Anzeigen:
Sie sind hier: Forum >> Schüler & Studenten >> Während der Ausbildung in psychologischer Behandlung?

Diskussionsforum

Während der Ausbildung in psychologischer Behandlung?

Optionen:
8. Januar 2017 19:30 # 1
Registriert seit: 08.01.2017
Beiträge: 1

Hallo ::smile::
Ich bin absolut neu hier, also verzeiht mir, wenn das Thema vielleicht schon irgendwo besporchen wurde o.ä. - gefunden habe ich zumindest nichts.

Ich befinde mich gerade in der Ausbildung (3. Semester BaWü), bin weiblich, 25J., meine Noten sind sehr gut... keine Ahnung was so von Nutzen ist :D

Das letzte Jahr war (privat) für mich nicht gerade leicht und ich hatte einige persönliche Probleme, die ich versucht habe zu meistern, mich aber immer wieder (so hab ich das Gefühl) wieder einholen , da sie nicht vollständig aufgearbeitet sind. Ich hab eben versucht weiter zu machen und zu funktionieren.
Da ich aber immer wieder davon eingeholt werde habe ich mir schon öfters überlegt, ob es nicht vielleicht besser wäre mal mit einem Psychologen darüber zu reden. (auch um das Selbstbewusstsein/Selbstwertgefühl zu verbessern, die Situation irgendwie zu verstehen etc..)

Doch geht das?
Hätte dies Auswirkungen auf meine spätere Zulassung?
Was wenn irgendwo am Ende womöglich "Depression" o.ä. in meiner Krankenakte stehen würde und ich muss doch am Ende meiner Ausbildung ein ärztliches Zeugnis vorlegen... ::sad:: ::confused::

8. Januar 2017 20:14 # 2
Niesky
Niesky
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 69

Hallo RedGalilea,
ich glaube nicht, dass es dir zum Nachteil wird, wenn du Hilfe bei Problemen suchst. Eher im Gegenteil, wenn du vor Problemen davonläufst oder sie versteckst und verschweigst. Es zeugt von Stärke, wenn du Baustellen bearbeitest und damit umzugehen lernst, dass du an deine Grenzen kommst. Denn das wirst du im späteren Leben immer wieder und dann ist es gut, zu wissen, was du tun kannst.
Mir hilft es auch im Umgang mit meinen Patienten, wenn ich weiß, wie es beim Psychologen her und zu geht, wie man zu einer Verordnung kommt und was da in etwa abgeht. Ich erzähle, was ich gelernt habe und wie mir das hilft, denn das senkt die Schwelle, auch über eigene Probleme zu sprechen. Selbst wenn wir Ergos "nur" zuhören und begleiten können, aber das hilft schon Vielen. Und oft zeigen sich seelische Probleme auch körperlich und spätestens das ist dann unsere Arbeit. Und da ist es wichtig, wenn wir mit uns selbst im Reinen sind.
Und wenn ein Arzt dir bescheinigt, wegen zu krasser psychischer Probleme nicht zum Ergotherapeuten geeignet zu sein, dann nimm es ernst. Denn dann kannst du auch keinem Patienten wirklich helfen.
Mein Rat: nur Mut, geh es an!
Alles Gute für dich!::thumbup::
9. Januar 2017 06:47 # 3
Registriert seit: 05.02.2011
Beiträge: 242

Geändert am 09.01.2017 13:35:00
Hallo RedGalilea,

wenn du zu einem Psychologen gehst, um Situationen besser zu verstehen und allgemein dein Selbstbewusstsein/Selbstwertgefühl zu verbessern, aber sonst keine Probleme mit Krankheitswert hast (keine psychiatrische Diagnose), dann zahlst du diese Gespräche selbst und nichts davon landet in deiner Krankenakte. Das wäre Lebensberatung, die die Kasse nicht zahlt.

Wenn du aber psychische Probleme mit Krankheitswert hast, die eine medizinische Diagnose rechtfertigen (z.B. Depressionen), dann bist du bei einem Psychotherapeuten richtig und deine Kasse kommt als Kostenträger einer Psychotherapie in Betracht. Ob sich das auf deine spätere Ergozulassung nachteilig auswirken könnte, weiß ich nicht. Wenn es so ist, wäre das ein Unding.

Alles Gute!
9. Januar 2017 08:12 # 4
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1219

Guten Morgen,
wenn es nicht eine sehr gravierende Diagnose ist, dürte es keine Auswirkung haben.
Bei Einstellungsgesprächen/-fragebögen wird, besonders im klinischen Bereich, danach gefragt.
Da kenne ich Menschen, die es verschweigen. Andere, ich zum Beispiel, gehen eher offensiv damit um. Bei mir geht es um Depression und ich spreche ganz klar meine Grenzen an. In der Praxis muss ich diese aber immer wieder einfordern und deutlich machen, aber für mich bin halt ich zuständig. Ich arbeite in einer kleinen Prxis, meine Chefs sind keine Ergos.
Sollte keine längere Arbeitsunfähigkeit erfolgen, würde ich es situationsabhängig entscheiden.

Viel Kraft
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
9. Januar 2017 09:28 # 5
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Bist Du Verbandsmitglied? Dann ruf deinen Berufsverband an, der muss das wissen und da weckst Du keine schlafenden Hunde. Andernsfalls finde heraus, wer in BaWü die Ergourkunde ausstellt. Das ist entweder das Schul- oder das Gesundheitsamt. Wenn Du das weißt, kannst Du dort unter einem anderen Namen anrufen und nachfragen. Und wenn die Auskunft sein sollte, dass bei einer Behandlung beim Psychotherapeuten die Berufszulassung nicht erteilt wird, dann bitte darum zu erfahren, wo das steht, da Du es gerne nachlesen möchtest. Das gibt Dir Sicherheit.

@ rapor: In Vorstellungsgesprächen sind Fragen zur Gesundheit nicht erlaubt! Das einzige was erlaubt ist, ist wenn jemand angegeben hat, dass er schwerbehindert ist, nachzufragen, ob in Bezug auf die Schwerbehinderung etwas bei der Arbeit berücksichtigt werden muss. Das muss der Arbeitgeber fragen, da er im Rahmen seiner Fürsorgepflicht entscheiden muss, ob er das bieten kann und ob er den Arbeitsplatz umgestalten muss. Und in bestimmten Bereichen darf gefragt werden, ob ansteckende Krankheiten vorliegen, das sind aber AUSNAHMEN! Wenn im Rötgenbereich oder mit Viren, Bakterien (was Ergotherapeuten nicht tun) gearbeitet wird darf noch gefragt werden, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Ansonsten sind keine Fragen zur Gesundheit erlaubt!

Liebe Schüler und Studenten, bitte tretet selbstbewußt in Vorstellungsgesprächen auf und wenn Ihr könnt, macht im Vorfeld ein Bewerbungstraining! Aber das ist ein anderes Thema...
9. Januar 2017 09:53 # 6
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

... wir hatten, während meiner Ausbildung vor 20 Jahren, zwei Mitschüler die ein Jahr wegen psychischer Behandlungen pausiert haben und die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Beide arbeiten immer noch als Ergotherapeuten in verschiedenen Einrichtungen. Damals war dies kein Problem.

Wenn du als Bewerber in meinem Unternehmen arbeiten willst, benötige ich von dir für die Zulassungsänderung nur ein aktuelles Schreiben deines Arztes, dass du aktuell "physisch und psychisch in der Lage bist, den Beruf des Ergotherapeuten auszuüben". Dies ist ein aktueller Befund und gibt keine Aussage über deine bisherigen Erkrankungen noch was mit dir gesundheitlich in der Zukunft geschieht.

Dieses "Gesundheitszeugnis" benötigst du bei jeder neuen Arbeitsstelle neu. Während deiner Beschäftigung bei ein und dem selben Arbeitgeber wird es kein zweites Mal eingefordert.

MfG falladar
9. Januar 2017 10:42 # 7
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Hallo
ich selber war während meiner Ausbildung in psychischer Behandlung. Ich musste sogar meine Ausbildung ein Jahr wegen psychischer Probleme unterbrechen. Ich ging für 8 Wocrhen auf Kur wegen psychischen Problemen und ging auch später auch ambulant zu einem Psychologen. Bei mir wurde Depression diagnostiziert und musste deswegen auch Tabletten nehmen. Ich konnte jedoch ganz normal meine Ausbildung zur Ergotherapeutin beenden. Heute habe ich eine eigene Praxis für Ergotherapie nach dem ich erst einmal im angestellten Verhältnis gearbeitet habe. Also wie du siehst, ist das kein Problem. Ich muss auch schon lange nicht mehr Tabletten gegen Depressionen nehmen. Also wie du siehst wurden mir dadurch keine Steine in den Weg gelegt. Also geh zum Psychologen und räume bei dir selber auf, dann kannst du auch viel besser Patienten helfen als wenn du mit dir noch nicht ganz im reinen bist. ::thumbup::
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
9. Januar 2017 13:55 # 8
Registriert seit: 05.02.2011
Beiträge: 242

Hallo RedGalilea,

an deiner Stelle würde ich ein unverbindliches Vorgespräch bei einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin mit Kassenzulassung vereinbaren und offen darüber sprechen, wie es dir gerade geht und wohin du willst. Dann wird dir der/die Psychotherapeut/in sagen können, ob eine Psychotherapie der richtige Weg ist und wie die Chancen auf Übernahme der Kosten durch deine Krankenkasse stehen. Nach meinen Erfahrungen können auch Gespräche mit Freundinnen oder Freunden hilfreich sein. Das sollte dann jemand sein, der empathisch und echt ist und gut zuhört - also jemand, der nicht nur so tut, also würde er sich für dich interessieren.

Alles Gute! 💐
10. Januar 2017 09:11 # 9
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 548

Ich sehe da gar kein Problem. Wenn du zum Psychotherapeuten mit Kassenzulassung gehst, der eine Therapie für sinnvoll erachtet und diese über die Kasse abrechnet, bekommt davon dein behandelnder Hausarzt, den du bei Husten, Grippe etc. aufsuchst doch gar nichts mit.
Und eben dieser Hausarzt und nicht die Krankenkasse schreibt dir doch am Ende die Bescheinigung, dass keine medizinischen Gründe gegen die Ausübung des Berufes sprechen. So etwas stellt doch nicht die Krankenkasse aus.
Wenn du während der Therapie den Eindruck bekommst in dem Beruf Probleme bekommen zu können, solltest du dies mit dem Psychotherapeuten besprechen.
10. Januar 2017 21:36 # 10
Registriert seit: 05.02.2011
Beiträge: 242

Gut und richtig, was Irdeiter da schreibt! Darüber hinaus würde es einem Berufsverbot gleichkommen, wenn man nicht mehr Ergotherapeut/in werden könnte, weil man schon mal bei einem Psychologen bzw. Psychotherapeuten war. Und das in einem Land, in dem offensichtlich selbst akut psychisch Kranke Passagierflugzeuge steuern dürfen!
Optionen:

nach oben scrollen