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Diskussionsforum

Reaktion der Bundesregierung zur Modellklausel

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7. September 2016 09:45 # 16
Registriert seit: 05.04.2005
Beiträge: 926

kleine Anmerkung:

nicht nur die verfasste Ärzteschaft, auch die Kostenträger (weil steigende Ausgaben befürchtet werden) und sogar VERDI ("nicht noch mehr Akademiker") positionieren sich gegen die Akademisierung. Das ist berufspolitisch schon ein ganz dickes Brett!
7. September 2016 10:10 # 17
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Und was machen die Verbände?
7. September 2016 14:42 # 18
Mschiew.
Mschiew.
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 935

Der Eine (BED) ist sowieso dagegen. Alles tut er gar nichts.

http://www.bed-ev.de/artikel/artikel.aspx?id=975

Der Andere (DVE) ist dafür und versucht zu retten was man retten kann in dieser Sache.

https://www.dve.info/aus-und-weiterbildung/bildungskonzept/konzept.html


Hier sind unbedingt die Mitglieder, ErgotherpeutInnen und Hochschulen gefragt.
7. September 2016 17:12 # 19
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Hier ein Artikel aus der Süddeutschen zum Thema [url=Allerdings ergab die nun vorgelegte Bewertung von 25 Modellstudiengängen in Deutschland keine belastbaren Hinweise darauf, dass Pfleger und Therapeuten, die an einer Hochschule ausgebildet werden, am Ende bessere Arbeit am Patienten leisten als jene, die eine Berufsausbildung durchlaufen.]Link[/url]

Eine Aussage irritiert mich "Allerdings ergab die nun vorgelegte Bewertung von 25 Modellstudiengängen in Deutschland keine belastbaren Hinweise darauf, dass Pfleger und Therapeuten, die an einer Hochschule ausgebildet werden, am Ende bessere Arbeit am Patienten leisten als jene, die eine Berufsausbildung durchlaufen." Alle Evaluationsergebnisse sind ja noch nicht öffentlich zugänglich, aber was bisher in den Zusammenfassungen stand oder auch so diskutiert wird, da klang das immer anders. Und zwar, dass die Akademisierung zu einer Verbesserung der Versorgung beiträgt. Und wieso wird das Berufsgesetz der Pflege reformiert wenn die Ergebnisse vergleichbar sind. Kann das mal bitte jemand aufklären, der sich mit den Evaluationsberichten auskennt. Das wäre prima!
7. September 2016 17:17 # 20
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Beiträge: 220

Meinst Du das:
http://www.sueddeutsche.de/bildung/akademisierung-doktorarbeit-1.3146241
Frenzie
7. September 2016 20:58 # 21
Mschiew.
Mschiew.
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So viel zu den Unterschieden zwischen Heimittelerbringer und Pflege gibt es nicht.

Ein wesentlicher Grund ist:

Zitat / hat geschrieben:
Mit einer bloßen Aufhebung der Modellklausel wäre es nicht getan. Um die Studiengänge im Regelbetrieb fortzuführen, müssten die Berufsgesetze für Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Geburtshelfer geändert werden - und da liegt der Teufel im Detail. Wie schnell in solch einer Phase Streit entflammt, erfahren Bundestagsabgeordnete gerade bei der geplanten Reform des Pflegeberufsgesetzes, die im Bundestag ins Stocken geraten ist. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Rudolf Henke geht zwar davon aus, dass das Parlament noch in dieser Legislatur zu einer Entscheidung kommt. Er glaubt aber nicht, dass die Gesundheitspolitiker sich darüber hinaus noch mit anderen Berufsgesetzen befassen könnten. "Wenn ich mir ansehe, welche gesundheitspolitischen Entscheidungen wir sonst noch vor der Brust haben, ist die Vorstellung unrealistisch", sagt Henke.


So, man hat eigentlich KEINE Kapazität das Ganze vor dem Bundestagswahlkampf zu managen. Deshalb diese fadenscheinigen Begründungen.
8. September 2016 03:37 # 22
Registriert seit: 17.06.2010
Beiträge: 318

Geändert am 08.09.2016 04:10:00
....Hallo,

ja, die Begründungen sind fadenscheinig und überhaupt nicht nachvollziehbar.

Hier der vollständige Bericht
Link

Es lohnt sich, den zu lesen. Die Evaluationen aus 8 Bundesländern sind durchweg positiv und so manches wird in dem Bericht hier verschleiert, z.B. dass die fachschulische Ausbildung an Privatschulen oft teurer ist als ein Studium. Toll ist auch, dass das EU- Hebammenrecht eine Akademisierung vorschreibt. Da wird dann plötzlich nicht 10 Jahre geschoben. Es wird schlicht befürchtet, dass die Ansprüche an Gehälter steigen, also teurere Behandlung und Qualifikation, da müssen wir hinten anstehen. Und dass der demografische Wandel mehr und anspruchsvollere Behandlung nach sich zieht, ist eigentlich eher eine Begründung FÜR eine nötige Höherqualifizierung. Bei allen anderen Berufsgruppen wird das auch anerkannt, besonders bei Ärzten, nur bei uns nicht. Hier geht es eindeutig NICHT um die Qualität der Patientenversorgung!!! Bei der Pflege wird das Thema auch nicht infrage gestellt. Hier ist die Vollakademisierung im Gange zur EU-Angleichung. Uns kann man ja einfach mal abschieben - nichts anderes ist diese eigenartige, an den Haaren hergezogene Begründung, s. unten...

Es lohnt sich, die Passagen genau zu lesen!:

"Ausgehend von der Zielrichtung der praktischen Ausbildung wird mehrheitlich berichtet, dass Studierende gegenüber Fachschülerinnen und Fachschülern über höhere Kompetenzen verfügten. Studierende seien eher befähigt, wissenschaftlich und selbstständig zu arbeiten. Dies zeige sich in der Fähigkeit, die Krankheitsbilder zu befunden, vorhandene klinische Erfahrungen mit den aktuellsten medizinischen Erkenntnissen abzugleichen und in Abwägung mit den Patientinnen und Patienten Entscheidungen über die angemessene Behandlung zu treffen. Darüber hinaus würden Studierende bessere Fähigkeiten im Recherchieren, Auswerten und Evaluieren von Informationen zeigen und analytischer, interdisziplinärer, prozessorientierter und strukturierter an die Behandlung herangehen. Auch verfügten Studierende im Vergleich zu den Fachschülerinnen und Fachschülern über deutlich ausgeprägtere Strategien zur Problemlösung und könnten besser fachsprachlich kommunizieren. Letzteres zeige sich insbesondere in einem stärkeren Selbstbewusstsein im Gespräch mit Ärzten. Zudem würden Studierende verstärkt Maßnahmen, Prozesse, Strukturen und ihr eigenes Handeln reflektieren und in der Praxis eher Veränderungsprozesse initiieren. Darüber hinaus seien sie eher befähigt, die Situation der Patientinnen und Patienten ganzheitlich zu betrachten, was sich positiv auf die Zusammenarbeit auswirken würde. "

...
"Mit der akademischen Erstausbildung an sich werden keine Folgekosten für das Gesundheitswesen verbunden.
Kurzfristig nimmt man sogar eine Entlastung an, da die Fachschulausbildung im Wesentlichen über Ausbildungsfonds nach § 17a KHG finanziert werde, während die Länder die Kosten für die hochschulischen Ausbildungen über ihre Hochschulfinanzierung zu tragen hätten (HE).[[/b]
Mittel- bis langfristig werden allerdings Kosteneffekte in beide Richtungen für denkbar gehalten. So wird angenommen dass basierend auf den Auswirkungen des demografischen Wandels und der damit verbundenen Zunahme chronischer Erkrankungen anspruchsvollere physiotherapeutische Qualifikationen nötig werden und die Behandlungskosten damit ansteigen (BW – Physiotherapie). Zu beachten sei auch, dass sich mit der Akademisierung der soziale Status und damit die Gehaltserwartungen der Hochschulabsolventinnen und -absolventen (BE, BY, HE – Physiotherapie, Ergotherapie, Hebammenkunde) erhöhen würden.
Entlastungseffekte wären hingegen denkbar, wenn durch die Akademisierung von Gesundheitsfachberufen einerseits die Delegation und perspektivisch die Substitution ärztlicher Leistungen erleichtert (BE, BY, HE, – Physiotherapie, Hebammenkunde) und andererseits Diagnosen und Behandlungen mit höherer Effektivität
und Effizienz durchgeführt werden könnten, um so Therapiezeiten zu verkürzen und Therapieergebnisse zu verbessern.
Andere Länder sehen keine Folgekosten für das Gesundheitssystem (SL – Physiotherapie, Ergotherapie) bzw. machen hierzu keine konkreten Angaben (MV, NW – Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie). Gezielte und langfristige Untersuchungen für eine eindeutige Beantwortung dieser Fragestellung stehen noch aus. Belastbare Aussagen sind dementsprechend in den Berichten nicht enthalten."

Das sind die belastbaren Ergebnisse, von denen hier die Rede ist - es geht darum, ob Therapeuten dann mehr Geld kosten, daraus leitet sich die Verlängerung der Klausel ab - hahaha - wo wir doch schon am schlechtesten verdienen! ::tongue::
Dass andere Gesundheitsberufe ohne Diskussion VIEL mehr bekommen als wir und bekommen werden, ist schon eine echte Ignoranz und Abwertung...

Die Begründung zur Verlängerung begründet sich also nicht aus der Evaluation der Studiengänge! Selbst für die Überarbeitung der Berufsgesetze enthalten die Berichte der Hochschulen konkrete Vorschläge.

Hier noch eine recht gute Stellungnahme der HS Fresenius:

Link

Es muss jetzt Aufmerksamkeit in der Presse und Politik geschaffen werden - noch haben wir nicht alles verloren. Die Länder finden es auch nicht toll, Mio für Modelle zu investieren für nichts...
Wir müssen jetzt laut werden!
8. September 2016 11:07 # 23
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

@Frenzie: Ja, den meine ich, da ist wohl was schief gegangen, als ich den Link eingefügt habe.

@Dattel: Danke, das hilft schonmal weiter.

Wer aus dem Bundestag wird wohl die vorliegenden über 200 Seiten langen Berichte lesen und sich wirklich mit der Thematik auseinandersetzen?

Ich bin mir ganz sicher, dass Deutschland von der EU gerügt wurde, dass keine Therapiestudiengänge angeboten werden und dass das mit ein Anlass war 2001 die ersten Therapiestudiengänge an staatlichen Hochschulen einzurichten. Hat jemand davon noch irgendwo eine Quelle? Vielleicht sollte das dem Bundestag nochmal in Erinnerung gerufen werden.

Berät denn der Bundestag jetzt noch, es hieß doch im September 2016, steht auch im Artikel der HS Fresenius, oder ist dass jetzt nicht mehr relevant?

Alle Argumente gehen hinsichtlich der Kosten. Das ist sehr kurzfristig gedacht, was ist mit den Kosten, die eingespart werden können, nach erfolgreicher Forschung, wenn wir wissen, welche Therapie wirklich wirksam ist und welche nicht mehr durchgeführt werden sollen? Ich kann mich noch gut an die Aussage in meiner Ausbildung erinnern auf meine Frage hin "Warum machen wir das so?" Antwort "Weil das schon immer so ist." Das kann es nicht sein!

Hier sind zwei neue Stellungnahmen Link
14. September 2016 09:08 # 24
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Weiß jemand was Neues?
28. September 2016 17:44 # 25
Registriert seit: 17.06.2010
Beiträge: 318

...News :-) !!!

Link

Nicht vergessen: Petition unterschreiben: Link

Viele Grüße
Dattel
28. September 2016 19:10 # 26
Mschiew.
Mschiew.
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 935

NEWS

"Doch keine 10 Jahre Stillstand mit Modellklausel?+++
(fa) Der Parlamentarische Abend von Hochschule für Gesundheit und Hochschule Fresenius brachte interessante Statements: Die Staatssekretärin im nordrhein-westfälischen Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Martina Hoffmann-Badache, versprach, sie werde sich mit Nachdruck dafür einsetzen, die Modellstudiengänge in Regelstudiengänge umzuwandeln und zwar zum Ende der Modellphase 2017. Vorsichtiger drückte der Vertreter des BMG, Staatssekretär Karl-Josef Laumann, aus, aber er zeigte sich kompromissbereit: Statt zehn Jahre sei auch eine Verlängerung um fünf Jahre denkbar.
Der Bundestagsabgeordnete und Physiotherapeut Dr. Roy Kühne zeigte sich gestern sehr optimistisch: „Die ursprünglich angedachte Verlängerung von zehn Jahren ist vom Tisch.“
(Quelle: PM Hochschule Fresenius und Hochschule für Gesundheit 28.9.16 (voller Text unter link unten); PM Kühne vom 27.9.16 )"

Quelle: https://www.facebook.com/physiotherapeuten.de/?fref=ts

FAZIT: Raus ist aber noch lange nix
29. September 2016 08:47 # 27
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Da noch nichts klar ist, auch hier in diesem Thread der Link zur Onlinepetition Link Unterschreibt und leitet es weiter an Freunde, Familie, Bekannte, Kollegen etc.

30. September 2016 03:31 # 28
Registriert seit: 26.06.2005
Beiträge: 520

Ich habe gerade beschlossen es zu meiner Aufgabe zu machen diesen Thread und den Thread "Petition Primärqualifikation der Gesundheitsfachberufe" möglichst jeden Tag hier hochzuschieben! Auch wenn ich euch auf die Nerven gehe.


https://www.openpetition.de/petition/online/primaequalifikation-der-gesundheitsfachberufe-jetzt-an-die-hochschulen
Christina


"Give a man a fish and he will eat for one day;
Teach a man to fish and he will eat for a lifetime..."
(Chinese Proverb)
30. September 2016 08:32 # 29
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

@tinawi: Gute Idee, so sieht jeder, dass er noch aktiv ist.

Weiß jemand, ob die Physio- und Logoforen da genau so aktiv sind?
1. Oktober 2016 14:37 # 30
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

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