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Ärzte verordnungsunwillig

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29. April 2014 12:44 # 1
Registriert seit: 20.06.2005
Beiträge: 8

Hallo liebe Ergos,
zur Zeit herrscht hier eine nicht nachvollziehbare "Verordnungsunwilligkeit" für Ergotherapie (evtl. auch andere Heilmittel). Kaum ein Arzt verschreibt freiwillig Ergotherapie und ich habe den Eindruck dass es immer weniger Kinder werden die den Weg in die Praxen finden. Wie geht es Euch damit? Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Wie kann man die Ärzte wieder dazu bringen Ergotherapie häufiger zu verordnen?
29. April 2014 14:23 # 2
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 3149

Link

Zitat / UP aktuell hat geschrieben:
Weniger verordnen für mehr ärztliches Honorar?


Was sollen wir da noch machen???
Oder, was sollen die Praxisbesonderheiten bringen, wenn sie nicht abgezogen werden. Wie soll der Arzt sein Budget dann erkennen? Link
Grüße von

Maria2


29. April 2014 14:40 # 3
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Geändert am 29.04.2014 14:52:00
Den Eindruck habe ich auch. Eine Ärztin wollte einen meiner Pat nur ein mal die Woche Ergotherapie verschreiben, obwohl er eigentlich ein bis zwei mal die Woche Ergo brächte. Da hatte mir die Ärztin mir offenbart, dass sie nur noch an Pat mit Apoplex Ergo verschreibt, da sie nun mal nicht so viel Budget hat. Und warum sie nur so eine niedrige Frequenz verordnet hat, hatte sie auch mit dem Budget begründet. Sie stellt pro Quartal eine bestimmte Anzahl an Rezepte aus. Wenn die Anzahl erreicht wurde dann bekommt keiner mehr Ergo verschrieben sondern nur noch Physiotherapie.
Physiotherapie wird gerne verschrieben und die meisten Ärzte verschreiben lieber Physio als Ergo. In unserem Ort gibt es drei Praxen für Ergotherapie, was auch reicht. Aber mittlerweile hat schon die 8te oder 10te Praxis für Physiotherapie aufgemacht. Anscheinend schaffen die es auch alle untereinander zu überleben.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
1. Mai 2014 09:32 # 4
Registriert seit: 23.10.2007
Beiträge: 23

Die Ärzte sind wahrlich unwillig Ergo aufzuschreiben: im Heimbereich: eine Dame erhält bereits Physio, hat aber ausgeprägte Fehlstellungen der Hände (Arthritis). Anfrage vom Pflegepersonal nach Ergo: kann die Physio so nebenbei machen....
Ist im Bereich der stationären Altenpflege immer wieder das Thema. Viele Ärzte schreiben schon ungern Physio auf, aber Ergo? Da scheint in den Köpfen zu sein, dass sei nur für Kinder...
Gruß Sophia
1. Mai 2014 15:12 # 5
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 3149

Ups, das ist bei uns glücklicherweise anders. Bei uns ist es genau anders herum! Das finde ich auch nicht richtig.

Bei uns verordnen die Ärzte auch noch Ergotherapie, aber es ist jedes Jahr anders. Dies finde ich belastend. Wir sind von den Ärzten abhängig und je nachdem was die KV`en ihren Ärzten schreiben, kann die Welt plötzlich anders aussehen. Die Krankheiten bleiben, aber die Patienten bekommen die Anwendungen einfach nicht mehr.
Das ist doch totaler Mist, denn egal was im SGB steht, wozu der Arzt eigentlich verpflichtet wäre, gibt es keine Kontrollinstanz, die diese Umsetzung prüfen könnte. Die Therapiehoheit liegt beim Arzt, basta.
Die Kontrollinstanz KV können wir vergessen, die machen Politik gegen uns.
Grüße von

Maria2


2. Mai 2014 11:26 # 6
Registriert seit: 20.06.2005
Beiträge: 8

@ Maria: Ja, wir sind abhängig von der Willkür der Ärzte. Ich finde das dürfte so nicht sein, schließlich haben wir ja auch eine fundierte Ausbildung mit Staatsexamen. Was macht eigentlich unser Verband gegen diese Politik? Ist er nicht der richtige Ansprechpartner für diese Problematik?
23. Mai 2014 10:46 # 7
Registriert seit: 04.10.2010
Beiträge: 72

Hallo an Alle,

ja ich wollte nochmal fragen wie es im Moment so bei euch aussieht bezüglich VO Ergotherapie .
Und die Frage nochmal aufgreifen ob und was der Verband denn dagegen tut ?

vg
23. Mai 2014 19:04 # 8
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Hallo hsm hast ne PN
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
26. Mai 2014 18:44 # 9
chipchap
chipchap
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1334

Hallo hsm,

als Verbandsmitglied kannst du doch jederzeit deinen Verband fragen..!

Und wenn du Nicht-Mitglied bist - warum soll er dann etwas für dich tun ???
26. Mai 2014 19:41 # 10
Registriert seit: 24.05.2014
Bundesland: Baden-Württemberg
Beiträge: 17

Ich kann die Besorgnis grundsätzlich verstehen.... es gibt denke ich in jeder Region und besonders zum Quartalsende Phasen, wo man das Gefühl hat, Ärzte "vergessen" die Ergotherapie. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine gewisse Eigeninitiative oft zum Erfolg führt. Wenn Patienten bereits in Behandlung sind und es um eine Folgeverordnung bzw. eine VO außerhalb des Regelfalls geht, hilft ein aussagefähiger Bericht , ein Telefonat oder ein persönliches Gespräch oft Wunder. Natürlich muss auch der Patient, die Angehörigen bzw. die Eltern des Kindes davon überzeugt sein, dass eine Fortführung wichtig ist. Dann werden sie das vorm behandelnden Arzt schon zum Ausdruck bringen.
Wenn das Thema des begrenzten Budgets zur Sprache kommt, kann man auch manchmal den Kompromiss finden, dass beispielsweise die Frequenz herunter gesetzt wird.
Meines Erachtens sollte man sich nicht gleich verunsichern lassen. Wenn man weiß, dass man gute Arbeit im Interesse des Patienten leistet, kann man ruhig noch ein zweites Mal nachfragen, wenn sich der Arzt etwas "verordnungsunwillig" zeigt.
22. Dezember 2023 11:07 # 11
Registriert seit: 25.09.2021
Beiträge: 1

Hallo,

ich habe eine Frage, aber vorher möchte ich mich für die Sprachfehler entschuldigen. Ich spreche seit 3 ​​Jahren Deutsch.

Ich möchte meine eigene Praxis eröffnen, aber die geringe Anzahl an Ergotherapie-Verschreibungen schreckt mich ab (mir wurde klar gesagt, dass sie Krankengymnastik bevorzugen).
Ich würde auch gerne wissen, ob es eine Statistik gibt, aus der ich ersehen kann, wie viele Klienten in der Gegend, in der ich wohne, von Ergotherapie profitiert haben. Ich warte noch auf eine Antwort vom GKV, wenn die Source richtig gefunden habe.

Mir ist aufgefallen, dass hier zum letzten Mal im Jahr 2014 darüber geschrieben wurde... Können wir etwas tun, um das zu ändern? Oder vielleicht gibt es bereits Änderungen und ich bin nicht richtig informiert. ::sad::
Ich habe auch darüber nachgedacht, ob es hilfreich wäre, wenn ich ein paar Flyer erstellen würde, in denen erklärt wird, was Ergotherapie ist und in welchen Situationen sie verschrieben werden sollte. Nach einer Analyse ist mir aufgefallen, dass die Leute immer noch nicht wissen, was wir machen, und ich denke, das spielt auch eine Rolle.

Danke sehr im Voraus
LG
22. Dezember 2023 14:26 # 12
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1188

Also ich kenne in Bayern Praxen mit Wartelisten. Von daher kann es nicht so schlimm sein.
22. Dezember 2023 17:10 # 13
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1243

Das Thema ist nicht aktuell.
Alle Praxen die ich kenne und von denen ich höre, haben Wartelisten und finden keine Therapeuten.
Viel Erfolg
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
23. Dezember 2023 11:05 # 14
Registriert seit: 12.12.2021
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 25

Geändert am 23.12.2023 11:07:00
Ich arbeite im Schwerpunkt Pädiatrie. Lange Warteliste, auch bei anderen Praxen. Kinder kommen teilweise (meiner Meinung nach) mit geringsten Abweichungen zur Ergo, weil die Eltern überbesorgt sind. Malt nicht gerne = feinmotorisches Problem. Ich finde, je fordernder Eltern nach Ergo fragen, desto leichter bekommen sie eine VO. Der Klassiker ist "Stifthaltung und Konzentration" bei Jungs im Vorschulalter.

Bei der Logo (Pädiatrie) bekomme ich aktuell mit, dass Ärzte verordnungsunwillig sind. Die Kolleginnen haben in letzter Zeit einige Kinder terminiert, wo dann die Mutter anrief, der Arzt würde keine Verordnung ausstellen. Also haben sie sich überbesorgt um einen Therapieplatz organisiert, ohne ärztlichen Segen. Das waren alles Sprachentwicklungsverzögerungen.
23. Dezember 2023 21:19 # 15
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1243

Auch mein Schwerpunkt, aber bei uns schicken die Ärzte Kinderschon bevor sie 5 werden, wegen Fein- und Grapho, meist Jungen. Die haben oft einfach noch kein Interesse an Stiften und malen dementsprechend schlecht Kreis, Dreieck und Co.
Mir erscheint es oft überzogen, besonders bei Eltern, die in der Lage sind dem Kind dies zu einem passenderen Zeitpunkt zu vermitteln.

Schöne Feiertage
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