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an studierte Ergotherapeuten...

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1. Januar 2016 22:06 # 1
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 10

Wer von euch hat nach mehreren Jahren Berufserfahrung noch ein Bachelorstudiengang gemacht ohne dabei in finanzielle Nöte zu geraten? Wie sind eure Erfahrungswerte an der Hochschule Osnabrück, in Heerlen oder anderen staatlichen Hochschulen? Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen!
2. Januar 2016 12:42 # 2
Registriert seit: 18.01.2015
Beiträge: 34

Hallo!
Ich bin seit 5 Jahren Ergo & habe nochmal "angewandte Therapiewissenschaften" an der HS Fresenius studiert.
Man muss natürloch selbst wissen was man beruflich noch machen möchte. Ich selbst wollte nie als "normale" Ergo arbeiten. Mit einem Studium werden sich viele neue Türen öffnen. Daher kann ich es nur jedem empfehlen.
Was das finanzielle angeht.... Mein Studium ging 4 Semester mit dem Abschluss Bachelor of science. 2 Jahre sind also recht überschaubar. I.d.R. kostet so ein Studium ca. 300 Euro pro Monat. Du kannst dir einen Bildungskredit holen oder sparsam leben. :) Bitte auch nicht vergessen, dass das Stdium von der Steuer abzusetzen ist, da kommt nochmal einiges zurück!
Liebe Grüße :)
2. Januar 2016 14:35 # 3
Susanna11
Susanna11
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 5

Geändert am 02.01.2016 14:37:00
Hallo,

ich habe nach einigen Jahren ein Bachelorstudium aufgenommen, da ich auch nicht ewig als "normale" Ergo arbeiten wollte und mir neue Chancen ausrechnete. Leider ist es während dem Studium ziemlich hart, die Verschuldung enorm (!)
und der Leistungsdruck auch im Job (da man ja nun viel mehr wissen müsste) gestiegen. Ob es sich letztlich lohnt - bestimmt. Würde ich es nochmal machen, würde ich gleich ab der Schule Gas geben und was anständiges lernen. Vielleicht so einen Job mit einer 38 Stunden-Woche und festen Arbeitszeiten ::tongue::
3. Januar 2016 11:00 # 4
Registriert seit: 18.01.2015
Beiträge: 34

Hat es sich bei dir nicht gelohnt? Ich habe eine Top Leitungsstelle mit sehr gutem Gehalt & allem drum & dran bekommen. Schätze mich da echt glücklich... Wenn man schaut, was einige Ergo´s an Gehalt/ Urlaub oder sonstige Sozialleistungen bekommen. Als Ausgleich arbeite ich noch ein paar Std. an einer Berufsfachschule & gebe Unterricht. ALso für mich hat sich das Studium allemal gelohnt. :)
Jetzt wartet noch der Master auf mich... :)
3. Januar 2016 13:44 # 5
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 10

Ja, die hohe finanzielle Aufwendung macht mir auch Sorgen. Ich glaube in Heerlen ist der monatliche Beitrag geringer. Gibt es hier jemanden der in Heerlen studiert hat? Es kann nicht angehen, dass wir Therapeuten immer drauf Zahlen müssen (Ausbildungskosten, Fortbildungskosten, Studienkosten,...) um sich weiterzubilden oder eventuell mal mehr zu verdienen.
3. Januar 2016 14:44 # 6
Registriert seit: 18.01.2015
Beiträge: 34

Klar, man kann sich oft darüber aufregen, dass Ergo´s unterbezahlt sind oder viel in Fortbildungen etc. investieren "müssen".... Ich bin eher der Typ "Machen- statt Zeit verschwenden". Kenne auch einige die nochmal umgeschult haben, aber auch andere Berufe haben ihre Tücken. :) Man könnte ja auch was anderes studieren, z.B.Medizinalfachberufe an der DIPLOMA oder Sozialmanagement, Soziale Arbeit etc.
Viel Erfolg wünsche ich dir!!
3. Januar 2016 18:03 # 7
chipchap
chipchap
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1334

Kann mich Ergo1202 nur anschließen.... "machen - nicht jammern"!

Habe kein Studium, sondern mich langsam aber sicher mit
mehrmaligen AG-Wechsel hochgearbeitet. In eine jetzige Leitungsposition
mit sehr gutem Tarif-Gehalt.
Ich habe sichere Arbeitsplätze gegen neue befristete eingetauscht... von nix kommt nix!

Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt !!

- Kompetenzen erwerben
- durch Leistung überzeugen
- kalkulierbares Risiko mit Wechsel eingehen
- geschickt und gelassen verhandeln
Im Moment sind die Voraussetzungen sehr gut, weil die Arbeitgeber zum Teil
händeringend Mitarbeiter suchen.

Ich erlebe allerdings selbst immer wieder junge Bewerber, die (auch ohne Familie/Kinder)
nicht bereit sind über einen Ortswechsel nachzudenken...oder mal mehr als 20 km Anfahrt
zum Arbeitsplatz in Kauf zu nehmen. SO wird das dann nix !

LG chipchap
3. Januar 2016 18:31 # 8
Registriert seit: 18.01.2015
Beiträge: 34

Ich kann auch nur noch sagen, dass ich nach meiner Ausbildung direkt als Leitung der ET eingestellt wirde. Es hat also tatsächlich nicht immer was mit einem Studium zu tun... Aber klar, durch ein STudium werden eben andere Türen geöffnet. Da muss jeder selbst wissen was oder wo man sich selbst in Zukunft sieht...
Und wie chipchap schon geschrieben hat, der Markt ist gut!! Ich sehe viele sehr gute Stellung, die auch noch gut bezahlt sind.
Was man natürlich auch wissen muss: Leitungspositionen = keine 38,5 Std. Woche... Ich habe zuviele Gespräche geführt: "Ach, ich will mehr Gehalt" usw. aber "nur" 38,5 Std. arbeiten... Tja, entweder gut Kohle scheffeln & auch mal nen 12 Std. Tag haben, oder eben ein "ruhiges" Leben als ANgestellter mit etwas weniger Verantwortung & dementsprechend Gehalt.

Liebe Grüße
4. Januar 2016 09:24 # 9
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Geändert am 04.01.2016 09:25:00
Ich habe vor vielen Jahren in Osnabrück studiert. Damals konnten wir gut neben dem Studium arbeiten. Ich weiß, dass die "Hildesheimer" damit auch kein Problem hatten.

Was Du beachten musst nach mehreren Berufsjahren, dass Du am Anfang einiges an Energie aufbringen musst, um ins Lernen reinzufinden.
5. Januar 2016 03:05 # 10
Registriert seit: 17.06.2010
Beiträge: 318

Hallo Pia S.,

ich habe berufsbegleitend in Heerlen studiert und es nicht bereut. Gerade mit meiner Berufserfahrung hat es sich sehr gelohnt, ich konnte meine Kompetenzen spezifisch darauf aufbauen. Das ist das Tolle in Heerlen. Die Inhalte sind in der Praxis anwendbar und ermöglichen eine individuelle Wissenserweiterung durch Portfolioarbeit und individuelle Betreuung. Trotz des unterschiedlichen Erfahrungs- und Kenntnisniveaus der Studierenden war es somit neben dem "Pflichtstoff" (der durchaus relevant und sehr aktuell ist!) möglich, dass jeder sich so entwickelt, wie es beruflich sinnvoll nutzbar ist. Ich habe beispielsweise in der Zeit meine ersten Artikel veröffentlicht und mich intensiver mit Umsetzung von Qualitätsmanagement in der beruflichen Praxis beschäftigt.

In Heerlen kannst du in 1,5 Jahren Vollzeit zum Bachelor of Science kommen oder in 3 Jahren berufsbegleitend. Die Kosten sind die staatlichen Hochschulkosten der Niederlande und liegen deutlich unter dem, was in Idstein bezahlt werden muss. Es ist möglich, im berufsbegleitenden Studiengang Vollzeit zu arbeiten (ist aber hart). Ich habe 30 Stunden/Wo gearbeitet und das ging gut.
Erkundige dich doch auch mal in Osnabrück, die Hochschule ist staatlich, hat einen guten Ruf und hat somit auch nur den üblichen Semesterbeitrag.
Hildesheim ist auch staatlich.

Ich würde genau schauen, welche Präsenzphasen das Studium erfordert, um zu entscheiden, wie gut sich Arbeit und Studium zeitlich unter einen Hut bringen lassen. In Heerlen sind Präsenzphasen nur von Freitag bis Sonntag berufsbegleitend und das auch nur alle 4-6 Wochen. Du kannst viel Online arbeiten und es ist trotzdem eine sehr gute Betreuung. Ich habe in einer Klinik gearbeitet wo Fehlen immer ein Problem war und es ging mit Heerlen trotzdem.
D.h. es ist möglich, das Studium mit Arbeiten zu finanzieren und man muss sich nicht unbedingt verschulden, schon gar nicht hoch verschulden! Die Studiengebühren in Heerlen im Jahr sind in etwa vergleichbar mit einem guten Bobath-Grundkurs, mal so zum Vergleich. Man muss ja heutzutage zum Glück nicht mehr an einer Privatschule wie Idstein studieren...(Konkurrenz belebt das Geschäft ;-) - womit ich meine, dass ich den nötigen Zuwachs an staatlichen Studiengängen begrüße, da wir Ergos in dieser Hinsicht meist finanziell die Benachteiligten sind).

Ob du den Bachelor für eine finanziell bessere Entlohnung nutzen kannst, ist schwer einzuschätzen. Ich habe mit Bachelor kein bisschen mehr Gehalt bekommen als vorher, auch bei Bewerbungen nicht mehr als ich mit Berufserfahrung vorher hatte heraushandeln können (was in Anbetracht der Bezahlung durch die KK ja irgendwo auch nachvollziehbar ist...).
Ob du eine Leitungsposition bekommst, hängt häufig von Vit-B, Kompetenzen und Berufserfahrung ab, nicht unbedingt vom Bachelorgrad. Ich habe es trotzdem nicht bereut, da das Studium mich persönlich in meinen Kompetenzen so viel weiter gebracht hat. Ich habe nun aufbauend einen Master in Gesundheitswissenschaften absolviert und nun damit den Weg in die Hochschullehre genommen, was mir enorm viel Freude bereitet.

Also, ich würde schauen, ob ich mir einen akademischen Weg vorstellen kann und wenn das "dein Ding" ist, dann würde ich alles daran setzen, es zu verwirklichen. Manche neue Wege ergeben sich erst dadurch, dass man sie geht...

Viel Erfolg und Grüße
Dattel
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