Bitte entschuldigt meinen letztlichen "Ausfall", zum Glück konnte jetzt alles geklärt werden.
Die Admin hat nochmal einen Schutzmechanismus eingebaut und zuvor tatsächlich festgestellt, dass, wenn ein Post geschrieben wird, dies nicht als Aktivität registriert und somit der User nach 1 Std. automatisch ausgeloggt wird...war jetzt halt Pech für mich.
Nach all der Aufregung: Den Austausch finde ich ja doch interessant und wichtig.
Also nochmal in (relativer) Kurzform:
Ich finde die PEAP-Karten sehr gut gestaltet, die 4 Bilder, den jeweiligen 15 Betätigungsfeldern zugeordnet, sind für die Altersgruppen 5/6 und 7/8 meines Erachtens sehr ansprechend und hatten bei meinen bisherigen Durchführungen einen recht hohen Identifikationswert für die Kinder.
Die meisten Kinder haben sich bisher gut auf das Assessment eingelassen.
Die Skalierung anhand eines PEAP-Teiches fällt den 7-8-jährigen zumindest recht leicht, mit Jüngeren habe ich noch keine Erfahrungen.
Für mich als Anleiter ist es noch etwas ungewohnt, da ich durch das COPM eine Skalierung von 1 - 10 gewohnt war, nun handelt es sich um 4 farblich abgegrenzte Bereiche, innerhalb derer nochmals mit "+" oder "-" eine Einstufung vorgenommen werden kann...ergibt hinterher immer noch 10, ist aber erst mal weitaus komplizierter, zumindest weil sich der Erfassungsbogen ungewohnt anders liest.
Was mich bisher noch wundert: Laut Manual sollte eine Durchführung mit einem Kind 30-45 Minuten dauern, ich habe einmal mit einem sehr fitten Kind knapp 50 Minuten gebraucht, ansonsten 2 Einheiten.
Über die 4 Bilder auf den Karten hinaus, gibt es noch einen kleinen Text mit Hinweisen darauf, was das Betätigungsfeld noch umfasst. Bei der Karte mit dem Betätigungsfeld "Sich an- und ausziehen" ist z. B. auf den Bildern zu sehen, wie ein Kind Socken wegräumt, eines macht sich eine Jacke mit Reisverschluss zu, eines zieht sich einen Pullover an, eines bindet einen Turnschuh. Zusätzlich muss noch erfasst werden, ob Kleidungsstücke "wetter- und situationsgerecht" ausgewählt werden, ob auch andere schwierige Verschlüsse, wie Knöpfe klappen, dabei sollten noch verschiedene Qualitätsmerkmale, wie Hilfestellung, Geschicklichkeit und Stress berücksichtigt werden. Ist ´ne Menge Holz für eine Karte.
Als schwierig erwies sich sowohl für Kinder als auch die Eltern, die gesamten Betätigungsfelder und nicht einzelne Probleme zu bewerten, auch wenn sie zuvor bereits von den Kindern benannt wurden. Also muss z. B. ein 5-jähriges Kind ein komplettes Betätigungsfeld einschätzen, auch wenn nur ein Teilbereich problematisch ist...dass ist meines Erachtens zu abstrakt und zu wenig konkret und unterscheidet sich immens vom COPM, wo ja nur konkrete Betätigungsanliegen skaliert werden.
So wird mit den 4 "PEAP-Eiern" z. B. auch die Wichtigkeit des Wunsches zur Veränderung innerhalb eines Betätigungsfeldes (Beispiel: "Sich an- und ausziehen") eingestuft...und nicht die Wichtigkeit bezogen auf eine isolierte Betätigung, auch wenn sie bereits benannt wurde...auch dass empfinde ich als etwas zu abstrakt...fast alle Eltern, die ja im Hintergrund ebenfalls ihre Einschätzungen vornehmen, setzten sich bisher darüber hinweg und bewerteten konkrete Betätigungen, die sie als Unterpunkte auflisteten.
Apropos "PEAP-Eier": Es wäre schön gewesen, wenn sie an einer Seite abgeflacht wären, dann würden sie nicht so auf dem Tisch herum rollen. Aber man kann sie natürlich auch von einem Schälchen ins andere legen lassen.
Da es sich um ein standardisiertes Assessment hält, wünschen sich die Autorinnen natürlich auch, dass man sich genau an die Anweisungen hält, um die Gütekriterien zu erfüllen. So sollte z. B. zu Beginn die Karte mit den Hinweisen vorgelesen werden, das alleine ist schon eine Menge Holz, wenn auch gut erklärt.
Aus Respekt und Wertschätzung den Autorinnen gegenüber halte ich mich genau an die Anweisungen, auch wenn ich sie manchmal als etwas zu wissenschaftlich formuliert empfinde. Viele Kinder können auch mit Begriffen, wie "Lebensradius", "angemessen" oder "in kulturell akzeptierter Weise" nichts anfangen, einige Erwachsene auch nicht.
Ich freue mich auf die Fortbildung und hoffe dort noch einige Fragezeichen auflösen zu können.
Über den Prozess als Gesamtes kann ich noch keine Aussage treffen, da ich mich jetzt erst mal mit dem Assessment auseinander setze.
Nur so viel dazu:
Alle Formulare sind ansprechend gestaltet, nur die Auswertungsformulare sind schwer zu kopieren, da manche Ziffern im Original nur wässrig abgebildet wurden.
Alles ist auf Klientenzentrierung in "Reinform" ausgerichtet, Ellen Romein hat ihrer Vision, nur noch den Betätigungsstatus zu erheben und andere anamnestische Daten extrem einzudampfen, ordentlich Vorschub geleistet.
Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen, freue mich auf weitern Austausch. Wenn ich noch etwas entdecke, teile ich es mit!
Lieben (und wieder entspannten) Gruß, ergotron