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Einhändertraining ADL bei Verlust eines Armes

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7. Mai 2017 14:01 # 1
Registriert seit: 07.05.2017
Beiträge: 1

Hallo,

ich bin auf der Suche nach guter Literatur, Trainings, Alltagstipps usw. für Patienten, die nur noch einen Arm zur Verfügung haben.
Aktuell habe ich einen jungen Vater in Behandlung, der durch einen schweren Unfall nur noch einen Arm benutzen kann. Nun soll er lernen seinen Alltag zu bewältigen. Also alles vom Anziehen, Haushalt, Freizeit und dazu kommt auch noch Handling eines Säuglings (wickeln, anziehen, füttern, tragen, spielen,...)
Vielleicht hat jemand ein paar Tipps oder weiß woher ich dazu Infos bekommen kann!
7. Mai 2017 19:00 # 2
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Hallo Lina,
für mich wäre dein Patient ein Top Kanidat für CO-OP, denn er ist kognitiv fit jung und motiviert, trotz schwerem Schicksalsschlag.
Wähle mit ihm 3 konkrete Handlungsziele, lass ihn die Handlung durchführen (filme ihn wenn er es tolleriert) und lass ihn anhand der CO-OP Strategie seine Lösungen erarbeiten. Damit hillfst du nicht nur bei einzelen Handlungen sondern gibst ihm das Werkzeug in die Hand seine Probleme zu lösen.
Welches Buch ich toll finde: Einhänderkochen, viele Tips und Tricks Mahzeiten zuzubereiten nicht nur Rezepte, auch von einem betroffenen jungen Mann geschrien. Bei Interesse ahau ich die ISBN nach - liegt auf Arbeit.::thumbup::
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
8. Mai 2017 17:23 # 3
Registriert seit: 05.01.2015
Beiträge: 86

Hallo Lina,

Einhändertraining ist ein sehr weites Feld. Da kommt es enorm darauf an, was von dem Arm noch übrig ist. Wenn "nur" die Hand fehlt, kann man mit dem verbliebenen Stumpf noch gut arbeiten und ihn als Gegenhalt im Alltag verwenden. Fehlt dagegen der komplette Arm, wie z.B. bei einer Schulterexartikulation, dann wird es zu einem reinen Einhändertraining, bei dem Hilfsmittelversorgung und auch Haltungsschulung im Vordergrund stehen müssen.
Wenn die Hand nicht funktionsfähig aber noch vorhanden ist, lässt sich zuweilen mit einer Schienenversorgung Handfunktion wiederherstellen bzw. kompensieren. Des Weiteren ist es ein großer Unterschied, ob die dominante oder die nicht dominante Hand weggefallen ist.
Den Vorschlag von Fine finde ich hervorragend, allerdings wirst Du erst schauen müssen, welche Möglichkeiten zur Kompensation zur Verfügung stehen. So es sich um eine Amputation handelt, ist dann auch die Frage, wann und ob eine Prothesenversorgung erfolgen kann. Die Prothese muss dann in die Handlungsabläufe integriert und der Umgang damit automatisiert werden.
An Hilfsmitteln sind Dinge wie Antirutschfolien eigentlich immer eine gute Idee, da sie vieles erleichtern. Wobei aber immer gilt, dass viele Hilfsmittel einen Patienten auch in seiner Mobilität und Flexibilität einschränken können, weil er dann ggf. ohne Hilfsmittel nicht mehr handlungsfähig bleibt.

Ich hoffe, ich konnte Dir damit schon ein paar Anregungen geben.
Liebe Grüße
R.Groth
www.handakademie.de
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9. Mai 2017 09:45 # 4
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Hallo ich sehe das ganze auch so wie R. Groth schon geschrieben hat. Es kommt immer drauf an, wie viel bzw was vom Arm fehlt. Hat er keinen Arm mehr oder nur die Hand nicht mehr oder ist der Arm und die Hand noch dran, aber die Funktion fehlt noch. Je nach dem sieht auch das Training aus. Wenn nur die Funktion fehlt, dann wird ja wohl auch das Ziel sein, die Funktionen so weit es geht wieder her zu stellen. Also wirst du da auch dien Hauptaugenmerk darauf richten und dem Patienten erst mal eine Übergangslösung anbieten. Es kommt auch darauf an, ob der Patient bei Amputation eine Prothese bekommt und wie diese Aussieht. Es gibt ja auch Myoelektrische Prothesen, die so gut wie alles können wie eine gesunde Hand eben auch, dann wirst du da auch dein Hauptaugenmerk auf das Prothesentraining richten.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
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