Registriert seit: 29.07.2015
Beiträge: 4
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Hallo,
gibt es jemanden, der schonmal Flüchtlinge (oder auch Asylbewerber) ehrenamtlich behandelt hat?? Ich würde gerne wissen wie ich verfahre, wenn ich einem Flüchtling (oder auch Asylbewerber) eine Behandlung ehrenamtlich anbieten möchte. (Bei Menschen mit Asylstatus dauert es ja häufig sehr lange bis eine Verordnung genehmigt wurde; wenn überhaupt) Räume, Therapiemittel usw ist alles gegeben. Aber wie sichere ich mich ab? Muss ich sonst noch was beachten??
Für Tipps wäre ich sehr dankbar!
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saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624
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Ehrenwert und toll, das du darüber nachdenkst und ja: es ist ein Riesendilemma, das Flüchtlinge (von denen ganz sicher viele viele deutlich behandlungsbedürftiger sind als zb viele Schulkinder) so lange warten müssen ------------------ aaaaaaaaber: wenn du "einfach so" ein Beschwerdebild behandelst, bist du damit im Bereich der unerlaubten Heilausübung. Der "First Contact", also die Behandlung von definierten Krankheitsbildern ohne ärztliche Verordnung ist bis heute- leider- für Ergos ohne zusätzlichen großen HP verboten.. (geh mit dem Begriff FC mal in die Suchfunktion, da gabs vor kurzem was zu) Wenn du also "Krankheiten" behandelst, hast du ein Problem
Was evtl geht, ist die "Präventionsschiene" Soweit ich weiß, gibt es da unterschiedliche "Stufen", einige davon sind ohne VO legal behandelbar, andere unterliegen der Verordnungspflicht.
Da müsstest du dich mal selbst schlau machen, evtl auch auf Krankenkassenseiten- alles was ich dir sagen kann, ist Halbwissen. Vielleicht wissen andere da mehr zu.
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chipchap
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1334
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Wieso willst du unbedingt "behandeln" ? Es wäre doch sinnvoller zu "fördern" , zu "trainieren" und eben auch "Prävention" anzubieten. Das kannst du in jedem Fall ehrenamtlich ausüben.
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Registriert seit: 29.07.2015
Beiträge: 4
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Vielen Dank für eure Antworten.
Ich habe mich nun ein wenig durch einige Foren und Beiträge gearbeitet.. Heiß diskutiert wird ja überall die Ergotherapie ohne Verordnung. Ich habe nun auch darüber nachgedacht, ob man nicht einfach einen Vertrag zu Beginn abschliesst, in welchem es nicht Ergotherapie genannt wird, sondern wie in euren Beiträgen unter Prävention abläuft. ZB "Training zur eigenen Achtsamkeit" oder wie auch immer.. Meint ihr zur Absicherung reichen die üblichen Versicherungen oder sollte ich mir zusätzlich eine Versicherung für Ehrenamtliche zulegen?
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Registriert seit: 06.03.2015
Bundesland: Berlin Beiträge: 9
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Hallo Ergolein01,
ich hatte mich ebenfalls mit dem Thema auseinandergesetzt. Darf ich Fragen aus welchem Bundesland zu kommst bzw. was die nächst größere Stadt in deiner Nähe ist?
Ich stimme chipchap zu, es gibt viele Möglichkeiten zusammen zu arbeiten und auch. Es gibt viele Organisationen die Ehrenamtlich arbeiten und bestimmt gerne die Unterstützung von Ergotherapeuten annehmen. Es gibt z.B. die medizinische Flüchtlingshilfe in Berlin, die ehrenamtlich bzw unentgeldlich arbeitet für/mit Flüchtlingen. Ob Ergotherapeuten dort arbeiten weiß ich nicht, es ist aber ein Zusammenschluss von Ärzten und auch Physiotherapeuten. Zudem gibt es viele Förderprogramme bestimmter Organisationen. Vielleicht suchst du einfach mal im Internet, vielleicht könntest du dich dort an eine Organisation wenden in deiner Nähe. Ich schätze das es auch einfacher für dich sein wird mit anderen Personen diesbezüglich zusammen zu arbeiten als alleine.
Liebe Grüße
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Registriert seit: 06.03.2015
Bundesland: Berlin Beiträge: 9
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Hallo Ergolein01,
ich hatte mich ebenfalls mit dem Thema auseinandergesetzt. Darf ich Fragen aus welchem Bundesland zu kommst bzw. was die nächst größere Stadt in deiner Nähe ist?
Ich stimme chipchap zu, es gibt viele Möglichkeiten zusammen zu arbeiten und auch. Es gibt viele Organisationen die Ehrenamtlich arbeiten und bestimmt gerne die Unterstützung von Ergotherapeuten annehmen. Es gibt z.B. die medizinische Flüchtlingshilfe in Berlin, die ehrenamtlich bzw unentgeldlich arbeitet für/mit Flüchtlingen. Ob Ergotherapeuten dort arbeiten weiß ich nicht, es ist aber ein Zusammenschluss von Ärzten und auch Physiotherapeuten. Zudem gibt es viele Förderprogramme bestimmter Organisationen. Vielleicht suchst du einfach mal im Internet, vielleicht könntest du dich dort an eine Organisation wenden in deiner Nähe. Ich schätze das es auch einfacher für dich sein wird mit anderen Personen diesbezüglich zusammen zu arbeiten als alleine.
Liebe Grüße
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Registriert seit: 29.07.2015
Beiträge: 4
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Ich habe nun einige Mails geschrieben und schon einige hilfreichen Antworten erhalten an wen ich mich wenden könnte und auch im Internet habe ich ein paar gute Gedanken gefunden. Ich werde mich in HH mit ein paar Leuten zusammenschließen und wir schauen mal was sich machen lässt :)
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Registriert seit: 09.02.2012
Bundesland: Nordrhein-Westfalen Beiträge: 423
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Wie soll man vernünftig präventieren, wenn man nicht einmal eine gemeinsame Sprachbasis zur Verfügung hat? Die wenigstens Flüchtlinge können Englisch, sind größtenteils nicht mal ansatzweise bereit, unsere Sprache oder Englisch zu lernen. Ich arbeite beruflich viel mit Flüchtlingen und kann daher aus Erfahrung sprechen. Im Krankenhaus bei uns ist es so, dass sie kostenlos Loggie und Essen möchte und damit ganz glücklich sind. Von Förderung und Weiterentwicklung sind sie meilenweit entfernt. Es gibt genug Kinder und Menschen hier in unserem Land, die diese Therapie genauso nötig haben. Warum müssen erst Menschen aus anderen Ländern kommen, damit Leute (wieder!) aktiv werden, wenn es hier doch genug zu tun gibt? Das finde ich sehr traurig und bezeichnend.
Sag Menschen nicht, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.
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Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1188
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Zitat / Motte123 hat geschrieben:Wie soll man vernünftig präventieren, wenn man nicht einmal eine gemeinsame Sprachbasis zur Verfügung hat? Die wenigstens Flüchtlinge können Englisch, sind größtenteils nicht mal ansatzweise bereit, unsere Sprache oder Englisch zu lernen. Ich arbeite beruflich viel mit Flüchtlingen und kann daher aus Erfahrung sprechen. Im Krankenhaus bei uns ist es so, dass sie kostenlos Loggie und Essen möchte und damit ganz glücklich sind. Von Förderung und Weiterentwicklung sind sie meilenweit entfernt.
Es gibt genug Kinder und Menschen hier in unserem Land, die diese Therapie genauso nötig haben. Warum müssen erst Menschen aus anderen Ländern kommen, damit Leute (wieder!) aktiv werden, wenn es hier doch genug zu tun gibt? Das finde ich sehr traurig und bezeichnend.
Sorry, das ist traurig und ekelhaft was du da schreibst. Als wenn einem Deutschen etwas entgehen würde , wenn sich jemand ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren will. Da krieg ich echt Würgereiz. Ich könnte ja mal überlegen ob ich mit Migrationshintergrund jetzt nur noch Flüchtlinge behandeln möchte.. 30 Jahre für alle gearbeitet... Kopfschüttel.
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