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Diskussionsforum

Hilfe bei der Therapieplanung

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16. September 2014 11:30 # 1
Registriert seit: 13.10.2011
Beiträge: 5

Hallo ihr lieben,
Ich habe vor 2 Wochen meine Ausbildung zur Ergoherapeutin beendet und jetzt in einer Praxis eine Anstellung bekommen. Und schon bin ich bei einer Patientin mit meiner Therapieplanung ratlos..
Zur Patientin:
Diagnose: Geistig Behindert, Depression, Angststörung
Behandlungsauftrag: Angststörung behandeln ( Sie hat Angst vor dem Tod und dem Altern, dadurch leidet sich an starken Schlafstörungen, sobald sie keine Beschäftigung mehr hat fängt sie an zu grübeln und steigert sich in den Gedanken nicht mehr aufzuwachen)
Sie hatte schon mal Gesprächstherapie, inzwischen aber nicht mehr.

Ich weiß ich sollte inzwischen meine eigenen Ideen haben aber dieses zusammenspiel von Fakten macht mich ratlos... Ich hab es mit der Ausdruckszentrierten Methode versucht, aber wenn ich ein Thema vorgegeben hab (Ihr Lebensweg, sich selbst... ) wusste sie auch nach ideen vorgeben nicht genau was ich von ihr wollte...
Ich bin am überlegen mit ihr einen Kalender zu erstellen und gestalten oder auch mal eine Leinwand zu gestalten... Des Weiteren wollte ich es mit Entspannungsverfahren versuchen...

Habt ihr noch Ideen oder Tipps für mich?::confused::
Ich würde mich sehr freuen. Dankeschön
LG::laugh::
17. September 2014 00:21 # 2
Registriert seit: 20.05.2007
Bundesland: Schleswig-Holstein
Beiträge: 722

hallo Indra92,

verstehe ich es richtig, dass es keine weitere behandlung außer ergotherapie gibt? m.e. gehört das in die hände eines psychotherapeuten. begleitende ergotherapie bzw. ergotherapie als ein behandlungsbaustein ist schön und gut, aber doch nicht als einzige, allein stehende behandlung..

insgesamt fehlen mir befund und ziele. die diagnosen können ja so einige gesichter haben, wie sieht denn der konkrete individuelle befund bei deiner patientin aus? und worum geht es ihr, mit welchem anliegen kommt sie zu dir?

zu deinem vorgehen:
Zitat:
Ich hab es mit der Ausdruckszentrierten Methode versucht [...] Ihr Lebensweg, sich selbst...

wieso?

Zitat:
Ich bin am überlegen mit ihr einen Kalender zu erstellen und gestalten oder auch mal eine Leinwand zu gestalten

wieso?

für mich ist da kein roter faden erkennbar, wie sieht dein behandlungsplan aus? worauf willst du hinaus, wie baut das eine auf dem anderen auf?

Zitat:
wenn ich ein Thema vorgegeben hab (Ihr Lebensweg, sich selbst... ) wusste sie auch nach ideen vorgeben nicht genau was ich von ihr wollte...

ich vermute, dass du sie überforderst. das, was du da von ihr willst, ist tatsächlich recht anspruchsvoll, m.e. auch viel zu weit gefasst. "sich selbst" - was ist das für ein thema? hätte ich nur das als vorgabe, würde mir die umsetzung auch schwer fallen..
warum arbeitest du so abstrakt? es gibt doch viel direktere, "handfestere" möglichkeiten, eher in richtung "skills", z.b. mit ihr gemeinsam erarbeiten, was genau ihr helfen könnte, was genau sie in der konkreten situation tun kann, wenn die ängste und die gedanken kommen.

viele grüße! kinaa
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
17. September 2014 13:15 # 3
Registriert seit: 13.10.2011
Beiträge: 5

Hallo Kinaa,
Ja du verstehst es richtig, sie bekommt nur Ergotherapie.
Habe ihr auch vorgeschlagen nochmal mit ihrer Neurologin zu sprechen, damit sie wieder eine Überweisung zum psychologen bekommt. Aber tut sich nichts.

JA wie du merks ich hab nicht so wirklich den roten Faden... Da liegt auch das Problem. Ich hatte so einen Fall noch nie auch innerhalb der Ausbildung eher wenig psychiatrische Krankheitsbilder... Daher fehlt mir der Plan.

Aber ich danke für den Tipp mit dem Skillstraining. DAnn werde ich mich damit nochmal auseinander setzen.
ich werde es auch ein weiteres mal im Team thematisieren.

LG Indra92
18. September 2014 05:14 # 4
Registriert seit: 20.05.2007
Bundesland: Schleswig-Holstein
Beiträge: 722

Hallo Indra92,

schade, dass du auf die offenen Fragen nicht eingehst, sonst hätte man dir vielleicht weiterhelfen können.

Viele Grüße, Kinaa
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
28. September 2014 12:09 # 5
Registriert seit: 04.12.2007
Beiträge: 108

Geändert am 28.09.2014 22:27:00
Hallo Indra92,
Du hast bisher die Angststörng nur sehr knapp beschrieben: Angst vorm Altern und vorm Tod. Hast Du schon mal nachgefragt, ob oder wie sich ihre Ängste konkret auf ihre Handlungsweise auswirken? Hier könnten sich viele Ziele ergeben, an denen Ihr arbeiten könntet.
Zitat:
sobald sie keine Beschäftigung mehr hat fängt sie an zu grübeln und steigert sich in den Gedanken nicht mehr aufzuwachen.

Hier sehe ich einen möglichen Hinweis auf schwache oder fehlende Struktur im Alltag. Tagesstruktur ist ein wunderbares ergotherapeutisches Arbeitsfeld.
Für den Anfang ist es schon ein riesen Erfolg, wenn es gelingt, das Grübeln nur mal zu unterbrechen.
Viele Grüße
gwg
23. Oktober 2014 12:20 # 6
Registriert seit: 17.05.2007
Beiträge: 37

Vielleicht kann man mit deiner Patientin eine Zielperspektive erarbeiten, diese konkret und vorstellbar gestalten.
Nach dem Motto:
"Stellen Sie sich vor, Sie gehen am Abend ins Bett und schlafen ein... eine gute Fee kommt und löst Ihre Probleme. Am nächsten Morgen wachen Sie auf. (könnte man ev. noch etwas ausschmücken..). Woran erkenn Sie als erstes, dass die gute Fee bei Ihnen war? Wer würde eine Veränderung bemerken? Woran würde die Person das merken?..."
Vielleicht hilft dir daran zu erkennen, was ihr wichtig ist, womit sie gerade nicht zufrieden ist und wie es aussehen sollte, damit sie zufrieden ist.

Liebe Grüße
ALibali
the beat of your heart is the rhythm of your soul!!
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