Anzeigen:
Sie sind hier: Forum >> Berufspolitik & Arbeitsrecht >> Postionspapier des Verwaltungsrates des GKV-Spitzenverbandes

Diskussionsforum

Postionspapier des Verwaltungsrates des GKV-Spitzenverbandes

Optionen:
16. Juni 2016 20:10 # 1
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Hallo,

als ich das Link heute gelesen habe (unten ist als pdf-Dokument das Positionspapier angefügt), habe ich mich gefragt, wer in diesem Verwaltungsrat sitzt. Herausgefunden habe ich, dass es 52 Menschen sind. Zur Häfte je von der Arbeitgber- und Arbeitnehmervertretung. Welche Qualifikationen sie mitbringen war nur bei den beiden Vorsitzenden ersichtlich Link. Und zumindest diese beiden haben nichts mit den Therapieberufen zu tun.

2014 lagen die Heilmittelausgaben laut Statistik des GKV-Spitzenverbandes bei 2,94%, hier nachzulesen Link. Das sie angestiegen sind, mag sein, dazu habe ich jetzt keine Statistiken rausgesucht, allerdings wäre es interessant zu wissen, in welchem Verhältnis die anderen Leistungsbereiche der GKV angestiegen sind, um einen Vergleich zu haben. Das können ja unsere Berufsverbände, die hier hoffentlich mitlesen, für ihre Positionierung (die hoffentlich folgen wird, wenn nicht schon geschehen) tun.

Dann frage ich mich, wie die Zunahme an Heilmittelpraxen zu einer Zunahme der Verordnungszahlen führt? Ist das statistisch belegbar?

In Bezug auf die angesprochenen gesetzlichen Veränderungen fällt mir nur ein, was die AOK gerade wieder für einen Genehmigungsaufwand bei Langzeitverordnungen durchführt...

Auch wenn es die Physiotherapeuten betrifft, aber wie kann es bei einem Bundesberufsgesetz mit einer einheitlichen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung zu den vom Verwaltungsrat unterschiedlichen Ausbildunsginhalten und -schwerpunkten kommen. In kleinem Rahmen stimme ich zu, aber nicht im Großen und Ganzen, denn wie gesagt, es ist ein Bundesgesetz.

Dann die Behauptung "In der Praxis werden die Weiterbildungen nicht selten über Bildungsgutscheine der Arbeitsagentur finanziert." Diesen Beleg würde ich gerne einmal sehen. Das halte ich für eine nicht tragbare Unterstellung. Denn hierfür hätten alle Weiterbildunsgeinrichtungen angeschrieben werden müssen und diese hätten ihre Daten offenlegen müssen. Das kann ich mir nicht vorstellen.

Der Verwaltungsrat hätte gerne Nachweise, dass die Therapien wirksam sind. Dafür sollte er sich an den Bundestag wenden, damit endlich unsere Berufsgesetze geändert werden. Immerhin sind das BMG und der Bundestag hier zeitlich in Verzug und niemand weiß, ob das noch diese Legislaturperiode erfolgen wird, so dass auch ein Studium zur Berufszulassung führt.

Und kurz vor'm unter der Decke hängen der Satz "Heilmittelerbgingern sollten bereits in ihrer Ausbildung entsprechende Kenntnisse zur eigenständigen Therapieplanung vermittelt werden angesichts der Heterogenität der Ausbildung kann hiervon jedoch derzeit nicht ausgegangen werden."

Und dann den G-BA ggf. unter Einbindung des IQWIG mit der Überprüfung des Heilmittelkataloges beauftragen. Wenn wir hier nicht ganz schnell selber tätig werden, kann das ganz böse für uns ausgehen. Von daher appelliere ich an Euch alle, wenn Ihr könnt, sorgt für evidenzbasierte Nachweise, nehmt die Berufsverbände und den HVG in die Pflicht , dass sie auf dieses Positionspapier reagieren!!! Und die Hochschulen dass sie mit qualitativ hochwertiger Forschung hier gegen halten!!!

Ich wünsche uns allen viel Erfolg! Ich denke, dass eine rege Diskussion hier im Forum auch helfen kann, dass der Verwaltungsrat sich nochmal mit seinem Positionspapier auseinandersetzt. Die nächste Sitzung ist am 24.8.16.
17. Juni 2016 08:38 # 2
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Hier die Reaktion des Spitzenverbandes der Heilmittelberufe Link, in dem u.a. auch der DVE Mitglied ist

Ich frage mich, ob noch auf die anderen Positionen des Verwaltungsrates eingegangen wird....
17. Juni 2016 17:54 # 3
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 3149

Hier noch Stellungnahmen aus UP-aktuell:


Link

Link
Grüße von

Maria2


20. Juni 2016 12:27 # 4
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Danke Maria2. Was up aktuell hier schreibt, dass man nicht auf das trojanische Pferd hereinfallen soll, genau das habe ich auch gedacht, als ich es gelesen habe. Und meiner Meinung nach sind die Heilmittelverbände (Spitzenverband der Heimittelberufe) genau darauf reingefallen, wenn man sich deren Pressemitteilung durchliest. In dem Positionepapier steckt viel mehr, als nur die Annahme der Erhöhung der Kosten für die GKV.
20. Juni 2016 14:46 # 5
Registriert seit: 31.12.2014
Beiträge: 10

Wow, man sollte sich echt die Zeit nehmen das Positionspapier durchzulesen. Wer schreibt das? Und wie kommt das, dass der Verwaltungsrat so etwas veröffentlicht.

Hat irgend jemand von Euch irgendwo die Pressemitteilung des SHV entdeckt oder nur auf den Verbandsseiten? Ich hoffe echt, dass die Verbände da noch aktiv gegen vorgehen.

Wie kommt das wohl, dass nur die Logopädie und Physiotherapie angesprochen werden im Positionspapier. Sind wir uninteressant, nicht gemeint....?
20. Juni 2016 19:44 # 6
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 3149

Die CDU hat ihren Gesetzentwurf bekanntgegeben. Die Kassen wollen bei der Grundlohnsummenbindung bleiben. Der Rest ist bla bla bla.
Wenn die Kassen das Zertifikatswesen bei den Physios ablehnen, wer hat es dann erschaffen?! Die logische Antwort wäre der SHV.

Der SHV besteht aus 3 Verbänden Physiotherapie und 1 Verband Ergotherapie.
Die Podologen und Logopäden sind nicht vertreten. Meiner Meinung nach ist das kein Spitzenverband der Heilmittelverbände.
Ich stelle mir immer wieder die Frage, wie er sich hat Gründen können. Die Namen der Gründungsmitglieder würden mich interessieren.

Er vertritt uns Heilmittelerbringer .....
Zitat / SHV Satzung hat geschrieben:
Satzung Spitzenverband der Heilmittelverbände – Stand 16.01.2014
Seite 2


§ 2
Vereinszweck
(1) Der Spitzenverband der Heilmittelverbände ist die maßgebliche
Spitzenorganisation der Heilmittelerbringer
auf der Bundesebene. Er vertritt die
ihm angehörenden Berufsverbände der Leistungserbringer insbesondere bei
der Wahrnehmung ihrer gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben in der
gesetzlichen Krankenversicherung, etwa nach §§ 92 Abs. 6 und § 125 Abs. 1
SGB V. Zudem erfolgt durch den Spitzenverband in Einzelfragen eine
Interessenwahrnehmung z.B. in Form der Mitarbeit in berufsübergreifenden
Fachgremien zuständiger Ministerien so
wie in anderen Organisationen im
Gesundheitswesen, wenn es um Einzelheiten der Versorgung mit Heilmitteln
geht, die im Interesse des überwiegenden
Teils der Mitgliedsverbände liegen, z.B. im Bereich der Telematik .

(2) Zum Kernbereich der Aufgaben des Spitzenverbandes der
Heilmittelverbände gehört weiter die Verständigung mit dem GKV-
Spitzenverband und/oder den Spitzenverbänden der Krankenkassen über in der
Heilmittelrichtlinie verankerte Qualifikationsvoraussetzungen insbesondere bei
Zertifikatspositionen im Bereich Physiotherapie.
Im Rahmen der Zuständigkeit nach Satz 1 kann der Spitzenverband der
Heilmittelverbände insbesondere Vereinbarungen mit den Spitzenverbänden Heilmittelverbände gehört weiter die Verständigung mit dem GKV-Spitzenverband und/oder den
Spitzenverbänden der Krankenkassen über in der
Heilmittelrichtlinie verankerte Qualifikationsvoraussetzungen insbesondere bei
Zertifikatspositionen im
Bereich Physiotherapie.
Im Rahmen der Zuständigkeit nach Satz 1 kann der
Spitzenverband der
Heilmittelverbände insbesondere Vereinbarungen mit den Spitzenverbänden
der Krankenkassen treffen, insbesondere auch über die Beteiligung an Kosten
von Maßnahmen der Aufgabenwahrnehmung, die im gemeinschaftlichen
Interesse beider Vertragspartner liegen.
(3) Der Zweck des Vereins ist nicht auf einen wirtschaftlichen
Geschäftsbetrieb gerichtet.


Grüße von

Maria2


21. Juni 2016 11:01 # 7
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Ich meine mich zu erinnern, dass die Berufsverbände die AG MTG aufgelöst haben und sich daraus der SHV gegründet hat. Laut Registerportal wurde der SHV am 6.3.14 eingetragen.

Anhand des Datums der Eintragung kann man sehen, welche Vorsitzenden bei den Berufsverbände damals aktiv waren und ich denke, das sind auch die Gründer.
Optionen:

nach oben scrollen