Vorweg: Ich spreche nicht von mir, sondern von einem mir bekannten Fall mit dem ich persönlich keinen Kontakt habe, mich der Sachverhalt demnoch interessiert.

Person X ist im Examen sowie in der Nachprüfung durchgefallen. Darf Person X als Praktikant geführt in einer Praxis und als Hausbesuch im Krankenhaus, Altenheim selbstständig für Praktikantenlohn arbeiten? D.h. ohne Begleitung eines examinierten Ergotherapeuten. Welche Möglichkeiten hat Person X mehr Geld zu verdienen? Es muss ja sicherlich von der Praxis versteuerlicht werden, einen bezahlten Praktikanten eingestellt zu haben.
Wie sieht das rechtlich aus?

Praktikanten dürfen nur unter Aufsicht eines Ergotherapeuten arbeiten.
Hausbesuche, fallen da raus und auch in der Praxis muss ein Ergotherapeut anwesend sein.
(so zumindest habe ich es gelernt)

zum Thema mehr Geld verdienen: einen anderen Beruf lernen oder in einem Bereich arbeiten der keine spezifische Ausbildung vorraussetzt. Ggf. wäre Assistenz oder Schulbegleitung denkbar.

Wer im Examen sowie in der Nachprüfung durchgefallen ist, ist kein/e Ergotherapeut/in und darf daher nicht als Ergotherapeut/in tätig werden. Es muss immer ein/e Ergotherapeut/in dabei sein, denn der Praktikant ist nur Praktikant - jemand, der sich für eine begrenzte Dauer praktische Kenntnisse und Erfahrungen aneignet. Wäre ich "Person X", würde ich eine andere Ausbildung machen, z.B. Erzieherin. Die werden jetzt und sicher auch in Zukunft händeringend gesucht. Schulbegleitung ist auch interessant und nahe an der Ergotherapie, aber eine abgeschlossene Ausbildung sollte "Person X" auf jeden Fall anstreben, falls sie noch keine hat.

Weißt du, warum "Person X" auch bei der Wiederholungsprüfung durchgefallen ist? Zu wenig gelernt, Prüfungsangst oder ist Ergotherapeut/in vielleicht wirklich nicht der richtige Beruf? Wenn es Prüfungsangst war, sollte das therapeutisch angegangen werden, denn Prüfungssituationen wird es immer mal wieder geben.

Zitat / Katze24 hat geschrieben:

Weißt du, warum "Person X" auch bei der Wiederholungsprüfung durchgefallen ist? Zu wenig gelernt, Prüfungsangst oder ist Ergotherapeut/in vielleicht wirklich nicht der richtige Beruf? Wenn es Prüfungsangst war, sollte das therapeutisch angegangen werden, denn Prüfungssituationen wird es immer mal wieder geben.

LRS und allgemeine Lernschwäche. Er war von Anfang an mit dem theoretischen Teil überfordert, hat es aber bis zum Ende nicht eingesehen, sondern ist 3 Jahre mit falschem Optimismus und 4er/5er/6er im Gepäck auf die Abschlussprüfung zugesteuert - trotz Hilfsangeboten und Reflektionsgesprächen. Könnte Person X die Ausbildung von Neuem beginnen? Oder bedeutet die vergeigte Prüfung keine Eignung für den Beruf allgemein?

Person X darf gern nochmal die dreijährige Ausbildung durchlaufen, um in einem teuren und zeitraubenden Prozess seine Beratungsresistenz zu beweisen. Person X hat das Recht, so oft wie sie will, die Ausbildung zu machen. Und wenns erst nach 12 Jahren mit dem Examen klappt, darf sie dann auch Ergotherapeut werden. Wobei ich nicht sagen würde, dass der Beruf wirtschaftlich nicht soooo viel hergibt, dass ich mehr als drei Jahre in die Ausbildung investieren würde.

Karsten

Wenn "Person X" eine vom Arzt bzw. Psychotherapeuten diagnostizierte Lese-RechtschreibSTÖRUNG (Schwäche reicht nicht!) hat, dann gibt es auch in der Berufsausbildung und in den darin enthaltenen Prüfungen Möglichkeiten des Nachteilsausgleichs. Darum sollte sich "Person X" in ihrer nächsten Berufsausbildung bemühen. Ob das wieder die Ergotherapie sein muss, kann nur "Person X" beurteilen und entscheiden. Ich würde mir einen verwandten Beruf suchen, vielleicht eher in die pädagogische Richtung.

Katze

Danke für die Antworten.
Ich sehe es so wie Karsten... obwohl ich es sonst unterstütze für seinen Traum zu kämpfen...