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Diskussionsforum

Trauma-Gruppe

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19. Mai 2015 08:28 # 1
Registriert seit: 12.08.2014
Beiträge: 6

Guten Morgen liebe Ergos,

Ich hab ein Problem. Und Zwar die Kollegin die die Trauma- Gruppe durchgeführt hat arbeitet nicht mehr bei uns in der Klinik.
Ich soll jetzt spontan die Trauma-Gruppe von ihr übernehmen. Das Problem ist die Kollegin hat keine Übergabe geschrieben. Habt ihr evtl. irgendwelche Ideen was ich mit den Pat. in der Therapie machen kann? Vielen Dank im Vorraus.
25. Mai 2015 08:44 # 2
Registriert seit: 20.05.2007
Bundesland: Schleswig-Holstein
Beiträge: 722

Geändert am 25.05.2015 08:45:00
Hallo ErgotherapeutinM,

handelt es sich um eine einmalige Vertretung oder sollst du die Gruppe dauerhaft übernehmen? Wie oft findet die Gruppe statt? So "auf blauen Dunst", ohne Vorkenntnisse und Erfahrung, würde ich da gar nichts großartiges machen, sondern erst mal auf bodenständiges Handwerk, ein Spiel o.ä. im Sinne eines Beschäftigungsangebotes ausweichen, bis du dich mit dem Thema auseinander gesetzt, die Unterstützung deiner Vorgesetzten und/oder deiner Kollegen eingeholt, ein Konzept entworfen hast und dich sicher fühlst. Das Thema Trauma ist zu sensibel und schwierig, um "mal eben irgendwas" zu machen. Sprich: Ich würde zum Wohl der Patienten und auch zu meinem eigenen nicht plan- und erfahrungslos daran kratzen, der Schuss kann gehörig nach hinten losgehen.

Geh in den Austausch mit deinen Vorgesetzten, sie sollen dich unterstützen. Dafür sind sie da. Viel Erfolg! Kinaa
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
25. Mai 2015 10:05 # 3
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

Geändert am 25.05.2015 10:06:00
Ich hätte jetzt gern ein großes rotes Warn-Schild!

Wenn du keine traumatherapeutische (Zusatz-)Ausbildung hast, keine Erfahrung und, wie es sich liest, keine "Vorstellung", wird es extrem schwierig und gradezu "gefährlich"
Da kannst du dann erstmal "nur" low level arbeiten, Spiele oder Handwerk, aber schon da: Achtung bei Tonarbeiten- ist für einigeTraumapatienten auch triggernd!

Wie Kinaa schon schrieb, ist eine Trauma-Gruppe (für mich übrigens befremdlich, das Trauma in Gruppe "behandelt" wird) hochsensibles Terrain.
Es kann ( wenn du dem Namen der Gruppe gerecht werden, also Traumata bearbeiten willst) schnell passieren das du ohne entsprechendes Fach- und Einzelfallwissen, "Tsunamis" auslöst.
Da geht es nicht darum, was du mit diesen Patienten machen "kannst", sondern grade in diesem Bereich und grade, wenn es um "Gruppe" geht, brauchst du gute und viele Vorabinfos, musst sehr genau wissen, wer wo (stabilisierungstechnisch) steht und wieviel jedem Einzelnen "zugemutet" werden kann-- und wie das gruppengerecht eingebracht werden kann..

(Mit Grauen erinnere ich mich an eine "Entspannungsgruppe", in der dann etliche Traumapatienten während der Entspannung heftige Flashbacks kriegten- leider war vorher nicht geklärt worden, ob evtl bei Teilnehmern Traumata vorliegen......)

Mir sträuben sich die Nackenhaare und ich finde es tatsächlich fahrlässig von deinen Chefs, so eine spezielle Gruppe "einfach an irgendjemanden" (ist nicht gegen dich gewandt, du kannst da nichts für!!) "weiterzureichen".

Wenn nur "irgendwas" mit der Gruppe gemacht werden soll - DANN ist es keine Traumagruppe mehr.
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