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Diskussionsforum

Heilpraktiker für Psychotherapie/ Psychologischer Berater

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22. Januar 2014 09:24 # 1
Registriert seit: 16.02.2010
Beiträge: 34

Hallo zusammen!
Ich befinde mich im Endspurt meiner Ausbildung. Und ich weiß: ich will mehr! Ich möchte mich besser qualifizieren und weiterbilden. Besonders interessiert mich der psychiatrische Bereich.... Ich finde tausende Fortbildúngen zu den Fachbereichen Pädiatrie, Neurologie etc. etc.
Aber kaum was in diesem Bereich?::wink::
Nun bin ich beim Stöbern auf die Ausbildung/ das Studium zum "Heilpraktiker für Psychotherapie" / "Psychologischer Berater" gestoßen. Das hat definitiv mein Interesse geweckt!
Kennt jemand dieses Studium/ die Ausbildung, hat sie vielleicht gemacht und kann mir dazu was erzählen?

-Am wichtigsten ist mir nicht vom Beruf der Ergos wegzukommen... Könnte man diese Beiden Bereiche gut kombinieren?

-"Lohnt" sich diese Weiterbildung nicht nur vom "Erweiterten Horizont" sondern auch von den "Moneten"?::blush::

-Was kostet der ganze Spaß?::biggrin::

-Würdet ihr das Studium/ die Ausbildung nochmal machen?

-Endet das Studium mit einem Bachelor?

OOooooooooder hat einer andere FoBis und Weiterbildungen gemacht, die mich in diesem Bereich weiterbringen würden?
Es ist sooooo schwer als Berufseinsteiger in diesem Bereich fußzufassen ::mad::::sad::

Ich freu mich auf viele Antworten und Tips!!!
27. Januar 2014 13:39 # 2
Registriert seit: 22.06.2009
Beiträge: 130

Hallo,
dies sind gleich sehr viele verschiedene Fragen, aber ich will versuchen, sie trotzdem so gut wie möglich zu beantworten.

- Die Fortbildung zum Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie ist gesetzlich nicht geregelt. Daher gibt es auch keine Einheitlichkeit im konkreten Vorgehen. Manche Institute beschränken sich darauf, die relevanten multiple-choice-Fragen einzupauken, andere wiederum machen durchaus inhaltliche Übungen und theoretische Unterrichtseinheiten. Was nun im Angebot, dass du konkret im Auge hast, angeboten wird, müsste man genau anschauen. Wenn du willst, kannst du mir per Mail weitere Infos dazu schicken. Dann kann ich dir auch Näheres dazu sagen.

- Kombinieren kann man neue Kenntnisse immer mit der Ergotherapie. Je nach Konzept der Ausbilder ist das aber mal mehr und mal weniger. Einer der Schwachpunkte ist aber immer dann gegeben, wenn man durch sein erweitertes Wissen anderen Berufsgruppen (z.B. Ärzten, Psychotherapeuten) in die Quere kommt. Deren Ausbildung (zumindest die der Psychotherapeuten) ist staatlich geregelt und schließt mit einer echten Prüfung ab. Dies ganze dauert dann auch noch fünf Jahre (berufsbegleitend) nach Abschluß des Masters in Psychologie. Die haben dann also 10 bis 12 Jahre dafür gelernt und wissen dann dadurch einfach viel mehr über diese Fachgebiete. Es gibt dann eben auch Ergotherapeuten, die sich überschätzen und dadurch Konflikte erschaffen. Im positiven Fall erhält man durch solch eine Fortbildung (je nach Konzept des Instituts) aber wirklich ein besseres Verständnis für seine Patienten und kann auch in der Gesprächsführung deutlich profitieren.

- Von den "Moneten" her lohnt sich die Fortbildung nicht. Niemand wird dafür deinen Lohn anpassen. Auch wenn man sich die Psychotherapie als zweites Standbein aufbauen will, dann sollte man wissen, dass man nur von Selbstzahlern Honorar erhalten kann. Die Krankenkassen (egal ob private oder gesetzliche) erstatten die Kosten für Psychotherapie durch Heilpraktiker nicht.

- Der ganze "Spass" kostet unterschiedlich viel. Es hängt immer vom Konzept es Anbieters ab. Ganz Sparsame lernen den notwendigen Stoff gleich ganz allein, da sind es nur das eine oder das andere Buch (eventuell sogar leihweise aus der Bücherei). Da es nicht staatlich geregelt (vorgeschrieben) ist, muss man keine Fortbildung machen, sondern kann sich einfach so zur Überprüfung anmelden.

- Ich selbst bin Heilpraktiker für alle Bereiche, habe aber keine Fortbildung besucht, sondern mir alles selbst angeeignet. Daher kann ich auf diese Frage (nochmal machen?) nicht wirklich antworten.

- Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwo einen Bachelor-Abschluss für Heilpraktiker gibt. Aber man weiss ja nie, was so alles passieren kann. Die Studienabschlüsse stellen in der Regel einen ersten Berufsabschluss dar und unterliegen einer staatlichen Kontrolle. Da man aber auch ohne jede Aus- oder Fortbildung Heilpraktiker werden kann, kann ich mir einen Studiengang nicht vorstellen. Da der Begriff "Studium" wohl nicht gesetzlich geschützt ist, tun eventuell manche Institute so, als sei es bei ihnen etwas ganz Hochrangiges.

- Es gibt tatsächlich sehr viele verschiedene Fortbildungen, die irgendwie einen Sinn machen für Ergotherapeuten. Auch im psychiatrischen Bereich wird so Einiges angeboten. Das meiste davon läßt sich allerdings wohl nicht in bare Münze verwerten, sondern dient eher der Persönlichkeitsentwicklung.

Ich hoffe aber, dass du noch andere Meinungen und Antworten auf deine Fragen erhalten wirst und wünsche dir in jedem Fall eine glückliche Hand bei deinen Entscheidungen.
Wenn noch weitere Fragen sind, kannst du dich auch über Mail melden.
27. Januar 2014 14:42 # 3
Registriert seit: 16.02.2010
Beiträge: 34

Vielen Dank!
Mit so einer ausführlichen Antwort hatte ich gar nicht gerechnet.
Ich habe in der Zwischenzeit auch mit einigen Leuten darüber geredet.
Das Resumée war eigentlich ähnlich wie Sie es beschreiben.
Dadurch, dass der Psychotherapie Heilpraktiker nicht richtig standartisiert ist, scheint die Ausbildungsqualität stark zu schwanken.
Außerdem habe ich erfahren, dass "Fachleute" wie Ärzte und psychatrische Mitarbeiter eher wenig vom Heilpraktiker für Psychiatrie halten.
Ist ja auch verständlich bei den unterschiedlichen Inhalten und dem dabei so hoch gesteckten Namen...
Ich denke also das Thema hätte sich erstmal für mich erledigt...
Jetzt hab ich schon was neues gefunden, dass mich interessieren würde, den "Fachtherapeut Psychiatrie"... Hört sich spannend an... Mal schauen, was ich dazu so finde =)

Danke für deine Hilfe!!
~~~Manchmal muss man die Perspektive wechseln,
um den Himmel zu sehen.~~~

17. Juni 2014 13:15 # 4
Registriert seit: 17.06.2014
Beiträge: 1

Hallo 30827,

sehr interessanter Beitrag! Vielen Dank dafür! Ich bin mir auch nicht sicher ob ich den Heilpraktiker für Psychotherapie wirklich machen soll. Obwohl mich das Thema brennend interessiert glaube ich damit am Ende keinen Blumentopf gewinnen zu können.. Eine Frage hätte ich aber noch zur gesetzlichen Regelung. Ich hab hier gelesen, dass man nur dann als Heilpraktiker für Psychotherapie tätig sein darf, wenn man die Prüfung beim Gesundheitsamt besteht. Das heißt doch, dass es doch eine genormte gesetzliche Verordnung gibt und sich nicht jeder Heilpraktiker für Psychotherapie nennen darf oder ?

Liebe Grüße

Lena
21. Juni 2014 16:49 # 5
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Hallo,

soweit ich weiß, kann jedes Gesundheitsamt selber entscheiden wie es prüft. Ich habe sogar mitbekommen, dass es Gesundheitsämter gibt, die nur mündlich oder nur schriftlich oder sogar nur nach Aktenlage entscheiden. Hat einer von Euch da Erfahrungen und kennt evtl. sogar Gesundheitsämter, die nach Aktenlage entscheiden?
22. Juni 2014 11:44 # 6
Registriert seit: 08.05.2009
Beiträge: 305

Hallo

Den Fachtherapeuten Psychiatrie darf es so nicht geben. Dazu gibt es ein Gerichtsurteil. (Hatte ich auch mal vor)
Es gibt alternativ den Psych-Ergo. Das Curriculum liest sich vielversprechend.

Alles Gute Andrea
Ich liebe unseren Beruf!
:-)
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