Hallo ihr Lieben,

ich benötige eure Hilfe. Ich habe im Jahr 2015 einen Bobath Grundkurs gehabt und bin zu Beginn gleich Schwanger geworden und nach Abschluss hatte ich dann ein Beschäftigungsverbot, kurz gesagt ich hatte die Fobi und konnte dann keinerlei praktische Erfahrung sammeln. Nun gehe ich seit 01.03. wieder arbeiten und habe einen neuen Patienten und der ist ein super Kanditat für Bobath aber da der Kurs solange her ist fällt mir die herangehensweise gerade sehr schwer. Ich möchte ja aber nun Sicherheit erlangen und nicht das der Kurs umsonst war.

Zu meinem Patienten. Er ist 68 Jahre alt und hatte nach einer Bypass Operation Postoperativ einen leichten Apoplex. Es besteht daher eine Gangataxie weswegen er auch kommt. Ich habe ihn mir nun angesehen und es ist so das er in einer Lateralflexion nach rechts gebeugt läuft. Die Hüft/Beckenbewegung beim gehen wirken sehr steif. Zudem ist es so das er eine Scapula alata links hat . Die Sensibilität in den Zehen und an der Vorderseite der Unterschenkel ist auffällig die Berührungen merkt er nur als Stumpf und zeitweise als kribbeln. Er bekommt auch Physiotherapie dort findet aber lediglich Gerätetraining statt.

Habt ihr Tipps für mich wie ich da nun aus Bobathperspektive (ich hoffe ihr wisst wie ich das meine) heran gehen kann. Wie würdet ihr nun Vorgehen? Ich habe leider immer nur eine halbe Stunde und weiß nun gar nicht wo ich anfangen soll und wie ich die Behandlung am besten struktiere. Ich würde mich sehr freuen wenn einige Bobatherfahrene mir Tipps geben können das ich in dem Bereich endlich praktische Erfahrung sammel kann.

Vielen Dank

Hallo Ergotantchen,
Zunächst einmal sollte klar geklärt sein, was die Ziele deines Klienten sind.
Wenn man nur einzelne Funktionen testet, verzettelt man sich schnell.

Wenn ich es richtig verstanden habe, möchte er in erster Linie seine Gangsicherheit verbessern. Also schau dir die Komponenten an, die dies u.U. erschweren. Koordination, Posturale Kontrolle.

Wie ist das mit dem Rumpf genau, wenn er nach rechts geneigt ist, findet die Lateralflexion exzentrisch auf der linken Seite statt. Und, wenn ich mich ausschließlich mit dem Rumpf nach rechts neige, falle ich um;)
Also, welches andere Malalignment kompensiert er evtl. Damit? Oder evtl Pusher?

Am besten mal den Rumpf im Sitzen befunden.

Fehlende Sensibilität in der Fußsohle kann entscheidend zu seiner Unsicherheit beitragen.

Das sind mal meine spontanen Gedanken :)

Grüße, Tilman

Danke Tilmann für deine Gedanken. Ich werde noch mal genau schauen :) Ich muss mich echt erstmal wieder da rein finden. Die Fobi ist nun echt lange her . Vielen lieben Dank :)