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Mit welchen Behandlungsansätzen arbeitet die Padiatrie aktuell?

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3. Januar 2018 11:49 # 1
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 53

Hallo liebe Kollegen,

ich bin ein paar Jahre raus aus dem Job und habe damals noch mit SI, Entwicklungsbegeleitung und Psychomotorischem
Ansatz in der Pädiatrie gearbeitet.
Wie hat sich die Arbeit verändert? Wird heute viel lösungsorientierter gearbeitet?
Wird noch mit den Basissinnen gearbeitet, bzw, welche Konzepte könnt ihr empfehlen?

Ich freue mich über eure Erfahrungen und einen Austausch.

LG Katrin ::thumbup::
3. Januar 2018 22:18 # 2
Registriert seit: 22.08.2004
Beiträge: 387

Hallo Katrin,

aktuell wird in der Regel ab dem Schulalter, wenn das Kind kognitiv und sprachlich ausdrucksfähig ist nach CO-OP gearbeitet. Bei kleinen Kindern und kognitiven oder sprachlichen Defiziten mit dem Neuro Motor Task Training.
An Diagnostik: BOT-2, ET6-6R, COPM akids, MAP2,


4. Januar 2018 13:37 # 3
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1247

Das ist die Theorie, praktisch arbeiten viele Praxen, die ich oder von denen ich höre, nicht viel anders als vor 10 Jahren.
Das Beharrungsvermögen ist groß und mit neuen Ansätzen steht man dann allein da.

Viel Erfolg
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
9. Januar 2018 12:45 # 4
Registriert seit: 12.09.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 279

Hallo Katrin,

m. E. gibt es "die Pädiatrie" nicht. Die Behandlungsansätze sind sehr unterschiedlich.

Zitat / Geschenk hat geschrieben:
aktuell wird in der Regel ab dem Schulalter, wenn das Kind kognitiv und sprachlich ausdrucksfähig ist nach CO-OP gearbeitet. Bei kleinen Kindern und kognitiven oder sprachlichen Defiziten mit dem Neuro Motor Task Training

Das ist das eine Ende der Fahnenstange und das
Zitat / rapor hat geschrieben:
Das ist die Theorie, praktisch arbeiten viele Praxen, die ich oder von denen ich höre, nicht viel anders als vor 10 Jahren.
Das Beharrungsvermögen ist groß und mit neuen Ansätzen steht man dann allein da.

ist leider das andere Ende. ::ohmy::

Zum Glück gibt es vieles dazwischen und mittlerweile reichlich effektive und gut strukturierte Behandlungsansätze. Wir arbeiten zum Beispiel mit unterschiedlichen Tests und Assessments (vom COPM a Kids bis zur Zürcher Neuromotorik), mit Gruppentherapiekonzepten ("Attentioner", "Ergotherapeutisches Sozialkompetenztraining", "Tricky Teens", "Ich bin stark", "Cool mit Nick Panda") und mit Videoberatung unter anderem nach MarteMeo. In die Einzel integrieren wir Konzepte wie "Reminder", "Ich schaff´s" (Furman), "Adlerauge Anyel" und andere Programme zur visuellen Wahrnehmungsförderung, verschiedene Fein- und Grafomotorikprogramme ("Vom Strich zur Schrift", "Wir werden Stiftprofis", "Jobasa" für die linkshändigen Kinder), Achtsamkeits- und Entspannungstraining für Kinder und hypnotherapeutische Ansätze, um nur einen kleinen Ausschnitt zu nennen.

Das Ganze funktioniert mit gründlicher Diagnostik, Zielplanung unter Einbezug der Kinder und Eltern und regelmäßiger Reflexion, also, wie du schon schreibst: lösungsorientiert! (Ach ja, und mit Hausaufgaben). Und wenn dieser Rahmen steht und der Alltagsbezug gegeben ist, kann man auch prima mit den Spielen, Bewegungsaufgaben und Handwerkstechniken von "früher" arbeiten. Die Bücher von Britta Winter z. B. bieten viele Anregungen für eine strukturierte Therapieplanung und Elternarbeit. Und einen guten Einblick in den aktuellen Stand und interessante Weiterbildungen gibt es jährlich bei den Ergotherapie-Kongressen.

Ich hoffe, damit einen kleinen Einblick in unseren Praxisalttag gegeben zu haben und dem Basteltanten-Image ein bisschen was entgegengehalten zu haben. Da schäme ich mich nämlich immer ziemlich, wenn ich davon so lese. ::blush::

Und jetzt noch eine Frage an Geschenk oder andere, die sich damit auskennen: Ich finde in ganz Deutschland zurzeit keine Fortbildung für NTT, die letzte scheint 2016 in Maulbronn stattgefunden zu haben. Ich kenne auch niemanden, der damit arbeitet und auch die Studenten, die frisch von der Uni kamen, hatten das Thema nur kurz im Ergo-Studium angeschnitten. Daher: wo gibt es die Fortbildungen außer am schönen Zürichsee? Ich wäre froh über einen Tipp.

Schöne Grüße
xxu
9. Januar 2018 15:48 # 5
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Geändert am 09.01.2018 15:52:00
Zusätzlich kann ich auch das ETP von Britta Winter empfehlehn. Toll wenn Praxen so modern und Breit aufgestellt sind ::smile::
Zu beachten ist, dass heute die Elternarbeit genauso wichtig ist wie die Therapie mit dem Kind. Ich kriege immernoch das "Fremdschämen", wenn ich Eltern im Auto wartend vor den Ergotherapiepraxen sehe. Kontakt zum Therapeuten: " hatten viel Spaß heute".
Auch sehe ich die SI in ihrer modernen Form für Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen, die die Ursache für die Einschränkungen im Alltag eines Kindes tatsächlich sind und nicht nur eine Nebendiagnose darstellen durchaus als berechtigte Therapieform, aber nicht der Ansatz von über 10 Jahren und älter.
Ansonsten gilt in meinen Augen ein Modell wie das CMOP-E als Grundgerüst für alle, moderne Testverfahren (wenn nötig), CO-OP ist ein MUSS für alle und dann Spezialisierung nach den häufigsten Diagnosen vor Ort (ICP, AD(H)S, usw.).
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
9. Januar 2018 18:29 # 6
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 387

@xxu das würde ich auch gerne wissen. Habe auch schon gesucht und nichts gefunden.

Das ETP würde mich auch sehr intressieren, war letztes Jahr auf einer Fortbildung dafür angemeldet, die Aufgrund geringer Anmeldungen leider ausfiel. Da das Fortbildungsinstitut nun von einer anderen Leitung übernommen wurde und Britta Winter nur noch Gastreferent ist (ab April auch erst wieder), wurde die Fortbildungen zu dem Thema leider komplett aus dem Programm genommen.
14. Januar 2018 20:04 # 7
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 53

Hallo liebe Kollegen,

ganz herzlichen Dank für eure Infos. Da ist ne Menge Material dabei und ich denke ich habe einige Zeit damit zu tun,
mich wieder einzuarbeiten.

Herzliche Grüße ::thumbup::

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