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Heilmittelrichtlinie -Brief an DVE

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22. Januar 2004 23:03 # 1
Registriert seit: 22.01.2004
Beiträge: 3

Hannover , den 22.01.2004
Sehr geehrter Herr Schränkler,

obwohl selbst Ergotherapeut, wurde ich zu einer Info-Veranstaltung des ZVK (Physiotherapeutenverband) zum Thema „Heilmittelrichtlinien“ eingeladen. Dort konnte ich mich über den aktuellen Stand informieren den Sie uns bis jetzt vorenthalten.
Ich bin angesichts dieser Informationspolitik -und hier reicht ein Blick ins Internet auf die DVE-Seite- und der Wahrnehmung, respektive Nichtwahrnehmung der Interessen der Ergotherapeuten durch den DVE erschüttert und erwäge meinen Austritt aus dem DVE !!!

Weder in unserer Verbandszeitschrift, noch auf der Homepage des DVE findet sich eine auch nur annähernde aktuelle Interessenvertretung.
• Sie halten es nicht für nötig, deutlich darauf hinzuweisen, dass die jetzt „ausgestalteten Heilmittelrichtlinien“ zum 01.04.04 in Anwendung kommen werden!
• Sie halten es nicht für nötig, auf die möglichen Konsequenzen (Verordnungshöchstmengen, Folge- u. Langfristverordnung ... ) deutlich hinzuweisen!
• Sie halten es nicht für nötig, die DVE-Mitglieder über die Landesverbände zu außerordentlichen Mitgliederversammlungen einzuladen um über Widerstandsmaßnahmen zu diskutieren und ggf. Beschlüsse (z. B. über Demos ) herbeizuführen.
• Sie lassen die Kollegen zum wiederholten Male ins offene Messer laufen ( siehe Gesundheits“modernisierungs“gesetz )

Herr Schränkler, ich frage mich, als Mitglied des DVE, ob es für einen „Berufsverband“ ausreichend ist, ein Forum für Profilneurotiker zu sein und sich ständig mit der Akademisierung zu beschäftigen und darüber die existenzbedrohenden Maßnahmen durch Vertreter der Krankenversicherer und Ärzte völlig aus den Augen zu verlieren oder, was noch schlimmer wäre, billigend in Kauf zu nehmen. Sie, als Geschäftsführer des DVE, werden doch wohl von den Mitgliedern des DVE bezahlt und nicht von der AOK oder der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (oder ?).

Es reicht auch nicht aus, in selbstgefälligem Schulterklopfen , auf den Entscheid eines Sozialgerichtes bezüglich eines anhängigen und letztendlich als irrelevant zurückgewiesener Verfahrensfehler in der Gesetzgebung des GMG, zu warten. Hier bietet sich das Bild, der vor Schreck erstarrten Maus vor der Schlange an. Wir brauchen keinen DVE-Maus!

Eine devote „Oberschwesternmentalität“( der Chefarzt wird’s schon richten ) gehört nicht in einen medizinischen Berufsverband. Wir, die Heilmittelerbringer, haben das „natürliche“ Recht, unsere Interessen wahrzunehmen und auf unseren Arbeits- und Einkommensbedingungen Einfluss zu nehmen.
Dafür einzutreten und zu kämpfen ist die Hauptaufgabe des Berufsverbandes!!!
Es ist nicht die Lobbyarbeit aus der hintersten Bank, in voller Empathie für die Gesundheits-Torten-Aufteiler und es ist nicht das dankbare Sammeln der Brotkrumen eines omninösen „Gemeinsamen Ausschusses“.
Sie, und der Vorstand des DVE, in Selbstbeweihräucherung wohl geübt, verwirken gerade das Recht, sich als Interessenvertretung der Ergotherapeuten zu präsentieren Bleiben sie im Dornröschenschloss und pflegen sie das Wahre und Schöne der theoretischen ergotherapeutischen Evaluation, während die Ergotherapie in praxi den Bach hinunter geht.

Mit Gruß aus Hannover
22. Januar 2004 23:43 # 2
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 74

Hallo Herr Schwabe,
auf der DVE-Homepage finden sie eine ganze Reihe aktuelle Infos zur HMR-Reform. Darunter Hinweise zur jetzt angelegten Protestaktion. Umfang von Verordnungshöchstmengen, -folge und Langfristverordnungen können sie ganz dezidiert seit heute morgen in einer PDF-Datei nachlesen. In der Rubrik "Aus der Arbeit des DVE" finden Sie reichlich weitere News zum Thema.
Herr Schwabe, haben Sie sich wirklich mal auf der Homepage des DVE umgesehen?

Was sich nicht findet ist ein Eintrag von Ihnen im dortigen Forum. Dort hätte ihr Brief doch eigentlich hingehört.

Zu meinen man könne die HMR-Reform verhindern, indem man darauf hinweist, dass diese den Berufstand der Ergotherapeuten bedroht, ist wohl auch der garantiert falsche Weg. Man wird da noch so viel reden können. Entscheidend wird sein, ob und wie die Versorgung der Patienten darunter nachhaltig leiden wird.

Tobias Enke
23. Januar 2004 17:15 # 3
Registriert seit: 22.01.2004
Beiträge: 3

Hallo Herr Enke,
ich sehe mich relativ regelmäßig auf den DVE-Seiten um, leider gab es zum Thema Heilmittelrichtlinie bisher nicht viel.
Das jetzt, nämlich seit gestern erst etwas passiert, schreiben Sie selbst: ... JETZT angelegte Protestaktion. ...ganz dezidiert seit HEUTE MORGEN.
Herr Enke es ist 5 nach 12 !
Ich hätte den Brief, in dem es übrigens um die Berufgruppe der ErgotherapeutInnen geht und ausnahmsweise mal nicht um die Patienten, gern ins DVE-Forum gestellt, leider war der Zugang gesperrt, mit dem Hinweis auf die DVE-Email-Adresse.

Mit kollegialem (?) Gruß
Detlef Schwabe


25. Januar 2004 10:48 # 4
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 4

Hallo ,
dem Stimme ich zu. Es ist ein Trauerspiel mit dem Verband, kaum Öffentlichkeitsarbeit, ein Großteil der Menschen wissen nichts mit dem Begriff Ergotherapie anzufangen(inklusive Ulla). Fokussierung auf zwei drei Therapierichtungen und das wars. Träge und desorientiert, andere nicht finaziell orientierte Interessengemeinschaften sind schneller, infomativer und organisieren Widerstände über den eigenen Standesdünkel hinaus. Es muß eine akzeptabele Alternative zum Verband geschaffen werden um den Politikern, Ärzten und Kassen unsere Leistungen qualitativ näher zu bringen. Ein Dachverband aller Therapeuten hätte sicherlich größeren Einfluß auf die politischen Geschicke...

Genug der Worte, Herzlichen Glückwusch DVE

wird bestimmt ne tolle Party(ist Ulla auch dabei) ?!
Ach ja, seid Ihr eigentlich alle Privatversichert ???
Würde dann sicherlich eure Behäbigkeit besser verstehen, geht ja nur um unsere Existenz.

Gruß
25. Januar 2004 10:48 # 5
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 4

Hallo ,
dem Stimme ich zu. Es ist ein Trauerspiel mit dem Verband, kaum Öffentlichkeitsarbeit, ein Großteil der Menschen wissen nichts mit dem Begriff Ergotherapie anzufangen(inklusive Ulla). Fokussierung auf zwei drei Therapierichtungen und das wars. Träge und desorientiert, andere nicht finaziell orientierte Interessengemeinschaften sind schneller, infomativer und organisieren Widerstände über den eigenen Standesdünkel hinaus. Es muß eine akzeptabele Alternative zum Verband geschaffen werden um den Politikern, Ärzten und Kassen unsere Leistungen qualitativ näher zu bringen. Ein Dachverband aller Therapeuten hätte sicherlich größeren Einfluß auf die politischen Geschicke...

Genug der Worte, Herzlichen Glückwusch DVE

wird bestimmt ne tolle Party(ist Ulla auch dabei) ?!
Ach ja, seid Ihr eigentlich alle Privatversichert ???
Würde dann sicherlich eure Behäbigkeit besser verstehen, geht ja nur um unsere Existenz.

Gruß
25. Januar 2004 10:49 # 6
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 4

Hallo ,
dem Stimme ich zu. Es ist ein Trauerspiel mit dem Verband, kaum Öffentlichkeitsarbeit, ein Großteil der Menschen wissen nichts mit dem Begriff Ergotherapie anzufangen(inklusive Ulla). Fokussierung auf zwei drei Therapierichtungen und das wars. Träge und desorientiert, andere nicht finaziell orientierte Interessengemeinschaften sind schneller, infomativer und organisieren Widerstände über den eigenen Standesdünkel hinaus. Es muß eine akzeptabele Alternative zum Verband geschaffen werden um den Politikern, Ärzten und Kassen unsere Leistungen qualitativ näher zu bringen. Ein Dachverband aller Therapeuten hätte sicherlich größeren Einfluß auf die politischen Geschicke...

Genug der Worte, Herzlichen Glückwusch DVE

wird bestimmt ne tolle Party(ist Ulla auch dabei) ?!
Ach ja, seid Ihr eigentlich alle Privatversichert ???
Würde dann sicherlich eure Behäbigkeit besser verstehen, geht ja nur um unsere Existenz.

Gruß
25. Januar 2004 21:20 # 7
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

hallo... ich finde sowohl den inhalt als auch die form des briefes von korax absolut richtig.. überfällig gar...
herr enke... sie können doch nicht am 24. januar allen ernstes gut finden, das es nun seit HEUTE informationen auf der dve seite gibt.....wie lange steht das alles im raum, was haben andere verbände mittlerweile auf die beine gestellt.. sowohl ich als auch kollegen lassen sich seit wochen, ach was : monaten.. von physio- kollegen mit petitionen, unterschriftenlisten usw versorgen.....
auch da gebe ich korax recht.... es ist 5 nach zwölf...
ich weiß nicht ,ob sie praktisch arbeiten...
was hier, bei uns praktikern - ganz praktisch- an unsicherheit und existenzängsten vorgeht seit dem ersten januar, können sich die warm und trocken sitzenden dve funktionäre nicht vorstellen... und der 1. april kommt erst noch....
elitäre selbstbeweihräucherung und -bewunderung hat noch niemals gute resultate für irgendjemand gebracht...und es nützt einfach niemandem, wenn im dve blatt/ site zu anstrengende und drückende themen zu gunsten von seichter kost, bzw hochwissenschaftlichen randthemen ausgespart werden....
26. Januar 2004 16:01 # 8
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 74

1.)Die erste Meldung zur HMR-Reform ist auf der DVE-Site datiert mit 02.10.03 und keineswegs mit 24.01!
Seitdem wurde kontinuierlich berichtet, ohne dass jedes Gerücht gleich in die Welt posaunt wurde wie bei Physio. de "HMR-Reform gestoppt...!"
2.)Die Unterschriftenaktion wurde übrigens nicht von physio.de initiiert. Physio.de mag viel berichten und auch beratend zur Seite stehen. Eine Interessenvertretung ist das ausdrücklich nicht, erst recht kein Berufsverband! Es handelt sich hierbei um ein schlichtes Presseorgan. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Physio.de tut nichts aber auch gar nichts im Sinne einer Standesvertretung. Physio.de unterhält weder eine Lobby noch reicht man Vorschläge bei dem Bundesausschuss ein, noch erarbeitet man dort eigene Konzepte etc.

3.) Besagter "offener Brief" von korax ist bis heute nicht auf der DVE-Site zu finden.

4.) Jeder Berufsstand bekommt die Standesvertretung die er verdient. Man beachte nur wie zahlreich die Anzahl jener ist, die sich auf der DVE-Site zu Wort melden.

5.) Dass in den Praxen die Angst umgeht, kann ich gut verstehen. Hier geht es um Arbeitsplätze und Existenzen!
Aber jeder, der versucht dem Thema gegenüber eine gewisse Objektivität aufzubringen, wird einsehen, dass es in den letzten Jahren einen massiven und weit überproportionalen Zuwachs an Ergotherapiepraxen gegeben hat. Dass das nicht gut gehen konnte und oft an den echten Bedürfnissen vorbeigeht, werden sich die meisten Ergos im stillen Kämmerlein auch schon gedacht haben. Es traut sich nur keiner, das auch offen zu sagen.

Gruss

T. Enke
30. Januar 2004 11:11 # 9
Registriert seit: 30.01.2004
Beiträge: 4

Ich bin sowohl Praxisinhaber als auch Funktionsträger und möchte, nachdem ich zufällig auf diesen Brief gestoßen bin, einige Anmerkungen machen:
Alle Funktionsträger im DVE stehen den Mitgliedern mit vollem Namen zur Verfügung. Warum haben Sie nicht den Mut, sich ebenfalls offen einer Diskussion zu stellen ?! Wie alle anderen Mitglieder sind wir "neben" unserem Engagement für den DVE berufstätig und daher von Entwicklungen im Gesundheitswesen (ob DRG, HMR oder anderes) unmittelbar betroffen. Ich würde mir wünschen, wenn Sie und andere Kritiker Ihre Anliegen aktiv über Landesgruppen oder Fachkreise in den DVE hineintragen.
Herr Schränkler ist übrigens Geschäftsführer. Ein Verband handelt über seinen Vorstand. Ihre Forderungen sind daher absurd. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung kann nicht durch einen Geschäftsführer einberufen werden.
Der Bundesvorstand hat nicht nur über die Internetseite Anfang Oktober über den Stand der Dinge unterrichtet, sondern auch über die Praxisinformationsschreiben.
Nicht jede Aktion, die in den Gremien abläuft, ist spektakulär, das heißt aber nicht, dass Bundesvorstand und Geschäftsstelle nicht sehr schnell und adäquat reagiert hätten, wie das auch unter anderem 1997 geschehen ist ( damals sollten große Teile auch der ergotherapeutischen Leistungen aus dem Leistungskatalog der Kassen herausgenommen werden) oder in 1999 bei den HMR ( damals ist es gelungen, vieles von dem, was heute wieder geplant ist, abzuwenden- übrigens durch viel Zeiteinsatz über die Weihnachtstage, weil der Abgabetermin soweit ich erinnere der 7.1.2000 war, soviel zum "Dornröschenschlaf"). Welche weiteren Maßnahmen sinnvoll und möglich sind, wird intensiv diskutiert. Aus meiner Sicht, hätte eine Demo nur Sinn, wen sie groß angelegt ist (über BHV und Patientenverbände) und wenn rechtlich überhaupt Einflußmöglichkeit besteht.
Wenn Sie darüber hinaus Ideen haben, schlage ich vor, sich direkt an Bundesvorstand, Fachkreis Praxen oder Geschäftsstelle zu wenden.

Viele Grüße!
Bernhard Roggmann, Landesgruppe Schleswig-Holstein
30. Januar 2004 14:11 # 10
Registriert seit: 30.01.2004
Beiträge: 4

Einen Zusatz, um Mißverständnisse auszuschließen: Mein Beitrag bezieht sich auf den Originalbeitrag (Brief von "Korax"), nicht auf die letzte Antwort, wie es optisch aussieht.
Bernhard Roggmann
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