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Diskussionsforum

Außenwirkung Ergotherapie

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24. März 2015 12:46 # 1
Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 518

Geändert am 24.03.2015 12:48:00
Hallo,

ich bin beim Stöbern im Netz auf folgenden Artikel über Resilienztraining an Schulen gestoßen:

Link

An sich ganz interessant, es wird auch irgendwann darauf hingewiesen, das "Schule im herkömmlichen Sinne zu defizitorientiert" sei...und laut folgendem Textauszug die Ergotherapie (gem. Autorin) wohl auch:

"Im Kindergarten hieß es, er habe keine Körperspannung, das blasse Kind musste zur Ergotherapie. "Felix hat so viele tolle Fähigkeiten, aber immer wieder stand im Vordergrund, was er noch nicht konnte.""


Es ist ein Dilemma, aber ich befürchte, dass wir (als Berufsgruppe) ein solches Image in vielen
Jahr(zehnt)en mit verursacht haben.

Ich hoffe, dass es in einiger Zeit Normalität sein wird, über die Ergotherapie als ressourcenorientierte Therapieform zu schreiben, innerhalb derer die Stärken der Klienten im Vordergrund stehen, um evtl. vorhandene Schwächen ausgleichen zu können...aber bis dahin werden wahrscheinlich noch ein paar Jahre vergehen...::unsure::

Lieben Gruß, ergotron
24. März 2015 18:47 # 2
Alessa
Alessa
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 88

Wie wahr, wie wahr, lieber ergotron,

nur das Therapie wohl nicht erforderlich wäre, wenn das Kind eine altersnormgerechte
Entwicklung erlebt hätte bzw. den Stand erreicht hätte, den ein Kind im vergleichbaren
Alter im Durchschnitt erreicht hat?
Klingt vielleicht blöd, aber wie willst du anders die Therapienotwendigkeit begründen, als
über das Defizit im Altersnormbereich?
Krankheit und deren Heilung bzw. Besserung muss definiert werden können,
es gibt ja nicht umsonst die ärztliche Diagnose, um ggf. auch ressourcenorientiert
behandeln zu können?

Klar sollte ressourcenorientiert im Fordergrund stehen, aber die mangelnde Ressource nicht mehr
benennen zu "dürfen", damit das Kind einen besseren Namen erhält scheint mir auch nicht die Lösung,
zumindest was die Außenwirkung unseres Berufsstandes angeht?
Meiner persönlichen Meinung nach stellen sich zu viele Praxen als die "Eierlegenden Wollmichsäue" dar und
wenn man dahinter sieht kann das gar nicht erbracht werden, weil die entsprechenden Fachbereiche doch eine
Vielzahl an speziellen Fachweiterbildungen erforden.
Meiner persönlichen Ansicht nach wäre weniger oft mehr, nur dass sich dann eine Praxis bei der derzeitigen
Vergütung durch die Kassen dann noch weniger trägt.
Mich macht es echt traurig, dass unser schöner Beruf so eine schlechtes Image erfahren hat und ich denke, da bin ich mir so ziemlich sicher steckt auch ganz viel Politik.
Wenn man sich etwas nicht mehr leisten will wird zuerst das Image beschädigt und dann der Geldhahn zugedreht.
Ein Schelm wer böses dabei denkt, wer hauptsächlich daran Interesse haben könnte, dass es uns irgendwann mal
nicht mehr gibt?

Liebste Grüße & einen geruhsamen Abend
Alessa
24. März 2015 19:44 # 3
Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 518

Geändert am 25.03.2015 07:54:00
Liebe Alessa,

natürlich muss benannt werden können, warum ein Mensch Therapie benötigt, ich fand nur, dass die von mir hervor gehobenen Sätze zum Ausdruck bringen, wie wir auf den "Mainstream" wirken könnten...und es sollte ja nun bei uns nicht nur im Vordergrund stehen, was ein Kind nicht kann...auch ohne dass ich mir den Blick "verklären" muss.

Aber letztlich kam der Satz in dem Atemzug, in dem ich ihn gelesen hatte etwas "vergiftet" bei mir an (Schule...defizitorientiert)...und ja, die momentane politische Situation in Bezug auf Vergütung u.s.w. stimmt nach wie vor etwas verdrießlich!

Dir auch einen schönen Abend,

ergotron
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