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Chores Huntington Patient in Gruppenarbeit mit psychisch Kranken Menschen?

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22. Juni 2016 16:17 # 1
Registriert seit: 06.09.2003
Beiträge: 22

Hallo zusammen,
Mich würde einmal eure Meinung zu folgendem Setting interessieren: ich arbeite in einem Sozialpsychiatrischem Zenrtrum und bin dort für die tagesstrukturierenden Maßnahmen in Form von Gruppenangeboten ( Kochgruppe, Kretivgruppe, Spielegruppe etc. ) zuständig. Die Gruppen bestehen aus 5-12 zeitweise wechselnden Teilnehmern.
Nun hat meine stellvertretende Chefin, die bei uns im ambulant betreutem Wohnen tätig ist einen Klienten mit Chorea Huntington und möchte, dass er in meine Gruppenangebote kommt. Ich sehe da große Schwierigkeiten, da es sich ja um eine neurologische Erkrankung handelt und ich eine gezielte Einzelförderung in der Gruppe nicht durchführen kann. Auch die möglichen unwillkürlichem überschießenden Bewegungen sehe ich an einem engen Gruppentisch problematisch, wie auch die Akzeptanz und der Umgang unserer psychisch kranken ( borderline, Psychosen ...) Teilnehmer mit dem degenerativen und in jedem Fall tödlichen Krankheitsverlauf dieser Erkrankung. Für den Betroffenen befürchte ich eher eine Verschlechterung des Selbstwertgefühls, auch wenn ich dem therapeutisch versuchen werde entgegenzuwirken.
Wie seht ihr die beschriebene Gruppenarbeit mit einem Chorea Huntington Patienten?
Ich bin sehr interessiert an euren Meinungen, zumal ich in unserer Einrichtung die einzige Ergo bin.
22. Juni 2016 17:34 # 2
Registriert seit: 29.09.2007
Beiträge: 786

Hallo Aragorn,
für mich klingt das sehr defizitorientiert oder diagnosezentriert - und als ob Du Dir da gerade selbst im Weg stehst: Wenn Du Menschen mit psychischen Erkrankungen in einer Gruppe zusammenfasst hast Du mindestens so viele ganz verschiedene Problemlagen wie Leute beieinander. Das allein heißt schon mal nicht per se, dass da irgendetwas selbstverständlich miteinander harmoniert...
Mit hoher Wahrscheinlichkeit hast Du aber noch viel mehr unterschiedliche Fähigkeiten und Stärken und Möglichkeiten beieinander. Die sieht man gelegentlich leichter, wenn man den Blick von der Diagnose weglenkt zu dem Menschen mit dem Du es zu tun hast. Wenn das gelingt sehe ich überhaupt keinen Grund, sich nicht mindestens auf einen Versuch einzulassen. Jeder Klient bringt doch auch Fähigkeiten und Stärken mit. Und das ist in meinen Augen vor allem das, womit wir arbeiten können.

Vielleicht magst Du ja mal berichten, wie es geht?

Gruß
nimis
22. Juni 2016 19:43 # 3
Registriert seit: 06.09.2003
Beiträge: 22

Danke Nimis, ja so ein wenig hatte ich auch schon das Gefühl mir im Weg zu stehen... Ich hab den Teilnehmer auch erst einmal kurz gesehen, aber damals als ich noch in der Praxis gearbeitet habe, hätte ich zwei CH-Patienten und hab die wahrscheinlich auch in meinem Kopf. Vielen Dank erst mal für deinen Rat, ich werde in ein paar Wochen berichten... ::smile::
6. Juli 2016 20:21 # 4
Registriert seit: 06.09.2003
Beiträge: 22

Ich möchte ja nicht sagen, dass ich es erwartet habe- und auch als Lösung für den Klienten besser finde- : er ist gestern in ein spezielles Wohnheim gekommen, welches auf seine Erkrankung spezialisiert ist. Die Familie hielt es dann doch nicht mehr für sicher, ihn alleine wohnen zu lassen.
Ich bin beruhigt- im Gruppenkontext hätte ich wenig auf seine individuellen Schwierigkeiten eingehen können und keine zusätzliche psychische Belastung für die anderen Teilnehmer. Aus meiner Sicht, die beste Lösung für alle...
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