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Diskussionsforum

Vorgänger / Nachfolger

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26. Juni 2017 09:43 # 1
Registriert seit: 11.08.2005
Bundesland: Sachsen
Beiträge: 842

Ich habe einen 6 jährigen jungen in der Therapie, der dieses Jahr in die Schule kommt. Der Mutter ist u.a. aufgefallen, dass er weiß, dass er 7 wird, er kann aber nicht sagen wie alt er also gerade ist. Wenn er sein alter nennen soll, zählt er es hinter dem rücken an den Fingern ab, er kann auch auf dem Würfel Mengen >4 nicht ohne zählen erkennen. Mengen, die anders als auf dem Würfel angeordnet sind ab 3 auch nicht.
Wie kann man an das Vorgänger/Nachfolger Problem ran gehen?
Die Sachen zum Mengen erfassen sind mir klar.
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Kein Ereignis hat irgendeine Macht über dich, außer der, die du ihm gibst.
26. Juni 2017 11:35 # 2
Registriert seit: 10.01.2017
Beiträge: 8

Hi Juanita,

ich hab damals mit einem Kind auf den Boden rutschfeste Matten mit Zahlen drauf hingelegt.
Dort haben wir Hüpfspiele gemacht, auch in Kombination mit einem Würfel. (Abwechselnd in geordneter und in zufälliger Reihenfolge.)
Immer wenn der Junge richtig war-konnte er sich einen Taler abholen, wenn er nicht richtig war sind wir gemeinsam die Zahlen in der Reihenfolge abgegangen.
Ich hab die Matten auch in verschieden großen Abständen hinlegen lassen, damit er ein Gefühl davon bekommt, dass 2 kleiner ist als 7 ect.

nur so aols Beispiel.

Mengen erfassen kann man auch mit allem-wo sind mehr Autos?
Links oder Rechts?
Können wir die Autos gerecht aufteilen? Als es etwas schwerer werden konnte.

Viel Erfolg!
26. Juni 2017 11:46 # 3
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

... Vorgänger/Nachfolger ist Lernstoff der ersten Klasse. Er muß das also noch nicht können. Simultanerfassung von Mengen bis 6 wäre aber altersgemäß.

MfG falladar
26. Juni 2017 13:30 # 4
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

Danke falladar,
du hast es vor mir gesagt....
Der junge muss erst mal mengen erkennen und vergleichen können... mehr und weniger verstehen, Zählen können und Ziffernbilder/Mengen zuordnen können.... Rhythmen und Zahlen hängen auch zusammen... Größen unterscheiden auch. Das sind die Basics die vor der Schule da sein müssen. Daraus kann man dann was machen. Bei dem was du schilderst klingeln bei mir alle Alarmglocken... vor allem die großen.
LG
"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen."
John Locke
26. Juni 2017 17:37 # 5
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1242

Was manche Schulen von den Kindern erwarten, finde ich unzumutbar. Im Vorgespräch wurde mitgeteilt, die Kinder sollten sich im Zahlenraum bis 20 sicher bewegen und addieren und subtrahieren können! Ein gewisser englischer Wortschatz sollte vorhenden sein und was weiß ich noch.
Die entsprechende Mutter will mir die Vorgabenliste mitbringen, da sollen Stifte bestimmter Firmen vorgeschrieben sein!

Schönen Feierabend
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
26. Juni 2017 21:13 # 6
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

oh je... der Zahlenraum bis 20 ist das Endziel der ersten Klasse.....
::confused::
"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen."
John Locke
26. Juni 2017 21:51 # 7
Registriert seit: 11.08.2005
Bundesland: Sachsen
Beiträge: 842

ICh fände es schon altersgemäß, dass er sagen könnte wie alt er gerade ist, wenn er beim nächsten Geburtstag 7 wird..Oder das er sagen könnte wie alt siene Schwester wird, wenn sie jetzt 4 ist. Müssen die Kdis das wirklich erst in der Schule können? Ich hatte das Problem noch nie in der Therapie. Mein eigenes Kind konnte es in dem Alter, deshalb hab ich es immer als "normal" angesehen
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Kein Ereignis hat irgendeine Macht über dich, außer der, die du ihm gibst.
27. Juni 2017 09:42 # 8
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

altersgemäß, also vor dem Schuleintritt sollten die Kinder:
bis 10 vorwärts und eigentlich auch rückwärts zählen können
Mengen bis 6 simultan erfassen
weniger/ mehr verstehen und auf Abbildungen vergleichen können
Ziffernbilder erkennen und eine Menge damit verbinden (bis 6)
aus der Vorstellung heraus eine kleine Aufgabe lösen können ( Beispiel: ich hab zum Geburtstag 3 Geschenke auf dem Tisch liegen, die Oma kommt und legt noch eins dazu - wieviele sind es dann? Ich hab 5 Kaninchen zu Hause, eins ist weggelaufen und findet nicht mehr zurück, wieviele sind noch da?)
Größen unterscheiden können..
logische Reihen mit Mustern/ Farben erkennen und fortsetzen können
alles andere erarbeitet man sich im Unterricht... normalerweise.
"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen."
John Locke
27. Juni 2017 13:34 # 9
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 935

@ rapor:
War schon bei meinen Kindern so:
Stifte und Farbkasten bestimmter Marken. Kleber. Pinsel. Radiergummi.
Art und Weise des Federmäppchens und noch ein Schlampermäppchen extra.
Ach, die Marke der Knetmasse - die dann kaum benutzt wurde.
Irgendwann weggepfiffen ::blink::

Und denke nicht, dass Du für das 2. Kind Sachen vom 1. nehmen könntest ::biggrin:: neeeeeeee, DA brauchst Du wieder GANZ andere Sachen ::smile::
27. Juni 2017 18:06 # 10
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 383

Wir mussten als Kinder auch einen ganz bestimmten Lamy Füller haben zur Einschulung ::laugh::
Mein Bruder brauchte den noch nicht und der war 2 Jahre älter.
Manchmal glaubt man Kinder sind Experimente. Bei uns in er Umgebung gibt es so viele verschiedene Methoden in den ersten Klassen:
- Unterricht zusammen mit der 2. Klasse (Folge die 1. Klässler oft überfodert und die 2. Klässler unterfordert; vorallem die 2. Klässler sind oft gestört von den 1. Klässlern, die sich ja gerade in den ersten Wochen, oft noch an die Situation Schule und die Anforderungen mit dem Sitzen zurecht finden müssen)

- oder meine Lieblingsmethode: Schreiben lernen nach Hören. Die Kinder lernen 2 Jahre lang einfach irgendwie zu schreiben, wie sie es hören, danach in der 3. Klasse müssen sie es aber plötzlich richtig beherrschen. Das ist nicht nur bei Kindern schwierig, die Probleme mit der akustischen Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung haben, sondern auch bei den meisten anderen. Ich mein was soll das eigentlich?
27. Juni 2017 18:33 # 11
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

ich stimme Miezi zu, was soll das eigentlich? Warum werden gerade die Kinder mit solcher Methodenvielfalt überrannt? Und die Eltern erst, die beim z.B. Sommer- Stumpenhorst- Programm die Co- Lehrer sein müssen..... Leistungen sind nicht mehr vergleichbar. Das Niveau, das an weiterführenden Schulen erwartet wird, KANN auf Grund dessen gar nicht erreicht werden, da ja jede Schule es anders macht. Die Kinder suchen und brauchen eine Orientierung, mit der sie sicher und in einem Schuljahr Lesen, Schreiben und Rechnen lernen können. Und das heißt auch, dass geübt werden muss, bis es sich verautomatisiert hat. Auch diese Übungsphasen sind immer viel zu kurz, zu schnell wird von einem Thema zum anderen gesprungen....
Es gefällt mir nicht, was in unserem Bildungsystem los ist, das ist Länderhoheit und damit wird es zu oft, zu schnell und zu unsystematisch erneuert, reformiert und umgestülpt. Siehe Chaos G8, da setzt es sich fort.
Wir brauchen uns nicht wundern, wenn die Kindern nicht mehr fließend lesen und schreiben können, kaum Grundrechenfertigkeiten haben und am Ende nicht ausbildungsfähig/auch studierfähig sind.... ::thumbdown::
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John Locke
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