mir die umfassende Defizitorientierung ganzer pädiatrischer Behandlerstäbe auf.

Da ich grundsätzlich ressourcenorientiert arbeite, ziemlich pragmatisch vorgehe und sowieso einen gewissen Abstand zu unserem Beruf habe bin ich damals auf die Suche gegangen, ob es auch Therapiekonzepte und Behandler gibt, die ähnlich vorgehen

Ich fand sie, aber mit einiger Mühe.

Mein Fazit (gewonnen aus dem intensiven Austausch auch mit KinderärztInnen und Familientherapeuten):

es ist für Kinder mit chronischen Krankheiten bzw. Behinderungen manchmal langfristig besser, wenn sie gar nicht so viel Kontakt zu routinierten Behandlern haben. Sondern auf jemanden treffen, der sich recht unbeleckt erstmal einen Überblick darüber verschafft, was das Kind kann, was das Kind braucht und ausprobiert wie es am besten lernt.

Und nicht darauf, welche Symptome und Defizite es hat. Von denen wird es bei behinderten und chronisch kranken Kindern immer genug geben... Sowas kann Menschen zermürben. Auch wenn es die Therapeuten sicher gut meinen.

Und etliche meiner Kinderpatienten haben lange gebraucht, ihre Therapiemüdigkeit und ihre Selbstwertproblematik durch Zuversicht und Neugier zu ersetzen.

Manche haben erst kindgerechte Kompetenzen gewonnen, als sie in die Schule kamen. Wo sie ins "normale" Leben geworfen wurden und nicht auf Haltungshintergrund, Konzentration und Feinmotorik geguckt wurde, sondern darauf, wer man ist und was man schon kann.

Und: es geschah manchmal Erstaunliches. Die Kinder lernten rasant dazu. Wurden weitgehend unabhängig.

Denn: manche Kinder werden in ihrem Bestreben unabhängig zu sein von etlichen Therapeuten und leider auch ihren Eltern sabotiert. Weil die von der Sicht auf Defizite und von Therapiemantren profitieren. Im Gegensatz zu den Kindern.

Also Maike:

    was kann deine kleine Patientin schon?
Was macht sie gern?
    Wie wird sie von ihren Eltern gesehen?
Welche Alltagsanliegen haben die?

Ich gehe davon aus, dass hier im Forum einige gestandene Kindertherapeuten sind, die dir fachlich saubere, klientenzentrierte Hinweise geben können. Unter der Voraussetzung, dass du konkrete, präzise Fragen stellst.

VG
Oetken1
27. November 2013 21:54 # 7
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

hallo, oetken--- du hast gelesen, das die patientin grade mal 10 monate alt ist?
28. November 2013 09:37 # 8
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Zitat / saloia hat geschrieben:
hallo, oetken--- du hast gelesen, das die patientin grade mal 10 monate alt ist?


Ja!

VG
Oetken1
28. November 2013 09:52 # 9
Registriert seit: 25.05.2008
Beiträge: 943

Geändert am 28.11.2013 09:53:00
Hallo oetken, da sträuben sich mit die Nackenhaare.
Das "Kind" ist 10 Monate und in einer wichtigen Entwicklungsphase.
Igelchen
"Es weiß niemand besser, wo der Schuh drückt, als der, der ihn trägt."
dt. Sprichwort
28. November 2013 14:15 # 10
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

Zitat / oetken1 hat geschrieben:
Zitat / saloia hat geschrieben:
hallo, oetken--- du hast gelesen, das die patientin grade mal 10 monate alt ist?


Ja!

VG


dann wundere ich mich tatsächlich über sowas:

>>> es ist für Kinder mit chronischen Krankheiten bzw. Behinderungen manchmal langfristig besser, wenn sie gar nicht so viel Kontakt zu routinierten Behandlern haben. Sondern auf jemanden treffen, der sich recht unbeleckt erstmal einen Überblick darüber verschafft, was das Kind kann, was das Kind braucht und ausprobiert wie es am besten lernt.

Und nicht darauf, welche Symptome und Defizite es hat. ......Sowas kann Menschen zermürben.....

Und etliche meiner Kinderpatienten haben lange gebraucht, ihre Therapiemüdigkeit und ihre Selbstwertproblematik durch Zuversicht und Neugier zu ersetzen.

Manche haben erst kindgerechte Kompetenzen gewonnen, als sie in die Schule kamen...........und nicht auf Haltungshintergrund, Konzentration und Feinmotorik geguckt wurde, sondern darauf, wer man ist und was man schon kann.

Und: es geschah manchmal Erstaunliches. Die Kinder ...............Wurden weitgehend unabhängig.

...........

was kann deine kleine Patientin schon?

Was macht sie gern?<<<<<

28. November 2013 17:48 # 11
Mschiew.
Mschiew.
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 935

Geändert am 28.11.2013 19:38:00
Hallo in die Runde,

Hier sind ja ganz viele Ebene die hier angeschnitten und angemahnt werden und grundsätzlich nicht dazu führen die Eingangsfrage zu beantworten aber nicht minder wichtig sind.

Hier hat jemand eine Frage gestellt, Maike, die mir erst mal zeigt, dass sie motiviert ist und nicht einfach mal los-therapiert. Denn das finden wir sehr häufig. Das finde ich bemerkenswert und verdient mehr als ihr Kompetenzen abzusprechen.

Es ist richtig Kinder sollten in Erfahrenen Hände. ABER wer erlangt Erfahrung. Nur die Erfahrenen? Ich würde das Ganze umformulieren. Kinder gehören in kompetente Hände! Und das hat nicht zwangsläufig etwas mit zeitlicher Erfahrung zu tun.

Hier wäre mein Vorschlag, dass Maike sich jemanden sucht (in der Praxis oder andere Kollegen), die die Zielstellungen und die Behandlungen super-vidiert. Eine Videoaufnahme wäre machbar und logistisch sinnvoll.

Sollte Maike sich das Ganze nicht zutrauen, sollte sie das Kind abgeben. Die Möglichkeit der Selbstreflexion unterstelle ich ihr hiermit.

Nun haben wir eine andere Ebene in der Diskussion. Was bedeutet Erfahrung?

Ist es jemand der Bobath in den 60/70ern oder Vojta ebenso, gelernt hat? Und sich dann nie wieder in den Bereichen fortgebildet hat?

Erfahren ja, aber wahrscheinlich nicht kompetent aus aktueller wissenschaftlicher Sicht.
Und wer ist gut in der Behandlung und erfahren zu gleich?

Jemand der ein Kind aus funktioneller Sicht betrachtet und ebenso seine therapeutisch/pädagogischen Fähigkeiten danach ausrichtet?

Oder jemand der kooperativ seine Therapieeinheiten gestaltet einschließlich einer Handlungsorientierten Behandlung?
Gehen alle "erfahrenen" Therapeuten gleichermaßen auf die Ängste und Befindlichkeiten der Eltern ein? Wer oder was ist da der Maßstab?

Ich finde Kollegen gut die sich Fragen stellen, nach Lösungen suchen und sich bilden wollen. Das wären für mich Indikatoren für Therapeuten, mit denen ich zu sammenarbeiten möchte oder zu denen ich mit meinen Kindern gehen würde.

Ich denk dass „Anfänger“ gute Therapeuten sein können, wenn sie sich das richtige Fragen und ihr Handeln reflektieren.

So kann ich Oetken1’s Einwand und Hinweis gut nachvollziehen.

Zu diesem Fall nun konkret:

Grundsätzlich ist es ungünstig Fälle im Internet zu besprechen. Allenfalls können Grundsätzliche Dinge erörtert werden.

Versuche einen KollgenIn zu finden, die dich unterstützt. Videos helfen.

Wenn du sehr unsicher bist, dann gebe das Kind ab.

Stelle dir selbst ständig Fragen. Diese Fragen sollten dein therapeutisches Handeln und das Handeln des Kindes zum Inhalt haben.

Viele Grüße

Micha


28. November 2013 21:36 # 12
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Geändert am 28.11.2013 21:38:00
Zitat / saloia hat geschrieben:
Zitat / oetken1 hat geschrieben:
Zitat / saloia hat geschrieben:
hallo, oetken--- du hast gelesen, das die patientin grade mal 10 monate alt ist?


Ja!

VG


dann wundere ich mich tatsächlich über sowas:

>>> es ist für Kinder mit chronischen Krankheiten bzw. Behinderungen manchmal langfristig besser, wenn sie gar nicht so viel Kontakt zu routinierten Behandlern haben. Sondern auf jemanden treffen, der sich recht unbeleckt erstmal einen Überblick darüber verschafft, was das Kind kann, was das Kind braucht und ausprobiert wie es am besten lernt.

Und nicht darauf, welche Symptome und Defizite es hat. ......Sowas kann Menschen zermürben.....

Und etliche meiner Kinderpatienten haben lange gebraucht, ihre Therapiemüdigkeit und ihre Selbstwertproblematik durch Zuversicht und Neugier zu ersetzen.

Manche haben erst kindgerechte Kompetenzen gewonnen, als sie in die Schule kamen...........und nicht auf Haltungshintergrund, Konzentration und Feinmotorik geguckt wurde, sondern darauf, wer man ist und was man schon kann.

Und: es geschah manchmal Erstaunliches. Die Kinder ...............Wurden weitgehend unabhängig.

...........

was kann deine kleine Patientin schon?

Was macht sie gern?<<<<<



Hallo saloia,

ich habe anhand der Folgen der traditionellen, defizit-orientierten Ansätze, die von vielen erfahrenen KollegInnen angewandt werden nur darlegen wollen, was Michael hier viel deutlicher beschrieben hat als ich. ::thumbup::

"Was kann deine kleine Patientin schon" : ist so gemeint wie es da steht. Jeder Mensch kann irgendwas. Egal wie alt, wie krank oder wie behindert er sein mag. Erst recht ein 10 Monate altes kleines Mädchen.

"Was macht sie gern?" kann Maike hoffentlich durch Befragen der Eltern, Beobachten und Ausprobieren herausfinden. Und somit kann unsere junge Kollegin genau dort ansetzen wo ihre kleine Patientin Betätigungsbedürfnisse und Motivation (Volition) hat.

VG
Oetken1
29. November 2013 12:13 # 13
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

liebe oetken- ich habe vom prinzip her überhaupt nichts gegen deine ausführungen. unbelastetes, weniger eingefahrenes denken bringt oft mehr, als "jahrelang erprobte standartbehandlung"

bei so einem kleinen kind aber denke ich nach wie vor: keine experimente

aber wahrscheinlich kann die TE sowieso nicht selbst entscheiden, sondern muss tun, was PI will..
wäre schön, wenn da auch nochmal ne rückmeldung von @ Maike käme
29. November 2013 20:45 # 14
Registriert seit: 05.04.2010
Beiträge: 889

Hallo,

jeder fängt mal an und erfahrung sammeln geht nur, wenn man auch dazu kommt.

als ich in der praxis anfing, hatte ich auch gleich einige neuro-kinder, von denen ich null ahnung hatte.
ein junge im wachkoma mit schweren spastiken. er musste vor allem mobilisiert werden. ich habe ihn dann beispielsweise beim "durchbewegen" ein auto an der hand befestigt, dass sich dieses beim passiven bewegen auf dem tisch hin und her bewegt oder eine handpuppe umgestülpt, die dann "mitgefahren" ist. durch mimik konnte er sich etwas mitteilen. daran erkannte man, dass ers toll fand.

ein anderer war gerade 4 und hatte eine tetraparese. sitzen ging bis dato nur auf einem therapiestuhl, laufen war schwierig und die "alte" ergo hat ihn nur bewegt, gedehnt usw. er hatte panische angst davor und hat nur gebrüllt. ich hab mit ihm alles gemacht, was jungs in dem alter toll finden. ballspiele, klettern, alles an bewegungserfahrung, was ging. mit 5 konnte er laufrad fahren, mit 6 fahrrad in ansätzen.

leider sind beide jungs weggezogen, so dass ich nicht weiß, was da noch rauszuholen war...

zu deinem kind: sie sollte aber trotzdem zusätzlich physiotherapie/bobath bekommen.
an der taktilen hypersensibilität kannst du gut arbeiten, verschiedene materialien (untersch. kuscheltiere, bälle usw) kannst du ganz spielerisch auf der betroffenen seite einsetzen.
lass die finger erstmal vom sitzen. solange in der bauchlage das kopfhalten nicht klappt, wird das sitzen auch nicht gehen. ist bei jedem kind so. animier sie zum drehen und zur bauchlage, arbeite am besten mit der physio zusammen, damit ihr das aktive drehen auch in den alltag integriert.
es gibt eine übung, wo das drehen angebahnt werden kann, welches zum beispiel beim anziehen oder wickeln auch von den eltern angewendet werden kann.

viel erfolg!
15. Dezember 2013 18:34 # 15
Registriert seit: 26.09.2013
Beiträge: 3

Hallo!
Ich habe es leider nicht früher geschafft auf die vielen Einträge zu meinem Beitrag zu antworten.
Ich bin froh, aber auch gleichzeitig etwas erschlagen von den vielen verschiedenen Ebenen die mein Beitrag angeschnitten hat. Hätte nicht gedacht, dass ich so eine Diskussion hier lostrete.
Zunächst einmal bin ich auch der Meinung, dass man bei einem so jungen Kind in einer so wichtigen Entwicklungsphase nicht einfach rumexperimentieren sollte und dem Kind somit eventuell wichtige Möglichkeiten nimmt, Fortschritte zu erzielen. Daher kommt ja auch mein Wunsch mich mit erfahreneren Therapeuten auszutauschen. Da das über das Internet nicht vollständig möglich ist, habe ich mich auch unter anderem schon mit meiner Chefin aus dem Ausbildungspraktikum getroffen (sie ist sowohl SI als auch Bobath-Therapeutin) und mir Tipps und Anregungen geholt. Das Forum halte ich für eine gute Austauschmöglichkeit, aber mir ist klar, dass es Fachliteratur, Austausch mit Kollegen etc. nicht ersetzt.
So. Konkret zu meiner Klientin: Physiotherapie bekommt sie bei einem Vojter-Therapeuten.
Die Mutter des Kindes ist selbst Ergotherapeutin und Bobath-Therapeutin für Erwachsene. Ich habe sie über meine Erfahrung, die ich mit Kindern habe informiert, ihr auch empfohlen evtl. eher einen Bobath-Kinder-Therapeuten für die Therapie auszuwählen, dass wollte sie aber nicht. Nach den ersten Einheiten meinte sie, sie habe bei mir und meiner Therapie ein gutes Gefühl. Da sie ja das fachliche Wissen hat, möchte ich ihre Entscheidung so auch gar nicht in Frage stellen.
Ihr geht es in der Therapie konkret auch erstmal gar nicht um große Fortschritte. Sie möchte, dass die Basissinne der Tochter gefördert werden, was ich auch innerhalb der Einheiten tue. Ich arbeite im Moment, nach dem Austausch mit den anderen Therapeuten, viel mit leichten vestibulären und propriozeptiven Reizen, welche ich durch meinen eigenen Körper hervorbringe. Die Reaktion der Kleinen und auch mein Bauchgefühl zeigt mir, dass es auch grade genau das richtige für die Klientin ist. Sie zeigt inzwischen schon erste Ansätze sich auf den Bauch zu drehen und auch die Nackenkontrolle wird langsam besser. Das Sitzen gelingt auch schon für kurze Zeit mit Hilfe und unter vestibulärer und ausitive Stimmulierung. Nehme ich die vestibulären Reize zurück oder ganz weg, kann es den Tonus aber noch nicht aufrecht erhalten, sie fängt dann sofort an zu schreien, bis ich die Lage wieder wechsle.
Ansonsten versuche ich innerhalb der Therapie auch immer wieder auf mein Bauchgefühl zu hören, da ich die Erfahrung bei älteren Kindern gemacht habe, dass ich damit ziemlich oft richtig liege.
Vielleicht könnt ihr mir mitteilen, was bei euch die ersten Gedanken zu dem Kind sind, wie ihr ansetzen würdet, auf was ihr bei solchen Therapieen wert legt....? Auch über Tipps zu guter Fachliteratur wäre ich sehr dankbar!
Danke für die vielen Antworten!
Liebe Grüße, Maike
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