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Stationäre Reha-Sucht-Imkern

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23. März 2015 15:56 # 1
Registriert seit: 27.09.2005
Bundesland: Brandenburg
Beiträge: 65

Hallo Kollegen,

ich möchte im Rahmen der Arbeitstherapie in unserer stationären Entwöhnungsbehandlung zusätzlich zur Gartentherapie das Imkern anbieten. Nun verlangt die Klinikleitung selbstverständlich ein Konzept von mir. Habt ihr zufällig Ideen? Ich hab natürlich auch welche möchte es aber so gestalten, dass sie gar nicht nein sagen können. ::wink::
Wir liegen im übrigen in einem wunderschönen Naturschutzgebiet....Viel Wald und Wiesen um uns herum....::thumbup::
Vielen Dank
sming
Alle haben gesagt, dass geht nicht. Dann kam einer der wusste das nicht und hat es gemacht.
23. März 2015 16:11 # 2
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Imkern ? Du musst dazu auch noch bedenken, das welche ja auf Bienenstiche erlärgisch reagieren können. Heißt so etwas sollte unbedingt abgeklärt werden. Ich sehe das ganze Thema an sich eher problematisch. Viele haben ja auch evt Angst vor Bienen. Ich zumindest würde mich dabei unwohl fühlen. Bienen von der Verne her machen mir ja noch nix aus. Weniger als Wespen. Da bekomme ich immer Panik. Wenn mir die Bienen zu nahe kommen und es dazu noch viel sind, bricht bei mir schon etwas Panik mit aus. Ich habe Angst vor diesen Insekten.
Woher bekommst du den die Bienen. Die müssen ja auch irgendwie angeschafft werden. Dann brauchst du noch Schutzanzüge. Wo sollen diese Kästen aufgestellt werden. Manche Patienten und auch anderer Leute fühlen sich schließlich in Anwesenheit von einer Biene unwohl. Jetzt fliegen die alle um das Gelände herum, dann sind noch welche erlärgisch drauf. Das heißt die Bienen und der Mensch müssten alle sicher sein.
Ich bin da sehr skeptisch bezüglich deiner Idee.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
23. März 2015 19:21 # 3
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

No Risk, no ---- Result...
inwiefern da nun Allergien (!!!) eine Rolle spielen, wird die TE wohl einkalkuliert haben, ebenso, wo sie Bienenstämme und Schutzkleidung herkriegt.
Eigene Bedenken/Befindlichkeiten/ Übertragungen und Ängste helfen da als Rat aus der V erne nicht wirklich..

Ich finde alles was versucht wird besser als alles, was wegen Bedenkenträgerei unversucht bleibt!


@sming - Wie wärs, wenn du Kontakt mit einem Imkerverein aufnimmst und dir von denen "erklären" läßt, was am Imkern toll, besonders,fördernd, sonstwas ist und das in dein Konzept aufnimmst? Falls du willst: ich habe zwei Imker "an der Hand", weiß natürlich nicht, ob die bereit wären, würds aber bei Bedarf versuchen...
24. März 2015 06:52 # 4
Registriert seit: 20.05.2007
Bundesland: Schleswig-Holstein
Beiträge: 722

Hallo sming,

die Kontaktaufnahme zu einem Imkerverein, wie saloia vorschlägt, wäre auch m.E. der erste sinnvolle Schritt. Erstens, um "Argumente" für deine Leitung zu finden, aber auch, um sich detailliert über nötige Voraussetzungen usw. zu informieren. Zusätzlich kannst du Kontakt zu Einrichtungen aufnehmen, die die Imkerei bereits im Rahmen der Arbeitstherapie etabliert haben - über Google wirst du fündig. Du hast ja jetzt relativ viel Zeit, denn dieses Jahr kann wohl ohnehin nicht mehr gestartet werden. Welche Ideen hast du denn bereits zusammengetragen?

Was ein Konzept angeht, sind m.E. folgende Überlegungen wichtig:
Soll die Imkerei in die Garten-AT integriert werden oder als eigenständiger Bereich geführt werden?
Wie ist der zeitliche, personelle und materielle Rahmen? Welche Qualifikationen sind nötig? Welche Ausstattung/Budget?
Was ist, wenn du krank bist oder Urlaub hast? Wer übernimmt dann? Es ist ja doch relativ viel Know-How nötig.
Was bietet die Imkerei, was nicht mit weniger Umstand in anderen AT-Bereichen geboten werden könnte?
Was machen die Teilnehmer, wenn es nichts zu tun gibt? Welche Arbeiten stehen zusätzlich zur direkten Arbeit am Bienenstock an (z.B. Herstellung von Zubehör/Arbeitsmitteln) und kannst du auch diese leisten? Wenn nein - welche Mitarbeiter machen das dann? "Imkerei an sich", also die direkte Arbeit am Bienenstock, ist meines Wissens nach nichts, was man täglich stundenlang betreiben kann, es sei denn, man betreibt sie im großen Stil.
Was passiert, wenn es über bestimmte Zeiträume keine Patienten gibt, für die eine Belastungserprobung in der Imkerei sinnvoll ist? Grundsätzlich ist es sinnvoll, Belastungserprobungen so zu gestalten, dass der ganze Bereich auch komplett brach liegen könnte, ohne, dass dies Auswirkungen auf die Abläufe in der Einrichtung hätte. Diesen Anspruch haben auch diverse Kostenträger und er ergibt auch Sinn. Ansonsten besteht die "Gefahr", dass das Kriterium für eine Teilnahme an einer Belastungserprobung verschiebt von "für den Patienten sinnvoll" zu "Wir brauchen Arbeitskräfte". Bei der Imkerei ist das m.E. - wie immer bei der Arbeit mit Lebewesen - schwierig, irgendwer muss sich ja darum kümmern. Du solltest also einen "Notfallplan" erstellen, der sicherstellt, dass Patienten nicht ohne Sinn und Verstand an der Belastungserprobung teilnehmen.
Die Themen Ängste, Allergien und UVV sind unbedingt aufzugreifen.

An sich finde ich die Idee toll, ich bin gespannt, was du berichten wirst.
Viele Grüße! Kinaa
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
24. März 2015 10:46 # 5
Registriert seit: 27.09.2005
Bundesland: Brandenburg
Beiträge: 65

Geändert am 24.03.2015 10:49:00
Vielen Dank für die konstruktiven Antworten. Natürlich sind Allergien, Hilfsmittel und der Arbeitsablauf schon bedacht. Auch im Winter können anfallende Arbeiten im Rahmen der Arbeitstherapie unter meiner Anleitung getätigt werden. Im übrigen ist Imkern gerade für Angstpatienten( unter Anleitung natürlich) eine durchaus erfolgversprechende Konfrontationstherapie.
In der Regel können die Arbeiten drei Patienten übernehmen. Ich möchte, dass sich die Patienten intensiv mit der Natur auseinandersetzten. Daneben gibt es natürlich lebenspraktische Belange zu erlernen wie Pünktlichkeit, Konzentration, logisches Denken durch das Ziehen von Schlussfolgerungen aus dem Beobachtungen die gemacht werden. Sicherlich auch das eruieren von Ressourcen. Geplant ist ein Besuch beim örtlichen Imkerinstitut. und ich werde sicherlich einen Kurs besuchen. Ich werde berichten....Letztlich geht es mir um die Gesamtheit der Natur.. alles spielt ineinander. Genauso betreibe ich auch die Gartentherapie mit meinen Patienten.

Im übrigen @Kukdiehe....ich habe auch Respekt vor Bienen und bin auch allergisch...aber gut informiert und geschützt kann mir relativ wenig passieren. Und wie ich schon beschrieben habe sind wir hier mitten im Wald.. es gibt eine örtliche Waldschule ca. 300 Meter entfernt. Die haben ca 80 Bienenvölker die hier so rumschwirren. Bienenstiche hatten wir hier vielleicht 2 in den letzten 10 Jahren.

Beste Grüße
Alle haben gesagt, dass geht nicht. Dann kam einer der wusste das nicht und hat es gemacht.
24. März 2015 11:07 # 6
Registriert seit: 20.05.2007
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Zitat:
es gibt eine örtliche Waldschule ca. 300 Meter entfernt. Die haben ca 80 Bienenvölker die hier so rumschwirren.

Das ist doch super, wäre da nicht zunächst eine Kooperation möglich im Sinne einer externen Belastungserprobung?
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
24. März 2015 11:16 # 7
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Beiträge: 65

Das ist doch super, wäre da nicht zunächst eine Kooperation möglich im Sinne einer externen Belastungserprobung?


Wäre es...gäbe es da nicht die DRV die uns belegen. Es ist ausdrücklich eine Betreuung durch Ergotherapeuten oder Arbeitstherapeuten erforderlich. das kann unsere Waldschule nicht leisten....
Alle haben gesagt, dass geht nicht. Dann kam einer der wusste das nicht und hat es gemacht.
24. März 2015 11:19 # 8
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Beiträge: 65

Zitat / sming hat geschrieben:
Das ist doch super, wäre da nicht zunächst eine Kooperation möglich im Sinne einer externen Belastungserprobung?


Wäre es...gäbe es da nicht die DRV die uns belegen. Es ist ausdrücklich eine Betreuung durch Ergotherapeuten oder Arbeitstherapeuten erforderlich. das kann unsere Waldschule nicht leisten....
Alle haben gesagt, dass geht nicht. Dann kam einer der wusste das nicht und hat es gemacht.
24. März 2015 12:27 # 9
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

das Stichwort war ja "Kooperation"--- nicht, "die Waldschule machen lassen"
Also mit Ergo/AT IN die Waldschule usw...
25. März 2015 06:48 # 10
Registriert seit: 20.05.2007
Bundesland: Schleswig-Holstein
Beiträge: 722

Hallo zusammen,

Zitat:
gäbe es da nicht die DRV die uns belegen. Es ist ausdrücklich eine Betreuung durch Ergotherapeuten oder Arbeitstherapeuten erforderlich.

::confused:: Das wäre mir gänzlich neu, wo steht das? Nach den Empfehlungen für die BORA sind Kooperationen mit externen Betrieben zum Zwecke der Durchführung von externen Belastungserprobungen und Praktika gewünscht, sie können nur nicht direkt als Leistung (siehe KTL) erfasst werden, sofern nicht durchgehend ein Therapeut involviert ist. An sich stellt das aber kein Problem dar. Was erfasst werden kann, sind aber vorbereitende und flankierende Maßnahmen sowie Bilanzierungsgespräche. Eine weitere Konstellation wäre die von saloia genannte: Therapeut + Patienten + Betrieb, dann kann auch die Leistung erfasst werden.

Ein Problem für deine Argumentation sehe ich in der unklaren Ausrichtung deiner Vorstellungen. Oder anders gesagt: Was denn nun? Arbeitstherapie, Konfrontations(psycho)therapie, AdL oder etwas ganz anderes? Ein wildes Zusammenwürfeln aller Argumente, die dir einfallen, wird dich eher nicht zum Ziel bringen. Wenn euer Kostenträger die DRV ist, dann ist doch klar, in welche Richtung zu denken ist: Erwerbsbezug, Erwerbsbezug und nochmals Erwerbsbezug ::wink::

Eine mögliche Konfrontationstherapie (wobei ich es hier fraglich finde, ob damit ein Ergotherapeut betraut werden sollte, aber ich kenne deine Qualifikationen nicht) hat mit beruflicher Reha erst mal nichts zu tun. Die "Naturverbundenheit" der Patienten interessiert die DRV in der beruflichen Reha - platt gesagt - nicht die Bohne. Der Erwerbsbezug spielt bei deinen Ausführungen nur eine untergeordnete Rolle - so wird es vermutlich schwierig werden, Kostenträger und Arbeitgeber für deine Idee zu begeistern. Deinen Schilderungen nach hätte ich eher eine "gemütliche Bauernhof-CMA-Einrichtung" im Sinne als eine medizinisch-berufliche Reha... ::rolleyes::

Also, lange Rede, kurzer Sinn: Gib deinen Ideen eine klare Ausrichtung, die möglichst im Sinne des Kostenträgers ist. Umso leichter wirst du deinen Arbeitgeber überzeugen können. Was bei deiner "Überzeugungsarbeit" auch ein Faktor sein könnte, sind der "Kosten-Nutzen-Faktor". Relativ hohe personelle und materielle Ressourcen, um sehr wenige Patienten (3) für vergleichsweise wenige Monate "direkte Arbeit am Bienenstock"... da muss eine gute argumentative Grundlage her.

Noch eine Kleinigkeit: Wenn du wirklich "richtig allergisch" bist, finde ich es nicht sinnvoll, dass du Imkerei anbietest. Hast du selbst schon mal "geimkert"? Es ist schon etwas anderes, direkt mit den Bienen umzugehen als "nur" ein Paar Bienenstöcke in der Umgebung zu haben. Bienen an sich sind relativ friedfertig, immerhin will gut überlegt sein, ob man zusticht oder nicht, wenn die Konsequenz der eigene Tod ist ::wink:: Dennoch: Während meiner "Hobby-Imkertätigkeit" zu Schulzeiten kam es zu zahlreichen Stichen in unserer Gruppe (im Vergleich zur Anzahl der Stiche im "normalen Leben"). Was ist, wenn du allein mit den Patienten unterwegs bist und gestochen wirst?

Puh, da wartet jede Menge Arbeit auf dich. Aber vielleicht lohnt sie sich ja ::smile::
Viele Grüße! Kinaa
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
25. März 2015 07:46 # 11
Registriert seit: 23.05.2008
Beiträge: 125

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