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Beuge/Streckdefizit nach Mittelhandknochenbruch

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18. November 2016 00:08 # 1
Registriert seit: 06.05.2011
Beiträge: 236

Patient mit Mittelhandknochenbruch kleiner Finger der nach Sturz der operativ mit Schrauben versorgt wurde. 6 Wochen Ruhigstellung mittels Schiene.

Zu Beginn der Behandlung Ende September
Dig V:
MCP 0-20-30
DIP 0-35-45
PIP 0-20-20

(die anderen Finger spare ich mir jetzt abzutippen)

aktuelle Messung
Dig V:
MCP: 0-0-30
DIP: 0-30-70
PIP: 0-0-50
Dig IV: minimales Beugedefizit, Streckung komplett möglich
restliche Finger mittlerweile bei den Ausgangswerten.

Mittlerweile mache ich mir Gedanken ob die aktuellen Einschränkungen noch normal sind. Insbesondere das Beugedefizit im MCP und Streckdefizit im DIP, dass auch meinen Patienten am meisten einschränkt.
Bisher arbeite ich hauptsächlich mit manueller Therapie.

Ich bin dankbar für Meinungen, Tipps, Anregungen was ich noch beachten/machen kann.
(außer die Ausbildung zur Handtherapeutin die ich nächstes Jahr anfangen darf ;-) )
18. November 2016 16:42 # 2
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Hallo da hast du ja einiges schon erreicht. Das es so langsam voran geht kann erst mal normal sein. Es kann sein, wenn der Finger noch recht geschwollen ist, dass dadurch die Beugung/ Streckung behindert wird. Du könntest noch mit Heißer Rolle im Bereich der BWS arbeiten. Dadurch wird der Sympatikus gedämpft und die Schwellung kann zurück gehen.
Bei meinem jetzigen Patienten arbeite ich sogar mit Wärme/ Hitze ( bekommt ein Paraffinbad) da er dadurch mehr Bewegungsausmaß erreicht. Die Finger sind nicht mehr so sehr steif. Das musst du aber ausprobieren, ob es deinem Patienten gut tut.
Zu dem könntest du Übungen in hochgelagerte Position durchführen, sollte der Finger noch recht geschwollen sein.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
19. November 2016 08:58 # 3
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 935

Röntgenbilder anschauen und Facharzt/Operateur kontaktieren. Wäre mein Weg.
22. November 2016 09:03 # 4
Registriert seit: 22.11.2016
Beiträge: 47

Guten Morgen :-)
Also zuerst einmal: Mittelhandfrakturen, das sind in der Regel langwierige und im Ergebnis seltener zufriedenstellende Ereignisse. Schwellung zu dieser Zeit sollte sich im Bereich der Finger jedoch nicht mehr so ausgeprägt zeigen, daß die Beweglichkeit dadurch eingeschränkt wird. Das Bindegewebe unterliegt innerhalb des ersten Jahres immer noch Heilungsprozessen, oft ist es etwas aufgequollen, aber das sollte kein Ödem mehr sein, zumal ja die Mittelhand gebrochen war....Das Streckdefizit ist im DIP?...du schriebst in der Reihenfolge das DIP vor dem PIP, war das beabsichtigt? Kann die Patientin das DIP in der Streckung anspannen? Wenn man deine Messergebnisse liest, kann sie das DIP zumindest ein klein wenig bewegen, Ja? War sie in Intrinsic Plus ruhiggestellt? Liest sich so nicht,wenn man auf die ersten Messergebnisse schaut, war aber vielleicht auch nicht möglich aus ärztlicher Sicht?! ....Wenn nicht, sind ihre Collateralbänder geschrumpft, das würde das Beugedefizit im MCP und das Streckdefizit in PIP und DIP erklären...egal wie, du solltest beim mobilisieren auch akzessorisch mobilisieren, denn damit erreichst du auch die lateralen Anteile der Kapsel und die können auch ursächlich dran Schuld sein, wenn es nicht vorangeht. Ansonsten heißt es: bewegen, bewegen, bewegen!!! AKTIV!! Patientin braucht Anleitungen zum TÄGLICHEN üben! Der kleine Finger wird erfahrungsgemäß gern im Alltag abgespreizt und nicht so mit eingebunden, was auch eine Ursache sein kann, wenn es nicht so gut vorangeht mit der Bewegungsverbesserung. Ein Bodyloop könnte hier auch für den Anfang helfen, dass die Patienten den Finger mit benutzt! Und leider Geduld, aus beider Sicht: therapeutisch wie patientensichtig. Sollten Schmerzen noch unverhältnismäßig bestehen, oder die Tendenz nicht grundsätzlich positiv sein, oder dir irgendwas komisch vorkommen, natürlich dann immer Kontakt mit dem Arzt aufnehmen. Das klingt jetzt so erstmal nicht danach.
Dass du die Ausbildung zur Handtherapeutin starten möchtest, begrüße ich sehr und wünsche dir viel Erfolg! Die Hand ist so speziell und spannend, du wirst viel lernen!! ( das kann ich dir als Dozentin versprechen ;-) )
Toi Toi! LG
www.handakademie.de
22. November 2016 11:39 # 5
Registriert seit: 06.05.2011
Beiträge: 236

Erstmal vielen Dank für die Antworten.
Die Bezeichnungen für PIP und DIP sind vertauscht. Seit ich mir das in der Ausbildung falsch eingeprägt habe bringe ich die immer wieder durcheinander. Falls jemand einen Tipp hat her damit ::blush::
Für Berichte nutze ich ein Schema, aber beim freien schreiben passiert es anscheinend immer noch.
Auf deutsch das Streckdefizit ist im Mittelgelenk ::wink::
Bewegung ist aktiv möglich. Passiv etwas mehr.
Leider macht mein Patient seine Übungen nicht... Nachdem letztes Mal PIP wieder leicht geschwollen und weniger beweglich war hab ich ihn tatsächlich nochmal zum Arzt geschickt. Rückmeldung steht noch aus.

Ruhigstellung war nicht in Intrinsic Plus sondern Funktionsstellung. Da ich diesen Chirurgen nicht kenne kann ich zu den Gründen nichts sagen.
22. November 2016 15:26 # 6
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Hallo DIP= Distal ( Körperfern) PIP= Proximal ( Körpernah) evt hilft dir das dann weiter bezüglich Reihenfolge.
Dann scheint es ja eher ein aktives Problem zu sein. Da würde ich viel gegen Widerstand arbeiten lassen. Zeig ihm Übungen die er auch von zu Hause aus gut machen kann.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
22. November 2016 15:36 # 7
Registriert seit: 22.11.2016
Beiträge: 47

Ok, deinem Patienten scheint noch nicht ganz klar zu sein, wie wichtig seine Mitarbeit ist und daran solltest du arbeiten. Gib die Verantwortung an ihn ab, es ist seine Hand und wie gut das Behandlungsergebnis am Ende wird, hängt auch maßgeblich von seiner Mitarbeit ab! Da darf und sollte man auch , am besten per Mail, den Arzt drüber informieren, denn das wird der Patient ihm nicht erzählen, dass er nicht übt. Du tust bereits alles, beachte das auch dabei....so kann der Finger auch nicht besser werden. Wenn du ihn zurückgeschickt hast, dann schicke dem Arzt auch deine Sicht der Dinge dazu! Für mich klingt das alles erstmal nicht bedenklich unter diesem Gesichtspunkt.

PIP- das P steht für proximal-körpernah
DIP- das D steht für Distal-körperfern.....deshalb erst PIP dann DIP, ich hatte mir sowas schon beim lesen gedacht ;-)
Ich bin ein Fan von Eselsbrücken, aber da hab ich leider keine...sorry::confused::

LG
www.handakademie.de
25. November 2016 17:37 # 8
Registriert seit: 16.02.2007
Beiträge: 185

Zitat / Physio72 hat geschrieben:

Ich bin ein Fan von Eselsbrücken, aber da hab ich leider keine...sorry::confused::

D - Distal - Distanz -> weiteste Distanz vom Körper weg, so merk ich`s mir zumindest :-)
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