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Gruppenangebot für Menschen mit Essstörung

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8. September 2014 09:37 # 1
Registriert seit: 27.11.2011
Beiträge: 2

Hallo,

habe kürzlich in einer Einrichtung für Menschen mit Essstörung angefangen. Ich soll mit einer Kollegin Gruppen anbieten. Eine davon soll sich vermehrt mit Konzentration, Ausdauer und Frustrationstoleranz beschäftigen. Ich soll mich nun für ein PC-Programm entscheiden, was dann in der Gruppe angeboten werden kann.
Kenne allerdings nur Cogpack und Fresh Minder...
Habt ihr Tipps für mich?? Erfahrungen?


Vielen Dank schonmal und Liebe Grüße
14. Oktober 2014 09:10 # 2
Registriert seit: 31.07.2009
Beiträge: 139

Hallo Mirjam,

um was für Patienten handelt es sich denn?
Ist es eine Spezialklinik? Mit anorektischen, bulimischen, pika oder adipösen Patientinnen?
Das wäre wichtig, da z.B. bei anorektischen Patientinnen eine weitere Fokussierung in der Regel ehr kontraindiziert ist und wenn sie Konzentrationsprobleme haben, diese ehr durch ihre eingeengte Wahrnehmung, den schlechten Vitalzustand, durchs Kalorienzählen, oder z.B. intrapsychischen Abwertungsdialog begründet sind. Und was die Ausdauer angeht...., da können Nichtbetroffenne meist nur staunen. Verweigere dich mal Jahre lang, ist nicht konstruktiv, aber sehr ausdauernd!!!
Auch bei bulimischen Patientinnen würde ich es tendenziell ähnlich sehen. Bei adipösen kann ich nichts sagen.
Und dann Konzentrationstraining als Gruppenangebot?
Was hast du eigentlich für einen Behandlungsansatz???
Du bist ja die Therapeutin und nicht nur ausführendes Organ!!!
Schaue dir doch erstmal die Frustrationstoleranzen an, oder am besten die Patientinnen... und vertrete dann Deinen Behandlungsansatz....

LG, Luk
21. Oktober 2014 11:53 # 3
Registriert seit: 27.11.2011
Beiträge: 2

Hallo Luk,

danke erstmal für deine ausführliche Antwort.
Zum Klientel: Es sind vorwiegend anorektische/ bulimische PatientInnen. Allerdings werden Menschen mit anderen Essstörungen auch aufgenommen.
Die KlientInnen kommen meist aus der Klinik oder von zu Hause, sind also überwiegend recht stabil und nicht mehr hoch akut bei uns.
Das Angebot, was an mehreren Tagen die Woche angeboten wird, soll den KlientIinnen eine Tagesstruktur geben (Kreatives Arbeiten, Bewerbungstraining, etc.)
Und dann eben die "Kognitive/Arbeitstherapeutische" Gruppe...
Du fragst nach meinem Behandlungsansatz? Das ist für mich echt schwer, du hast Recht: Ich bin die Therapeutin und nicht nur ausführendes Organ, allerdings bin ich durch die Leistungsbeschreibung schon ziemlich gebunden, was das Angebot betrifft.
Ich bin schon angehalten dieses kognitive Training in der Gruppe anzubieten. Ich finde es aber super schwer die Schwierigkeiten aller in einem Gruppenangebot zu vereinen... Oder verkopfe ich mich da zu sehr??

Liebe Grüße
10. November 2014 09:48 # 4
Registriert seit: 05.10.2014
Beiträge: 8

Geändert am 10.11.2014 09:49:00
In meinen Augen sind Leistungsbeschreibungen/Haus-/Klinikkonzepte und das eigene Konzept, was man durchführt, zwei völlig unterschiedliche Sachen. Nebenbei bemerkt: Das Allgemeinkonzept wird meistens nicht von Fachkräften für Ergotherapie geschrieben ;) Dementsprechend unfachlich und unpassend ist es meistens. Man muss es ja nicht gleich anfechten - aber ich würde mir unabhängig davon ein Konzept ausdenken. Steht das Grundmuster erst einmal, geht es an die Anpassung. Dies kannst du ja dann auch mit dem Verfasser des Allgemeinkonzepts machen... oder dich zumindest in einigen Punkten, die Klärungsbedarf haben, absprechen. Sowas ist in meinen Augen teamfähiges Arbeiten.

Als Beispiel: Das Ziel in dem Allgemeinkonzept meines AGs ist (sehr allgemein formuliert) "Aktivierung von Suchtkranken". Ja, super. Für unseren Bereich aber nur sehr bedingt bis gar nicht umsetzbar. Die Rückfallquote ist enorm, wobei ja manche in der Zeit gar nicht clean sind/werden. Das hindert uns nicht daran, für uns ein eigenes Konzept zu entwerfen, was wir mit dem Ersteller/der Erstellerin dementsprechend anpassen. Das ist eine Freiheit, die nicht immer gegeben ist, das ist mir schon klar. Dementsprechend dankbar bin ich dafür auch.
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