Diskussionsforum
Geschlossene Psychiatrie. Wie motiviert man Patienten mit fehlender Compliance?
Registriert seit: 18.11.2016
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Mädchen für alles heisst, dass, zumindest hier bei uns, andere Berufe, nämlich Pflege und Ärzte definieren was unsere Aufgaben sind, und dass Ergotherapeuten eben mehr als Entertainer und Lückenfüller gesehen werden denn als Therapeuten, die mit Zielen arbeiten. D.h. dass wir dann eben alles das machen sollen, für das die Pflege keine Zeit oder keine Lust hat. Je nachdem wer in der Schicht arbeitet, haben die Pfleger Lust mit den Patienten "Beschäftigung" zu machen, z.B. mal ein Gesellschaftsspiel zu spielen oder einen Film anzusehen, aber wenn Leute arbeiten, die dazu keine Lust haben, dann heisst es: das ist die Arbeit der Ergotherapeuten, wozu haben wir die denn? Damit sie dann in der Zeit Kaffee trinken können. Das soll nicht falsch rüberkommen, ich gönne jedem seinen Kaffee, ich trinke auch gerne mal einen. Nur bin ich es leid, dass viele Krankenschwestern meinen mir sagen zu können, was ich zu tun habe, das mache ich umgekehrt ja auch nicht. Oder wenn wir einen Patienten haben, der sehr anstrengend ist und der Pflege auf die Nerven geht, dann fällt ihnen plötzlich ein, dass der dringend Ergotherapie braucht. Bei den ruhigen Patienten fällt ihnen das nicht ein.
Mir macht es auch nichts aus, mit Patienten einfach mal spazieren zu gehen oder Tischtennis zu spielen, bei so was kommt man oft viel besser in Kontakt als bei "richtigen" Therapieangeboten (wobei man in der Psychiatrie ja ALLES als therapeutisch definieren kann) und bereitet den Weg für eine Therapiemotivation. Ausserdem tun die Patienten mir auch oft einfach leid, und ich denke, wenn man was tun kann, damit sie mal ein bisschen Spass haben und ihr Elend mal einen Moment vergessen können, dann sollte man das tun.
Ideal wäre für mich, wenn es eine wirkliche interdisziplinäre Zusammenarbeit gäbe, und die verschiedenen Berufe nicht nur nebeneinander her arbeiten würden. Und die Ergotherapeuten auch in die Zielfindung mit einbezogen würden, das ist nämlich nicht der Fall, oft wissen wir gar nicht, was mit einem Patienten geplant ist. Es würde sicher auch die Compliance positiv beeinflussen, wenn wir als Team besser zusammenarbeiten würden. Wir haben auch die nötigen Mittel, wie Staffmeetings usw, aber sie werden eben nicht richtig genutzt bzw. es ist kein echter Wille da, etwas anders zu machen. Wir Ergos laufen eben so nebenher, und das stört die Anderen ja nicht, das stört nur uns.
Und nach 11 Jahren hier, wo ich mich in den ersten Jahren sehr bemüht habe, etwas zu ändern und meine Kolleginnen auch, versuche ich jetzt, mich einfach zu arrangieren. Aber ich denke, dass viele Ergotherapeuten in der Psychiatrie das genauso erleben, ich war ja auch schon mal woanders, das war es ein bisschen, aber auch nicht viel besser. Trotzdem macht mir die Arbeit mit den Patienten Spass, gerade auf der geschlossenen, weil hier viele Patienten sind, die wirklich Ergotherapie mehr brauchen als irgendetwas anderes.
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SteffiJa87
Ehemaliges Mitglied
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Hmm es ist anscheinend wirklich immer abhängig vom Team. Auf meiner Station ist das zum Beispiel überhaupt kein Problem. Wir haben einmal die Woche Teamsitzung gemeinsam mit den Ärzten, Pflege, Sozialarbeiter und eben Ergos, wo wir die Ziele der Patienten definieren oder auch unklare Diagnosen besprechen. Ich hab mich direkt am Anfang, als ich auf der Station angefangen habe, klar positioniert und im Team die Arbeit der Ergotherapie klar definiert. Natürlich spiele ich auch mit den Patienten, Kicker, Tischtennis, Gesellschaftsspiele. Bespreche dabei aber mit den Patienten auch klar wieso wir das gerade tun (z.B. soziale Kompetenz, Frustrationstoleranz, Reaktion, Konzentration etc.) Damit für die Patienten in dem Moment auch klar ist, wieso wir das machen. Wenn die Pflege mich bittet die Patienten zu beschäftigen erkläre ich sachlich, dass das nicht meine Aufgabe ist, und definiere nochmal die ergotherapeutische Tätigkeit. Wenn ein Patient zu mir geschickt wird, weil er nervt (kommt natürlich auch vor, kann ich auch verstehen) dann nehm ich mich dem Patienten an und versuche herauszufinden, warum er denn gerade nervt (steckt ja meist ein Bedürfnis hinter) und versuche eine Lösung zu finden (und wenn es der gemeinsame Gang zum Zigarettenautomaten ist, für den die Pflege gerade keine Zeit hat). Ich sehe sowas durchaus aus meine Aufgaben auf der geschlossenen Station an. Es hat auch lange gedauert bis ich durchgesetzt habe, dass ich mit den Patienten in den Ausgang gehen darf, weil es hies, Spaziergänge sind keine therapeutische Aufgabe. Sehe ich aber schon so. Ich geh aber halt mit nem anderen Blick dran, als mit der Pflege. Und hier solltest du dann ansetzen. Setz deine Ziele kleiner, such dir in jeder Tätigkeit das therapeutische raus, sonst wirst du nur frustriert. Und vor allem mach dein Tun transparent. Und wenn es die anderen nervt. Fordere Teambesprechungen ein. Setz dich mit in die Übergabe und erkläre wieso du das tust.
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Registriert seit: 18.11.2016
Beiträge: 9
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Hi. War im Urlaub. Danke für deinen Beitrag, ich weiss auch dass das alles gut gemeint ist, aber: Zitat: (Und hier solltest du dann ansetzen. Setz deine Ziele kleiner, such dir in jeder Tätigkeit das therapeutische raus, sonst wirst du nur frustriert. Und vor allem mach dein Tun transparent. Und wenn es die anderen nervt. Fordere Teambesprechungen ein. Setz dich mit in die Übergabe und erkläre wieso du das tust.) Das habe ich seit Jahren hinter mir. Ich bin ja jetzt bald 12 Jahre hier und war die erste Ergotherapeutin, die hier angefangen hat, kaum zu glauben aber wahr, dass vor 2005 keine Ergo hier in der Psychiatrie war. Vorher hat die Pflege "Ergotherapie" gemacht. Kein Scherz, das haben die wirklich so genannt. Es war dann auch nicht jeder glücklich als wir gekommen sind, wir sind auch ganz schlecht eingeführt worden, es war von Anfang an der Wurm drin. Jedenfalls haben meine damalige Kollegin und ich uns jahrelang abgestrampelt, Präsentationen gemacht, Handouts, geredet, erklärt, Zitat: ( Ich hab mich direkt am Anfang, als ich auf der Station angefangen habe, klar positioniert und im Team die Arbeit der Ergotherapie klar definiert ) , haben wir auch versucht, mit dem Resultat, dass wir extrem unbeliebt waren, das ging bis zum Mobbing von Seiten mancher Kollegen. "Die blöden Ergos, die denken, sie sind was Besseres usw." , Sabotage unserer Arbeit, Verleumdung, hat es alles gegeben. Und keine Unterstützung vom Chef. Also mit so was fange ich nicht wieder an, das kostet auf Dauer zu viel Kraft. Seit ich mich mit einigen Dingen abgefunden habe, und eben nicht immer auf meiner Position beharre, ist das Arbeiten wesentlich entspannter. Sicher ist im Laufe der Zeit auch vieles vom Team akzeptiert worden, mit manchen läuft es gut, mit anderen weniger, aber die paar können einen manchmal ganz schön an die Grenzen bringen. Klar liegt das Problem bei uns im Team, wo jeder nur seine eigenen Arbeit sieht und die der Anderen nicht schätzt und sich auch nicht dafür interessiert. Von der fehlender Führungskompetenz der Chefs mal ganz zu schweigen. Trotzdem bin ich nicht ungern hier, seit ich akzeptiert habe, dass manche Dinge eben so sind wie sie sind und ich sie nicht ändern kann, Zitat: (Fordere Teambesprechungen ein) Ob ich was fordere, oder in China fällt ein Sack Reis um.  Viele Kollegen sind menschlich sehr nett, mit den weniger netten arrangiert man sich, die Arbeit mit den Patienten macht mir Spass, mein Arbeitsplatz ist sicher und gut bezahlt, (das muss man heutzutage auch wertschätzen) und mit dem gelegentlich immer mal wieder aufkeimenden Frust komme ich auch irgendwie klar. Ich hatte halt gehofft, vielleicht hier ein paar neue Ideen zu finden, mit den Patienten ohne Krankheitseinsicht und/oder Therapiemotivation besser arbeiten zu können, und bin auch immer noch für Vorschläge offen, alldieweil erstmal vielen Dank an alle. P.s.: ich glaube das mit dem Zitieren kriege ich irgendwie nicht richtig hin.
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Registriert seit: 26.11.2011
Beiträge: 38
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Hi 503908, verfolge diesen thead mit großem interesse. Und auch wenn es mich unglaublich in den fingerspitzen kribbelt, zu deinem letzten und vorletzten kommentar das ein oder andere zu deiner inneren, wie äußeren abfindungshaltung zu schreiben - nehme ich mich mit meiner persönlichen meinung dazu nun zurück und versuche ein paar konstruktive vorschläge/ anregungen zu machen/ zu geben. Einsicht, mitarbeit und interesse des klienten- sowohl für´s eigene erleben, leben, etc. des klienten, als auch gegenüber dem therapeuten - möchte "erregt" werden. Wir wissen alle, daß das klientel mit der eigenen täglichen befindlichkeit genügend "beschäftigt" ist und oftmals stimulation für ein minimum an antrieb benötigt. Ich frage mich, wenn ich phasen wie die von dir beschriebenen, erlebe: - Was würde mich aus meinem "Trott" herausreißen? - Wann finde ich etwas interessant/spannend? - Was erregt ohne persönliche ansprache meine aufmerksamkeit? - usw. Alles was ich hier unten als beispiele/möglichkeiten schreibe ist immer im team abgesprochen. Für die von dir benannte situation überlege ich mir dann einen "Anti frust - besser lust-koffer". Inhalt des Koffers: - Integration spontaner ideen, schwingungen die des klienten/ oder des therapeuten - paradoxe intervention....besser paradoxe "aktion" Beispiel: Therapie, inhalt, ablauf, erwartungen, möglichkeiten - sind dem klienten klar, meist bereits routine und langweilig. Durch störung des "Vorhersehbaren" kann aufmerksamkeit geweckt werden. Habe dies mal damit umgesetzt, indem ich mir ein sehr großes schild umgehangen habe - auf dem stand: "Heute ist kein guter tag..." - an einem anderen "Heute ist ein guter tag...", später wiederum " Ich bin dafür." noch später "Ich bin dagegen.".................und ähnliches. Klienten für die ich "Luft" war, haben mich wahrgenommen. Klienten, die wenig reden, stellten fragen. Klienten, die bereits über hinreichend motivation verfügten, erzählten mutmaßungen in der gruppe, weshalb der tag soundso war.....Es kam zu einigen unerwarteten und interessanten diskussionen, beteiligungen und auch nachfragen. An folgetagen spürte man diesen ersten austausch noch - die anbahnung von beziehung - kann eben auch anders gestaltet werden, wenn ein "Erstgespräch" nichts wird. - Wenn du zu zweit bist, ist auch mal ein kleines einstudiertes "stück" möglich, zB. - zwiegespräch eines therapeuten (das man aber auch alleine darstellen kann, zb durch sitzen auf jeweils anderen stühlen) - zwiegespräch eines klienten - wenn ein klient mitmachen möchte "Rollentausch" u.ä. - Die meisten Menschen, so auch die meisten klienten - sind hilfsbereit. Wir kommen immer als die "Helfer" rüber, die positionen sind klar verteilt. Es demotiviert, derjenige zu sein, der hilfe benötigt und mindert den selbstwert. Dreh die situation um - laß dir helfen. Selbstwert, wirksamkeit und vieles mehr kommen durch die erfahrung, daß ich etwas wirksames mache. Nicht der klient muß sich bedanken, sondern der therapeut - Ich kann mit fug und recht behaupten, daß ich selten fröhlichere gesichter gesehen habe, als in entsprechenden situationen. Ich glaube, daß dir hierzu eine menge selbst einfallen wird. Sicherheit in abläufen, gewisse tagesstrukturen gehören selbstverständlich zum psychiatrischen alltag - oft wird dies aber ein selbstläufer, starr und öde. Gelegentlich kann man sich auch fragen, wer dies mehr braucht - der klient oder der therapeut  Abwechslung, unerwartetes, - alles natürlich in maßen - fördert aufmerksamkeit. Habe da noch so einige andere formate im "koffer" - aber für einen ersten austausch reicht es wohl. Ob dies nach deinem gusto ist, bzw. in deine richtung geht, weiß ich natürlich nicht. Viele grüße
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Registriert seit: 29.10.2008
Beiträge: 24
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Zitat / hück hat geschrieben:
Beispiel: Therapie, inhalt, ablauf, erwartungen, möglichkeiten - sind dem klienten klar, meist bereits routine und langweilig. Durch störung des "Vorhersehbaren" kann aufmerksamkeit geweckt werden. Habe dies mal damit umgesetzt, indem ich mir ein sehr großes schild umgehangen habe - auf dem stand: "Heute ist kein guter tag..." - an einem anderen "Heute ist ein guter tag...", später wiederum " Ich bin dafür." noch später "Ich bin dagegen.".................und ähnliches. Klienten für die ich "Luft" war, haben mich wahrgenommen. Klienten, die wenig reden, stellten fragen. Klienten, die bereits über hinreichend motivation verfügten, erzählten mutmaßungen in der gruppe, weshalb der tag soundso war.....Es kam zu einigen unerwarteten und interessanten diskussionen, beteiligungen und auch nachfragen. An folgetagen spürte man diesen ersten austausch noch - die anbahnung von beziehung - kann eben auch anders gestaltet werden, wenn ein "Erstgespräch" nichts wird.
Hast du dieses Beispiel auf einer geschlossenen akutstation versucht?  Schade, dass ich jetz erst so spät in das Thema einsteige. Es ist wirklich sehr interessant. Ich möchte immer gern wissen, wie es auf anderen Akutstationen abläuft. Ich selber arbeite jetzt seit 5 Jhren auf einer gemischten Akutstation. Hierbei habe ich auch dn Frust und die nicht vorhandene Motivation kennengelernt. Mein zuständiger Oberarzt meint, man könne Patienten einfach mit Ausgang bestechen. So fällt in den Oberarztvisiten oft der Satz "Wenn sie regelmäßig an der Ergotherapie teilnehmen, können wir über mehr Ausgang sprechen"  Bei mir sind alle Krankheitsbilder und alle Altergruppen ab 18 Jahren dabei. Wo es mir oft schwer fällt, individuell auf alle Patienten einzugehen, wen man 10 oder 12 verschiedene Patienten im Raum sitzen hat. Welche Gruppenangebote gibt es bei euch auf Station?
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SteffiJa87
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Zitat / Räj hat geschrieben:Schade, dass ich jetz erst so spät in das Thema einsteige. Es ist wirklich sehr interessant. Ich möchte immer gern wissen, wie es auf anderen Akutstationen abläuft. Ich selber arbeite jetzt seit 5 Jhren auf einer gemischten Akutstation. Hierbei habe ich auch dn Frust und die nicht vorhandene Motivation kennengelernt. Mein zuständiger Oberarzt meint, man könne Patienten einfach mit Ausgang bestechen. So fällt in den Oberarztvisiten oft der Satz "Wenn sie regelmäßig an der Ergotherapie teilnehmen, können wir über mehr Ausgang sprechen"  Bei mir sind alle Krankheitsbilder und alle Altergruppen ab 18 Jahren dabei. Wo es mir oft schwer fällt, individuell auf alle Patienten einzugehen, wen man 10 oder 12 verschiedene Patienten im Raum sitzen hat. Welche Gruppenangebote gibt es bei euch auf Station? Hallo Räj, das Thema mit Ausgang hatten wir bei uns auf der Station auch, bis ich mal klar gemacht habe, dass das durchaus auch gefährlich für den Therapeuten sein kann, wenn der Patient quasi gezwungen ist an der Therapie teilzunehmen, ohne sich dazu in der Lage zu fühlen.. Bei mir auf der geschlossenen Station mache ich grundsätzlich keine Gruppen über 6 Patienten. Das ist mir a) zu anstrengend und b) auch zu riskant. Auf der offenen Station haben wir eine Gruppengröße von 8-9 Patienten. Darüber hinaus mache ich auch sehr viel Einzeltherapien, wovon gerade die akuten Psychotiker oder Maniker besonders profitieren. Von festen Gruppenangeboten auf der geschlossenen Station, also z.B. Genussgruppe, kognitive Gruppe, Kochgruppe, Spielegruppe etc. bin ich ab, das hat mit dem Klientel einfach nicht funktioniert. Das klappt auf den offenen Stationen besser, und macht da auch mehr Sinn. Was sehr gut ankam auf der geschlossenen war Karaoke ;) das muss man aber auch sehr von der Patientenkonstellation abhängig machen und auch stark begrenzen, was die Gruppengröße angeht ;)
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Registriert seit: 29.10.2008
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Danke Steffi,ich bin allein für die geschlossene Station angestellt für 40h, ich fülle diese mit viiiiiel freiem Handwerk. Hier erreiche ich einfach die meisten. 1x die Woche backen, 1x die Woche cogpack, 1x die Woche Gedächtnistraining in der Gruppe,1x spielegruppe. Wobei diese drei Gruppen immer sehr klein gehalten sind: 2-4 Patienten. Was die Station nicht so gerne sieht. Außerdem möchte die Station unbedingt dass ich einmal in der Woche eine Wanderung anbiete. Ich selber halte nix davon . Wobei immer eine Pflegekraft mitkommen würde.
Was machst du alles so einzeln? Das fällt mir persönlich sehr schwer. Gerade mit den manischen, sehr unruhigen, hektischen Patienten
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SteffiJa87
Ehemaliges Mitglied
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Hallo Räj,
ein den Einzeltherapien, gerade bei den manischen Patienten, mach ich meistens was sehr niederschwelliges (z.B. Mandala) oder was einfaches kognitives. Dabei ist das Ziel, dass der Patient seine Gedanken für eine gewisse Zeit geordnet auf eine bestimmte Tätigkeit richten kann (das ist oft gar nicht so einfach). Aber gerade im Einzelsetting können sich diese Patienten (gilt übrigens auch für Psychotiker) meistens besser konzentrieren, da weniger Reize und Ablenkungen durch Mitpat. da sind. Ich hab aber auch viele kurze Einzelkontakte, gerade bei diesen Patienten, in welchen ich mir nur kurz anhöre, was der Patient zu sagen hat. Das ergibt nicht oft Sinn und ist oft sehr sehr anstrengend, aber gut für den Beziehungsaufbau.
Die Idee mit dem Wandern finde ich übrigens super! Aber vielleicht kann man daraus eher was Richtung Achtsamkeit machen oder Geocaching z.B. Dann macht das für die Patienten vielleicht mehr Sinn. (zumindest wäre es für mich persönlich spannender, als einfach "nur" wandern.) Oder man überlegt gemeinsam mit den Patienten ein Ziel, wo es hingehen soll. Ich würde das an deiner Stelle auf jeden Fall ausprobieren!
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Registriert seit: 29.10.2008
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Hallo Steffi, das klingt wirklich interessant. Gehst du mit Patienten der geschlossenen Station wandern? Ich finde dies schon sehr risikobehaftet. Vielleicht auch im folge desse, dass mir im Ausgang mal eine Patientin vor einen anfahrenden LKW rennen wollte und ich sie noch am Arm packen konnte. Ich habe es eine zeitlang mal versucht und finde es sehr anstrengend. Ich denke, dass es ausreicht, wenn die Patienten auf die offene Stationen verlegt werden. Dort dann das Wanderangebot wahrzunehmen. Auf jeder unserer offennen Stationen wird einmal die Woche das Wandern angeboten.
Ich werde mal versuchen mehr Einzeltherapien in meinen Plan einzubauen.
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SteffiJa87
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Naja grundsätzlich dann nur mit den Patienten, die auch absprachefähig sind (bei uns auf der Station dürfen noch lange nicht alle Patienten in Begleitung auch raus, sondern manche auch nur in den Garten oder auch nur in den forensischen Garten (komplett Umzäunung, auch mit Gitterdach). Ich denke, da muss man dann schon genau überlegen, wen man da mitnehmen kann und auch entsprechend genug Personal dann mitnehmen (also z.B. 1:3) Aber anstrengend ist das definitiv, da gebe ich dir recht. Aber das ist es mit geschlossenen Patienten meistens ;)
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Registriert seit: 29.10.2008
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Bei uns ist die Staffelung ähnlich geregelt. Zuerst dürfen Patienten in Begeletung des Personals auf die Terasse > Terasse allein > mit Personalbegeleitung in den Park > Park alleine. Meist wurde mir zur Wanderung ein Schüler der Pflege mitgeschickt.
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