Registriert seit: 02.02.2014
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Registriert seit: 25.01.2017
Beiträge: 43
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Hallo Lexus, bei deiner Beschreibung kommt mir sofort Handwerk in den Sinn. Gerade wenn sie sich gegen die "klassischen Therapiemethoden", in denen es ja eher ums reden, erzählen, unterhalten geht, sträubt, kannst du sie über das "Tun" an sich noch mal ganz anders erreichen. Gespräche ergeben sich ganz von selbst, Erfolgserlebnisse und das aktive Arbeiten tun dem Selbstbewusstsein gut und sie kann ganz nebenbei mit dir in Interaktion gehen und sich erproben. Lass sie möglichst viel selbst entscheiden (natürlich ohne sie zu überfordern). Zitat / lexus25 hat geschrieben:Was wir bereits geschafft haben durch Gespräche und NFB ist das sie sich anstatt täglich zu ritzen nur noch alle 4 bis 6 Wochen das macht. Das Vertrauensverhältnis, welches du beschreibst, ist toll und wichtig für die Arbeit. Wenn du dir jedoch die Erfolge auf die Fahne schreibst, dann tust du selbiges automatisch auch mit den Misserfolgen. Das soll in keiner Weise eine Kritik sein, eher ein Gedankenanstoß. Gerade bei klinischen Depressionen und SSV finde ich interdisziplinäre Arbeit unabdingbar! Viel Erfolg und liebe Grüße, Roose
Keiner ist so verrückt, das er nicht noch einen Verrückteren findet, der ihn versteht. (Nietzsche)
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Registriert seit: 29.08.2016
Beiträge: 3
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Heyho, Selbstvertrauen ist in der Tat ein schwieriges Eisen, weil sehr subjektiv und kaum prüfbar. Ich würde die Patientin fragen, in welchen Situationen sie besonders merkt, dass sie wenig Selbstvertrauen hat bzw. in welchem Momenten sie sich mehr Selbstvertrauen wünscht. Gibt es vielleicht besonders unsichere Situationen in welchen sie sich nicht traut zu agieren ö.ä. Gut ist hierbei auf Ressourcen aufzubauen und diese zu erweitern. Ich würde in dem Fall auch zum Handwerk greifen, weil viele damit aus der Schule etwas Erfahrung haben und dies zeigen können. Ich habe es auch gerne, weil ja doch irgendwie immer was "schief geht" und man dabei zeigen kann, dass eigentlich alles reparabel ist oder die Missglücke ins Werkstück mit eingebaut werden können; und am Ende kann man etwas wunderbares Selbstgemachtes in den Händen halten!! Und dieses Gefühl gilt es dann in den Alltag zu übertragen, durch Rollenspiele oder soziales Training oder je nachdem was eben schwierig für deine Patientin ist. Gruppen sind natürlich auch immer super, kommt da nur darauf an ob du in einer Praxis oder einer Klinik arbeitest und wie sich das gestalten lässt. Manchmal kann man ja auch eine 2:2 Einheit in einer Praxis machen wenn es gleiche Übungsfelder bei den Patientin sind.
Viel Erfolg!!
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Registriert seit: 27.12.2016
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Beiträge: 67
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Hallo lexus25, jeder noch so depressive Mensch hat Ressourcen oder eben auch Stärken. Die gilt es zu entdecken. Gibt es irgendetwas, wofür sich deine Patientin bes. interessiert, was sie gut kann, wo sie sich sicher fühlt, egal was es ist? Das könnt ihr aufgreifen, damit sie merkt und wieder spürt, dass sie etwas zustande kriegt. Dann kann man die Handlungskompetenzen erweitern (siehe obige Beiträge) Rein "über den Kopf" wirst Du sie kaum erreichen. Eine gute Therapiebeziehung bringt ihr schon eine ganze Menge, in puncto Wertschätzung und Selbstannahme. Wenn sie eine frühe Störung hat (Bindungsstörung), kommt sie langfristig nicht um eine Pschychotherapie herum. Vielleicht bekommst du sie ja irgendwann davon "überzeugt".
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