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Diskussionsforum

Mit Läusen zur Therapie

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2. November 2017 14:08 # 1
Registriert seit: 14.03.2017
Beiträge: 11

Bin etwas erschrocken. Habe eine recht neue jugendliche Klientin, die zur zweiten Sitzung ( 1. Sitzung war das Erstgespräch mit der Mutter und ihr) mit Läusen erschien. Leider war sie abgesetzt worden und wurde auch von etwas ausse5rhalb wieder abgeholt, so dass ich nie mit der Mutter mehr Kontakt aufnehmen konnte.
Das Mädchen war nicht in der Schule gewesen, aber natürlich kam sie zu mir.
Ich konnte 2 Woche dann niemanden erreichen und nun hatte ich gestern das gleiche Spiel. Sie hat wohl immer noch Läuse, geht wieder zur Schule und findet das ganz normal.
Ich erreiche einfach niemanden und weiss nicht so richtig wie ich da reagieren kann.
Hat das schon jemand so erlebt?
Ich kenne mich mit Läusen nicht aus, aber möchte auch nicht, dass diese sich irgendwie ausbreiten.
Ich weiss wohl, dass Läuse nicht springen können, aber bei direktem Kontakt durchaus fix übertragen werden.

Ahhh mich juckts schon ::scared:: ::thumbdown::


2. November 2017 19:08 # 2
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Um die Läuse zu bekommen braust du schon engen Körperkontakt. Der Befall von Läusen ist eine meldepflichtige Krankheit. Die Mutter muss den Läusebefall der Schule melden und die Schule dann wiederum den Gesundheitsamt. Normalerweise darf man nach der ersten Behandlung wieder in die Schule, da man nicht mehr als ansteckend gilt. Die Mutter muss jedoch einen Nachweis erbringen, dass sie die Behandlungen noch weiter führt.
Ich sag mal so. Wenn du jetzt keine Körperkontakt mit dem Mädchen hattest, dann würde ich mir keine Gedanken machen. Wenn es dich Juckt dann würde ich mal mit der Bürste über die Haare gehen und mal schauen ob sich da was findet.
Bei Läusebefall müssen die ganzen Klamotten die angezogen wurden und das Bettzeug bei 60 Grad gewaschen werden. Dann gehen die Läuse und Niesen kaputt.
Ich würde daher alles was man in der Waschmaschine geben kann in die Waschmaschine geben und bei 60 Grad gründlich durchwaschen.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
2. November 2017 21:40 # 3
ergo-ex
ergo-ex
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 338

sofort beim nächsten Mal den Zutritt zur Praxis verweigern und erst wieder zulassen, wenn eine ärztliche Bescheinigung über "Läusefreiheit" erbracht wird.

Ich habe Läuse einige Male in psych. Wohnheimen erlebt- und das breitete sich unter den Bewohnern auch ohne "engen Körperkontakt", sondern nur über gemeinsam genutzte Sofas, Decken usw aus... Wenn das erstmal richtig losgeht, kannst du deine Praxis für einige Zeit zumachen- zwangsweise: von Seiten des Gesundheitsamtes.
Es müssen nicht nur die Klamotten usw gewaschen werden, sondern auch die gesamte "Umgebung" entsprechend behandelt werden..Mit Fogger, Desinfektion und was es sonst so gibt...

2. November 2017 21:53 # 4
Registriert seit: 25.07.2014
Beiträge: 40

Geändert am 03.11.2017 06:08:00
Hallo, ich als Patientin muss niesen und mich jucken, wenn ich lese, dass eine Patientin (ob Jung od. Alt) in der Ergo mit Läusen und Nissen war..,

Krätze (Scrabies) ist lt. den Medien auch immer häufiger. Manche Leute haben sogar Bettwanzen.,, Man geht doch nicht zur Ergo, wenn man weiß das man noch ansteckend ist oder etwa doch...? Also ehrlich...
Ich hoffe und denke ja nicht, dass es bei meiner Ergo-Praxis war. Bin besorgt. Wie lange dauert es denn, bis man etw. merkt von den Symptomen?
Kuscheltiere; Mützen, Schals...
vg
2. November 2017 22:44 # 5
Registriert seit: 27.12.2016
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Beiträge: 67

Hallo,
um Läuse und Nissen aus den Haaren zu bekommen benötigt man einen spez. Läusekamm, am besten auf ein weisses Blatt kämmen und lebende Läuse sofort töten, sonst springen sie weg. Die Nissen müssen auch raus, sonst entwickeln sich Läuse.
Nach der Prozedur ein Läusemittel aus der Apotheke anwenden.
3. November 2017 08:48 # 6
Registriert seit: 14.03.2017
Beiträge: 11

hey zusammen..

also nein... ich hatte keinen engen Körperkontakt... darauf habe ich sehr geachtet.
Ausserdem habe ich sie nur am Tisch sitzen lassen und danach alles desinfiziert, weil ich mir einfach nicht sicher war.
Das Problem ist, dass sie das nächste Mal wieder einfach hier stehen wird, wenn ich weiterhin niemanden erreiche.
Ausserdem habe ich bedenken, dass auch wenn ich jemanden erreiche, sie einfach sagen, dass sie keine Läuse mehr hätte.
Ich kenne hier die rechtliche Lage nicht, von wegen ärztliche Zeugnisse und so ( wohne in der Schweiz... ist also evtl anders als in Deutschland), aber es ist für mich wirklich eine verzwickte Lage.

Und PS... es juckt mich, weil bei mir die Vorstellung von Läusen schon reicht ... ich hatte immer über einen Meter Sicherheitsabstand ::blush::


3. November 2017 13:05 # 7
Registriert seit: 25.07.2014
Beiträge: 40

Geändert am 03.11.2017 13:31:00
na, was es alles so gibt .einfach in die Maske einer Suchmaschine "Läuse Schweiz" eingeben. Dann findest du ein paar Infos.

bei der Stadt Zürich gibt es eine sogar eine telefonische Kopflausberatung
durch den Schulärztlichen Dienst. .Wenn heute keine Ferien sind, wirst du sogar bis 16 Uhr jemand erreichen
https://www.stadt-zuerich.ch/ssd/de/index/gesundheit_und_praevention/schularzt/laeuse.html#

sogar Schulungen u. internationale Kongresse gibt es:
http://www.lausinfo.ch/index.php/de/schulungen von PharmaLearn

VG
3. November 2017 13:42 # 8
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Hallo Kollegin,
wie alt ist denn deine Patientin? Jugentlich ist ja eine breite Spanne.
Ich würde einen Brief aufsetzten und die Situation schriftlich mitteilen, zudem würde ich um eine bestimmte Frequenz in Bezug auf Kontaktaufnehme vereinbaren (je nachdem wie alt das Kind ist), die verbindlich einzuhalten ist, ob persönlich oder telefonisch kannst du für dich festlegen. Je nach Diagnose ist eine Zusammenarbeit mit der Familie ja eh zwingend, auch wenn ich bei Jugendlichen über 15 Jahre die Kontakte zu den Eltern nur in Beisein meines Patienten durchführen würde.
Vielleicht ist diese Situation ja für deine Praxis die Möglichkeit sich im Team über ein allgemein gültiges Vorgehen bei Behandlungen mit Jugendlichen zu beratschlagen und Regeln festzulegen.::smile::
Wenn das Kind wieder im schulischen Alltag integriert ist, steht auch der Therapie nichts mehr im Wege - zumindest rechtlich.
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
7. November 2017 12:57 # 9
Registriert seit: 14.03.2017
Beiträge: 11

lieben dank lalaworld ... da werde ich gleich mal schauen.

ich habe eine etwas spezielle Ergotherapie, die in eine Stiftung eingebettet ist. sie läuft nicht Vollzeit und auch nur in Ausnahmefällen für Nicht-Stiftungsmitglieder (wie in diesem Fall)
Die Klientin kommt erst seid kurzer Zeit... als genau genommen war sie nun 3 Mal hier. Beim 1 Mal mit Elternteil zum Erstgespräch und danach allein. Und schon beim 2. Mal kam sie mit den Läusen.
Kollegen zum Besprechen habe ich so leider nicht, aber das ist ja auch ein anderes Thema.
Ich habe längst etwas schriftliches abgeschickt, aber noch keine Antwort erhalten.
Das ganze wird nun mit der Stiftungsleitung besprochen.
Das Mädchen ist gerad 14 geworden.
Merci euch allen... bin gespannt was noch daraus wird.
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