Anzeigen:
Sie sind hier: Forum >> Ergotherapie-Forum >> Fachbereich Neurologie >> Parkinson Patient

Diskussionsforum

Parkinson Patient

Optionen:
17. Oktober 2016 09:56 # 1
Registriert seit: 22.09.2013
Beiträge: 7

Liebe Kollegen,
selten habe ich Parkinsonpatienten, daher brauche ich Fachkompetenten Rat!
Mein neuer Patinet ist Mitte 70, wohnt noch allein in der Häuslichkeit. Morgens und abends erhält er Grundpflege.
Probleme hat der Patient im ADL Bereich zB Gürtelschnallen schliessen nach dem Toilettengang, (dauert 20 min), oder einen Joghurt zu öffnen. Der Gang ist sehr kleinschrittig, gebeugte starre Haltung, sehr verlangsamt insgesamt.
Pat. erhält auch Physio, und Logo (verwaschene Sprache).
Zeichnen war früher sein Hobby, macht er nicht mehr, weils nicht gut klappt. Hier habe ich erstmal angesetzt.
Für weitere Ideen bin ich dankbar!
17. Oktober 2016 10:51 # 2
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Hallo ich würde erst mal analisieren woran es liegt, dass er keine Gürtelschnalle schließen kann und auch keinen Jogurtbecher mehr öffnen kann. Erst wenn du weis, was die Ursache ist, kannst du da auch gezielter daran arbeiten.
Was ich sehr gerne bei meinem Parkinsonpatienten einsetze sind Gewichtsmanschetten, da der Tremor dann nicht mehr so schlimm ist. Das müsste man halt ausprobieren.
Bezüglich kleinschrittiger Gang würde ich mit Makierungen arbeiten, damit dein Patient weis, wie groß die Schritte sein sollen. Dann gebe ich denen Befehle wie hopp zum gehen und Stopp um eine Bewegung zu beenden.
Du kannst auch dabei in die Hände klatschen und immer wenn du hopp sagst und in die Hände klatscht soll er den nächsten Schritt gehen. So als Hilfe, damit das Gehen etwas flüssiger wird. Diese beiden Wörter müssen nicht unbedingt diese sein, soll der Patient dann immer zu sich innerlich sagen. Funktioniert relativ gut.
Vor dem Zeichnen könntest du mit ihm erst mal große ausladende Schwungübungen probieren, damit der Patient fliesender Zeichnen kann.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
17. Oktober 2016 21:54 # 3
Registriert seit: 22.08.2004
Beiträge: 387

Hallo,
ich würde den Patienten fragen, was seine Ziele sind und daran ansetzen.
Bezüglich des Gehens sage ich bei der Unterstützung immer: 1 und 2 oder z.B. rechts und links im Sehen auf den Takt der Füße während des Laufens. Es gibt auch vom Berufsverband ein dünnes Heft: Ergotherapie bei Parkinson.
Ich finde die Idee beim Zeichnen anzufangen nicht so vorteilhaft. Es sind eher große Bewegungsabläufe der Grobmotorik angezeigt als feinmotorische.


17. Oktober 2016 23:10 # 4
Registriert seit: 23.02.2009
Bundesland: Hessen
Beiträge: 135

mit dem Neurologen Kontakt aufnehmen und über die Abstände der Mediaktion sprechen:
- Abstände verkürzen
- LT-Medikation als Lückenfüller bei Bedarf
- Letzte Medikaion als retart Präperat um die Nacht zu überstehen und nicht so niedrigdosiert in den Morgen zu starten

Ansonsten müssen große Bewegungen geübt werden um die Muskeln weicher/wärmer/leichter zu machen. Feinmotorische Fähigkeiten neu zu erlernen bedarf eines hohen Maßes an Motiviation und Durchhaltewillen seitens des Patienten. Adäquate Hilfsmittelversorgung ist angezeigt, z.B. Gürtel mit Drückknöpfen. Schuhe mit Klett, Strümpfe ohne festen Saum, Pflegebett mit Bettgalgen. Alles Dinge die dem Patienten den Alltag erleichtern ohne dass die vorhandene und oftmals bereits reduzierten Energiereserven für Dinge wie das Schließen eines Gürtels verbraucht werden. Zeig deinem Patienten ein Dehnprogramm mit dem er die benötigten Muskeln im Zweifelsfall dehnen und dadurch für einen kurzen Zeitraum besser (nicht gut, aber besser) nutzbar machen kann. Stichwort: LSVT BIG
18. Oktober 2016 08:07 # 5
Registriert seit: 22.09.2013
Beiträge: 7

Soooo viel Input! Danke an alle KollegInnen!::thumbup::
Optionen:

nach oben scrollen